2.03.2009
Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:
"Mit tausend Kilometer Geschwindigkeit in die Lüfte: COW7, der geheimnisvolle Flugkörper - Heimgekehrter Junkers-Flugzeugkonstrukteur erzählt von seiner Arbeit in der Sowjetunion" hieß es am 18.März 1954 in der ´Kasseler Zeitung´:
>Nach achtjähriger Arbeit für die Russen in nur mit Zahlen bezeichneten Fabrikstädten südlich Kasalinks am Aral-See in Sibirien ist jetzt der ehemnalige Dr.-Ing.Wilhelm St. der deutschen Junkers-Flugzeugwerke heimgekehrt. Zu Hause zerriß er die Durchschrift der Schweigeerklärung, die er den Russen abgegeben hatte. "An erpreßte Versprechen fühle ich mich nicht gebunden", sagte er. "Schließlich haben sie mich 1945 von meinem letzten Arbeitsort in der Sowjetzone nach Sibirien zur Arbeit verschleppt. ich bin in der Lage, über das geheimnisvollste Flugzeugprojekt zu berichten, von dem die Welt wohl je gehört hat." Schon seit 1947 wurde der deutsche Flugzeugkonstrukteur, der bis dahin an einer Verbesserung der sowjetischen Mig-Typen mitarbeitet, in die Gegend von Kasalink gebracht. Russische Spezialisten sagten den hier arbeitenden 174 deutschen Konstrukteuren und Wissenschaftlern, dass sie jetzt an einem Scheibenflugzeug mit Kreisdüsenantrieb arbeiten würden. Damit jedoch jede Möglichkeit einer Spionage und die Gewinnung eines Überblicks über das gesamte Projekt unmöglich war, setzten die Russen zwischen den drei Forschungsgruppen sowjetische "Fachkuriere" ein. Die Deutschen selbst kannten nur ihren Teilarbeitsbereich. "Dennoch", so berichtet Dr.-Ing.St. heute, "sickerte es allmäglich durch, dass wir an COW7, dem geheimnisvollsten Flugkörper der Welt, arbeiteten. Die Russen gaben freimütig zu, dass ihnen die ersten sechs Konstruktionen fehlgeraten seien. Mit der siebenten sollten wir nun für sie sozusagen den Vogel abschießen. Als die ersten Scheibendüsenjäger startklar waren - sie wurden von den Sowjets zusammengesetzt und standen für uns getarnt - wurden wir in fensterlose Keller geführt. Aber natürlich ist die Methode der Geheimnisteuerei für beteiligte deutsche Wissenschaftler ziemlich naiv und entspricht der russischen Art."
Es gelang natürlich nicht, den Deutschen das Ergebnis ihrer getrennten Arbeit verborgen zu halten. 1951 gaben es die Russen dann auch auf, die Deutschen nicht zuschauen zu lassen und sie in die Keller zu schicken. Aus einigen Kilometern Entfernung beobachteten sie, wie kreisrunde Flugkörper senkrecht aufsteigen und in etwa zehn Sekunden eine Höhe erreichten, in der sie dem menschlichen Auge entschwanden. Zwölf Kreisdüsen trieben sie an. Ihre Aufstiegsgeschwindigkeit soll tausend, ihre Geschwindigkeit im Waagerechtflug fünfzehnhundert Kilometer in der Stunde betragen. Die Fortbewegung selber geschieht mit der Eigendrehung nach dem Prinzip eines Diskus, wobei die sich ständig steigernde Rotationsgeschwindigkeit durch eine besondere Konstruktion zur zusätzlichen Steigerung der Schnelligkeit ausgenutzt wird. "Ich hoffe, mit meinem Kollegen - wir haben für Mai ein Treffen in Ausgburg geplant - alle noch offenen Fragen klären zu können. Es wäre gelacht, wenn wir den Rest des Geheimnisses, der Weise des Zusammensetzens der Maschine, was sich die Russen vorbehielten, nicht auf die Spur kommen sollten."< [Hier wurde von einem entlassenen Kriegsgefangenen die Untertassen-Mär sofort genutzt, um auf seine ´Fähigkeiten´ hinzuweisen und ihn ins Geschäft zurückzubringen, für die Amerikaner interessant zu machen. Hiermit verfestigte sich die V-7-Geheimwaffen-Legende zusätzlich. Aus aeronautisch-historischer Sicht war die Geschichte eine zusammengesponnene Märchenstunde.]
"Wieder ´Fliegende Untertassen´" meldete am 29.März 1954 die ´Rhein-Neckar-Zeitung´: >Der kommandierende General des dritten Marineluftstreitkräfte-Geschwaders, William G.Manley, teilte am Freitagabend mit, dass einer seiner Piloten einen Bericht über die Beobachtung eines fliegenden Objektes abgegeben habe, das er auf einem Übungsflug am Freitag gesehen habe. Das Objekt habe für eine kurz Zeit in der Luft stillgestanden und sei dann mit einer außerordentlich hohen Geschwindigkeit davongeflogen. Nach der Beschreibung des Piloten handelt es sich bei dem beobachteten Gegenstand um ein "rundes nichtidentifizierbares Objekt aus einem nicht glänzenden Stoff, das weiß angestrichen war."<
"Fliegende Untertasse über London! Luftwaffenministerium bestätigt: Von glaubwürdigen Zeugen beobachtet". So eine AP/dpa-Meldung, die am 6.März 1959 um den Globus ging, wir entnehmen die Darstellung dem ´General-Anzeiger´:
>Das britische Luftwaffenministerium hat den am 26.Februar über dem Londoner Flughafen gesichteten gelben Flugkörper amtlich als "nicht identifiziertes fliegendes Objekt" bezeichnet. Ein Sprecher des Ministeriums gab heute früh bekannt, der Flugkörper, der von den Radarschirmen des Flugplatzes nicht erfaßt worden war, sei am 26.Februar zwischen 20:25 und 20:45 h von mindestens vier vertrauenswürdigen Personen beobachtet worden. Diese Zeugen sagten aus, die Erscheinung habe den durch Wolken verursachten Reflektionen eines Scheinwerferstrahls geähnelt. Zur Zeit der Beobachtung sei der Himmel jedoch unbedeckt gewesen. In einem amtlichen Bericht des britischen Jagdfliegerkommandos, das Befehl zur Untersuchung der Fliegenden Untertasse erhalten hatte, wurde das Objekt folgendermaßen beschrieben: "Ein in seiner Intensität wechselndes helles gelbes Licht etwa 60 Meter über dem Erdboden. Das Objekt blieb etwa 20 Minuten in dieser Position und begann dann mit großer Geschwindigkeit zu steigen." Ein Beamter des Flugkontrolldienstes beobachtete die Fliegende Untertasse mehrere Minuten mit einem Fernglas.< Auch die ´Kasseler Zeitung´ nahm sich am 7.März 1959 dieser Story mit der Schlagzeile "Rätselhaftes Flugobjekt über Londoner Flughafen" aktualisierend an. Zum aktuellen Fall gab es keine zusätzlichen Informationen, dafür aber eine Ergänzung, wonach der schweizerischen Polizei am Morgen zuvor zahlreiche Berichte von Einwohnern Schaffhausens zugingen, die über der Stadt um Mitternacht ein in großer Höhe fliegendes, beleuchtetes Objekt gesehen haben wollen, das Funken nach sich zog. Der Flugkurs der wenige Sekunden sichtbaren Erscheinung wurde mit Nordwest nach Südost angegeben. Allgemein wurde die Vermutung geäußert, dass es sich um eine in die Erdatmosphäre wieder eintretende Weltraumrakete gehandelt haben könnte.
