Blogarchiv
UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-214

cenap-infoline-titel-266

cenap-archiv-titel-160

10.11.2019

Jimmy Carter und die UFOs - Jimmy Carter, UFOs und die NASA

8629-1

8629-0

Wie Sie wissen hat Carter einst 1969 geglaubt in einem für ihn ungewöhnlich erscheinenden Licht am abendlichen Dämmerungshimmel ein unidentifiziertes Flugobjekt zu sehen, was sich dann später als der damals proinente Planet Venus erkannt wurde. Im Zuge seines Wahlkampfes versprach Carter die UFO-Akten der USAF freizugeben - was leicht zu versprechen und einhaltbar war, weil die USAF das Material sowieso zur Freigabe vorbereitete. Doch die intimate UFO-Connection von Carter geht weiter... Hier die Geschichte dazu, um Sie nicht mit rudimentären Informationen diesbezüglich zurückzulassen:

 

Am 20.Mai 1976 berichte die ´Saucer Smear´ genannte Hauspostille Jim Moseley´s, wie er gerade das Paris Flammonde-Buch "UFOs Exist" auf den Schreibtisch als Besprechungsmuster erhalten hatte. Gefesselt las er so, dass der auf die Präsidentschaft hoffende Jimmy Carter gesagt haben soll: "Ich lache nicht mehr über Leute, welche sagen, sie sahen ein UFO, weil ich selbst eines gesehen habe." Das Zitat stammt vom September 1973 - lange bevor Carter national oder gar international berühmt wurde. Mit einer gewißen Ahnung behaftet rief Moseley UPI in Atlanta an, um nachzufragen, ob man dort etwas über Carter´s scheinbare Pro-UFO-Haltung wußte. UPI wußte davon nichts, war aber selbst höchst-interessiert darüber mehr zu erfahren und wollte mit Flammonde in Kontakt treten. Irgendwie bekam aber AP auch Wind von dieser Sache und posaunte die Story weltweit hinaus. Carter´s Stab und schließlich der Kandidat Carter selbst wurden hinsichtlich Flammonde´s Absatz gefragt, der sich auf einen Zeitungsartikel zur eigentlichen Sichtung bezogen hatte. Carter gestand ein, "eine eher routinemäßige Sichtung gemacht zu haben", aber zur Frage, ob er an Fliegende Untertassen und außerirdische Besucher glaube, wollte er sich nicht äußern. Flammonde machte so öffentlichen Druck und warf Carter vor, keine richtige Position zu beziehen, wie sie andere große Gestalten der amerikanischen Politik (namentlich Goldwater, Ford, Johnson, McCormick) hierzu einnahmen. Flammonde weiter: "Was ist Carter´s Position? Wenn er gewählt wird, will er dann auf eine offene Untersuchung des UFO-Phänomens drängen, oder will er das Weißwaschen genauso weiterführen, wie es Präsident Ford tat, obwohl er als Vertreter für Michigan bei UFO-Hearings noch ganz anders tat?" Der ´National Enquirer´ griff dies auf und machte die Carter-Sichtung zur Titelstory. Laut der angeblich exklusiven Enquirer-Story habe Carter erklärt: "Wenn ich Präsident werde, dann werde ich jedes Fetzchen Information unseres Landes über UFOs für die Öffentlichkeit und ebenso den Wissenschaftlern zugänglich machen. Ich bin überzeugt, das UFOs existieren, weil ich eines sah." In der typischen journalistischen "Zurückhaltung" der Klatschpresse erwähnte der Enquirer freilich weder Flammonde noch sein Buch als Quelle.

 

