9.09.2017
Meldungen aus dem Frühjahr 2006
> Mysteriöse Lichtpunkte geben Behörden in Wiesbaden Rätsel auf
Wiesbaden - Wandernde Lichtpunkte am Abendhimmel haben der Polizei in Wiesbaden Rätsel aufgegeben. Meteorologen wurden befragt, die Flugsicherung und selbst die Europäische Weltraumagentur ESA - niemand habe eine Lösung gewusst. Wie die Polizei mitteilte, suchte sie sogar mit einem Hubschrauber nach dem Ursprung der etwa zweistündigen Erscheinung - ohne Ergebnis. Scheinwerfer einer Discothek seien es in jedem Fall nicht gewesen. Auch Wiesbadener Bürger hätten das Licht gesehen und gemeldet.<
Nach: Freitag, 03. März 2006, 2:07 © RZ-Online GmbH
Über die Yahoo-News fand ich in der Online-Ausgabe der ´Frankfurter Neuen Presse´ dann dies von dpa: "UFOs am Nachthimmel? Wiesbaden (dpa) Wandernde Lichtpunkte am Abendhimmel haben der Polizei in Wiesbaden am Donnerstag Rätsel aufgegeben. Meteorologen wurden befragt, die Flugsicherung und selbst die Europäische Weltraumagentur ESA - niemand habe eine Lösung gewusst. Wie die Polizei mitteilte, suchte sie sogar mit einem Hubschrauber nach dem Ursprung der etwa zweistündigen Erscheinung - ohne Ergebnis. Scheinwerfer einer Discothek seien es in jedem Fall nicht gewesen. Auch Wiesbadener Bürger hätten das Licht gesehen und gemeldet."
Alsbald rief mich eine Redakteuerin der B.Z. aus Berlin an um wegen dieser dpa-Meldung (die ihrer Angabe nach auch von AP in Umlauf war) nachzufragen. Ich verdeutlichte ihr, dass diese Meldung ziemlich substanzlos in Sachen "Phänomen-Beschreibung" war und sie nichts hergibt, was auch nur den Ansatz für eine Deutung geben könnte. Weder wurde genau dargestellt um was es sich phänomenologisch bei der Erscheinung handelte, noch wie sie überhaupt ausschaute, sich tatsächlich am Himmel verhielt, wie lange sie genau sichtbar war und in Frage stand, ob nun die Polizei selbst die Erscheinung sah oder nur auf Bürgeranrufe reagiert hatte, noch nicht einmal die Uhrzeit war ausgewiesen. Damit kann ja wirklich niemand etwas anfangen. Die unkorrekte Ausführung (geradezu schlampig zu nennen und zudem unprofessionell) führte bei mir zu mehr Fragen als überhaupt ´Antworten´ damit gegeben waren. Also - ran an die Recherche um zu sehen was da am Himmel überhaupt los gewesen war. Mit den mageren Agenturmeldungen jedenfalls war kein Blumenstrauß zu gewinnen. Mich ärgerte dies eigentlich mehr als alles sonst. Wie diese Meldung überhaupt so in Umlauf kommen konnte...? Begreife dies wer will.
Also versuchte ich mein Glück bei der Pressestelle der Polizei in Wiesbaden, doch dort war bis 10:30 h Dauerbesetzung des Anschlusses angesagt. Also rief ich die Zeitung ´Wiesbadener Kurier´ an und erfuhr dort, das an jenem Morgen bereits sich zwei Damen zum betreffenden Phänomen gemeldet hatten. Beide waren in Wiesbaden-Frauenstein angesiedelt und beschrieben "bis zu 30 kleine Lichter" die "in Ketten" bzw "langgezogenen Formationen" von rechts nach links durch den dunklen Nachtimmel gezogen waren - "irgendwann kurz nach 21 h". Bald darauf hatte ich auch bei der Polizeipressestelle Glück und erreichte POK Hoffmann: Jener gab gleich Entwarnung, weil sich das Ereignis inzwischen als "stilles Feuerk mit Ballonen" zur Veranstaltung "Erfahrungsfeld der Sinne" am Freudenberg herausgestellt hatte. Tatsächlich waren "mehrere Dutzend Meldungen" ab 21:20 h bei der Polizei aufgelaufen und da eine "Art Bedrohungslage durch die Meldungen" sich abzeichnete, war die Polizei schließlich zu Boden und in der Luft unterwegs um nach den Erscheinungen und ihrem Hintergrund zu suchen. Wenn auch ergebnislos, während parallel einher die genannten Nachfragen bei anderen Behörden liefen. Nachdem nun aus dem Kreis der Veranstalter von den "UFO-Meldungen" an diesem Morgen im Radio vernommen worden war, stellte jener der Polizei gegenüber die wahren Hintergründe für das Spektakel am Himmel dar. Also - Fall erledigt und der gleiche Auslöser wie im Sommer 2005 über Wiesbaden. Inzwischen erhielt ich auch via eMail verschiedene Nachfragen zu dieser Meldung, welche inzwischen auch die österr. APA verbreitete.
Dementsprechend gab ich eine aufklärende Pressemitteilung heraus. Binnen 1 1/2 Stunden war die Sache damit für mich abgehakt. Wie ich um 12 h dann erstmals auf der HR3-Videotextseite 121 sah ("Geheimnisvolle Lichter über Wiesbaden"), wurde die Sache inzwischen aber auch so schon geklärt, gut so: "Die Polizei registrierte mehr als 80 Anrufe... Es stellte sich schließlich heraus, dass es sich um Ballons mit Leuchtmitteln handelte. Teilnehmer eines ´Erfahrungsfeldes der Sinne´ hatten sie aufsteigen lassen, teilte die Polizei mit." Auch der ZDF-VT (S.142) meldete: "Heliumballone sorgten für UFO-Ängste in Wiesbaden ... Die vermeintlich übersinnliche Erscheinung entpuppte sich am Morgen als Programmpunkt eines Managerseminars. Für drei Minuten hätten die Kursteilnehmer mit 50 leuchtenden Heliumballons ihr ganz eigenes Sternbild in den Himmel gezaubert. Leider hatte der Veranstalter vergessen, sein ´stilles Feuerwerk´ bei den Behörden anzumelden." Beim Pro7-Videotext (S.133) hieß es dagegen: "Ausserirdische über Wiesbaden? UFOs sind Manager-Sternbild ... UFO-Angst brach aus. Dabei sah man am Horizont nur 50 Heliumballons mit bunten Leuchtstäben, mit denen die Teilnehmer eines esoterisch angehauchten Managerseminars ihr Sternbild in den Himmel zaubern wollten." Beim Kabel1-VT (S.122) lag zu dieser Zeit noch die ursprüngliche dpa-Meldung vor, da gab es noch kein Update - dies erfolgte erst in den Abend hinein.