Tags darauf, also am 7.März 1959, meldete z.B. ´Der Tagesspiege´l in einer AP-Meldung: >Buglicht als "Untertasse": Das Geheimnis der am vergangenen Donnerstag über dem Londoner Flughafen von verschiedenen Personen gesichteten "Fliegenden Untertasse" ist entschleiert. Nach Mitteilung des britischen Luftfahrt-Ministeriums ist das Objekt inzwischen als Buglicht eines Verkehrsflugzeuges identifiziert worden. Zeugen hatten bereits früher ausgesagt, die zunächst als "nicht identifiziertes fliegendes Objekt" bezeichnete Erscheinung habe Ähnlichkeit mit den durch Wolken verursachten Reflexionen eines Scheinwerferstrahls gehabt.<
+ Ohne Details kann man den Vorgang nicht wirklich werten, uns will scheinen, als gab es zu dieser Meldung verschiedenste Zeugenaussagen zu differenten Erscheinungen, weswegen das "Buglicht" zunächst einmal nur schwer zu verdauen ist. Aber so können Mysterien gezeugt werden, weil schnell das Wort von der hastigen "Wegerklärung" fällt.
"Seltsamen Himmelskörper beobachtet", meldete am 7.März 1959 die in Zürich (Schweiz) erscheinende ´Die Tat´: >Aus Zürich sowie aus dem sanktgallischen Henau (bei Wil) erhalten wir übereinstimmend Meldungen über die Beobachtung eines seltsamen Himmelskörpers. Einer unserer Leser in Zürich sah etwa um 22:15 h am Donnerstagabend, zusammen mit zwei weiteren Personen, eine helleuchtende Kugel mit einem Feuerschweif, von dem sich einzelne Feuerfetzen zu lösen schienen, ziemlich schnell und nahe des Horizontes von Westen nach Nordosten fliegen. Dieses Gebilde wurde einige Zeit später auch von einem Passanten in Henau wahrgenommen, der es allerdings mit einer "leuchtenden, sehr dicken Zigarre" vergleicht. Auch er gibt die Richtung dieses rätselhaften Körpers mit Nordosten an. Es sei in horizontalem Flug über dem Bodenseegebiet verschwunden. <
"Fliegende Untertassen?" hieß am 9.März 1959 die Frage in der ´Kasseler Zeitung´ zu einem Report aus Freiburg: >Der ständige Beobachter der zum Wetteramt Freiburg gehörenden Klimastation Königsfeld im Schwarzwald hat in den Abendstunden eine gelblich leuchtende Kugel gesehen, die von einem grünlichen Schein umgeben war. Die Kugel habe eine Geschwindigkeit von etwa 800 Stundenkilometern gehabt. Sie sei anscheinend nicht sehr hoch geflogen, da sie bald hinter einem Waldstück verschwand. Auch zwei andere Einwohner haben in Königsfeld die Kugel auf ihrem Flug von Nordwesten nach Südosten beobachtet. Am selben Abend sah auch ein junges amerikanisches Ehepaar - der Mann studiert an der Freiburger Universität Physik - in Freiburg ein scheibenförmiges Flugobjekt am Himmel. Nach den Angaben des Ehepaars soll die Scheibe wie eine Sternschnuppe aufgetaucht sein, dann ihre Flugrichtung geändert haben und gleich danach wieder außer Sicht gekommen sein. Am 26.Februar war, wie berichtet, über London ebenfalls ein "nicht identifiziertes Flugobjekt" gesichtet worden.<
"Rätselhafte Flugobjekte über Freiburg und London" meldete die ´Pforzheimer Zeitung´ vom 9.März 1959: >Das ständige Beobachter der Klimastation Königsfeld im Schwarzwald, die zum Wetteramt Freiburg gehört, hat am letzten Donnerstagabend um 22:29 h MEZ am Nordhimmel eine gelblich leuchtende Kugel gesehen, die von einem ins grünliche gehenden Schein umgeben war. Die Kugel flog mit einer Geschwindigkeit von schätzungsweise 600 bis 800 km/h. Ihre Höhe dürfte nicht sehr groß gewesen sein, da sie bald hinter einem Waldstück verschwand. Auch zwei weitere Personen hatten, wie erst jetzt bekannt wurde, in Königsfeld die Kugel auf ihrem Flug von Nord-Nordwest nach Süd-Südost beobachtet. Am gleichen Abend um dieselbe Zeit sahen auch zwei junge Amerikaner in Freiburg in dem Vortort Littenweiler ein rundes scheibenförmiges Flugobjekt in nördlicher Richtung am Himmel fliegen. Nach ihren Angaben, die sie einer Freiburger Zeitungsredaktion machten, soll die Schgeibe wie eine Sternschnuppe aufgetaucht sein, dann ihre Flugrichtung geändert haben und nach etwa zwei Sekunden verschwunden sein. Die Geschwindigkeit war höher als bei einem gewöhnlichen Flugzeug, jedoch etwas langsamer als die einer Sternschnuppe. Als der Körper seine Flugrichtung änderte, verlor er zugleich an Helligkeit und wurde etwas langsamer, beschleunigte aber sofort wieder und wurde auch wieder heller. Die Beobachter -ein junges Ehepaar, der Mann ist Physiker und studiert zur Zeit an der Universität Freiburg- bezeichneten das Objekt als leuchtend weiß mit etwas gelblichem Schimmer. Sie erklärten, sie hätten bisher an "Fliegende Untertassen" nicht geglaubt, auf Grund der einwandfreien gemeinsamen Beobachtung hätten sie aber jetzt ihre Meinung geändert. Vor einigen Tagen war über London ebenfalls ein geheimnisvolles "nicht identifiziertes Flugobjekt" gesichtet worden, dessen Auftreten vom britischen Luftwaffenministerium bestätigt wurde.< [Hört sich nach einem recht flach einfallenden Meteoriten an, der auf seiner Bahn aufgrund der dichten Lufthülle abgebremst und auch abgelenkt wurde.]
