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Astronomie - Skydiver beinahe von Meteorit getroffen?- Update: Kein Meteorit!

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4.04.2014

Bei seinem Fallschirmsprung wurde der Norweger Anders Helstrup nur um wenige Meter von einem Meteoriten verfehlt.

Ein Meteorit hat einen Fallschirmspringer aus Norwegen 2012 nur um wenige Meter verfehlt. Die Erfahrung lässt den Mann nicht mehr los. Seit Jahren ist er auf der Suche nach dem kosmischen Stein.

Fallschirmspringen ist immer aufregend, aber im Sommer 2012 erlebte der Norweger Anders Helstrup einen ganz besonderen "Kick".  Als er in seinem Flügelanzug aus einem kleinen Flugzeug über der Provinz Hedmark in der Nähe der Stadt Rena sprang, sah er auf dem Weg nach unten etwas Ungewöhnliches an ihm vorbeirasen. "Ich hatte das Gefühl, dass da etwas war, aber ich wusste nicht was", sagte Helstrup "NRK.no".

Wieder auf dem Boden angekommen, wollte er es genau wissen und sichtete sofort das Videomaterial, das seine Helmkamera aufgezeichnet hatte. Und er hatte sich nicht getäuscht:  Etwas, das auf den ersten Blick wie ein Stein aussah, hatte ihn nur um wenige Meter verfehlt.

Diese Erfahrung sei ihm danach nicht mehr aus dem Kopf gegangen, wie Helstrup "NRK.no" erzählte. Nur wenige Tage später sei er in die Gegend um Rena zurückgekehrt. Dort habe er nach dem Stein gesucht – inzwischen mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es sich vielleicht um einen Meteoriten handeln könnte. Später hätten ihn auch Freunde und Verwandte bei der Suche unterstützt.

Premiere für die Forschung

Schließlich fand Helstrup einen Stein, den er für den Meteoriten hielt. Die Wissenschaftler, denen er das Fundstück präsentierte, hatten jedoch nur ein müdes Lächeln für ihn übrig. Ganz anders reagierten die Forscher vom Museum für Naturkunde allerdings auf Helstrups Videomaterial. Im Gegensatz zu Helstrup hatten sie keinerlei Zweifel: "Das kann nichts anderes sein. Die Form ist typisch für Meteoriten", sagte der Geologe Hans Amundsen.

Der Forscher ist begeistert von den Bildern. Es sei das erste Mal, dass ein Meteorit während des "Dark Flight", also der Phase, in der er nicht mehr leuchtet und in einer geraden Flugbahn auf die Erde fällt, gefilmt wurde, sagte Amundsen "NRK.no".

Um mehr Helfer für die Suche zu mobilisieren und den Meteoriten doch noch zu finden, hat Hestrup seine unheimliche Begegnung jetzt ins Netz gestellt.  Innerhalb eines Tages wurde der Clip bereits fast eine Million Mal geklickt.

Frams: Video von Helmkamera:

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Quelle: Focus

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Update: 9.04.2014

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Der Meteorit, der keiner war

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Ein norwegischer Skydiver filmt mit seiner Helmkamera etwas, das an ihm vorbeifliegt. Das Video verbreitet sich viral, von einem Meteoriten ist die Rede. Nun zieht das norwegische Meteoritennetzwerk die Vermutung, es könnte ein Meteorit gewesen sein, zurück.

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Knapp eine Woche lang rätselten Internetnutzer in aller Welt, was es wohl gewesen sein könnte, das ein norwegischer Skydiver bei seinem Sprung vor knapp zwei Jahren mit der Helmkamera gefilmt hatte. Ein Meteorit muss es gewesen sein, da waren sich einige ganz sicher. Der Skydiver Anders Helstrup habe großes Glück gehabt, dass er nicht von dem schnellen Steinbrocken getroffen wurde, hieß es, von einem Schutzengel war die Rede.
Doch die Zweifel waren von Anfang an da: Wenn es sich um einen Meteoriten handelte, warum wurden in der Region keine Sichtungen eines Feuerballs gemeldet? Warum war kein Überschallknall zu hören? Warum konnte der Stein - trotz hunderter Stunden, die am Boden nach ihm gesucht wurde - nicht gefunden werden? Die Theorie, der Meteorit sei in Wahrheit ein Stein gewesen, der sich aus dem Fallschirm des Skydivers gelöst hatte, stand im Raum. Doch der Stein bewegte sich im Video nicht so, wie man es erwarten würde, wenn er aus dem Fallschirm gefallen wäre. Was steckte dahinter?
Um dem Rätsel auf die Spur zu kommen, wurde das Video des Skydivers schließlich im norwegischen Fernsehen gezeigt. Das norwegische Meteoritennetzwerk, das an der Untersuchung des Videos und der Suche nach dem vermeintlichen Meteoriten beteiligt war, erhoffte sich neue Hinweise von der Veröffentlichung. "Vielleicht haben wir wichtige Hinweise übersehen", schreibt die Organisation am Tag der Veröffentlichung in ihrem Blog. "Wir hoffen sehr, dass die Geschichte viral verbreitet wird."
Quelle: Frankfurter Rundschau
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