Eine Wiesbadener CENAP-Korrespondentin teilte mir alsbald mit was dieser ´Wiesbadener Kurier´ inzwischen frisch in seiner Online-Ausgabe aufgesetzt hatte und einige Informationen enthielt die zum ´Stillen Feuerwerk´ neu waren:
>Stilles Feuerwerk über Wiesbaden
Weder UFOs noch geheimnisvolle Lichtzeichen schwebten gestern Abend über der Stadt Wiesbaden. Es gab vielmehr ein ganz besonderes Ereignis im Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens im Schloss Freudenberg: Ein stilles Feuerwerk. Das Erfahrungsfeldteam hat zusammen mit einem Schweizer Erfinder eine Technik entwickelt, bei der ein Feuerwerk in völliger Stille und Ruhe am Himmel erscheint. Bei dieser Technik können auch Kinder ein Feuerwerk genießen. "Das war auch der Grund für unsere Suche nach einer Alternative - ein Bild am Himmel, an dem sich Alle erfreuen können. Es gibt keine Knallerei und keine Raketen", so Matthias Schenk vom Erfahrungsfeldteam. Etwa 5 Minuten lang leuchtete gestern Abend ein "neues Sternbild" mit 50 Lichtpunkten über Wiesbaden. Diese Technik wird u.a. im Schwarzwald von Holzfällern benutzt um ihre Holzplätze anzuzeigen. Das stille Feuerwerk fand zum 4.Mal statt. Die ersten drei Male hat der Wind das Sternbild in Richtung Frauenstein und Mainz bewegt und da gab es weniger Aufregungen. Matthias Schenk: "Wir werden zukünftige Feuerwerke bei der Polizei und bei der Feuerwehr anmelden und die Rundfunkstationen informieren. Und zum nächsten stillen Feuerwerk werden wir dann alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener einladen." <
Roland Horn machte uns dann noch auf eine T-Online.de-Meldung aufmerksam, die noch mehr Details zum Geschehen enthielt: >Wesen vom anderen Stern waren Heliumballons - "99 Luftballons hielt man für Ufos aus dem All..." ... Die Führungskräfte eines Saftherstellers hatten im hoch gelegenen Ortsteil Freudenberg zunächst gemeinsam zehn Obstbäume in den eisigen Boden gepflanzt und dann die Ballons mit den daran gehängten Leuchtstäben fliegen lassen, wie der Radiosender FFH recherchierte. (1) Weil es sehr kalt war, stiegen die Ballons 100 Meter und höher und waren weit in der Stadt zu sehen. ... Die Anrufer hätten von schnell blinkenden Lichtern und wandernden Lichtpunkten berichtet. Die Ordnungshüter nahmen die Anfragen sehr ernst, weil sich auch durchaus glaubwürdige Zeugen wie Polizisten und Feuerwehrleute meldeten. ... Noch am Freitagmorgen spekulierte der Deutsche Wetterdienst, ein Wintergewitter mit Blitzen in höheren Luftschichten könne das Phänomen ausgelöst haben. ... " http://onnachrichten.t-online.de/c/...
(1) = Da kann man nur als UFO-Phänomen-Forscher nur Beifall klatschen, auch weil diese Recherche (leider) nicht unbedingt automatisch von Medien zu erwarten ist.
Alsbald gab es auch eine ddp-Meldung über die Yahoo-News hierzu:
>Stilles Feuerwerk sorgt für Wirbel ... Auf Schloss Freudenberg in Wiesbaden hatte am Donnerstagabend ein Feuerwerk des «Erfahrungsfeldes der Sinne» -eine Art Museum für Wahrnehmungsphänomene- stattgefunden. Am Ende eines Workshops für angehende Führungskräfte hatten die 50 Teilnehmer mit Helium gefüllte Ballons aufsteigen lassen. An diesen hingen kleine Stifte mit pyrotechnischem Pulver. Dieses Pulver habe sich entzündet und drei Minuten lang blinkende Lichter am Himmel verursacht, erläuterte ein Sprecher des verantwortlichen Vereins «Gesellschaft Natur & Kunst» auf Anfrage. Im Gegensatz zu einem normalen Feuerwerk seien keine Geräusche zu hören gewesen. Die dunkelblauen Ballons seien zudem am Nachthimmel nicht zu sehen gewesen. ... Kurz nach 21.00 Uhr hatten rund 80 besorgte Bürger aus dem Stadtteil Dotzheim bei der Polizei angerufen. Sie berichteten von blinkenden Lichtern und Lichtkegeln am Nachthimmel, die wie ein Vogelschwarm vorbeigezogen seien. Die Polizei habe versucht, die Lichtquelle zu finden und dafür auch einen Hubschrauber aufsteigen lassen. Weder vom Boden noch aus der Luft hätten die Beamten allerdings etwas sehen können, sagte ein Sprecher. ... Schon am Sonntag könnte es wieder Meldungen von Bürgern über angebliche UFOs geben. Dann soll auf Schloss Freudenberg ein «alter Brauch» - das Scheibenschlagen - begangen werden. Dabei werden glühende Holzscheiben in den Nachthimmel geschleudert, von wo aus sie ähnlich Sternschnuppen zur Erde fallen. Sinn des Brauches sei es, die Wintergeister auszutreiben, sagte der Sprecher von der «Gesellschaft Natur & Kunst». Er warnte zugleich davor, die glühenden Scheiben könnten vom Boden aus durchaus als fliegende Untertassen gedeutet werden.< (Die letzten paar Sätze waren freilich spassiger Unfug und launig gemeint. Der alte Brauch des ´Scheibenschlagens´ ist in Deutschland etwas weiter verbreitet und hat noch nie zu UFO-Sichtungen geführt, einfach auch weil man aufgrund des Geschehens sofort erkennt um was es sich hierbei handelt.)