"Empfangskomitee für Marsmenschen" meldete am 25.März 1959 der ´Kurier´ in einem Eigenbericht: >Im Klubsaal der Wiener Urania wurde gewissermaßen das österreichische Empfangskomitee für Mars- und sonstige Weltraummenschen gegründet. Die "Gesellschaft für Interplanetarik" hielt ihre gründende Generalversammlung ab. Die Mitglieder der Gesellschaft, deren präsident der Wiener Rechtsanwalt Dr.Hermann Weyß ist, wollen endlich herausfinden, was an den Fliegenden Untertassen dran ist. Ihr Vizepräsident, Ing.Erich Halik, sammelt seit Jahren alle Berichte über UFO-Beobachtungen, die ihm unterkommen. Zweck der Gesellschaft ist, wie es in ihrem Untertitel heißt, "die Erforschung besonderer Himmelserscheinungen auf wissenschaftlicher Grundlage". Dazu diene auch eine Einladung an den sagenhaften Mister Adamski, der behauptet mit Venusmenschen Kontakt zu haben, welchen sie gerne für eine im Sommer in Wien laufende Konferenz einluden.<
"Explosion über dem Atlantik - Amerikanische Piloten beobachten seltsames Feuerwerk am Abendhimmel" meldete UPI aus London und am 20.März 1964 schrieb so die ´Frankfurter Rundschau´:
>Die Piloten von zwei amerikanischen Verkehrsmaschinen gaben am Donnerstag fast identische Berichte von einer mysteriösen Explosion, die sie über dem Atlantik beobachtet haben. Die beiden Berichte stammen von Flugkapitän E.D.Morrison, der eine Boeing 707 mit 42 Passagieren an Bord von New York nach London flog, und von Flugkapitän R.A.Botthos, der mit 77 Personen an Bord einer DC 8 auf dem Weg von New York nach Frankfurt war. Beide Piloten gaben die Zeit der Explosion mit 7:34 h (MEZ) an. Botthos reichte seinen Bericht beim Frankfurter Flughafen Rhein-Main ein. Danach sah er das Objekt auf einem Nord-Süd-Kurs, als es plötzlich mit einem Aufblitzen explodierte und beim Eintritt in die Atmosphäre weiße Rauchsäulen hinter sich herzog. "Ich flog in 29.000 Fuß (etwa 8.700 Meter) Höhe. Es war ein phantastischer Anblick", erklärte der Pilot. Er habe keine Ahnung, was es habe sein können. Morrison war zur gleichen Zeit etwa in derselben Gegend wie die DC 8 und flog in einer Höhe von 31.000 Fuß (etwa 9.300 Meter). Sein Bericht: "Ich habe bereits Hunderte von Meteoren und Dinge dieser Art gesehen, aber nie so etwas. Es weckte den ganzen Himmel. Ich flog in der Dämmerung auf 31.000 Fuß, etwa 45 Minuten hinter dem Frankfurter Flug. Als das Objekt in die Atmosphäre kam, veränderte es sich von einer blauen in eine glühend rote Flamme und hinterließ eine weiße Spur, die wohl etwa 30 Meter lang war. Alle meine Passagiere sahen es. Als es auf -nach meiner Schätzung- etwa 80.000 Fuß (etwa 24.000 Meter) heruntergekommen war, explodierte es in einer riesigen weißen Stichflamme", erklärte der Pilot. Die Sowjets hatten am Mittwoch den Start von "Kosmos 26", eines weiteren unbemannten Satelliten bekanntgegeben und erklärt, er sei erfolgreich in seine Umlaufbahn getreten.< [Ein Re-Entry-Körper z.B. von der Booster-Stufe des russischen Satelliten ist hier sehr wahrscheinlich der Auslöser der Beobachtung gewesen. Wohl einer der frühesten Re-Entry-Fälle der Aufzeichnung.]
"Bunte Lampions im interplanetaren Raum - Der "Vater" mehrerer Fliegender Untertassen berichtet: Als leuchtende Plasmawolken am Himmel spukten..." war die Überschrift eines Artikels von Otto Tappen am 11.März 1969 in der ´Frankfurter Rundschau´:
>"Mit unseren ersten Versuchen in den USA, künstliche Wolken in den Weltraum zu schießen, haben wir vor einigen Jahren die amerikanische Bevölkerung von der Ostküste bis zum Mittelwesten in helle Aufregung versetzt. Sogar nüchterne Menschen sahen am Himmel die sogenannten UFOs (Unidentified Flying Objects), die Fliegenden Untertassen - dazu noch in mehreren Farben. Nur zu verständlich, denn in diesem Fall konnten wir die Erklärung für die Entstehung der Fliegenden Untertassen geben". Das sagte vor Fachleuten im Fritz-Haber-Institut (Berlin) Professor Dr.Reimar Lüst vom Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in Garching bei München. Lüst hatte 1961 als Professor für Astrophysik am Massachusetts Institute of Technology begonnen, die ionisierten Kometenschweife zu erforschen. Das führte schließlich zur Untersuchung elektrischer Felder in der Ionosphäre.
