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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-164

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30.06.2007

Alien-UFO-Kult: Selbst auf offiziellen Briefmarken verewigt

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Anmerkung zu 60 Jahre Mythos ´Fliegende Untertassen´

 

Pepsi-Werbung 1984:

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https://www.youtube.com/watch?v=DoBygDQIStw

Eigentlich ist es unglaublich, aber trotzdem wahr:

Ja, der phantastische Alien-UFO-Kult ist längst schon mitten in der globalen Gesellschaft gelandet. Und fördert diese Vorstellung mächtig. Dies ist alles ein mächtiges Wechselspiel im sozio-kulturellen Rahmen mit dem unsere Kultur zum Ausdruck bringt, wie wir uns auf das ´Spiel´ rund um den ´visionären Impuls´ zum genauso visionären Gerücht zu den >Fliegenden Untertassen< eingelassen haben.

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2.07.2007

Ein Teil der Alien-Nation: Roswell und die Walter Haut-Story

>US-OFFIZIER BEHAUPTET: Die Roswell-Aliens gibt es wirklich<

Zuvor aber, schauen Sie hier wo Roswell anzutreffen ist:

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>US-OFFIZIER BEHAUPTET: Die Roswell-Aliens gibt es wirklich<

Schmunzeln Sie mit! Hier gibt´s jede Menge absurde Meldungen

 

>Pünktlich zum 60.Jahrestag der ersten Ufo-Sichtung in der Nähe eines Militärstützpunktes in Roswell wird die Legende der Aliens noch einmal wiederbelebt. Die Quelle diesmal: Ein ehemaliger Armee-Offizier, der an dem ganzen Vorfall beteiligt gewesen sein soll. Lieutenant Walter Haut, ehemaliger PR-Offizier in Roswell, behauptet, dass damals tatsächlich ein Ufo vom Militär gefunden und auf den Stützpunkt gebracht worden war. Das damalige offizielle Statement von einem "abgestürztem Wetterballon" sei nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Laut Haut sah das Objekt aus wie ein metallisches Ei, ca. 3,6 m bis 4,5 m lang und ca. 1,8 m breit. Die gefundenen Aliens waren etwa 1,2 m groß und teilweise mit einer Plane bedeckt. Ihre Köpfe sollen überproportional groß gewesen sein, ähnlich wie bei E.T.

 

Das Geständnis hatte Haut damals 2006* auf seinem Sterbebett preisgegeben, wurde aber erst jetzt veröffentlicht. Er ist damit der erste (angebliche) Augenzeuge, der sich zu Wort gemeldet hatte. Der Ort Roswell hat sich mittlerweile ganz und gar der Alien-Legende gewidmet. In der Stadt gibt es Shops und Museen rund um das Thema Ufo und Leben im All. Der Höhepunkt: Das jährliche Roswell-Ufo-Festival. Diese wird durch das neue Geständnis von Haut dieses Jahr bestimmt restlos ausverkauft sein.

 

{*= 2006? Am 19.Dezember 2005 berichtete AP unter der Headline "Army officer issued Roswell UFO report" das US-Army-Leutnant Haut im Alter von 83 Jahren verstorben ist. WW}

 

Geschichten von Ufos und Aliens - ganz schön kurios. <

 

