23.02.2008
Erst einmal ein Blick in die Historie der ´Fliegenden Untertassen´-Fotobeweise, mit denen unendlich viele Leute schon für ´dumm verkauft´ wurden - nur weil es ihr ´ufologisches Wunschdenken im Gehirn´ bedient und das ´Alien-Kuschelhormon´ auswerfen lässt. Erinnern Sie sich noch an die Untertasssen welche aus dem Kosmos kommen, welche der Friseur Ralph Ditter im Februar 1967 über Zanesville im amerikanischen Ohio fotografierte? Die meisten UFO-Fans des Fantastischen kennen das Bildmaterial zwar, wissen aber in aller Regel nicht, dass auch dieses eine Fälschung ist.
----
25.02.2008
Kairo und die ´Fliegende Pyramide´:
Mitte September 2007 wurde bei YouTube dieses ´viel- oder nichtssagende´ Videoclipchen eingestellt - http://www.youtube.com/watch?v=ombZ... . Wie zu sehen, ist die Aufnahme nur vom TV-Bildschirm wieder neu abgefilmt worden. Dazu gab es diese Infos: "At sunrise near the pyramids of Egypt on September 13, 2007 Dr. Wahid Ibrahim filmed this UFO. According to Dr. Ibrahim beams of light were coming from this UFO {soso}. When at its best focus {???}, again we have the Classic UFO; this time a closer look with operating lights visible {???}. We all say Thank You Dr. Wahid Ibrahim!!! {???????} Sorry skeptics, no swamp gas in the desert. {Dummer Spruch!}" Heute gab es diesen etwas längeren Clip dazu: http://www.youtube.com/watch?v=B_KE... . Hier kann man jetzt schnell erkennen, dass das Ausgangsobjekt nur ein Lichtpunkt am Himmel ist und dann erst durch die Zoomfahrt und durch die Unschärfe aufgrund der internen Blendenmechanik die ´Pyradmidengestalt´ entsteht, wie wir bereits wissen, nicht gerade mal untypisch bei derart defokussierten Bildern. Und dazu bekommen wir endlich mehr Infos: "Location: Cairo. Egypt. Shooting Positions: Roof Building. Shooting/Recording tool: Panasonic Video Camera. Shooting Time: Date September 13 , 2007 From 05.54 am till 06.51 am {!}. Total Recorded Time: 0.57 h (approx. One hour {!}). Orbit : East of the city , moving in stable orbit and direction from lower altitude to higher altitude mainly to southeast {!}, near the eastern desert of the city. Speed: Unknown. Remarks: Started to be appear by optical vision like a big bright glowing star {!!!} far from any nebula, but was noticed it takes a very lower altitude in the beginning and moving up and up by the time passing {!}. When started to recording noticed it was like normal UFO and by the days lights it was taking the shape of FLYING PYRAMID, as shown on the film. Noticed also many airliners with different types passing in the same area and all were heading to Cairo International Airport, and were preparing for landing, but all were unaffected, every thing was top normal."
Kurz gesagt: Der Planet Venus war in diesen Minuten vor Sonnenaufgang prominent genau dort wie beschrieben zu sehen und verhielt sich auch so wie dargestellt bevor er von der Sonne überstrahlt wurde. Mehr Spinnkram zwecks UFOs in Ägypten siehe unter http://www.ufo-egyptian-hunter.org/... . Pseudo-wissenschaftliche Schwadroniererei dieser ägyptischen UFO-Jäger, kindisch zudem sind Ansammlung von nicht-erkannten Bildern und Filmen defokussierter Lichtpunktobjekte am Himmel:
Video-Kamera-Zoom-Unschärfe-Effekte /CENAP-Archiv
----
2.03.2008
Fetter außerirdischer Besucher machte die Nacht zum Tage!