In der Erdatmosphärte befindet sich die Ionosphäre in einer Höhe zwischen 70 und 1000 Kilometern. Das Plasma beginnt schon 100 Kilometer über der Erdoberfläche. Plasma -meist als vierter Aggregatzustand bezeichnet- ist ein Gas, das auf positiv elektrisch geladenen Masseteilchen atomarer oder molekularer Größenordnung besteht, die Ionen genannt werden. Aus diesen Masseteilchen wurden, bevor sie die Ioneneigenschaft annahmen, pro Atom oder pro Molekül je ein negativ geladenes Elektron herausgeschlagen; die Physiker nennen das "ionisieren". Plasma besteht aber außerdem aus -der Anzahl der vorhandenen Ionen entsprechend- freien elektrisch negativ geladenen Elektronen. Bei den temperaturen und Drücken, die im Weltall vorherrschen, bestehen mehr als 90 Prozent der kosmischen Materie aus Plasma. Auf der Erde und den Planeten gibt es den Plasmazustand nicht. Geladene Plasmateilchen werden in ihren Bewegungen von magentischen und elektrischen Feldern beeinflußt. Durch ein elektrisches Feld werden teilchen mit entgegengesetzter Ladung in entgegengesetzer Richtung bewegt. Das Magnetfeld beeinflußt auch die Bewegung geladener Teilchen. Auf die sich senkrecht zum Feld bewegenden geladenen Teilchen wirkt eine ablenkende Kraft. So kommt es, daß sich die Teilchen spiralartig um die magnetischen Feldlinien bewegen. Positiv geladene Teilchen "spiralen" dabei rechtsherum, negativ geladene linksherum - in Richtung der Feldlinien gesehen. Die Dichte der Plasmateilchen ist so gering, daß es keinen Zusammenstoß gibt; jedenfalls ist es äußerst selten. Die Teilchendichte pro Kubikzentimeter beträgt 1 bis 10 Teilchen. Demgegenüber enthält ein Kubikzentimeter Luft eine enorme Anzahl von Teilchen (= 3x1019). Diese Teilchen würden in einem Würfel passen, der eine Kantenlänge von 30 Kilometern hat, um auf die Teilchendichte im interplanetaren Raum zu kommen. Die Teilchen "spiralen" fast ungestört um die Feldlinien, so daß es nur etwa alle zehn Stunden einmal zu Zusammenstößen von Ionen und Elektronen kommt. Die Teilchen hängen in den magnetischen Feldlinien fest. Dabei verursacht das elektrische Feld eine Abtriftbewegung (Drift). Die Bewegung von magnetischen Feldlinien wäre ohne weiteres sichtbar, wenn das Plasma gesehen werden könnte, aber seine zu geringe Dichte verhindert das.
Doch im Kosmos gibt es Gebiete mit hoher Plasmadichte, die von benachbarten Sternen zu besonderem Leuchten gebracht und auch auf der Erde gesehen werden können. In unserem Sonnensystem gibt es zwei Beispiele sichtbarer, sehr verdünnter Plasmen: 1.) Die Sonnenkorona, äußere Schicht der Sonne, die nur während der Sonnenfinsternis zu sehen ist; 2.) die Kometen mit einem Plasmaschweif. Die Kometen haben noch eine besondere Eigenschaft: Sie stehen in Wechselwirkung mit einem anderen, allerdings unsichtbaren kosmischen Plasma, dem "solaren Wind". Er wird mit großer Geschwindigkeit von der Sonne ausgesandt und wurde in den sechziger Jahren mit Hilfe von Raumsonden und Satelliten gemessen. Instrumente zur Messung von Magnetfeldern gibt es in verschiedenen Variationen - aber Meßinstrumente zur Beobachtung der schwachen, außerirdischen elektrischen Felder konnten bisher nicht konstruiert werden. Der "Max-Planck"-Wissenschaftler Lüst schoß die erste seiner Forschungsraketen zur Erezugung künstlicher Plasmawolken bei einer Einheit der Fremdenlegion in der Sahara ab, weitere in Frankreich, Indien, Brasilien und in den USA. Lüst startete in Fort Churchill (Kanada) und in Kiruna (Schweden) die Trägerraketen zur Erzeugung von Ionenwolken. Mit den verhältnismäßig großen französischen Rubis-Raketen wurden im April 1966 in einer Höhe von 2000 Kilometern zwei Verdampfungen durchgeführt. Diese beiden ionisierten Bariumwolken enthielten je etwa 50 Gramm Bariumionen und markierten die magnetischen Feldlinien des Erdfeldes über eine Länge von etwa 2000 Kilometern. Von Beobachtungspunkten in Afrika, Frankreich, am Bodensee aus, aber auch von Sternwarten in Mitteldeutschland wurden sie gesehen. Doch die Technik der Erzeugung von Plasmawolken im interstellaren Raum mußten sich die Wissenschaftler vom Münchener Max-Planck-Institut mühsam aufbauen. Zunächst sollte, da das Kohlenoxid-Ion wesentlicher Bestandteil der Plasmaschweife der Kometen ist, Kohlendioxid Verwendung finden. Aber dazu wären mehrere Tonnen davon nötig gewesen. Nach intensiven Untersuchungen fanden die MPI-Wissenschaftler heraus, daß eine Mischung von barium (ein Erdalkalimetall) mit Kupferoxid die richtige Wirkung erzeugt. Die zunächst elektrisch neutrale Bariumwolke strahlt in mehreren grünen, gelben und roten Spektrallinien; die grüne ist am längsten zu sehen. Das später ionisierte Barium wird darauf zu einer purpurnen Wolke, die (auf Grund des "Spiralens" um die Feldlinien) eine zigarrenähnliche Form annehmen. Viele Menschen, die die leuchtenden Plasmawolken am Himmel sagen, wurden vom Spuk erfaßt, obschon Lüst und sein Stab in den betreffenden Ländern Sorge dafür trugen, daß alle Publikationsquellen eingehend informiert waren.