Soweit der Kölner EXPRESS-Online vom 2.Juli 2007 in seiner Kategorie "Schmunzeln Sie mit..." - genau da gehört diese Story auch hin, wobei wohl etliche UFOlogie-Freunde des Phantastischen diese lieben werden. Auch weil sie in Sachen Roswell nur oberflächlich informiert sind und glauben, darüber alles zu wissen. Dabei ist der ehemalige Presseoffizier Haut bei der 509.Bombergruppe auf Roswell AAF selbst noch das harmlosere Rädchen in der ganzen Mystifizierung gewesen - und hatte 1947 nichts weiter getan, als auf Anweisung seines vorgesetzten Offiziers die Pressemeldung zum Fund als solchen geschrieben und ohne selbst das Roswell-Material (geschweige Aliens) gesehen zu haben. Mit dem ´Geständnis auf dem Sternebett´ tut er nur seiner Heimat den großen Gefallen und schreibt sich selbst ´unsterblich´, ´unsterblich´ ist ja nur der, an dem man noch nach seinem Tot denkt. Zudem war Haut die ganzen letzten Jahrzehnte an Ort in die ´Roswellianer´-Gemeinde der UFO-Fans eingebunden und damit auch in den Medien aufgetreten*. Das ist auch ein ´Dienst am Vaterland´, welches vor der Haustüre für einen Patrioten beginnt. Neu ist nur, eine wieder andere Version vom "flying disc" zu vernehmen: Nun ist es ein Metall-Ei aus dem Weltraum, wenn er sich damit nicht selbst und seiner Glaubwürdigkeit ein Kuckucksei gelegt hat! Oder war es gar der heimliche Hieb mit dem Zaunpfahl? Wie auch immer, es ist auf jedenfall die Story eines alten Mannes. Übrigens eines Mannes, der wie alle anderen in dieser Geschichte nie vom amerikanischen Staat und seinen Sicherheitsbehörden diesbezüglich belangt wurde. Und dies wegen eines der angeblich strenggeheimsten nationalen Staatsgeheimnisse der US-Geschichte? Sicher ist auch das Haut niemand anderes als den Lügenbaron Glenn Dennis (der Leichenbestatter an Ort) zu seinen lebenslangen Freunden zählte. Kein Wunder also auch, wenn sie das zusammen einst das ´ International UFO Museum and Research Center´ in Roswell aufzogen. Doch Haut stand immer im Schatten von seinem Freund, der ja eine Kernlüge im neuen Mythos von Roswell einbrachte. So tut er auch nach seinem Ableben allen einen ´Gefallen´, der auch niemanden weh tut: ihm selbst, seinem Freund Dennis und allen anderen aus der ´Roswell-UFO-Gang´. Nur nebenbei: Vor Ende 1989 hatte Dennis seine Geschichte nicht einmal seinem langjährigen Freund Walter Haut gegenüber geäußert. Sie kam auch für Haut wie aus heiterem Himmel.

 

*= Das geht doch auf keine Kuh-Haut in der Wüste von Neu-Mexiko: Am 5.Mai 1997 trat er z.B. in den amerikanischen FOX-Nachrichten auf, um zum Thema "Roswell Deklaration" von Kent Jeffrey Stellung zu nehmen und hier erklärte Haut, dass die ganze Sache damals "übertrieben" worden war und er bis vor kurzem sich davon mitreißen ließ, nun aber zugestand, dass die ganze Sache nichts weiter als ein Ballon war, er selbst niemals ein Untertassen-Wrack und dergleichen sah. Als Folge des Zugeständnisses der ufologisch-öffentlichen Irreführung hatte er auch seinen Posten beim ´International UFO Museum´ in Roswell aufgegeben. Trotzdem, er fuhr seit Mitte der 1990er Jahre seinen PKW mit dem Kennzeichen "Mr.UFO", soviel Spass machte die ganze Geschichte ihm doch noch. Mark Leibovich von der ´Mercury News´ aus San Jose hatte am 26.Juni 1997 unter der Schlagzeile "Roswell at the heart of U.S. alien nation" zu berichten, das Walter Haut sich nun als echtes Opfer einer "kosmischen Folklore" sieht. Seit Jahren wird er Tag und Nacht von Menschen aus allen Teilen der Welt belästigt, die von der Idee des außerirdischen Lebens besessen sind und die UFO-Idee begeistert verteidigen. Haut: "Es scheint eine Faszination zu sein, die sich gut durch den Erfolg von entsprechenden TV-Reihen wie ´The X-Files´ und Filmen wie ID4 reflektiert und in der wachsenden Legion der UFO-Gläubigen sich niederschlägt." Und er wies extra darauf hin, dass z.B. der potenzielle 25.Jahrestag von Roswell von niemanden beachtet wurde, weil es damals den Fall einfach "ufologisch" noch gar nicht gab. Inzwischen wurde Roswell zu einem symbolischen Rahmen einer modernen Weltbildvorstellung über den Glauben an außerirdisches Leben. Haut gab sich auch als UFO-Forscher geraume Zeit. In der amerikanischen Zeitschrift OMNI erklärte 1995 Haut im Rahmen der Berichterstattung zur OMNI-Aktion ´Project Open Book´, das er damals 1947 durch Colonel Blanchard die Informationen für seine Pressemitteilung bekam**, sie rausgab und für ihn die Sache erledigt, "da dies für mich keine große Sache war, wissen Sie, ich war damals mit vielen anderen Dingen sehr beschäftigt" (dazu gleich mehr). Und in Gestalt des UFO-Forschers erklärte er: "Ich denke das 99,9 Prozent der UFO-Sichtungen erklärbar sind; erst kürzlich mußte ich einem jungen Polizisten klarmachen, das sein UFO in Wirklichkeit nichts weiter als der helle Stern Sirius war und dessen Bewegung nur aufgrund der Erddrehung zustande kam."