https://www.youtube.com/watch?v=bBZLt2ken8Y
Die erste Mail des Tages nannte sich schon ´Unbekanntes Flugobjekt gesehen!" und wurde um 0:47 h abgeschickt, hier der Inhalt: "Ich habe soeben ein grünes helles ´Ding´ gesehen. Es war 15 vor 24 Uhr in Wiernsheim. Es flog lautlos von Süden Richtung Norden. Ich bin erstaunt. Es war größer als eine Sternschnuppe, erst war es ein Teil, dann hat es sich in 3 Teile aufgelöst. Können Sie mir sagen was das war?" - "Feuerball am Südhorizont Raum München" meldete ein User von Wetterzentrale.de und führte in einen Thread aus: "Um 23:44 am 01.03.08 konnte ich auf dem Nachhauseweg auf der A92 Deggendorf-München am süd/südwestlichen Himmel kurz nach der Ausfahrt Freising Süd in Richtung München einen mächtig dicken Feuerball erspähen der etwa 2-3 Sekunden rasend schnell zu Boden rauschte. Vielleicht gibt es dazu mehr Infos. Etliche Fahrzeuge auf der BAB haben kurzzeitig stark gebremst so auffällig war der vermeindliche Himmelskörper. Eventuell hat jemand mehr Infos darüber." Ein Echinger dazu: "Die Blickrichtung war Richtung München - leicht westlich von München ging das Ding runter, sah aus wie ein überdimensionale Leuchtkugel/Sternwerfer und hat Gelb gebrannt mit grünem Schimmer drumherum. Aufgrund der extrem hohen Geschwindigkeit konnte es sich nur um einen Himmelskörper handeln - Total spektakulär, so etwas habe ich noch nie gesehen. Die Einschlagrichtung - Das Ding kam von Ost nach West rein, also nicht wirklich senkrecht. Um 23:44 hatte es gerade aufgeklart und die Blickrichtung war frei auf den Meteor." Aus Albstadt meldete ein Zeuge: "Bei mir war´s Richtung Bodensee. Konnte ich sogar vom Sofa aus relativ gut beobachten." Ein anderer dazu: "...habe auch hier am Bodensee in Richtung Nordosten eine Feuerkugel, die schnell zu Boden rauschte, gesehen." Andere Zeugen: "Wir konnten das Ding im Lkr. Waldshut-Tiengen auch beobachten. Sowas hatte ich bisher noch nicht gesehen. Es wurde hier bei uns sogar taghell." Ein anderer Beobachter: "Auch wir konnten dieses Schauspiel am Himmel sehen. Wir waren im Auto unterwegs von Kirchheim Teck nach Sindelfingen (Raum Stuttgart). Und um 23:45 tauchte aus dem Nichts mit großer Geschwindigkeit dieser große Schweif am Himmel auf. Der Kopf (ich nenne das mal so) war leuchtend blau und zog einen langen Schweif mit sich der dann nach ca. 4 - 5 Sekunden zur Erde niederging. Wir alle 5 im Auto waren erst ®mal erschrocken und konnten uns nicht erklären was das war. Es war so deutlich zu sehen, da der Himmel nicht viel bewölkt war. Es war echt krass und einmalig. Nun sind wir interssiert wo das ´Ding´ niederging." Ein User aus dem Wallis: "Habe dieses Ereignis auch gesehen. Dachte zuerst an einen Blitz. Auch in anderen Teilen der Schweiz wurde dieses Ereigniss wahrgenommen." Siehe dazu unter: http://www.meteoradar.ch/forum/show... . Da schau her, es hatte auch ´Sichtbarkeitsnischen´ gegeben!