Am gleichen Abend brachte HR3-TV dann auch in der Sendung ´Maintower´ sowie ´Hessenschau´ zwei identische Beiträge zum Geschehen - und dabei auch eine Handy-Videoaufnahme von einem Besucher, der die Starts der Ballone mit anhängenden speziellen ´Wunderkerzen´ vom Boden aus aufnahm! Eigentlich sieht zunächst die ganze Geschichte zu Beginn harmlos aus, aber sobald die Masse an Objekten im Luftraum unterwegs ist - beeindruckend. In diesem Fall war es ein ´freier Flug´ der Ballone und nicht wie am Seil zusammengekettet im Sommer 2005 gewesen. Das schlechte Handy-Material ließ mir selbst keinerlei Vergleich zu meiner eignen (recht wahrscheinlichen) Beobachtung einer "UFO-Formation" aus der Nacht des Live-8-Konzerts Anfang Juli 05 aufkommen, was aber sicherlich daran lag, das ich a) die Objekte ja schon im Luftraum geordnet fliegen sah und b) die Handy-Videoqualität auch Farbverfälschungen mit sich bringt und Detailauflösungen nicht stattfinden. Es gibt zudem sicherlich verschiedene Arten von "Stillem Feuerwerk" in der Umsetzung, die aber an der Basis nach dem selben Muster ablaufen. 1) Zunächst die schlichteste Ausführung von Standard-Wunderkerzen (funkenwerfende Kerzen und kurzer Lebensdauer) an ´Luftballonen´ angehängt, wie sie zu vielerlei Strassenfesten etc einfach auch billig umzusetzen sind, 2) das hier im aktuellen Wiesbaden-Fall anzutreffende "Stille Feuerwerk" mit heliumgefüllten Ballonen und speziellen Wunderkerzen (die bis zu 3 Minuten brennen und keine Funken werfen, weswegen der Begriff Leuchtstäbe eher zutrifft, aber auch wieder etwas anderes als die bekannten Knicklichter wie z.B. bei der Polizei oder Strassenwacht zur Markierung von Unfallstellen in der Dunkelheit am Strassenrand verwendet sind) und 3) die von einem Schweizer Pyrotechniker kommerziell verwendeten "Stillen Feuerwerke" (denen wir immer noch hinterherhecheln, um soetwas mal dokumentiert zu bekommen!).
Übrigens: Mit "Lichtkegeln" haben diese Erscheinungen nichts zu tun, einen Lichtkegel aber verursacht der Scheinwerfer eines nächtlings eingesetzten Polizeihubschrauber. Aber da lohnt es sich die ganze Story nochmals genauer anzuschauen, weil bei der Polizei schon einiges an Ohnmacht den Meldungen gegenüber vorherrschte. Offenkundig waren die Meldungen aus der Bevölkerung bei der Polizei aufgelaufen, was wenig erstaunlich ist - bei der Anzahl der Meldungen auf lokaler Ebene waren die Reaktionen aber sehr verblüffend (auch die zweistündige Sichtungsdauer war da deutlich übertrieben, bei einer Brenndauer von 3 Minuten der Leuchtstäbe). Danach suchte die Polizei nach Antworten - und fragte bei der Weltraumbehörde ESA in Darmstadt nach. Gut, Darmstadt liegt Wiesbaden nahe - doch warum eigentlich sollte die ESA zu Vorfällen im Wiesbadener Luftraum was wissen? Ist doch erkenntlich nicht nur Job. Natürlich musste sie da passen. Die Flugsicherung zu befragen liegt dagegen mehr als nahe. Wie der DWD aber auf "ein Wintergewitter mit Blitzen in höheren Luftschichten" in Anbetracht der Sachlage kam, ist überhaupt der größte Mysterium in der ganzen Geschichte, einfach weil schlichtweg aberwitzig danebenliegend und eine Pleite sondersgleichen in diesem Sinne. Also - Vorsicht gelegentlich bei "offiziellen Erklärungen", die können z.B. genauso schlecht ausfallen wie "ufologische Erklärungen".
Am späten Mittwochnachmittag des 8.März erreichte mich eine Redakteurin des ´Wiesbadener Kurier´ und bat nachträglich um ein Interview zur Sache und zu CENAP überhaupt. Am Freitag, den 17.März 06, erschien dann auf Seite 1 der genannten Zeitung dieser Artikel von Jutta Schwiddessen, der sicherlich das Ehepaar Veit im Grab rotieren lassen würde:
>Im Blickpunkt: Warum Wiesbadener gerne UFOs sehen - Einst war die Landeshauptstadt Kristallisationspunkt für die Fliegende-Untertassen-Szene
Wiesbaden. Wiesbadens jüngste UFOs - made in Schloss Freudenberg - beschäftigen immer noch Polizeikräfte. Seit in jener denkwürdigen Nacht die kleinen Leuchtballons für große Aufregung sorgten und uninformierte UFO-Jäger in den Himmel stiegen, wird im Polizeipräsidium für Technik, Logistik und Verwaltung geprüft, ob Schlossherr Matthias Schenk den Hubschraubereinsatz zahlen muss. Dem experimentierfreudigen Chef des Erfahrungsfeldes der Sinne droht Strafe für etwas, das jeden Sommer x-fach am deutschen Himmel passiert. In lauen Nächten klingelt die Mannheimer UFO-Hotline von Werner Walter heiß, denn: Bei Grillfesten beliebte Miniatur-Heißluftballons (1), aber auch Diskoscheinwerfer werden gern mit Fliegenden Untertassen verwechselt. Um die 140 Meldungen pro Jahr gehen bei dem Hobby-UFOlogen ein, der seit 30 Jahren ungeklärten Himmelslichtern nachspürt.
"Ach Gott, ach Gott, was ist denn wieder in Wiesbaden los?" fragte sich Walter schmunzelnd, als er in seiner Zwei-Zimmer-Wohnung, in der er die zentrale UFO-Meldestelle CENAP betreibt, vom jüngsten UFO-Alarm am Rhein hörte. Die Hessen-Hauptstädter sind, wie er weiß, geradezu prädestiniert für die Sichtung Fliegender Untertassen. War Wiesbaden doch einst Kristallisationspunkt der Szene - längst, bevor die UFO-Welle der 70er von Amerika herüberschwappte. Mancher mag sich noch an den Internationalen UFO-Kongress 1957 erinnern (Markenzeichen Silberne Untertasse auf blauem Grund) und an den (längst verstorbenen) Kunstmaler Karl Veit. Er gründete damals die "Freie Akademie der UFOlogie" und den Ventla-Verlag in Schierstein, der tausende Seiten "kosmischer Literatur" über außerirdische Kontakte produzierte. Das war "eine UFO-Kirche mit einem Schuss Okkultismus und Spiritismus", verdreht Walter die Augen. Je länger der einst gläubige UFO-Jünger seine Forschungen betreibt, um so klarer ist ihm: Ob es UFOs gibt, steht in den Sternen. Auf der Erde jedenfalls halte kaum eine Meldung den Ansprüchen an außerirdische Flugobjekte stand. Sein Hobby pflegt der Einzelhandelskaufmann dennoch weiter: "Es ist immer wieder spannend, wie Leute reagieren und sogar Behörden verrückt spielen."<
(1) = Das "Stille Feuerwerk" zu Wiesbaden im Winter 2006 hat mit den Miniaturheißluftballonen wie z.B. unter http://www.UFO-Ballon.com zu sehen nichts zu tun. Und in dem Sinne war das "Stille Feuerwerk" auch nicht aus "Leuchtballons" bestanden, sondern waren heliumgefüllte ´Luftballons´ (die selbst nicht leuchten), an denen diese ganz besonderen "Wunderkerzen" angebracht waren.