 

**= Ob dies so stimmt ist auch mit gewißem Zweifel besetzt. Die allererste Aussage zu den Umständen, wie diese ominöse Presseerklärung zustande kam, wurde von Stanton Friedman/William Moore und Charles Berlitz recherchiert, 1980 in ihrem Roswell-Mythos-Starter-Buch veröffentlicht und lautete: "Am 8.Juli ergriff Lieutnant Walter Haut, Presseoffizier der Luftwaffenbasis Roswell, aufgrund der im Stützpunkt allmählich durchsickernden Informationen in einem Anfall von Enthusiasmus die Initiative und gab die Presseinformation heraus, ohne vorher die Genehmigung seines Kommandanten, Obert William Blanchard, einzuholen - ein Versehen, das man ihm dann später zum Vorwurf machen sollte." (Berlitz/Moore "The Roswell Incident", S.24; deutsche Übersetzung "Der Roswell Zwischenfall", S.34.) Aber noch im Jahre 1991 hatte folgende Tatsache bestand: "Am 8.Juli 1947 war es Walter Haut, der Presseoffizier der Roswell Army Air Force Base, der, so scheint es, ohne Ermächtigung eine außerordentliche Meldung veröffentlichte, dass die US Air Force eine fliegende Scheibe geborgen hätte." (´The UFO Encyclopedia´ zur Person Walter Haut, S.139.) Doch dann änderte sich plötzlich die Geschichte. Als Uli Thieme 1993 mit Walter Haut persönlich darüber sprach, versuchte er diese Friedman/Berlitz/Moore Recherche zu relativieren und erklärte mir, er selbst hätte zwar die Presseerklärung verfaßt, sei aber von Blanchard dazu autorisiert gewesen. In seiner eidesstattlichen Erklärung vom 14.Mai 1993, veröffentlicht in Karl Pflocks "Roswell in Perspektive", erklärte Haut ebenso, dass Blanchard ihn beauftragt hatte den Text zu schreiben: "Col.Blanchard told me to write a news release about the operation" und diesen an die Zeitungen und Radiostationen weiterzuleiten. Als Thieme 1995 erneut mit Walter Haut reden wollte, war er leider nicht anwesend, sondern "beruflich" unterwegs (er besaß in Roswell die ´WH Art Gallery´). Ich denke aber, dass diese Sache nicht zu überkritisch betrachtet werden muss und gehe davon aus das Blanchard Haut über die ersten Informationen informierte und dieser dies wohl so verstand, danach in seinem Job als Presseoffizier zu handen. Haut musste jedenfalls nach Ausgabe der PM keine disziplinäre Folgen oder so tragen! Möglich aber auch, da Haut ein guter Freund zu Jesse A.Marcel gewesen war, dass diese vielleicht die Sache besprachen, worauf dann Haut den Text erarbeitete. Egal, ob nun Col.Blanchard "vielleicht" den Auftrag zu einer Presseerklärung gegeben hat oder nicht, Tatsache ist, dass er den von Walter Haut verfaßten Text dann aber vor der Veröffentlichung mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr gesehen bzw gelesen hat.

 

Wenig bekannt ist auch, dass der Nachrichtendienst-Offizier beim Eight Air Force Headquarters in Forth Worth, Major E.M.Kirton, bereits fünf Stunden nach der Presse-Meldung von Lt.Walter Haut auf Reporter-Anfragen reagierte und so der ´Dallas Morning News´ erklärte, dass an der Geschichte nichts weiter ist und das gefundene Objekt ein Wetterballon sei, diese Erklärung sei "die finale Antwort". In diesem Rahmen ist es auch sehr wichtig zu wissen, dass der PR-Officer Haut an der Roswell-Basis damals auch die ´Combined History of 509th Bomb Group and Roswell Army Air Field´ der Airbase verfasste - und als jene 1948 von seinem Büro aus vertrieben wurde, über den ´Flying Saucer-Crash´ dort gar nichts stand. Haut selbst erklärte dies später so, dass er die Geschichte nicht aufgenommen hatte, weil er sie als "vernachläßigungswürdiger non-event" betrachtete. Zudem war es ihm viel wichtiger und damit war er schon geraume Zeit beschäftigt gewesen, als die Crash-Story einkam, den jährlichen Tag der offenen Tür nebst Flugschauen auf die Beine zu stellen!