Also los, auf ins AKM-Forum! Eieiei, guck da mal einer an! Klar, Mark Vornhusen hatte mal wieder an der Wetterwarte Gais ´Glück´ und nahm den außerirdischen Besucher auf (siehe Bilderkollage hier http://www.youtube.com/watch?v=bBZL... ), der die Landschaft trotz bedecktem Himmel taghell erleuchtet hatte! Das Foto ist nicht von 12 h Mittags, sondern von bald 24 h Mitternacht! Wahnsinn diese Lichtexplosion! Parallel einher erreichten mich ab 10:30 h auch Telefonanrufe von Zeugen, die nachfragten, was da kurz vor der Geisterstunde sie da in Erstaunen versetzt hatte. Darunter ein Augsburger, der gerade meine Rufnummer vom Deutschen Wetterdienst erhalten hatte, weil man dort derzeiten nicht selbst weiter wusste. Tolle Beobachtungsgeschichte auf jeden Fall! Ich verbreitete die Angelegenheit zum fetten Boliden auf den Foren meiner üblichen Verdächtigen und so gab es weitere Meldungen hierzu. Durch Astronomie.de kamen diese Meldungen auf: "Habe das Teil auch gesehen, Raum Tuttlingen. Als er auf die Atmosphäre traf gab es ein riesen Knall, danach ist ein hellroter Schweif Richtung Boden gesaust." - "Ich konnte den Feuerball um ca. 23.45 Uhr in Oberroth, Kreis Neu Ulm beobachten. Die Flugbahn verlief von Süd-Ost nach West in Richtung Bodensee. Diese sehr helle Erscheinung teilte sich vor dem Verschwinden in 3 Teile und es war taghell wie bei einem Blitz. Eine derart imposante Lichterscheinung habe ich bisher noch nie gesehen." Beim Astrotreff.de ergab sich dazu: "Habe Samstag Abend 01.03. um 23:30 Uhr, eine merkwürdige Beobachtung am Himmel gemacht. Wir waren in Tübingen und sind so ca. 23:30 losgefahren in Richtung Herrenberg und von dort dann auf die A81 rauf und runter Richtung Singen. Kurze Zeit später (ca. 23:45) gab es dann in Richtung Süden eine starke Aufhellung am Himmel. Es war bewölkt, ich konnte ab und an einige Sterne funkeln sehen. Wie gesagt es gab eine starke Aufhellung am Himmel allerdings muss das in recht großer Höhe gewesen sein, denn die Wolken wurden von oberhalb beleuchtet. Dann sah ich einen geraden langen bolidenartigen Schweif mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit schräg über den Himmel von oben nach unten fliegen. Der Winkel der Flugbahn in Richtung Horizont war ca. 45°. Die Blickrichtung ca. eine Gerade Herrenberg->Rottenburg. Wie gesagt ist der Körper mit einer wahnsinnigen Helligkeit in der Farbe Grün am Himmel vorbeigezogen. Die Flugbahn war kurz, extrem hell und geradlinig. Kann mir nicht vorstellen, dass eine Sternschnuppe diese Helligkeit erreichen kann, aber definitiv heller wie der Mond. Ich dachte auch an einen Raketenflugkörper, der von einem Flugzeug in Richtung Boden abgeworfen wird, so wie wir es aus dem Fernsehen kennen."
Um 12 h mittag erreichte mich dann aus Österreich {!} dazu auch ein eMail von Klaus F. aus Schruns mit dem Betreff ´Himmelserscheinung´: "Meine Frau und ich sind gestern Abend spazieren gegangen und wurden um ca 23:50 Uhr Zeugen einer interessanten Himmelserscheinung. Beschreibung: Der Himmel erhellte sich taleinwärts - Richtung Osten - ähnlich einem massiven Wetterleuchten. Das Licht kam aber nicht blitzartig sondern wie stufenlos von Null auf Maximum hochgefahren. Das Spektakel dauerte aber trotzdem höchstens 1-2 Sekunden. Außergewöhnlich war die Farbe: Intensiv grünlich bis gelblich. Das Sturmtief war bereits durch, leichter Regen und bewölkt." Was für eine Geschichte mal wieder, Donnerkeil! Und dies noch bei ausgesprochen schlechten Witterungs-Verhältnissen, stellen Sie sich doch nur vor, was für ein Spektakel dies gegeben hätte, wenn der Himmel zur selben Zeit einfach perfekt gewesen wäre. Meine Fresse! Also wurde es Zeit für entsprechende Pressearbeit und die Ausgabe einer PM an die Landesredaktionen der Nachrichten-Agenturen, um öffentliche Aufklärungsarbeit zu leisten: >Gegen Mitternacht wurde es durch "kosmische Lichtexplosion" taghell! UFO? Raumschrott? Extra-helle Feuerkugel wars!< Und hier der halboffizielle Text: http://www.pr-inside.com/de/gegen-m... Die ausgeschickten PMs hat aber niemanden in den Agenturen gejuckt, war einfach keine Geschichte für sie, wohl total uninteressant für die Redakteure.