Es muß eine unruhige Zeit für die Politik gewesen sein, scheinbar frohlockte so mancher, neue UFO-Geheiminformationen zu erlangen, gerade auch weil im Frühjahr 1977 in der ´US World und News Report´ eine Anmerkung unter ´Washington Whispers´ nachzulesen war, wonach angedeutet wurde, dass die Regierung bisher geheimgehaltenes UFO-Material veröffentlichen werde. Irgendwie war Mitte bis Ende der 1970er Jahre die Zeit reif dafür. Im Oktober 1977 nahm sich dann der ´International UFO Reporter´ des Center for UFO Studies (CUFOS) in dem Artikel "Will die NASA in die UFO-Arena einsteigen?" einen verheißungsvollen Thema an. Die Gruppe hatte Kopien der Korrespondenz zwischen dem Amt für Wissenschafts- und Technologie-Politik sowie dem Büro der NASA-Verwaltung erhalten, nachdem man eine Reihe von Telefonaten mit den Verantwortlichen geführt hatte. Schon seit geraumer Zeit war Frank Press, Direktor des Amtes für Wissenschafts- und Technologie-Politik (und Wissenschaftsberater des Präsidenten), mit speziellen UFO-Anfragen von UFOlogen überschwemmt worden, die sich auf die UFO-Unterlagen des Luftwaffen- und CIA-Archivs bezogen und ebenso die Frage beinhalteten, ob nun Präsident Carter, der selbst UFO-Zeuge war, seine Wahlversprechung über die NASA verwirklichen würde, die UFOs nochmals erforschen zu lassen. Deswegen schrieb Press am 21.Juli 1977 an Robert Frosch, dem NASA-Leiter, und wies darauf hin, dass das Weiße Haus und er fortlaufend solche Briefe erhalten, die sie nur "schlecht beantworten könnten". Hauptsächlich ging es aber erst einmal darum, dass die anfallende Korrespondenz der US-Administration in dieser Angelegenheit zentral abgewickelt werden sollte - von der NASA nämlich. Frosch antwortete diplomatisch und bot an "eine Anzahl von Anfragen auf Notwendigkeit hin zu beantworten" indem man den bereits von der NASA verwendeten Formbrief in dieser Sache hierfür verwende. Wenn mehr gefordert werden sollte, dann seien der NASA dann auch die entsprechenden Mittel zuzusprechen. Wollte die Politik noch mehr, dann könnte man sich überlegenen einen Projekt-Leiter zu berufen (am besten sei dazu Dr.Richard Henry geeignet, der bereits in Einzelfällen mit dem CUFOS und APRO zusammengearbeitet hatte, wenn diese an die NASA wegen dieser oder jener Sache herangetreten waren), der sich aber erst einmal einen "Überblick über die vergangenen zehn Jahre in dieser Angelegenheit" verschaffen müße, um zu sehen ob überhaupt ein NASA-UFO-Projekt, in welcher Art auch immer, zu rechtfertigen ist. Press reagierte hauptsächlich auf das Angebot der Übernahme von Korrespondenz durch die NASA, dies schien ihm zunächst am wichtigsten zu sein, über alles weitere könne man dann noch weitersehen, auch wenn es politisch notwendig sei würde er sich einer neuen UFO-Studie nicht verschließen.

 

Da gab es noch die Aktivitäten an der UNO hinsichtlich des Antrags über eine internationale Zusammenarbeit hinsichtlich der Erforschung von UFOs - vorangetrieben vom Premierminister der Karibik-Insel Grenada, Sir Eric Gairy. Er beantragte bei der 32.Generalversammlung am 7.Oktober 1977, dass man die UFO-Frage auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung setzen solle. Seine Resolution wurde Ende November 1977 von Delegationen verschiedener Länder behandelt - hauptsächlich aber vertreten durch eine kleine amerikanische Abordnung. Doch alsbald kamen Schlagzeilen wie "NASA soll UFOs suchen" (Die WELT, 28.November 1977) und "UFOs bedrängen das Weiße Haus" (Süddeutsche Zeitung, 29.November 1977) oder "Astronauten sollen UFOs jagen" (Salzburger Tagblatt, 3.Dezember 1977) sowie "NASA geht auf UFO-Jagd" (Salzburger Nachrichten, 3.Dezember 1977) in Umlauf und sorgten für Faszination, Spannung und Aufregung ob solcher sensationeller Schlagzeilen. Die UFO-Nachrichten Nr.248 vom Dezember 1977 titelelten sofort: "NASA mit neuer UFO-Studie beauftragt"! Daraufhin gab es den Ansatz einer "Götterdämmerung" für das UFO-Thema, weswegen folgender Bericht zitiert sei:

"Fliegende Untertassen werden wieder ernstgenommen" meldete dpa-Korrespondent Peter W.Fischer und am 4.Dezember 1977 berichtete die ´Frankfurter Rundschau´: "Fliegende Untertassen" und andere angebliche außerirdische Flugkörper, die in den letzten Jahren vielfach kaum ernster genommen wurden als die Seeschlange von Loch Ness, sind international wieder respektabel geworden. US-Präsident Jimmy Carter, der 1973 [es war 1969 gewesen] als Gouverneur von Georgia selbst ein "nicht identifiziertes Flugobjekt" (UFO) gesehen haben will, hat jetzt die US-Weltraumbehörde NASA aufgefordert, die vor zehn Jahren von der US-Luftwaffe unterbrochene UFO-Forschung wieder aufzunehmen. Und im politischen Sonderausschuß der UN-Vollversammlung begann am Montagabend eine Debatte über einen Vorschlag des karibischen Inselstaates Grenada, die Vereinten Nationen sollten eine eigene Organisation zur UFO-Forschung begründen. Grenadas Premierminister Sir Eric Gairy war eigenes nach New York gereist, um die UN-Delegierten aus aller Welt um Unterstützung bei der Aufklärung des Problems zu bitten, das -wie er sagte- "der Menschheit nach wie vor ein Rätsel ist". Ein Kabinettsminister Sir Erics, Wellington Friday, schien den geheimen Bedenken mancher Delegierter zu begegnen, als er im Ausschuß versicherte, der Vorschlag Grenadas sei "nicht von unserem Premierminister ausgesponnen worden, um die Zeit der vorzüglichen Delegierten zu verschwenden und die Arbeit der Vollversammlung lächerlich zu machen". Die Regierung von Grenada glaube, so erklärte Friday, dass eine international betriebene UFO-Forschung die gesamte Menschheit abgehen, die Existenz außerirdischen Lebens bestätigen und der Erde einen neuen Lebensstil gewähren könnte.

Mit Befriedigung vermerkte der grenadische Minister, dass Präsident Carter dem UFO-Problem aufgeschlossener gegenübersteht als dessen Vorgänger im Weißen Haus. Friday erinnert daran, dass sein Premier in diesem Jahr Carter in Washington besucht hatte - "und es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Präsident und der Premierminister dabei Erfahrungen über das Phänomens der UFOs ausgetauscht haben." Dankbar zeigte sich Friday nicht nur Carter, sondern auch dem ugandischen Staatschef Idi Amin gegenüber, dessen Regierung schon im November 1971 in den UN einen "kühnen Vorstoß" unternommen habe, internationale Richtlinien über Kontakte zwischen irdischen und außerirdischen Lebewesen zu erarbeiten. Bei der NASA, deren Astronauten bisher vergeblich nach Fliegenden Untertassen Ausschau hielten, hält sich die UFO-Begeisterung in Grenzen. "Wir brennen nicht darauf, uns in die UFO-Kontroverse einzuschalten", meinte ein Sprecher der US-Weltraumbehörde, "denn es ist nicht weise, Forschung über ein nicht meßbares Phänomen zu betreiben. Es gibt keinen meßbaren Beweis für UFOs wie etwa ein Stück Metall, Fleisch oder Stoff. Nicht einmal Radiosignale. Ein Foto ist kein meßbarerer Beweis."

 

Am 7.Dezember 1977 wurde die Sache jedoch beigelegt, um auf die 33.Generalversammlung im Dezember 1978 verschoben zu werden (wo jedoch Grenada keinen offiziellen Antrag zur Gründung einer UNO-UFO-Truppe vor dem versammelten Haus stellte und die Sache damit erledigt war). In der Zwischenzeit sollten Feststellungen und Positionsnahmen einzelner Regierungen eingeholt werden. Am 14.Juli 1978 hatte Generalsekretär Kurt Waldheim eine Unterredung mit Sir Eric Gairy, wozu jener unerwartet Dr.Allen Hynek, Jacques Vallee, David Saunders, Dr.Claude Poher und den früheren Astronauten Gordon Cooper mitbrachte. Nebenbei: Im März/April-Heft für 1980 des Magazin 2000 war ein Interview von Beat Biffiger mit Dr.Hynek abgedruckt. Dort hatte Hynek erklärt: Gordon Cooper hat mir persönlich von seiner Sichtung erzählt. Ich würde sagen, dass das Erlebnis von Cooper glaubwürdig ist. jedoch besitzen auch die Astronauten keine materiellen Beweise von UFOs. Versteht die NASA nun diese Tatsache als glauwürdig, dann hat sie recht." Schließlich wurde Gairy durch eine Revolution in seinem Lande abgesetzt, wodurch die ganze Aktion auch im Sande verlief. Zurück zu Jimmy Carter.