Das ´Wiesbadener Tagblatt´ vom 3.4.06 berichtete:
>Feuertanz ohne Außerirdische: Nach dem Ufo-Alarm im März bleibt am Schloss diesmal alles am Boden. Ohne "Ufo-Alarm" ging das Stille Feuerwerk im Freudenberger Schlosspark an diesem Wochenende vonstatten. Von Christian Semm.
Acht rauchende Feuerbälle kreisen am Samstagabend vor dem Freudenberger Schloss. Dunkelrot glühende Funken erhellen den verregneten Nachthimmel im Schlosspark. Feuerwerker Stefan Hößle vom "Erfahrungsfeld der Sinne" in Nürnberg ist gekommen, um den Wiesbadenern, den von seinem Vater entwickelten "Feuertanz" zu präsentieren. Und dieses Mal soll nichts schief gehen. Einen erneuten "Ufo-Alarm" wie Anfang März will Schlossherr Matthias Schenk hier nicht mehr erleben. Die Feuerwehr hat sich deshalb im Vorfeld alles genau erklären lassen und das Feuerwerk genehmigt. Die Gefahr einer Fehlinterpretation ist auch gering, da diesmal nichts blinkt, fliegt und sich vom Schlosspark wegbewegt. Sogar die Polizei ist vor Ort und schaut, dass nichts Außerirdisches passiert.
Außerirdische sind hier auf den ersten Blick auch nicht ausfindig zu machen. Rund 200 Erdenbewohner schauen zu, wie die mit Reisig, Tannenzapfen und Bambussplittern befüllten Kugeln zu Trommelklängen rotieren und durch die Fliehkraft ihre Funken versprühen. Stefan Detemple, ein Anhänger des "Erfahrungsfeldes der Sinne" ist extra zum "Feuertanz" aus Saarbrücken mit seiner Frau ins Freudenberger Schloss gekommen. "Wir haben von der ganzen Aufregung gehört und wollten wissen, was die Leute hier so sehr bewegt." Anfang März hatte ein fliegendes Sternbild im Schlosspark für Großalarm gesorgt. 42, mit Gas befüllte Luftballons und blinkenden Leuchtdioden {sic!}, flogen in rund 200 Metern Höhe langsam durch die Nacht und versetzten einige Wiesbadener und Mainzer in den Glauben, im Universum doch nicht allein zu sein. Ergebnis: Ein Hubschrauber-Einsatz der Polizei, Ratlosigkeit bei Flugsicherung, Wetterwarte und der Weltraumagentur "esa". Der angebliche Besuch von E.T. und seinen Freunden, hat zu einem Verbot weiterer "Stiller Feuerwerke" in dieser Form geführt. "Meine Intention war eigentlich eine andere", erzählt Peter Gschwend, unfreiwilliger Initiator des Ufo-Alarms. "Es sollte eine Hommage an die Sterne sein, aber die Poesie wurde durch die Ufos kastriert", gibt sich Gschwend poetisch. Eigentliches Ziel des "Stillen Feuerwerkes" sei, "ein geräuschloses Spektakel ohne Explosionen für Kinder und Hunde".
Dadurch, dass Schlossherr Schenk den nächtlichen Hubschraubereinsatz nun nicht zahlen muss, hält sich der Schaden in Grenzen. Zwar hat er die ganze Aufregung nicht verstanden, dennoch versucht er, das Ganze positiv zu sehen. "Im Leben ist nie etwas zum Schaden", meint er.<
Quelle: http://www.wiesbadener-tagblatt.de/...
Aber Hallo, Halo um den Mond am Abend des 7.März 2006
Am Dienstagabend des 7.März 06 erreichte mich bald nach der ´Tagesschau´ eine Dame aus der Nähe von Mayen um nachzufragen, "ob der Mond von einer komischen Lichtprojektion von Boden her derzeiten angestrahlt" wird. Soetwas hatte ich auch noch nie gehört - und die Idee kam mir selbst ein bisschen ´verrückt´ vor. Also raus aus dem Balkon und siehe da, der wunderbare Halbmond stand hoch am Himmel - und war wirklich von einem komischen Halo (volkstümlich ´Hof´ genannt) umgeben, dies bei nicht ganz klarem Abendhimmel. Rund um den Halo gab es einen abzirkelnden Ring in gelblich-orangener Färbung. Ungewöhnlich zwar, aber eigentlich kein großer Aufreger. Ich erklärte die Erscheinung und sah damit die Sache als erledigt an. 30 Minuten später erreichte mich dann Hansjürgen Köhler, welcher zu genau dem selben Himmels-Geschehen ebenso Anrufe der nachfragenden Art aus dem Pfälzer Raum erhalten hatte. Zu jener Zeit etwa verlor sich auch der Hof-Effekt um den Mond in unserer Region durch aufziehende Wolken. Trotzdem erreichten mich noch die nächsten zwei Stunden Leute aus Ludwigshafen, Saarlouis, Pirmasens, Kaiserslautern und schließlich Trier zum selben Vorgang am Himmel zwischen ca 19:45 bis knapp vor 21 h. Eine Dame spekulierte halbwegs ängstlich "über eine glühende Gaswolke am Himmel aufgrund eines Industrieunfalls", eine andere halbwegs amüsiert fragte nach ob diese Erscheinung "auf einem UFO-Effekt" beruhe. Bemerkenswert: Alle Anrufer waren jüngere Leute - Naturentfremdung des ´modernen Großstadtmenschen´? Der besondere Mondhalo war auch in der Astro-Szene natürlich an jenem Tag ein großes Thema und gelangen einige schöne Aufnahmen. Bei Astro-Info.de gab es sogar unter "Mondbeobachtung - 7.3.2006" eine Nachfrage von einem neuen Nutzer:
"Hallo, ich bin neu hier und würde gerne mal über meine Beobachtung, die ich heute Abend gemacht habe, berichten. Genau um 19.50 Uhr habe von meinem Garten den Himmel beobachtet. Der Himmel (hier im Koblenzer/Bonner Raum) war klar und es gab keine Wolken. Als ich zum Mond hinauf schaute sah ich eine Art riesige oder anders formuliert einen riesigen Kranz und in der Mitte befand sich der Mond. Man könnte es vergleichen mit den Ringen vom Planeten Saturn und den selbst. Dieser riesiger Ring war nicht so nah am Mond sondern sehr sehr weit aussen. Dieses Phänomen daurte mehr als 1 Stunde. Während dieser Zeit verblasste der Ring langsam. Ich vermute das es eine Art von Wolken war. Aber die Geometrische Form (ein richtiger Kreis) war schon ziemlich verblüffend. Das Komische daran ist dass es am Himmel keine Wolken gab. Eventuell habe auch andere die selbe Beobachtung gemacht und/oder eine eventuell bessere Erklärung haben meine."