Und dann wurde der Fall noch größer, als kurz nach 16 h Roberto Labanti über die EuroUFOList "ALERT: Fireball 01.03.2008 23.47 CET" ausgab: "....as some of us known (Werner), a very bright fireball was seen March 01, 2008, around 22.47 UT at least from North-Western Italy (Piedmont, Lombardia, Emilia-Romagna regions), Switzerland and South Germany." Kurz vor 17 h tauchte die Geschichte mit dem Thread-Titel "Meteorit ??? 1.3.2008 23.45 Uhr" bei Astronomie-Info.de auf: "In der Nacht am 1.3.2008 fuhren wir (5 Personen) mit dem Auto von Vaihigen Enz in Richtung Leonberg über die Orschaft Weissach. Um 23,45 Uhr sahen wir vor uns am Himmel einen riesigen Feuerschweif. Er tauchte plötzlich aus dem Nichts auf nahm eine Laufbahn in Richtung Erdboden. Die Entfernung von uns aus konnten wir nicht einschätzen. Für uns sah es sehr Nahe aus. Dieser Schweif hat am Kopf bläuchliche Färbung." Und kurz vor 18 h meldete sich Thomas Grau vom Feuerkugelnetzwerk um meinen aktuellen Kenntnisstand zu erfragen. Schließlich war dies ja mal wieder eine Hammergeschichte. Die Meldungen bzw Anfragen via eMail und Phon gingen bis in den späten Abend. Muster: "Sichtung Feuerball 01.03. Wir haben gestern Nacht (01.03.) um ca. 23:45 Uhr einen Feuerball ganz nah an unserem Haus vorbeifliegen sehen. Das Ganze war sehr beängstigend und wir haben auch die Polizei informiert. Diese sagten uns, wir seien die Einzigen, die das gemeldet hätten. Unsere ´Ufo-Meldung´ war uns selbst sehr peinlich, aber wir wissen, was wir gesehen haben. Und das war garantiert keine Sternschnuppe! {Wars doch!} Wir können nicht glauben, dass niemand außer uns das gesehen haben soll. Der Feuerball war riesig mit einem langen ´Schweif´, orange-gelb und es wurde taghell als er vorbeiflog (lautlos, wir haben auch keinen Knall oder Aufprall gehört). Wir wohnen in Kist bei Würzburg und dieses ´Ding´ flog Richtung Autobahn Stuttgart weiter. Familie E." Mit ´Himmelerscheinung Samstag gegen 23.45 Uhr´ berichtete Bernd Sch.: "Meine Tochter und ich haben gestern Nacht 1.03.2008 gegen 23.45 Uhr eine blaue Himmelserscheinung gesehen. Der Meteor (vermute ich) war blau (hängt wahrscheinlich mit den dunklen Wolken zusammen) mit einem langen Schweif. Gesichtet haben wir ihn von Heilbronn aus in Richtung Südwesten. Er flog von Osten nach Westen. Als er hinter den schwarzen Wolken Richtung Boden verschwand, hat es mehrmals geblitzt, so als ob der Meteor auseinander gefallen und verglüht wäre. Das ganze dauerte höchstens 3 Sekunden. Die ganze Sichtung war recht erschreckend, da man noch einen lauten Knall erwartet hatte."
----
Montag, den 3.März 2008. Der ´Südkurier´-Online berichtete unter der Schlagzeile "Feuerkugel über dem Bodensee - Meteorit am Himmel - Augenzeugen gesucht" ( http://www.suedkurier.de/nachrichte... ) zu unserem Samstagnachtaufreger: "Rätselraten bei Himmelsguckern: Am Samstagabend, 1.März 2008, wurde zwischen Bodensee und München ein Feuerball am nächtlichen Himmel beobachtet, der rasend schnell zu Boden fiel. Einige Sekunden lang war die Landschaft Augenzeugenberichten zufolge taghell - auch Donner wurde gehört. Nun rätselt man in Internetforen wie http://www.meteoradar.ch/forum/show... und http://www.meteoros.de/php/viewtopi... : War es ein Meteoritenfall? Ein Satellitentrümmer? Eine unheimliche Begegnung der dritten Art? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es sich um einen Meteoriten handelte - und dass er im Bereich Bodensee auf die Erde gestürzt ist. Doch gibt es noch Spuren oder ist er verglüht? Die Steine sind im Übrigen recht wertvoll: wer einen findet, soll sich mit der nächsten Sternwarte in Verbindung setzen. Wer hat Beobachtungen gemacht? Augen-, Ohren- und Hörensagen-Zeugen sind gerne aufgefordert, bei uns um Blog über die Feuerkugel zu berichten! Diskutieren Sie mit auf meteor.suedblog.de: http://meteor.suedblog.de/default/h... .