Zehn Sekunden nach der Verdampfung bewirkt die Sonnenstrahlung, daß aus den meisten neutralen Bariumatomen ein Elektron herausgeschlagen wird; das Barium ist ionisiert worden. Ähnlich wie auf der Erde, wio man mit Eisenfeilspänen magnetische Feldlinien sichtbar machen kann, sind nach dem Einstoßen dieser künstlichen Plasmawolken in die obere Erdatmosphäre die magentischen Feldlinien zu sehen. Da Barium, das oft zur Verfügung steht, einen geringen Prozentsatz von Strontium als Verunreinigung enthält, bleibt noch lange eine blaue Strontiumwolke sichtbar. Strontium wird durch die Sonnenstrahlen nicht ionisiert und bleibt neutral. Die meisten der zahlreichen Kleinstraketen erzeugen die Plasmawolken, die, wie die chinesischen Laternen, geheimnisvoll in Purpur, Blau und in Zitronengelb erstrahlten, und das in einer Höhe von 150 bis 250 Kilometern. Besonders aufschlußreich waren die Experimente der Gruppe Lüst in Fort Churchill in Kanada (an der Hudsonbay, nicht weit vom magnetischen Nordpol) und im nordschwedischen Kiruna, wo die elektrischen Felder so stark sind, daß sie Werte bis zu etwa 100 V/kam erreichten, das heißt, daß das Plasma sich dort in entsprechender Höhe fast mit Schallgeschwindigkeit bewegt hat. Die Felder können sich nach wenigen Minuten in Richtung und Stärke ändern. Für die Plasmawolken bedeutet das, daß sie innerhalb einer Viertelstunde vom Zenith bis zum Horizont wandern, aber auch plötzlich wieder stillstehen können - ein Beweis dafür, daß nicht nur in der Stratosphäre, sondern auch in der Magnetosphäre der Erde gewaltige Bewegung herrscht.<
"Kommt herunter, ihr Marsleute" hieß es via AP aus Mailand und die ´Badischen Neuesten Nachrichten´ vom 29.März 1974 berichtete: >Hunderte von Mailändern beobachteten am Donnerstagabend ein unbekanntes Flugobjekt (UFO), das etwa zwei Stunden lang über der Stadt schwirrte und grüne Lichtstrahlen aussandte, wie die Polizei gestern mitteilte. Um die "Fliegende Untertasse" besser betrachten zu können, setzte die Polizei Scheinwerfer ein. Schaulustige, die sich auf dem Domplatz versammelt hatten, um das ungewöhnliche Schauspiel zu bewundern, riefen: "Kommt runter, ihr Marsleute und laßt euch wenigstens einmal anschauen!" Eine Erklärung für das Phänomen konnte die Polizei nicht abgeben. Auf den Radarschirmen des Mailänder Flughafens wurde nichts Ungewöhnliches beobachtet. In den Gebieten von Piermont und Venedig wurden in den letzten Monaten ähnliche Erscheinungen beobachtet.<
"Könnte ein UFO bei Düsseldorf landen? BILD sprach mit Professor Kaminski über Lebewesen auf anderen Sternen" war die Meldung am 28.März 1979 von Lothar Schindlbeck:
>Lebewesen von fernen Sternen landen in Super-Raumschiffen auf unserer Erde; "UFOs" im Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art". Bewohner fremder Sternensysteme bekämpfen sich bis zur völligen Vernichtung - Science fiction im Film "Krieg der Sterne". Schon 120 Millionen Menschen haben diese beiden Filme gesehen - die erfolgreichsten seit Bestehen des Kinos. Die deutschen Fernsehanstalten senden ganze Serien über die Kämpfe mit außerirdischen Wesen - für ein begeistertes Millionen-Publikum. Was fasziniert die Menschen so an Berichten aus dem Weltall? BILD fragte Professor Heinz Kaminski, den Direktor der Sternwarte Bochum.
BILD: Könnte morgen ein UFO zum Beispiel bei Düsseldorf landen?
Professor Kaminski: Nein, denn es gibt keine UFOs. [Fehler, er hätte hier zuerst definieren müßen für was UFO eigentlich als Begriff steht und daß diese Phrase noch lange nichts mit außerirdischen Raumschiffen etc zu tun haben muß.]
BILD: Präsident Carter beobachtete aber über Georgia ein UFO. Astronaut Gordon Cooper jagte 1952 als Test-Pilot mit samerikanischen F-84-Jägern UFOs über Bayern...
Kaminski: Einbildung, Täuschung. [Standard-Argument zur grundsätzlichen Ablehnung, ohne eigenes Hintergrundwissen zu haben.]
BILD: Gibt es denn keine intelligenten Lebewesen auf anderen Sternen?
Kaminski: Doch, es ist durchaus denkbar.
BILD: Warum könnten sie uns dann keine UFOs schicken? [Hier sieht man schon, daß der UFO-Gedanke sehr schnell von der Idee fremder Raumschiffe aus dem All kondaminiert wurde und damit allein schon die sachliche UFO-Debatte problemvoll ist.]
Kaminski: Weilch solche Raumschiffe den Naturgesetzen unterworfen wären. Diese Gesetze gelten im gesamten Weltraum und lassen den bemannten Raumflug über Tausende oder Millionen von Lichtjahren nicht zu. Kein Lebewesen würde lebendig ans Ziel kommen. Ein Funksignal vom Rand unserer Milchstraße, das sich mit der Geschwindigkeit von 300.000 Kilometern in der Sekunde fortbewegt, wäre 100.000 Jahre unterwegs.
BILD: Könnten fremde Wesen mit anderen Mitteln als Raumschiffen und Funksignalen zu uns Kontakt bekommen?
Kaminski: Ja, durch Telepathie. Nur mit Hilfe der Gedankenübertragung wäre man in der Lage, zeit und Raum ohne Zeitverlust zu überbrücken. [Damit machte Kaminski allen Channels und UFO-Medien den Hof.]
BILD: Was ist Telepathie?
Kaminski: Ein Beispiel: Der Gedanke eines Menschen wird über Tausende von Kilometern hinweg in derselben Sekunde von einem anderen Menschen aufgefangen. Es gibt solche Experimente. Aber wir stehen bei der Forschung der Telepathie noch ganz am Anfang.<
"15 Millionen Zeugen sahen UFOs - Die Strahler aus dem Weltall" [welche dummer Titel] hieß der Titel einer Serie in ´BILD-am-Sonntag´, welche am 26.März 1978 durchstartete. Ihr Autor: Erich von Däniken, der eigentlich immer betonte, a. kein "UFO-Mann" zu sein und b. die Trennung zwischen seiner "Wissenschaft" Prä-Astronautik und UFO-Forschung forderte. Nun aber öffnete von Däniken "sein UFO-Archiv für BILD am SONNTAG":
"Bei aller gebotenen Skepsis kann er mit bisher unveröffentlichten Dokumenten aus geheimen US-Archiven aufwarten. Sie geben zu denken und lassen Steven Spielberg fast als Dokumentarfilmer erscheinen." So steigt die BamS ein: Die Arnold-Sichtung wird auf 1948 datiert, er habe seine Objekte als "fliegende Radkappen" bezeichnet und im Mai 1949 habe die USAF ihren Piloten Mantell bei der Verfolgung von UFOs verloren. Gleich drei Kapital-Fehler zur Eröffnung der Berichterstattung, was ja einiges erwarten ließ. Genau wie das Springer-Organ und von Däniken "produziert Hollywood nach nüchternem Kalkül" und alle drei Faktoren sind für Übertreibungen bestens bekannt. Kein Wunder also wenn Hynek 1978 noch als Mitarbeiter der US-Luftwaffe vorgestellt wird und er in seinem "Zentrum für UFO-Studien" die Dokumente von 15 Millionen Amerikanern liegen habe, die UFOs sahen. Immerhin, zumindest die Carter-Sichtung gegenüber NICAP wurde weitgehendst richtig darsgestellt, weil es ja auch ein veritabler Zeuge ist. Zudem verwendet von Däniken zumindest hier den UFO-Begriff korrekt, gesteht zu soetwas nie gesehen zu haben und auch nicht zu wissen, was es mit unidentifizierten Flug-Objekten auf sich hat.