 

Rund um Roswell, 1947. Wichtig zu wissen:

 

Tatsächlich war damals im Sommer 1947 die amerikanische Nation in einen Taumel geraten und stand unter dem Fieber des Phänomens. Am 6.Juli meldeten die Nachrichtenorgane im ganzen Land erste militärische Aktivitäten ob der mysteriösen >Fliegenden Untertassen<, "welche seit 12 Tagen das ganze Land verwirren". Fünf Maschinen vom Typ P-51 der Oregon National Guard waren bereits im Einsatz gewesen und waren über den Cascade Mountains von Washington gekreist, um Ausschau nach den Untertassen zu halten, weil sie dort erstmals gesehen worden waren. Über Portland kreiste eine weitere Maschine, die im beständigem Funkkontakt mit der Streife über den Cascade Mountains stand - alle Einheiten hatten fotografische Ausrüstung an Bord. Col.G.R.Dodson, ihr Kommandant, nannte den Flug eine "Routine-Streife", auch wenn die Piloten angewiesen worden waren, einmal auf >Fliegende Scheiben< zu achten. Im kalifornischen Manhattan Beach kreiste A.W.McKetvey mit seiner Mustang-Jagdmaschine zwei Stunden lang, aber er "sah kein Ding". Gen.Carl Spaatz, Kommandeur der Army Air Forces, war zur selben Zeit auf Fischfang-Urlaub im Nordwest-Pazifik-Gebiet gewesen und leugnete, irgendetwas über diese >Fliegenden Scheiben< zu wissen. Doch für den Fall einer Fälle stand auf Muroc Army Air Field eine P-80-Jagdmaschine bereit, sobald eine >Fliegende Untertasse< in diesem Gebiet auftauchen sollte. Inzwischen waren bisher 36 Staaten von der UFO-Seuche heimgesucht worden und ein Höhepunkt, wen wunderts wirklich, war der Nationalfeiertag gewesen, der 4.Juli. Independence Day! Irgendwie breitete sich der Untertassen-Schrecken analog wie der Schrecken von 1896/1897 über die Airships aus, dieses Mal nur flotter, da das Nachrichtennetz inzwischen weitaus stärker die Menschen erreichte und einband. In England nannte die SUNDAY DISPATCH die amerikanische UFO-Hysterie "Amerikas Antwort auf das Loch Ness-Monster" und glaube ansonsten nicht an die >Fliegenden Untertassen< auf der anderen Seite des Atlantiks. Wir erinnern uns, dass dies jener Tag war, an welchem sich in Neu Mexiko Farmhelfer Mac Brazel aufmachte, um die bereits am 14.Juni gefundenen Trümmer zu bergen.

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Auch am 7.7. waren die Schlagzeilen gewaltig: "Flugzeuge verfolgen Scheiben: Sie finden jedoch nur einen leeren Himmel vor - Spaßvögel bringen ulkige Geschichten über das Himmelsrätsel auf."

 

An diesem Tag ging es auf dem Roswell Army Air Field ebenfalls richtig heiß her, was in Walter Haut´s bekannter Pressemitteilung am nächsten Morgen gipfelte*. Roswell und die dortige Verwirrung muß man im klimatischen Umfeld sehen, welches hier beschrieben wird. Zeitungen und Rundfunk waren voller Meldungen - insbesondere nach dem Unabhängigkeitstag - über >Fliegende Untertassen<. Die waren ein Mediengeschenk wie aus heitem Himmel und eine unüberbitebare News damals. Ironischer Weise, aus heutiger Sicht, brachte der ´Roswell Morning Dispatch´ am 8.Juli 1947 die AP-Meldung "Report Flying Disc Found", aber nicht über den Roswell-Fund, sondern über eine Scheibe, die man am Strand von Trinity Bay nahe Houston aufgriff und ebenso über einen Diskus-Fund nahe Hillsboro, beide in Texas. Da sich das Militär eingeschaltet habe, "gibt es große Geheimnisse" darum.

 

*= Auch wenn es wieder und wieder heißt, dass diese Meldung quer durch die US-Nation und rund die Erde ging. Legt man einfach nur mal die Meldungen aus den Zeitungen aus aller Welt zusammen, stellt man aber schnell, dass es gerade Mal 30 Zeitungsartikel gab und die von der Zeilenzahl immer kleiner wurde, je weiter weg die Veröffentlichung erfolgte. So Robert Kolarik am 8.7.1997 in den ´San Antonio Express-News´ unter der Headline "An analysis: The search for truth". Kolarik war damals eine Woche lang in Roswell unterwegs gewesen, weil man da "50 Jahre Roswell" feierte. Dazu schrieb er auch: "Roswell wurde zur ´Alien-Nation´ und strahlte ein besonderes "Roswell-Feeling" aus, wenn auch eher im Sektor Karneval angesiedelt.