Hm, und das wars auch schon gewesen, was die Medien hierzulande dazu feilboten. Egal, dafür erfuhr aber jeder Mediennutzer: "Knut, der Eisbärchen-Knuddel-Kinofilm" hatte am Sonntag im Berliner Zoopalast Premiere! Machen Sie mich nicht schwach, Sie kennen doch den guten alten Knut! Und - ja, so passt es wie die Faust aufs Auge: Eine der ersten eMails des Tages kam von Bernd Sch.: "Vielen Dank für die Antwort. Es ist doch wunderlich, dass sowas nicht aus der Presse zu erfahren ist. In den Zeitungen hier ist dazu kein Wort gefallen! Ich habe sie mir heute alle geholt. Unglaublich. Scheint die Leute nicht zu beeindrucken, aber man muß es wahrscheinlich doch selbst gesehen haben. Gruß aus Heilbronn."
In Österreich berichtete die ´Thurgauer Tageszeitung im Internet´ ( http://www.kanton-online.ch/index.p... ) unter der Schlagzeile "Meteorit oder Ufo - was hat die Ostschweiz gesehen?" dies:
>Am Samstagabend haben viele Menschen in der Ostschweiz, vor allem in der Bodenseeregion und rund um Schaffhausen eine ungewöhnliche Beobachtung gemacht: ein Feuerball fiel mir hoher Geschwindigkeit vom Himmel. Dazu, so Augenzeugen, habe ein Blitz die Nacht taghell erstrahlen lassen. War es ein Ufo? Wir haben mit dem Diplom-Physiker Dr. Willi Schmid über die Erscheinung gesprochen. Zusammenfassung unseres Gesprächs mit dem Diplom-Physiker Dr. Willi Schmid von Meteoradar aus Stallikon ZH zu einem Feuerball, der am Samstag in der Ostschweiz gesehen werden konnte: war es ein Ufo oder gibt es eine wissenschaftliche Erklärung für das Phänomen, das von sehr vielen Menschen beobachtet wurde? Über den Feuerball haben wir uns mit dem Diplom-Physiker Dr. Willi Schmid unterhalten. Hören Sie sich unseren Audiobeitrag an: Klicken Sie einfach unten auf Audiobeitrag und hören Sie, was es mit der Erscheinung über dem Himmel rund um den Bodensee und im Bereich Schaffhausen auf sich hat. Was genau war zu sehen, was war es und wo ist es herunter gekommen. War es etwa ein Ufo, all diese Fragen hat uns der Wissenschaftler beantwortet.<
"Astronomie: Auf der Spur des Meteoriten" hieß es im neuen ´Südkurier ( http://www.suedkurier.de/nachrichte... ): >Rätselraten bei Himmelsguckern: Am Samstagabend wurde zwischen Bodensee und München ein Feuerball am nächtlichen Himmel beobachtet, der rasend schnell zu Boden fiel. Einige Sekunden lang war die Landschaft taghell. Ein Feuerball mit sprühendem Schweif. Mittlerweile steht fest: Es war ein Meteorit. Sogar ein ziemlich Außergewöhnlicher. Nun geht es für die Experten darum, den Ort des Einschlags zu ermitteln. Wichtige Hinweise kommen dabei aus der Bevölkerung. Auch unter http://meteor.suedblog.de/default/h... wird gebloggt. Viele User erzählten, wie sie den Meteoriten erlebten. Einige sahen nur ein gleißend helles Licht, andere hörten sogar Donner. "Diese Augenzeugenberichte sind elementar für die weitere Erforschung", betont Thomas Grau, Mitarbeiter des European Fireball Networks. Er sammelt derzeit Bilder und Eindrücke und wertet sie aus.