 

Tatsächlich, Carter schaffte es US-Präsident zu werden (wenn auch kein sonderlich erfolgreicher, trotz aller Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit - Washington war zu hart für ihn). Gewiße Teile der Öffentlichkeit erinnerten ihn an sein Wahlversprechen im NE. Selbst die dänische UFO-Gruppe SUFOI frohlockte und schrieb an Carter (siehe die dänische ´UFO-Nyt´ Nr.6 für Nov.-Dez.1978). Als Reaktion bekam SUFOI durch das Wahlkampagnen-Büro von Jimmy Carter und Walter Mondale, in Form von Vicki Sparks, am 13.September 1976 mitgeteilt: "Als Governeur hatte Mr. Carter ein UFO gesehen gehabt, aber er hat nie gesagt, dass er die Sache als Präsident weiterverfolgen werde." Scheinbar war die Enttäuschung auch in der Öffentlichkeit groß, sodass plötzlich politische Gegenmaßnahmen ergriffen wurden, um Carter´s Ruf in gewißen Bereichen der Öffentlichkeit zu retten. Plötzlich hieß es, Carter habe die NASA aufgerufen, zu prüfen ob sie UFOs untersuchen könne. Hynek´s Center for UFO Studies nahm mit dem Pressebüro im Weißen Haus Kontakt auf. Hier gab es eine Notiz von Dr.Frank Press, Wissenschafts- und Technik-Berater des Präsidenten, der mit dem CIA und der USAF kommuniziert hatte, um zu erfahren, ob man dort Daten betreffs UFOs zurückhalte. Beide Behörden, die direkt dem Präsidenten unterstehen, sagten deutlich "Nein!". Damit war wieder jede Hoffnung zerbrochen, außerdem mußte Carter´s Presse-Sekretär Jody Powell eingestehen, dass die Carter-Regierung nicht dafür verantwortlich sei, wenn nun die alten Blaubuch-Archive freigegeben würden, dies war schon vom Vorgänger des Amtsinhabers so beschloßen worden. UFOs als politischer Spielball, wer hätte dies gedacht? Doch dann tauchten verstärkt in den USA Presse-Berichte auf, wonach die NASA eine aktive Untersuchung des UFO-Phänomens begonnen habe (Aviation Week and Space Technology, 28.November 1977). Dies irritierte offenbar selbst einige NASA-Offizielle in hohen Maße, die sich mühten der Presse klarzumachen, dass die NASA keine derartige Untersuchung angefangen habe, man überlege nur, ob eine solche Untersuchung überhaupt notwendig sei - Tatsache ist jedoch: Dr.Press hatte am 14.September 1977 mit einem Schreiben die NASA darum gebeten sich mit dem UFO-Problem mehr zu beschäftigen als nur Briefe mit Standard-Briefen zu beantworten.

 

Verwirrung überall, die Carter-Administration stand unter einem schlechten Licht. SUFOI kontaktierte so in Kobenhagen die amerikanische Botschaft, woraufhin eine Mitteilung des United States Information Service zurückkam: "Anknüpfend an Ihr Schreiben vom 18.Oktober 1977, teilte uns das Büro des wissenschaftlen Beraters im Weißen Haus mit, dass es nie eine solche Pressemitteilung herausgegeben hat, wonach UFO-Beobachtungen zur Untersuchung an die NASA weitergeleitet werden sollen. Es gab nur einen Briefwechsel zwischen der NASA und dem wissenschaftlichen Berater des Präsidenten, worin der Präsidenten-Berater vorschlug, dass alle Anfragen betreffend UFO-Beobachtungen in Zukunft von der NASA behandelt werden sollten. Es gab jedoch niemals den Plan für eine eigenständige Untersuchung der NASA hierzu. Die erwähnte Korrespondenz ist öffentlich nicht zugänglich. Das einzig zugängliche Material ist das beigelegte NASA-Informationsblatt, welches für sich selbst spricht." Für die NASA gab es einige Unsicherheit, ob sie sich mit UFOs beschäftigen solle, solange es keinerlei Beweise wie "kleine grüne Männer" oder zumindest ein Stück Metall von einem UFO gäbe, weswegen es problematisch ist, öffentliche Mittel für eine solche Forschung auszugeben. Dave Williamson erklärte in dem Schreiben weiter für die NASA: "Wir sind nicht darauf erpicht mit der UFO-Untersuchung anzufangen, weil wir uns nicht sicher darin fühlen, was wir eigentlich tun sollen. Es ist meine persönliche Meinung, dass es nicht klug ist, etwas zu erforschen, was kein meßbares Phänomen ist... Es existiert kein meßbarer UFO-Beweis, wie z.B. ein Stück Metall, ein Stück Fleisch oder anderes Material; wir haben nicht einmal Funksignale. Ein Foto ist keine Meßung. Gebt mir einen kleinen grünen Mann -keine Theorie über einen oder einen Bericht über solche- und wir können ein Untersuchungs-Projekt in Millionen-Dollar-Höhe starten. So gesehen, stehen wir vor einem wissenschaftlichen Dilemma...wie soll man etwas beweisen, dass nicht existiert? Es ist genauso wie mit dem Ungeheuer von Loch Ness, alle haben es gesehen, aber es existiert kein sichtbarer Beweis dafür."