Ich erklärte ihm das Geschehen und Claudio Abaecherli ergänzte: "Bild dieses Phänomens http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/im... . Merke: das Phänomen sieht man nur wenn es hohe, dünne Schleierwolke aus Eiskristallen gibt (Cirrostraten o.ä). diese sind oft sehr dünn und sehr hoch (> 10 Km). Wie schon WW gesagt hat, ist dieses Phänomen gar nicht selten, und ist kein Zeichen für Unheil."
10.März 06 - UFO-Vortrag in Görlitz
Für jenen Freitagabend war eine Veranstaltung am östlichsten Ort Deutschland angesagt, Görlitz in Sachsen/Oberlausitz. Hier an der Scultetus-Sternwarte, welche 2006 ihr 150-jähriges Jubiläum feiert und ausgesuchte Vorträge für das Jubiläumsjahr ansetzte. Der Vortrag selbst wurde aus Raumgründen im lokalen Naturkundemuseum (dem Humboldt-Haus) für 19:30 h angesetzt. Info: http://www.goerlitzer-sternfreunde....
Der Veranstalter selbst und wir machten die Werbetrommeln für die Veranstaltung ´scharf´. Bereits am Mittwoch-Mittag erreichte mich ein regionaler Radiosender um zum anstehenden Vortrag ein Gespräch aufzuzeichnen. An Ort selbst gab es an jenem 8.3. in der Regionalausgabe der `Sächsischen Zeitung´ den Artikel "Im Zeichen der UFOs": >Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens veranstaltet die Scultetus-Sternwarte Görlitz in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Naturkundemuseum eine Vortragsreihe. Beginnen wird die Serie am kommenden Freitag, den 10.März, um 19:30 h im Humboldthaus. Zu Gast wird dabei Werner Walter sein, der dem Phänomen der unbekannten Flugobjekte in seinem Vortrag´UFOs - Wunderzeichen am Himmel, wirklich?´ auf den Grund gehen wird. Dabei soll der Mythos der ´Fliegenden Untertassen´ und von ´kleinen, grünen Männchen´ unter die Lupe genommen werden. Der Mannheimer Einzelhandelskaufmann gilt als einer der dienstältesten wie auch bedeutendsten UFO-Forscher Deutschland. Im Jahr 1976 gründete er das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene, kurz CENAP genannt.<
Am selben Tag erschien das Anzeigenblatt ´Wochenkurier´ mit einer kurzen Titelstory für alle Haushalte: "UFO-Bilanz. ´UFOs - Wunderzeichen am Himmel´ ist Thema eines Vortrags von Werner Walter aus Mannheim, den er am 10.März im Humboldthaus Görlitz hält. Beginn ist 19:30 h. Der Amateur-Astronom und Science-Fiction-Fan spricht anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Sternwarte Görlitz und zieht in einem Dia-Vortrag Bilanz, was wirklich hinter dem UFO-Rätsel steht." Auch das zweite Anzeigenblatt an Ort, der ´Niederschlesische Kurier´ hatte bereits am Samstag, den 4.März, mit einem großen Artikel die Görlitzer informiert: "150 Jahre Sternwarte Görlitz - Vortragsreihe im Humboldthaus", wo man einiges aus der originalen Pressemitteilung übernahm. Im Bahnhof Görlitz selbst existiert übrigens ein beleuchteter Schaukasten der Sternenfreunde und auch dort war ein Plakat zum Vortrag aufgehängt worden. Praktisch jeder Bahnnutzer muss an dem Schaukasten so oder so vorbei. So gesehen war die PR-Arbeit ein großer Erfolg gewesen und schließlich erschienen gut 100 Personen als Besucher (plus ein Radiojournalist). In diesem Fall aber waren jene zumeist "Stammkundschaft der Sternwarte". Besonders viel neues Laufpublikum kam ob dem Thema nicht hinzu - bei anderen Sternwartenvorträgen aus meiner aktuellen Reihe war dies anders angesetzt, da gab es viele "Neue". Insgesamt gesehen war der Vortrag also gut besucht, wenn auch Hin- und Rückfahrt mit der Bahn ziemlichen Stress bereiteten (sowie starke Nerven forderten), da die Witterungslage mit starken Schneefall wie auch heftigen Regen schwere Behinderungen verursachte, während Görlitz selbst schier wie im "Auge des Orkans" lag und dort die abendlichen Wetterverhältnisse geradezu zum Bummeln bzw Ausgehen einluden. Übrigens - Görlitz ist eine wunderbare Stadt und kann jedem innerdeutschen Reiselustigen wahrlich dringlich ans Herz gelegt werden.
Ideen-Unikum um das >Fliegende Untertassen<-Konzept: ALL-TRANSPORTE
>Britische Eisenbahn patentierte Ufo
Die Skizze im Patentantrag sieht einem Ufo täuschend ähnlich. Der Entwurf stammt aber nicht von Aliens, sondern von der britischen Eisenbahnverwaltung Anfang der Siebziger. Der passende Antrieb funktioniert allerdings bis heute nicht. Im All gibt es keine Schienen. Trotzdem strebte in der Weltraum-Euphorie der sechziger und frühen siebziger Jahre sogar die britische Eisenbahngesellschaft in unendliche Weiten. Das Jahrzehnt zwischen dem Start des ersten künstlichen Erdsatelliten "Sputnik" 1957 und Neil Armstrongs ersten Schritten auf dem Mond 1969 inspirierte die Betreiber von Massentransportmitteln zu Phantasien über den mutmaßlich kurz bevorstehenden Fahrgastbetrieb Richtung Sterne.