Ein Meteorit der Superlative. Erste Vermutungen hat der Forscher bereits: Seinen Untersuchungen zufolge ist der relativ flache Bolide wohl im norditalienischen oder Tiroler Raum in die Erdatmosphäre eingetreten. Er habe die rund 230 Kilometer in fünf bis sieben Sekunden zurückgelegt. Ein Meteorit der Superlative: "Er war sehr schnell, flog unheimlich lange und sehr hell", sagt Grau. Diese Merkmale sprechen dafür, dass es zu einem so genannten Meteoritenfall gekommen ist. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Gesteinsklumpen laut Grau in mehrere Teile zerbrochen und aufgrund des sehr großen Abriebs seinen lediglich viele kleine Stücke auf die Erde gefallen. "Es wird wohl kein Stück des Meteors größer als eine Haselnuss sein", ist sich Grau sicher. Viele Teile im See? Die Untersuchungen des Experten weisen bereits auf einen Ort hin, an dem der Meteorit die Erde erreicht haben soll: Irgendwo zwischen Konstanz und Singen, irgendwo am Untersee, eventuell auch in der Nordschweiz. "Vielleicht sind viele Teile auch in den See gefallen", befürchtet Grau. Grau gilt als Experte für Meteoriten und erforscht die Himmelskörper seit über zehn Jahren. 2002 fand er den berühmten Neuschwanstein-Meteoriten und entdeckte seither 30 weitere Gesteinsbrocken aus dem All in ganz Europa. Keine Reste in der Schweiz. Mark Vornhusen erlebte das Schauspiel am Nachthimmel aus nächster Nähe. Der Mitarbeiter der Meteocentrale im schweizerischen Gais, war gestern in der Schweiz auf der Suche nach den Resten des Meteors. Leider erfolglos. Doch: "Auch hier haben Augenzeugen von Donnergrollen berichtet, das ist ein wichtiges Indiz", erläutert Vornhusen.
Thomas Grau schätzt den ursprünglichen Gesteinsbrocken auf einen Durchmesser von etwa einem Meter und ein Gewicht von mehreren Tonnen. "Bisher weist alles darauf hin, dass dieser Meteorit beim Eintritt in die Atmosphäre größer und schwerer gewesen sein muss, als es allgemein üblich ist." Damit die Untersuchungen vorankommen, setzen die Forscher auf die Mithilfe der Bevölkerung.<
Für Old Germany übernahm nun also der ´Südkurier´ die Federführung und der eingerichtete Blog ist für die Meteoritenjäger sicherlich eine Fundgruppe von Augenzeugenberichten. Der Rest der Republik bis nach Bayern hinein, wo für uns ja alles begonnen hatte, naja - der war gekniffen! Und noch toller, die sich ganz sicher fragenden Zeugen was da am Himmel los war, blieben weitgehend uninformiert. Wie soll ein Zeuge in Bayern ausgerechnet auf die Idee kommen, dass der ´Südkurier´ in Konstanz alleinig die Sache aufarbeitet? Klar, ist zwar eine verrückte Sache - aber genauso ist es ja.
Das ´St.Galler Tagblatt´ setzte unter "Feuerkugel gesucht" ( http://www.tagblatt.ch/index.php?ar...) diesen Artikel auf: "Samstagnacht wars plötzlich taghell: Augenzeugen am Bodensee sollen jetzt Meteoritenteile finden helfen. Satellitentrümmer? Meteoritenfall? Samstagnacht wurde zwischen Bodensee und München ein Feuerball beobachtet, der rasend schnell zu Boden fiel. Jetzt werden Augenzeugen gesucht. Samstag, 1. März: Um 23.43 Uhr war der nächtliche Himmel über dem Appenzellerland plötzlich taghell, bevor der Alpstein wieder in der Finsternis versank. Die Webcams des Schweizer Meteorologen Jörg Kachelmann zeichneten das Phänomen in 20-Sekunden-Intervallen auf. Himmelsgucker zwischen Italien und Deutschland beobachtetenn dort, wo der Himmel nicht wolkenverhüllt war, einen Feuerball am Himmel, der rasend schnell zu Boden fiel. "Auch hier der gleiche Effekt: Zuerst wurde es für zwei Sekunden taghell, dann hörten Augenzeugen auch Donner", berichtet Kachelmann-Meteorologe Mark Vornhusen, der hobbymässig Sternschnuppen und Feuerkugeln beobachtet.