Von Däniken bezieht sich in seinem Teil 1 auf die ZDF-Sendung "Invasion aus dem Kosmos?" vom 6.November 1967, wo ein Lufthansa-Kapitän seine Sichtung vom 15.2.1967 über dem amerikanischen Kalifornien beschrieb und erklärte, von der Universität von Colorado gesagt bekommen zu haben, daß die Sichtung auf "ein herabfallendes Stück einer Rakete" zurückginge, weil denen "keine bessere Erklärung" einfiel. Der Flieger lehnte dies rundweg ab, angeblich weil dieses UFO "eine dreiviertel Stunde lang von der Erde aus zu beobachten war", wie von Däniken nun Millionen von BamS-Leser gegenüber behauptete: Doch die Sichtungsdauer stimmt nicht, die Sichtung dauerte nur ein paar Minuten! Zudem wurde von der US-Weltraumüberwachung genau zu dieser Zeit ein Raketenbooster als Wiedereintrittskörper (Re-Entry) erwartet. Derartige Berichte wie von dem Lufthansa-Flieger gibt es zigfach in Bezug auf Re-Entry und vergleichbaren Boliden-Observationen. von Däniken gin in eine ganz andere Richtung, weil er erklärt, daß der Augenzeuge für ihn nicht den Eindruck eines "Phantasten" machte und sicherlich "alle Tassen im Schrank" hatte. Hier wird ein Muster weitergestrickt, was falscher nicht sein kann: Indem man gleich jedem UFO-Zeugen zugesteht, aufrichtig und ehrlich sowie geistig gesund zu sein, will man die Sichtung damit als authentisches UFO retten. Auch ganz aufrichtige, berufserfahrene und mental stabile Menschen können sich durch eine für sie ungewöhnliche Erscheinung narren lassen. Und dies ist mit eines der Kernproblem für das Gesamtverständnis in diesem Bereich. Als nächstes stellte von Däniken den Fall Teheran vom 19.9.1976 vor, wenn auch mitten in die grelle Mittagszeit versetzt und mit mancherlei Dramatik verziert, obwohl das Geschen spät nachts passierte und die dramatischen Stilelemente wie "Pilot feuerte eine AIM-9-Rakete ab" der Darstellung mehr schaden, als ihr helfen (genau das Problem in diesem Fall war, daß die genannte Luft-Luft-Rakete eben nicht abgeschoßen werden konnte!).
Von Däniken, der von manchem Kritiker auch spöttisch als "Reiseroman-Schriftsteller" bezeichnet wird, greift weiter zu journalistischen Stilmitteln des Aufpeppens zurück: So behauptet er, daß die USAF sich "heimlich" seit 1947 mit den UFOs beschäftigte (es war offiziell) und sie "über 3.000 UFO-Fälle" als echte Rätsel vor sich habe (es waren gerade mal 700 von über 12.000). Zu dieser ´Übertreibung´ gehört auch, wenn von Däniken behauptete, daß die UFO-Forschungen der "US-Weltraumbehörde" aufgrund des Sparprogramms in Houston und Huntsville eingestellt wurden - die NASA hatte kein UFO-Programm und als Carter nun ein neues UFO-Forschungsprogramm der NASA aufhalsen wollte, lehnte sie es ab und nicht wie von Däniken erklärte, sie solle es "wieder aufnehmen". In einem "UFO-Steckbrief" wies von Däniken aus, wie ein echtes UFO erscheint: "Immer sehen sie aus wie strahlendhell leuchtende Scheiben, stets taucht die Charakterisierung wie glitzernde Tropfen, wie brennende Rechtecke oder wie Fliegende Untertassen auf. Meistens werden sie zwischen den frühen Morgenstunden und dem frühen Nachmittag gesichtet, selten in den Nächten." An diesem UFO-Steckbrief ist so ziemlich alles falsch, was falsch sein kann: keineswegs taucht stets die Charakterisierung von glitzernden Tropfen oder brennenden Rechtecken auf und die meisten UFO-Observationen werden nicht bei Tage, sondern in der schützenden Dunkelheit der Nacht gemacht. Schon in diesem ersten Teil wurde der alte Rat deutlich: Schuster, bleibt bei Deinen Leisten!
N.B.: ?In Abänderung bisher geübter Politik hat das britische Verteidigungsministerium öffentlich zugegeben, dass es mehrere Fälle von einem angeblichen Auftauchen "unbekannter Flugobjekte" (UFO) registriert und, so gut wie möglich, untersucht hat. Das Ministerium hat der British UFO Research Association, einem privaten Verein von UFO-Gläubigen, die Schlussberichte zu 16 UFO-Zwischenfällen über Wales zugänglich gemacht. Dabei wurde auch bekannt, dass jährlich in Grossbritannien zwischen 250 und 750 UFO-Meldungen aus dem Publikum eingehen. Aus dieser grossen Zahl werden nur die plausibelsten Berichte von Regierungsstellen recherchiert. Das Verteidigungsministerium betonte, in allen untersuchten Fällen habe zweifelsfrei festgestellt werden können, dass die Erscheinungen "nicht verteidigungsrelevant" seien. Im Klartext heisst das: Es handelte sich nicht um feindliche Flugkörper. Etwas anderes interessiert das Ministerium nicht.? Soweit die Weltwoche vom 8.März 1984.