In einer fliegenden Untertasse, angetrieben von einem Fusionsreaktor, sollten Passagiere befördert werden. Diese Idee des Erfinders Charles Osmond Frederick ließ sich British Rail im Dezember 1970 gar patentieren. Unter der Patentnummer 1310990 wurde es im März 1973 veröffentlicht. Der einzige Schönheitsfehler - und wohl der Grund dafür, dass bis heute kein solches Objekt von einem britischen Bahnsteig aus zu den Sternen geflogen ist - ist erschütternd simpel: Heute wie damals gibt es den in der Patentschrift geschilderten Antrieb nicht. Kurz gesagt sollten an einem Punkt unter dem Ufo Laserstrahlen so aufeinander treffen, dass in einem unter Hochdruck genau dorthin gespritzten Flüssigtreibstoff eine "kontrollierte thermonukleare Fusion" stattfindet. "Möglicherweise supraleitende Magneten" an der Unterseite des Gefährts könnten die Partikel aus dieser Fusionsreaktion vom Ufo ablenken.
"Das alles fußt auf einem Fusionsprozess, den es bis heute nicht gibt. Und selbst wenn es ihn gäbe, würde er eine unglaubliche Menge Energie benötigen", sagte Michel van Baal von der Europäischen Raumfahrtbehörde (Esa) der Londoner Zeitung "Daily Telegraph". Ein Sprecher des britischen Verkehrsministeriums erklärte auf Nachfrage der Zeitung, heute gebe es keine Pläne zur Einführung fliegender Untertassen mit Kernkraft-Antrieb. stx<
13.März 06: http://www.spiegel.de/wissenschaft/...
Gestern 21:54 Uhr MEZ Rtg. Süden ?
So der Betreff bei Astronomie.de am 14.März 06 zu einem Beobachtungsbericht von einem Nutzer aus Brake zu seiner Sichtung in der Nacht zuvor, also dem 13.März 06: "Gestern abend um 21:54 Uhr MEZ sah ich einen extrem hellen Stern (?) genau Richtung Süden auf etwa 5° Höhe. Der Stern hat extrem starke und schön anzusehende Farbwechsel gehabt und war um einiges heller als Sirius, der ja schon im Südwesten stand. Ein Planet kann es nicht gewesen sein, da die Ekliptik ja nun ganz wo anders ist. Es hat sich kein Stück bewegt über einen Zeitraum von etwa 5 Minuten. Die Beobachtung mit dem Fernglas war ergebnislos, es sah aus wie ein Stern mit einer extrem großen Magnitude, heller als Jupiter, Venus und Sirius. Das Funkeln war extrem, stimmte aber insoweit mit dem Funkeln eines anderen Sternes auf 10° Höhe überein, so das es sich über der Atmosphäre befunden haben müßte. Wer hat es auch gesehen? Was war es?" Ein Kölner daraufhin: "Habt ihr da oben zufällig einen Flughafen in der Nähe? Das gleiche Erlebnis hatte ich auch während einer Beobachtungsnacht 2005. Der wirklich helle Lichtpunkt bewegte sich kein Stück und er stand auch nur wenige Grad über dem Horizont. Erst nach Minuten bewegte es sich merklich am Himmel und es stellte sich heraus, dass es nur ein Flieger im Landeanflug auf Köln/Bonn war." Die Antwort darauf: "Da hatte ich auch schon dran gedacht. Der nächste Flughafen ist Bremen Rtg. SSO, aber: Die Lande und Startbahnen sind 90/270er, sich Ost/West-Richtung und die Schleife befindet sich ja auch viel höher. Bei dem Funkeln dachte ich an einen Wetterballon in der Atmosphäre. Aber bei 5° über dem Horizont muß der ja weit weggewesen sein. Kann sich Werner Walter mal dazu äußern? Der hat doch diebezüglich die besten Ideen."
Da die Information gefehlt hatte, wie überhaupt die Erscheinung verschwand, fragte ich nach und erfuhr: "Das Objekt ist langsam dunkler geworden, ohne sich von der Stelle zu bewegen. So kam es mir jedenfalls vor. Deswegen war ich mit mir am hadern, ob es vielleicht ein Wetterballon gewesen sein könnte. Was bleibt denn noch? Flugzeug schließe ich kategorisch aus. Da muß es schon mit Landescheinwerfer auf mich zu geflogen sein und dann wurden die Scheinwerfer ausgestellt? Nein, da glaube ich bei der Höhe nicht. Außerdem hätte ich dann im 10x50 Fernglas vermutlich das Blinken und die Positionsleuchten gesehen. Und es hätte nicht so geflackert. Also es war etwas heller als die Venus im Helligkeitsmaximum und flackerte von gleißend weiß zu rot und blau." Aber ob des späten Abends und der sehr geringen Objekthöhe von nur 5 Grad war ein Wetterballon auszuschließen, da jener nicht mehr vom Sonnenlicht des bereits längst hinterm Horizont verschwundenen Zentralgestirn erfasst werden konnte. Inzwischen meldete sich André Knöfel hierzu und gab einen bemerkenswerten Punkt hinzu: "Das ist schon möglich, denn beim Start werden die Scheinwerfer auch angeschaltet und nach erreichen einer bestimmten Höhe werden sie ausgemacht. Oder aber die Maschine dreht ab, so das Du dann auch nichts mehr siehst." Der User aus Brake dazu: "Wie gesagt: der nächste Flughafen ist Bremen und hat eine 90/270 Startbahn. Die Maschinen starten je nach Windrichtung nach Ost oder West (meist nach West) und drehen erst gut einen Kilometer nach dem Abheben in die Heading-Schleife (ich glaub so heißt das). Ein von Bremen startendes Flugzeug kann ich nur von der Seite sehen, wenn ich es sehen würde. Immerhin sind es Luftlinie etwa 45 km zum Flughafen." Dafür aber schätzte der Melder inzwischen selbst die Erscheinung als "ein Hubschrauber mit Suchscheinwerfer der Polizei" weitaus näher und in unbestimmter Entfernung über dem Boden dahinfliegend ein: "Bei einem Hubschrauber sieht man von vorne nämlich nicht unbedingt die Positionsleuchten." ´Flackern´ und Farbeffekte dürften so durch das Fernglas und seiner Optik entstanden sein. Damit stimmte der Melder ein.
Astronom bezeichnete "UFO" über Thailand als Meteor
Am 14.März 06 berichtete die im afrikanischen Luanda erscheinende ´The Angola Press´ über die vorausgegangene Sichtung von einem unidentifizierten Flugobjekt (UFO) über der thailanädischen Zentralprovinz Ayutthaya, welche bei den Zeugen Erstaunen hervorrief und manchen sich am Kopf kratzen ließ zu dem was er da gesehen hatte. Viele Menschen hatten die Erscheinung gesehen und über Amateurfunk verbreitete sich die Sichtung schnell im ganzen Gebiet und löste Gerüchte aus. Morakot Areeya, Chef des astronomischen Ausbildungszentrums, wurde in der ´Bangkok Post´ zitiert ausgesagt zu haben, dass das um 18:20 h am 4.März über den Himmel flitzende und brennende Objekt im Nakhon Ayutthaya Distrikt ein Meteor war. Morakot gelang sogar eine Aufnahme des Objektes, von dem er zuerst dachte es handle sich um ein in Flammen geratenes Flugzeug. Er war jedoch überrascht, dass das Objekt weiterhin quer über den Himmel in östliche Richtung davonraste bevor es außer Sicht verschwand. Er hatte nicht den Eindruck als würde das Objekt zur Erde herabkommen und mehr fast horizontal über den Himmel raste. Auch wenn viele der Beobachter glaubten, dass dieses Ding eine Art von UFO sein mag, erschien es ihm weitaus eher als großer Meteor.