Bisher rund 100 Augenzeugen. In Internetforen wie meteora dar.ch und meteoros.de wird seither gerätselt, wo der Meteorit auf die Erde gestürzt ist. Der schnelle Bodenfall schliesst künstliche Erdsatelliten oder abstürzende Raketenteile eher aus - auch sie können beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre meteorartige Leuchterscheinungen hervorrufen. Von Italien bis Deutschland (München) reagierten Augenzeugen. So lässt sich die Spur des Meteoriten nachzeichnen. "Der Gesteinskörper ist vermutlich von Südosten nach Nordwesten geflogen", vermutet Vornhusen. Auch über Horn am Bodensee soll die Lichterscheinung zu beobachten gewesen sein. Und: Es soll zusätzlich ein besonders lauter Überschallknall gefolgt sein - "ein Indiz, dass der Stein oder was davon übrig war, hier in der Nähe auf den Boden gestürzt sein muss". Diese Angaben wurden inzwischen von mehreren Seiten bestätigt. In Horn nach Spuren gesucht. Von Neugier gepackt hat sich Mark Vornhusen am Sonntag in den östlichsten Teil des Kantons Thurgau aufgemacht, um nach Spuren des Besuchers aus dem Weltall zu suchen, "leider ohne Erfolg". Gibt es noch Spuren oder ist der Meteorit verglüht? "Die Steine aus dem Weltall sind sehr wertvoll", sagt Mark Vornhusen. "Die Bruchstücke von Asterioden geben Aufschluss darüber, wie die Sonnensysteme entstanden sind. Sichtbar werden sie erst beim Eindringen in die Erdatmosphäre. Und nur die wenigsten schaffen es bis zur Erdoberfläche, die meisten verglühen vorher." Haben einzelne Bruchstücke der Feuerkugel den Fall zur Erde unversehrt überstanden, müssen sie rasch geborgen werden, "Einmal Regen und Witterung ausgesetzt, verwittern sie rasch", sagt Vornhusen.<
Roland Gehardt bekam zu Geschichte eine weitere Anfrage von Caroline B.: "Ich war am Samstag den 1.3.08 um ca. 23.45 Uhr mit meinem Freund gerade auf dem Nachhauseweg nach Landsberg am Lech. Wir fuhren auf der Autobahn A 96 Richtung Lindau, ungefähr Höhe Ammersee, als wir plötzlich am Himmel diese Erscheinung sahen. Sie war ganz hell mit einem grünen Schweif, und schoss gerade vorbei, aber nicht nach unten, es stürzte also nicht auf die Erde. Das Spektakel dauerte nur ca. 3 Sekunden, man hörte kein Geräusch. Es kam aus dem Nichts und schoss auch wieder ins Nichts. Mein Frage an Sie, war das ein Meteorit, oder könnte das ein Ufo gewesen sein?"
Am Abend erfuhr ich von Radio7, dass der Ulmer Sender sich entschlossen hat, zu dieser Angelegenheit dann doch noch eine ausführlichere Chefreporter-Berichterstattung an diesem Mittwoch zu bringen - http://www.radio7.de/chefreporter.php (Thema: Rätselhafte Lichtexplosion - jetzt reden die Augenzeugen! Gabi aus Überlingen und Harald aus Westerstetten sind nur zwei RADIO7-Hörer, die Samstagnacht ihren Augen nicht trauten. Kurz vor Mitternacht wurde es auf einmal taghell. Manche sprechen von einer farbig leuchtenden Kugel, die über den Himmel raste. Ein Blitz, eine Explosion? Oder sogar ein UFO? Was die RADIO7-Hörer da gesehen haben, das sagt Ihnen RADIO7-Chefreporter Thomas Ultsch am Mittwoch. Mehr Augenzeugenberichte und Infos finden Sie auf den Seiten des CENAP). Nach einigen Tagen steht dann der Beitrag auch als Audiodatei zum Download bereit!