In der Ausgabe vom 8.März 1984 der BRAVO erschien der Artikel "Andreas aus Neu-Isenburg behauptet: Nachts holen mich Außerirdische mit dem UFOs ab" von Sissi Tränkner. "Ich habe fast jede Nacht Kontakt mit Wesen von einem anderen Stern. Sie haben mich dazu auserwählt, die Menschen vor einer Naturkatastrophe zu retten. Sie kommen mit einer Art UFO auf die Erde und wollen uns helfen. Es sind kleine, braunhäutige Wesen, kahlköpfig und den Menschen ähnlichen Gesichtern. Und sie sind viel intelligenter als wir..." Das behauptet der 15-jährige Andreas aus Neu-Isenburg. Totale Spinnerei? Nur ein Wichtigtuer? Hat er das alles bloß geträumt oder stimmt seine Story wirklich? Lest selbst, was Andreas zu erzählen hat...
"Es war im November 1982. Ich lebte damals mit meinen Eltern schon vier Jahre auf teneriffa, in einem Ort in der Nähe von Santa Cruz. Mein Vater besaß dort ein Restaurant. UFOs und ähnliches, das tat ich als Quatsch ab. So was gibt´s doch gar nicht, dachte ich. Das heißt, ich habe mich nicht mal näher damit befasst, für mich war das Humbug, aus. Dann kam diese Nacht. Ich konnte nicht schlafen, obwohl ich dazu keinen Anlaß hatte - weder Sorgen noch krankheit oder sonstwas. Schon den ganzen Tag über war ich so unruhig gewesen. Und dann, nachts, stand ich auf und ging auf den Balkon vor meinem Zimmer. Es war, als würde mich irgendetwas dorthin lenken. Mir wurde dann ganz komisch. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Jedenfalls sah ich plötzlich etwas am Himmel, was nichts mit einem Flugzeug zu tun hatte. Das Ding leuchtete, rot, blau und grün. Und von dem Moment an, als ich es genau sah, überfiel mich plötzlich eine Art Ohnmacht oder tiefer Schlaf. Ich öffnete eine schwere Eisentür - und plötzlich war ich in einer anderen Welt! Ich erlebte das alles ganz genau, so als wär´s Wirklichkeit. Mir ist heute noch komisch, wenn ich daran denke. Ich sah jedenfalls viele kleine Wesen um mich, so etwa 1,50 m groß. Sie hatten dunkle Haut, etwa olivfarben. keine Haare, keine Kleidung. Aber auch keine Geschlechtsteile. Sie sprachen nicht, und trotzdem verstand ich alles, was sie mit mitteilen wollten. Die Botschaften waren deutsch, also jedenfalls verstand ich sie. Sie sagten, dass sie mich ausgewählt hätten, ihre Botschaft an die Menschen zu übermitteln.
Und zwar diese: Es wird eine riesige Naturkatastrophe kommen, noch vor dem Jahr 2000. Die Erde wird aus ihren Angeln gehoben, es gibt Überschwemmungen, Orkane und Erdbeben. Aber sie könnten die Menschenheit retten. Jedoch nur, wenn wir an sie glaubten. Bis jetzt sei das aber nicht der Fall - man würde nur lachen über sie und ihre Raumschiffe sogar angreifen und darauf schießen. Und deshalb können sie uns nicht helfen. Ich solle ihre Botschaft an die Öffentlichkeit bringen, sagten sie. Wenn die Menschheit dann an ihre Existenz glauben würden, dann könnten sie anfangen uns zu helfen. Denn das sei nur möglich, wenn ihnen Sympathien, also positive Strömungen, entgegenkämen. Die Wesen von diesem Stern, der ´Humo´ heißt, kommen oft auf die Erde. bevorzugt landen sie im Bermuda-Dreieck. Dort sind ja auch schon oft Menschen spurlos verschwunden; ihre Schiffe wurden leer aufgefunden. Die Verschwundenen sind nicht ertrunken, sondern die Leute von ´Humo´ haben sie zu sich geholt. Sie wollen ihnen zeigen, wie man die Welt noch retten kann. Wenn sie das gelernt haben, schicken sie sie zurück zur Erde..."
Das klingt ja abenteuerlich. Ist das nicht alles deiner Fantasie entsprungen, Andreas? "Ich kann mit denken, dass ihr mich für einen kompletten Idioten haltet", sagt Andreas cool. "Aber so ist das leider. Auch in der Schule lachen sie über mich. ´UFO-Freak´ ist noch das netteste, was mit nachgerufen wird. Die meisten verarschen mich total. Aber ich lasse mich nicht beirren. Übrigens: Als ich damals in teneriffa von meiner Reise auf diesen anderen Stern zurückkam, da stand ich bibbernd auf dem Balkon. Ich dachte, ich würde jetzt gleich verrückt werden. Hatte ich das nun erlebt oder geträumt? Da sah ich auf meiner Hand ein blaues Zeichen: das Zeichen des Sternes ´Humo´. Meine Freunde dort sagten mit, ich solle es immer wieder aufmalen oder bei mir tragen, es würde mich schützen. Und es würde die Kontakt-Aufnahme mit ihnen erleichtern. Seither habe ich zwei-, dreimal in der Woche Kontakt mit ihnen. Ich lebe ja jetzt in Neu-Isenburg seit einem knappen Jahr, weil sich meine Eltern scheiden ließen. Die Kontakt-Aufnahme mit den Wesen von diesem andern Stern geht so: Ich lege mich ins Bett und konzentriere mich ganz stark auf sie. Dann spüre ich plötzlich, wie ich hochgehoben werde und dann bin ich bei ihnen. Es geht alles über Energie. Sie haben eine unwahrscheinliche Energie und Intelligenz, mit der übermitteln sie alle ihre Botschaften. Oder ich gehe auf eine einsame Wiese - es dürfen keine anderen Leute dabeisein - und konzentriere mich auf einen Gegenstand - zum Beispiel auf eine Uhr oder einen Schuh. Dann kommen sie auch. Aber nur nachts, denn sie können nur nachts kommen. Wenn bei uns Tag ist, schlafen sie."