Nach: http://www.angolapress-angop.ao/not...
18.März 06: Hier war eben eine Feuerkugel zu sehen
...so berichtete ein Nutzer von Wetterzentrale.de kurz nach 21 h an jenem Samstagabend aus dem rheinhessischen Westhofen als der Frühling 2006 endlich Einzug hielt: "...vielleicht kann es hier noch jemand bestätigen? Sie zog von Nordwest Richtung Nordost, war weißblaugrün in den Farben. Ein Feuerwerkskörper sollte es jedenfalls nicht gewesen sein, dazu flog das Objekt zu hoch. Ich sah es auch nur für 2-3 Sekunden, bevor es scheinbar erlosch." Begleitet von ´witzigen´ User-Reaktionen wie: "Das war die MIR..." Ich machte daraufhin am Sonntagvormittag Aufrufe in anderen betrefflichen Foren und schon bald erreichte mich über Astroinfo.de jene Meldung aus Hützemert im Sauerland: "Dann hab ich mich also doch nicht getäuscht. Als ich gestern Abend beobachtete, sah ich auf einmal etwas verdammt Helles zwischen den Bäumen durchziehen. Es flog wie beschrieben von ungefähr Nordwest nach Nordost. Ich dachte ich hätte mir da was eingebildet, ein Flugzeug oder so, aber es kam nicht mehr zum Vorschein. Ungefähr 3 sek. war es zwischen den Bäumen des Waldes zu sehen, extrem hell. Mensch hab ich scheinbar mit meiner ersten Vermutung doch recht. Farben hab ich eigentlich rötlich-orange wahrgenommen. Daher dachte ich auch an ein Flugzeug wegen den Positionsleuchten." Auch bei Astronomie.de gab es zwei Meldungen dazu - eine aus Dülken bei Mönchengladbach ("Habe mich total erschrocken") und eine weitere aus Frankenthal (vor der Mannheimer Haustüre!) wo der Beobachter "einen Riesenschreck bekommen hatte" als er den himmlischen Boten sah.
Merkwürdiges Objekt gesehen...
So war am 20.März 06 bei Astronomie.de der Betreff einer Nutzerin aus Baden-Württemberg, die von ihrer Sichtung am vorausgehenden Abend dies berichtete: "Sonntagabend, so gegen 20:45 h steh ich im Garten um mich mit Saturn zu treffen, da seh ich was über den Himmel huschen: von West nach Ost, unterhalb von Gemini und Leo flog etwas schemenhaftes sehr rasch dahin. Ein nebulöses Etwas, mit weit ausgeladenen Schwingen, die aber kantig waren und mich an Solarpanele von Raumsonden erinnerte....ich sehe ja Flugzeuge oder Satelliten und weis sehr wohl was das ist, aber diese Erscheinung gestern war mir sehr neu und ich blieb mit offener Kinnlade staunend stehen, konnte lange nicht fassen, was ich da wohl gesehen habe. Kann man Spacelabs von der Erde aus sehen? Wer kann mir sagen, was dies wohl war und ob es einen Flugplan gibt....?" Doch ehe die Geschichte zur Debatte Anlass gab, meldete die Userin 2 1/2 Stunden später: "Dieses merkwürdige Flugobjekt habe ich gerade, um 21:15 h nochmals gesehen, es machte einen schönen Schwenker unterhalb von Leo und gaggerte laut. Es war ein Kranich, dessen Schwingen von unten angeleuchtet waren. Ich wußte gar nicht, dass Kraniche Nachts umherschwirrern." Julian M. von der Volkssternwarte München dazu: "Die merkwürdigsten Eindrücke können durch Vögel hervorgerufen werden, man glaubt es gar nicht. Ich habe schon gestandene Amateurastronomen verblüfft über Ufo-Erscheinungen rätseln sehen, bis nach einigen Minuten ein zweiter, nicht ganz so regelmäßig in Formation dahinsegelnder Vogelschwarm das Rätsel aufklärte. Vögel oder Vogelformationen, des nachts in strenger Formation gleichmäßig dahingleitend, können erstaunlich unheimlich sein."
Die US-Luftwaffe, Projekt Blaubuch - und ihre 701 unidentifizierten UFO-Fälle: News!
Wie Sie sicherlich wissen, hatte von 1948-1969 insgesamt fast 13.000 ihr gemeldete >Fliegende Untertassen<- bzw UFO-Berichte in einem kleinen Projektteam namens Blaubuch von der Wright-Patterson AFB in Dayton/Ohio im Sinne nachrichtendienstlicher Sachlage überprüft und bewertet, um feszustellen ob diese Beobachtungsmeldungen eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellen. Offiziell wurden 701 Meldungen schließlich als noch unerklärte Sichtungsberichte (also "echte UFOs", wenn man so will) in der Gesamtstatistik geführt. Darauf bauten viele UFO-Fans in der Folge und jubelten. Als Anfang der 70-er Jahre Dr.Hynek seine private UFO-Forschungsgruppe Center for UFO-Studies (CUFOS) gründete, nahmen die Forscher als erstes sich die 701 Fälle aus dieser Kategorie vor und reduzierten sie auf um die 650, weil nach aktueller Kenntnis sich hinter den 50 ausgesonderten Meldungen doch IFOs verbargen. Und dies hatten die CUFOS-Leute selbst erkannt während ihr Chef, Hynek, selbst als ehemaliger USAF-UFO-Berater diese Meldungen als "echte UFOs" unterschrieben hatte. Seither war weitgehend Ruhe eingetreten und der UFOlogie selbst ist kaum bekannt geworden, dass die USAF-UFOs sich weiter reduziert hatten.