---
An diesem Tag brachte ja Radio7 in Ulm seine ´Boliden-Chefreportage´, um Aufklärung hinsichtlich des Vorfalls von Samstagnacht zu liefern.* Frau Sch. meldete sich gleich nach 15 h deswegen und bedanke sich, "jetzt im Radio erfahren zu haben, was da los gewesen ist - seither war ich ganz aufgeregt. Stellen Sie sich vor, das war Samstagnacht und heute ist Mittwochnachmittag! Wir leben doch nicht hinterm Polarkreis". Najanaja, was soll ich dazu dann immer wieder sagen? Soviel also mal wieder zur modernen Zeit der schnellen Informationsgesellschaft mit ihren eigenen ´Gesetzmäßigkeiten´, die man sich nur einredet um sich pseudoelitär zu geben - in Wirklichkeit ist dies ein Haifischbecken. Aber auch andere Leute meldeten sich noch als Zeugen, die von der Aufklärung naturgemäß noch nichts erfahren haben und aufgrund des eindrucksvollen Spektakels sich von den Medien in Sache Erklärung alleingelassen fühlen. Unter den Zeugen so auch Zeljko P. als weiteres Beispiel allein für diesen Tag: "Am Samstag-Spätabend 01-März-2008 habe ich von meinem Haus aus eine von mir bisher nie gesehene riesige Blau-Grüne Sternschnuppe gesehen. Ich wohne in 71083 Herrenberg und blickte in Richtung Süden (Schwarzwald-Bodensee). Sie war so hell das meine Frau vom Sofa aus das Licht durch ein Dachfenster sah obwohl das Sofa Richtung Osten ausgerichtet ist und sie zum anderen Dachfenster schaute. Wurde diese Sternschnuppe von sonst noch jemanden beobachtet, bzw. Haben sie weitere Meldungen?"
*= Höre: http://www.radio7.de/data/mediauplo...
Und noch einer...
Mit dem Thread "Bolide gesichtet! 21:20" machte ein User aus Pforzheim bei Wetterzentrale.de eine neue Beobachtung aus der Kategorie kurz vor 24 h in der Dienstagnacht auf: "...als ich vorhin von der Arbeit nach meinem Auto lief, sah ich einen schönen Boliden. Ich schaute sofort auf meine Uhr. Sie zeigte fast genau 21:20 an. Die Erscheinung fand wenige Sekunden vorher statt. Die Feuerkugel bewegte sich etwa von West nach Ost in nordöstlicher Richtung nahezu waagerecht ca. 25-30° über dem Horizont über eine Strecke von vielleicht 10 Bogengrad. Da er im Vergleich zu einem anderen Boliden, den ich mal vor einigen Jahren beobachtete, sehr langsam war, dauerte die Erscheinung einige Sekunden lang (ca. 3-4). Am Schluß zerfiel diese schöne Leuchtkugel in mehrere Teile (erkennen konnte ich ungefähr 4), welche nach wenigen Zehntelsekunden verschwanden. Die Helligkeit war schwer abzuschätzen, da ich das ganze durch eine Nebel- und Wolkenschicht hindurch sah. Sie könnte maximal ein Viertel der Vollmondhelligkeit betragen haben und veränderte sich nur geringfügig während des Verglühens. Die Farbe war ein kupferflammenähnlich leuchtendes Blaugrün. Daß ich zufällig genau in die richtige Richtung schaute, muß ich nach dieser detaillierten Schilderung wohl nicht mehr extra betonen. Es war ein schönes Erlebnis. Gibt es über diesen Boliden noch mehr Sichtungsmeldungen?" Ein User aus Köthen, knapp: "War hier auch kurz vor halb 10 h mit langen grünen Schweif zu sehen."
Quelle: CENAP-Archiv