 

Es war auch jener Dave Williamson, der bald darauf dem NASA-Administrator Dr.Robert Frosch eine Beurteilung weiterleiten sollte, um die Anfrage des Weißen Hauses beantworten zu können. Man muß aber auch wissen, dass die NASA zu jener Zeit unter starkem Druck wegen dem Raumfährenprogramm stand es sie es sich nicht wünschen konnte, noch so eine heiße Kartoffel wie die UFOs aufs Auge gedrückt zu bekommen. Am 21.Dezember 1977 ging dann vom NASA-Administrator Robert Frosch eine Antwort ans Weiße Haus, z.H. Dr.Frank Press: "Lieber Frank; als Antwort auf Deinen Brief vom 14.September betreffend NASAs mögliche Rolle in UFO-Angelegenheiten, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt voll darauf eingestellt, die Anfragen aus dem Publikum nach den gleichen Richtlinien wie bisher zu beantworten. Falls wir in der nahen Zukunft mit handgreiflichen Beweisen bekannt würden, werden wir sie natürlich in einem NASA-Labor analysieren und eine Aussage dazu abfassen. Wir sind dazu bereit, auf jeden handgreiflichen Beweis zu reagieren, der aus glaubhafter Quelle entgegengebracht wird. Darüber hinaus haben wir die Frage überdacht, was die USA im übrigen in Sachen UFO-Forschung tun kann und sollte. Es fehlt an handfesten Beweisen, die sich für eine gründliche Laboruntersuchung eignen. Und aufgrund des Mangels von solchen Beweisen, sind wir nicht imstande gewesen eine reelle wissenschaftliche Arbeitsweise aufzustellen, um die Untersuchung von diesen Phänomenen zu ermöglichen. Eine Forschungsarbeit anzusetzen, ohne einen forschungsgemäßen Rahmen zu haben, wäre Verschwendung von Zeit und Resourcen, zudem wäre sie nutzlos... Ich werde daher vorschlagen, dass die NASA keine Schritte unternimmt, um irgendeine Forschungsaktivität in dieser Richtung einzuleiten oder ein Symposium zu diesem Thema einzuberufen... Als Institution halten wir unsere Sinne offen, eine starke wissenschaftliche Neugier und sind gewillt, die technischen Probleme zu analysieren, sobald sie akut werden und wir kompetent dazu sind. Mit freundlichen Grüßen, Robert A.Frosch, Administrator." Die NASA sagte also NEIN zu Präsident Carter und sie sagte auch NEIN zu irgendeinem UFO-Projekt im großen Maßstab, es wurde aber ein Türspalt offengelassen, für den Fall der Fälle. UFOlogen wie der Italiener Pinotti behaupten dann auch keck, sie besäßen vertrauliche Kanäle zu amerikanischen Geheimdienstkreisen, die ihnen ebenso mit der Hand vorm Mund ins Ohr flüsterten, dass die NASA mindestens seit 1981 dennoch ein "Geheimteam zur UFO-Studie" besitze...