Glaubt das eigentlich jemand, was Andreas da erzählt? "Ja, meine beiden Freunde zum Beispiel. Die glauben mir ganz fest. Und meine Mutter glaubt mir auch. Sie weiß, dass ich so was nie erfinden würde. Und dann geben mir die Humo-Wesen ja auch Beweise dafür, dass es sie gibt: Zum beispiel sagen sie konkrete Dinge voraus. Den Tod von dem russischen Staatschef Andropow zum beispiel. Das haben sie mit eine Woche vorher gesagt, und auch, dass sein Tod sehr schlecht für die Menschen sei..." "Stimmt", bestätigt René, Andrea´s bester Freund. "Andreas hat das erzählt, bevor es überhaupt im Fernsehn oder so kam. Drei Tage vorher. Das ist doch Wahnsinn..." Was sagen die Humo-Leute noch? "Zum Beispiel, dass jeder Menschen siebenmal geboren werdenb muß, siebenmal auf der Erde leben muß. Ich sei bereits im siebten Leben, sagen sie. Und deshalb habe ich nach diesem Leben die Freiheit, auf einen anderen Stern zu gehen. Zum Beispiel auf den ihren. Das tu ich natürlich." Wo ist denn dieser Stern "Humo"? "Er befindet sich nahe dem Planeten Pluto. Mehr sagten sie nicht. ich habe auch nie was von der Landschaft dort gesehen, immer nur die Wesen. Aber ich weiß, dass wir dort leben könnten, wir Menschen. Es gibt also Sauerstoff und Nahrung und so. Bloß müßten wir uns eben total umstellen... Sie sagen, sie stammen selbst von den Menschen ab. Sie hätten bereits in der Steinzeit mit ihnen Kontakt gehabt. Aber dann sei der Kontakt abgerissen, und erst jetzt, bevor die Erde untergeht, melden sie sich wieder. Weil sie uns retten wollen. Sie sind sehr positiv eingestellt, und bei ihnen gibt´s keinen Krieg und so."
Kann denn jeder Kontakt mit den Humo-Wesen aufnehmen? "Ja, eigentlich schon. Man muß sich eben total konzentrieren darauf, muß zum Himmel sehen und sie sozusagen beschwören, sich zu melden. Dann kommen sie. Sehr gern zu Jugendlichen, denn die - so sagen meine Humo-Freunde - sind offen, sind ihnen positiv gesinnt. Aber wenn sie merken, dass man nicht an sie glaubt und sie nur testen will, kommen sie nicht. Sie haben nämlich Zugang zu unseren Gedanken. Spüren, wer es ernst meint und wer nicht. Man kann übrigens auch einen Kassettenrekorder neben sich stellen. Manchmal sind dann Stimmen auf dem Band zu hören." Hast du so ein besprochenes Band? "Nein", sagt Andreas. "Das heißt, das zeige ich niemand..." Und warum nicht? "Weil die Menschen ohne Beweise an die Humo-Wesen glauben sollen..." Nun ja. So kann man´s natürlich auch sehen.
BRAVO fragte dann "Was haltet Ihr von der Story, die Andreas von den Humo-Wesen erzählt? Ist das alles eine dreiste Lüge? Oder doch nicht? Hat einer von Euch auch schon mal ein UFO gesehen? Schreibt Eure Meinung an die Redaktion BRAVO..."
+ Begleitet wurde der zweiseitige Artikel von einigen Fotos: Zum einen wurde die Hand von Andreas gezeigt, auf dem er ein "H"-förmiges Zeichen aufgemalt hatte, dann ein ein Großbild mit entblößter Brust auf der er ebenso mit Wasserfarbe dieses Symbol aufgemalt hatte...
"Schüler hatte Kontakt mit der ´dritten Art´: Bewohner von Humo retten uns" berichtete Peter Krebs am 14.März 1984 in der BILD: >Vulkane speien Lava, Erdbeben zerreißen die Kontinente. Die Erde explodiert noch in diesem Jahrhundert! Andreas Schneider (15), Schüler aus Neu-Isenburg: "Das haben mir die Bewohner vom Planeten Humo vorhergesagt. Aber sie werden die Menschen retten." Die unglaubliche Geschichte begann im November ´81 auf teneriffa. Andreas lebte dort mit seinen Eltern: "Irgendetwas zwang mich nachts auf die Terrasse. 500 Meter über mir leuchtete ein UFO. Mein Geist wurde in das 5 x 5 Meter große, runde Raumschiff gesogen. Dort waren kaffeebraune haarlose Wesen, etwa 1,50 Meter groß, mit langen Armen und kurzen Beinen. Einer erklärte mir, dass die Menschheit sich selbst zerstört, aber gerettet werden kann." Andreas Schneider flog im UFO über Afrika. Er kann alles genau beschreiben. Nach seiner "Begegnung der dritten Art" hat er ständig Kontakt mit den Außerirdischen, sagt er. Spinnerei? Andreas Mutter Roseli (40): "Mein Sohn würde nie lügen, irgendetwas muß dran sein." Heute abend (ab 17:05 h) werden Millionen Fernsehzuschauer mehr über die abenteuerlichen Geschichten in der ZDF-Teleillustrierten erfahren.<
"UFOs existieren wirklich" hieß es am 8.März 1989 in der ´Offenbach Post´: Die UFO-Studiengruppe Frankfurt lädt am Freitag, 10.März, um 19:15 h ins Kolpinghaus, Lange Straße 26 ein. Dort berichtet sie über die neuesten Erkenntnisse ihrer Forschung. Außerdem zeigen sie eine Dia-Serie über außerirdische Rassen und berichten über eine Entführung eines Erdenmenschen durch UFO-Besatzungen. Die Höhe des Eintrittsgeldes gab die Gruppe nicht bekannt.
"´UFO´ landete auf Autobahn" meldete dpa und die ´Wilhelmshavener Zeitung´ vom 13.März 1989 schrieb: "Autofahrer glaubten ein unbekanntes Flugobjekt zu sehen, als ein Flugkörper der Bundeswehr auf einer Autobahnbrücke zwischen Essen und Düsseldorf an einem Fallschirm niederging. das zwei Meter lange Objekt wurde von der Autobahnpolizei geborgen. Es wird vermutet, daß es während einer Militärübung außer Kontrolle geraten war."
"´Discovery´ traf UFO - Das behaupten Funkamateure - sie belauschten die NASA" kam es über sad aus London und am 31.März 1989 berichtete so das ´Hamburger Abendblatt´: Die US-Raumfähre "Discovery" ist bei ihrer jüngsten Reise ins All einem UFO begegnet - das behauptet jedenfalls die britische Zeitung Daily Star. Die Außerirdischen hätten die Amerikaner während ihrer fünftägigen Erdumkreisung Mitte März sogar zeitweise begleitet und die Kontrollsysteme des Spaceshuttle ausgeschaltet. Funkamateure hörten angeblich mit, als sich "Discovery"-Pilot John Blaha mit diesen Worten bei der Bodenkontrolle in Houston meldete: "Wir beobachten das fremde Raumschiff weiter." Die NASA bestreitet jedoch den Kontakt.
Quelle: CENAP-Archiv