 

Genauer hingeschaut: Am Strand von Trinity Bay war es der Juwelier Norman Hargrave, der zufällig einen Aluminium-Diskus auf dem Wasser nahe dem Ufer treiben sah und diesen sofort barg. Da die Polizei damit nichts anfangen konnte und sofort vermutete, dass dieses Objekt Teil einer neuen Geheim-Rakete sei, benachrichtigte man Ellington Field. Sofort hatte sich das Militär eingeschaltet (Kommando-Offizier Col.R.W.Warren von Ellington Field erklärte, dass dies auf direkte Weisung aus Washington erfolgte) und den Vorfall untersuchte. Ohne sich weiter dazu zu äußern, wurde das geborgene Material nach Wright Field in Ohio transportiert! Schließlich aber gestand Hargrave ein, dass die ganze Sache ein Spaß von ihm selbst gewesen sei, nachdem der ganze Wirbel rund um >Fliegende Untertassen<-Sichtungen aufgekommen war. Die zweite texanische Untertasse war von einem Bauern namens Bob Scott gefunden worden, die er auf seinem Feld zweieinhalb Meilen östlich von Hillsboro aufgriff. Dann benachrichtigte er die FBI-Agenten Kissick und Gerick in Hillsboro, die sofort aufbrachen, um sich den Findling näher anzuschauen, der sich dann als einen Haufen verschrumpelter metallischer-wirkender, dünner Folie herausstellte. Ihr Vorgesetzter, Charles Odom, der als Luftwaffen-Flieger des 2.Weltkriegs über Nazi-Deutschland flog, glaubte nach den Schilderungen der beiden Agenten, dass dies vielleicht etwas mit jenen "crystal balls" (foo fighter) zu tun haben könnte, von denen man gerüchteweise damals gehört hatte. Dies brachte schließlich Col.J.D.Ryan von der 8th Air Force, Fort Worth Army Air Field, auf den Plan, der das Material einzog und schließlich als Reste von einem Wetterballon erklärte, der einen silbernen Radarreflektor trug und nahe Hillsboro abgeschmiert sei.

 

Interessant, gell? Aber genau dies muss man alles wissen, um zu Begreifen, was ´Roswell´ eigentlich Wert ist und in welchem Umfeld Roswell passierte. In welchem Rausch das Land lag - und viele mit ihren Spass hatten und trieben. Wichtig zu wissen ist auch der Hintergrundumstand, dass der "World Inventors Congress" genau in dieser Zeit in Los Angeles tagte und die Veranstalter einen Preis von eintausend Dollar ausschrieben für jeden, der eine "Fliegende Untertasse" auf dieser Veranstaltung vorlege, dies galt natürlich auch für Mac Brazel, als er im Radio von den Untertassen und dem auf sie ausgesetzten Preis hörte. Und dies galt auch für Lloyd Bennett aus Oelwein in Iowa, der am 8.Juli 1947 meldete, er habe einen polierten Stahldiskus gefunden, als die Behörden sich dem Fundstück annahmen, er kannten sie, dass dieser nichts mit den "Fliegenden Untertassen" zu tun haben kann und wollten ihn und seinen Fund damit erledigt sehen. Doch Bennett blieb dabei, dass sein Fund eine der Untertassen sei und er wolle den ausgeschriebenen Preis einkassieren...

 