 

Und nun ein Blick hinter die Kulissen, der bisher noch nicht gewährt wurde und durch das FOIA-freigegebene FBI-Material ermöglicht wird, welches uns bereits viele, viele Jahre vorliegt. Zunächst greifen wir das US-Regierungs-Dokument vom 14.Juni 1977 auf, welches als Denkschrift von J.Cochran jr (Assistant Direktor des FBI, Technical Services Division) an Herrn M.C.Dermott gerichtet ist und das Thema White House-Anfrage betreffs unidentifizierten Flug-Objekten (UFO) beinhaltet. Hiernach wurde Cochran von Stanley Schneider vom Stab des Wissenschafts- und Technologie-Beraters des Präsidenten aus dem Weißen Haus angerufen, um zu erfahren, was das FBI hinsichtlich UFO-Sichtungen unternehme. Jody Powell vom präsentialen Stab beschäftigte sich mit dieser Frage und wolle weitere Informationen dazu haben. Cochran erklärte für das FBI ganz offiziell gegenüber dem höchsten Machthaber der Nation: "Wir haben keine vorstellbare Rechtshohheit betreffs UFO-Sichtungen und deswegen werden entsprechende Meldungen an das Luftwaffen-Ministerium weitergeben ohne selbst irgendwie aktiv zu werden. Die USAF dagegen schloß jedoch ihre diesbezüglichen Untersuchungen vor einigen Jahren ab und verweist auf zweckdienliche lokale Behörden." Und diese zweckdienlichen, lokalen Behörden sind zumeist die Polizei etc, welche dann auf private UFO-Organisationen verweisen.

 

Heute wissen wir aus Veröffentlichungen der damals zwischen den Wissenschaftlern N.W.Hinners, B.Norris und R.C.Henry geführten NASA-internen schriftlichen Diskussionen, warum das Ersuchen Carters wirklich abgelehnt wurde: Einerseits wurden keine Sondermittel bereitgestellt und zweitens sollte die UFO-Untersuchung aus dem Etat für die SETI-Forschung mitfinanziert werden, wogegen sich die SETI-Projektchefs (verständlicherweise) heftig wehrten. Man sah weitaus mehr Nachteile als zu erwartende Vorteile bei einer UFO-Untersuchung. Tatsächlich gab und gibt es bei der NASA keine auch nur geheime UFO-Sonderabteilung, wie Prof.Sturrock höchstselbst feststellte, als er sich an die NASA wendete, um bei ihr nachzufragen, an welche Stelle er bitteschön bei Bedarf UFO-Material genau einzuschicken hätte, wenn es mal soweit sei... Dennoch ist die öffentliche Reaktion bemerkenswert, weil die NASA einen ganzen Berg von Anfragen wegen UFOs erhielt, auch wenn 87 Prozent der dort eingehenden Briefe von Kindern oder Jugendlichen kam.

 

Am 29.Dezember 1977 kam aber eine vernichtende Meldung in Umlauf: "Ungläubige NASA" (BILD) und "UFO-Suche abgelehnt" (Die WELT). Die US-Raumfahrtbehörde hatte also das Ansinnen abgelehnt sich in einer erneuten Untersuchung betreffs UFOs einzumischen oder sie durchzuführen, nur wenn "greifbares Belegmaterial" vorläge werde sie jederzeit bereit sein sich diesem zu widmen. Auf dem UFO-Kongreß vom Mai 1978 in Florenz wurde Dr.Hynek auf der Pressekonferenz gefragt, warum die Carter sein Wahlversprechen nicht umsetzte. Hierauf antwortete Hynek: "Nachdem er Präsident wurde, mußte er feststellen, dass es Dinge gibt, die besser geheim bleiben." Dies hat mit den realen Umständen nichts zu tun und wirft ein schlechtes Licht auf die Galionsfigur der UFO-Forschung, weil er sich als Opportunist herausstellte.

 

Am 1.März 1990 bekam ein UFO-Forscher aufgrund seiner Anfrage an die NASA von Public Relations Officer Brian Dunbar die Antwort: "Solange keine physikalischen Beweise für näheren Untersuchung beigebracht werden, sind UFOs weiterhin am Rande der wissenschaftlichen Beachtung anzusiedeln." Oder wie sagte einmal Dr.Dave Williams, NASA-Administrator für Spezial-Projekte: "Gebt mir einen grünen Mann - nicht eine Theorie oder eine Erinnerung daran - und wir können sofort ein Multi-Millionen-Dollar-Programm zu seiner Untersuchung haben."

Quelle: CENAP-Archiv

3916 Views
Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0