Und wieder waren am 6.7.1947 Armee-Piloten im Einsatz gewesen, um nach den mysteriösen "flying saucers" Ausschau zu halten, nachdem nun bereits 39 Staaten und sogar Teile Kanadas von ihnen in Verwirrung gestürzt worden waren und gleichzeitig "praktischer Gegenstand von vielen Witzen" wurden. Bereits 11 Armee-Flugzeuge waren hochgeschickt worden, aber sie fanden keine einzige Untertasse. In Sioux Falls, Süd-Dakota, meldete Gregory Zimmer einen silbernen Diskus mit kurzem Schweif kurz am Himmel dahinziehen, sofort wurde eine im Luftraum befindliche Maschine der National Guard dorthin befohlen, doch der Pilot sah nichts, nur leeren Himmel. Nach wie vor waren die Cascade Mountains unter irdisch-militärischer Beobachtung, dort kreisten inzwischen acht P-51 und drei A-26-Bomber zur Überwachung. Überall gab es auch lokale Radiomeldungen über aktuelle Untertassen-Sichtungen, weshalb im ganzen Land Tausende schnell ihre Häuser, Dienststellen oder Arbeitsplätze verließen, um den Himmel abzusuchen. Verschiedene Meldungen, wonach man herabgestürzte Fliegende Diskusse fand, führten allgelegentlich zu Menschenauflauf und Verkehrschaos, als Beispiel wurde ein Fall aus Lewiston, Idaho, genannt. In East St.Louis, Ill., trieb eine Formation von weißen Scheiben über die Häuser dahin, die schließlich der Lokomotiv-Führer J.T.Hartley nach ihrem Niedergang am Boden aufgreifen konnte und als zusammengepreßtes weißes Papier identifizierte.

 

Eine Rundfunkstation in Birmingham brach über Stunden hinweg unter den 400 Anrufer der Bürger zusammen, die floureszierende Bälle nächtlings über der Stadt dahinschießen sahen. Die Birmingham-News vom 7.7.berichtete darüber ausführlicher: "Jeder der Anrufer gab jedoch eine etwas andere Version von dem ab, was er gesehen hatte. Einige meldeten die Objekte als groß, andere schworen wieder, sie seien klein gewesen. Obwohl die meisten sagten, sie schoßen mit großer Geschwindigkeit dahin, sagten auch einige, sie hätten sie schwebend gesehen. Dann seien sie geräuschlos gewesen, aber einige Leute hörten Geräusche. Einmal waren sie hoch oben gewesen, dann wieder fast über dem Boden. Birmingham wurde in dieser Nacht zur Magic City und die Polizei, das Wetteramt und der Kontrollturm des Flugplatz bekamen keine Ruhe. In dieser Nacht wurde der Verlag zum Irrenhaus und alle waren deswegen in Panik, weil die Berichte sich bis nach Edgewood, Mountain Brook, Avondale, Southside, Fairfield, Pratt City, West End und Central Park erstreckten und es deswegen Angst, Aufregung, Schrecken und auch Skepsis gab. Major Jack C.White vom Birmingham Army Airfield ordnete Alarm an und schickte ein Flugzeug aus, um nach den Untertassen zu suchen. Das Flugzeug unter Lt.L.S.Robinson kreiste mehr als eine Stunde lang, er fand jedoch nichts mehr vor. White erklärte deswegen über Rundfunk: "Die Army-Air Force wird die Scheiben verfolgen, aber die Sache muß jenseits der Spekulationen gerückt werden. Birmingham kann mit der Air Base rechnen bis das Geheimnis aufgeklärt ist." Was immer am Nachthimmel geschah, die ganze Nation zitterte - aber aus verschiedneen Gründen. Die >Fliegenden Untertassen< hatten das Interesse an anderen nationalen und internationalen Vorfällen in den Schatten gestellt. Auf einem Rummelplatz in Alabaster, Ala., wurden zur Unterhaltung der Menge Scheinwerfer auf Wolkenfetzen am Himmel gerichtet, wodurch eine Untertassen-Hysterie ausbrach (dies ist der erste "Sky Tracker"-Fall der Geschichte unseres Phänomens!). In Darlington, Süd-Dakota, meldete der Rechtsanwalt J.V.Watts jr. die Beobachtung einer V-Formation von Untertassen, die von einem Jagdflugzeug verfolgt wurde. Eine Überprüfung ergab jedoch, das sich hierfür keinen Beweis erbringen ließ und auch kein Pilot eine derartige Meldung machte. In Denver sagte jemand aus, er habe eine >Fliegende Untertasse< mit herauswehender amerikanischer Fahne gesehen... Skeptische Wissenschaftler wie der Direktor des Warner Observatorium am Case Institute of Technology in Celeveland, Dr.J.S.Nassau, zweifelten jedoch den ganzen Wirbel an und erinnerten an die mysteriösen "Raketen" über Schweden vom Jahr davor, bei denen zumindest 80 Prozent auf Meteore zurückgingen und der Rest wohl nur pure Einbildung war. Capt.Tom Brown*, Army Air Force Sprecher in Washington, DC, gegenüber der United Press: "Wir schließen die Möglichkeit nicht aus, das irgendetwas daran ist, und wir schließen die Möglichkeit auch nicht aus, das alles ein Schwindel ist."

Quelle: CENAP-Archiv

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