Am 23.März 2006 gab es eine zusätzliche Überraschung, als Herb Taylor vom Project 1947 mitteilte, sich in der letzten Zeit um die 650 verbliebenen Fälle gekümmert zu haben und sie analysierte. Es wird ausgemachte UFOlogen heftig ärgern, aber Veteran-UFO-Forscher Taylor musste mitteilen, verwundert darüber zu sein, das auch unter diesen angeblichen ´genuine Unidentified´ sich etliche weitere simple IFO-Fälle befanden ("a certain number are almost certainly IFOs") die weder die USAF noch das CUFOS erkannten und sich damit die Gesamtzahl der noch-unidentifizierten USAF-Fälle nun auf knapp 600 reduziert habe. 15 % wieder weniger aus der "echte UFO"-Klasse mit ehemals 701 offiziellen Fällen alleine genommen. Unter den ehemals nicht erkannten IFOs: "anti-aircraft fire", "bursting balloons, payload separating from it", "meteors", "lens reflection", "stars", "birds". Also eine ganze Bandbreite von IFOs. Zusätzlich wunderte er sich über die Vergabe von "UFO"-Klassifikationen in den Fällen aus Point Lookout (MD) vom 11.Oktober 1955 und New Orleans (LA) vom 30.November 1957. Im letzteren Fall stand ein Objekt 12 Minuten ruhig am Himmel und zerplatzte dann in zig zu Boden fallenden Teilen. BB im Abschlußbericht dazu, festschnallen: "Except for the very long duration (12 min) the object has all descriptive characteristics of a bolide. Analysis is unidentified."
Jan Aldrich als Chef von Project 1947 ergänzte dazu: "Blauchbuch (BB) hatte offenkundig aufgrund des laufend wechselnden Personals im Stab keine konstanten Kriterien zur Behandlung von Fällen entwickeln können und Erfahrungen aus früheren Fällen wurden nicht aufgearbeitet, sodass bei jedem Personalwechsel man immer wieder bei Null anfing. Deswegen ist auch die Majorität der BB-Fälle kaum informationsreich. Wie wir festgestellt haben sind die meisten von uns nun zusätzlich gelösten ´unknowns´ in den BB-Akten nach der CUFOS-Studie vor 30 Jahren doch Ballon-´flyaways´. Also Fälle wo man UFOs sah, die in allen Details eigentlich Ballons darstellen, bei denen aber das BB-Personal nicht feststellen konnte, woher diese kamen und ihren Weg zurückverfolgen. Nur weil dies nicht möglich war, konnte man keine Erklärung finden, obwohl sie auf der Hand liegen sollte. In anderen IFO-Fällen auf ebensolcher Basis dagegen erklärte BB die Fälle dann ohne große Probleme mit logischem und wissenschaftlichem Nachdenken dazu z.B. als Flugzeuge etc." Aldrich im O-Ton: "Why BB couldn´t recognize this and catagorize these sightings as unexplained is beyond me. Removing these reports from the database is important." Verblüffend auch, dass die CUFOS-Leute diese Fälle nicht erkannten und aussiebten.
Was ist die Lektion für uns daraus? Ganz klar - die Fallkataloge von angeblich "echten UFO"-Fällen sind wohl überall mit nicht-erkannten IFOs (von Schwindelfällen erst har nicht zu reden) durchsetzt. Und wie ich früher schon schrieb - dies gilt auch für die bei CENAP und der GEP. Nichts ist so wie es scheint. Und dies ist ein ernsthaftes Problem von fundamentaler Bedeutung, weil einfach nichts sicher ist in diesem Feld.
In der Nacht der türkischen SoFi, 29.März 2006
(Unser ´kleines´ Feuerball-Kapitel für diese Ausgabe)
Alle Welt war am Mittwoch, den 29.März 06, im SoFi-Fieber, der neuerlichen Sonnenfinsternis. In Mannheim war so das Planetarium gerüstet, um die in Wolken gehüllte Teilfinsternis zu begleiten oder via Filmübertragung aus der Türkei die Begeisterten mit dem Erlebnis zu versorgen (dabei wurde ich übrigens zufällig durch einen Artikel im ´Mannheimer Morgen´ informiert, das inzwischen Dr.Monika Maintz als ehemalige Mitarbeiterin der Zeitschrift ´Astronomie Heute´ {1} und vielleicht attraktivste Astronomin Deutschlands Mitarbeiterin des Planetariums geworden ist - ihre Teilnahme als ausgeschriebene Referentin am UFO-Seminar zu Cröffelbach 2004 hatte eindeutig keinerlei Auswirkungen der negativen Art auf ihre Karriere!). So etwas ist ein atemberaubendes und faszinierendes Himmelsschauspiel. Ein anderes spannendes Himmelsschauspiel ergab sich zufällig in der selben Nacht über Old Germany. So erreichte mich am späteren Abend des nachfolgenden Tages diese eMail von Sascha D.:
"Feuerball 29.03.2006 gegen 23:53 Uhr am Himmel über Mannheim. Ich habe gestern abend von meiner Terrasse in Mannheim einen Feuerball am Himmel entdeckt, welcher sich auf die Erde zubewegt - ca. 2 Sek. nach druchdringen der Wolkendecke. Dieser ist in der Nähe (ca. 10 - 25 km östlich) runtergegangen. Da mir keiner glaubt, hätte ich die Bitte, ob Sie mir eine Stelle nennen können, wo solche Beobachtungen registriert sind/werden (ideal wäre Internet)." Davon hörte ich bis dahin erstmals. Also schaute ich mich sofort mal auf den entsprechenden Seiten der ´üblichen Verdächtigen´ in Sachen Himmelserscheinungen um. Nur bei den ´Foren des Arbeitskreis Meteore e.V.´ (AKM) wurde ich fündig. Eine neue Nutzerin berichtete hier unter dem Betreff ´Feuerkugel´: "Ich habe gestern Nacht ein tolles Phänomen beaobachten können. Es war 23.50 Uhr wir wohnen in Altenstadt Untereichen, das ist zwischen Memmingen und Ulm. Unser Dachfenster liegt Süd-Östlich. Und genau über unserem Fenster flog eine Feuerkugel und hat einen Schweif hinter sich hergezogen. Das Zimmer war für einen kurzen Moment taghell erleuchtet. Und danach war es dann wieder vorbei. Kann mir jemand sagen, was das nun genau war." Daher setzte ich gleich auch in anderen Foren einen Aufruf diesbezüglich ab um zu sehen, was sich daraus ergeben würde - wenn überhaupt. Bei Astronomie.de bekam ich diese Antwort von einem User aus Zürich: "Ich habe tatsächlich eine Erscheinung beobachtet, allerdings hier in Zürich, hielt es auch für eine irdische Erscheinung - deshalb habe ich auch versäumt, mir die Zeit zu notieren. Möglicherweise war´s auch etwas ´irdisches´. Sah beinahe aus wie ein Feuerwerkskörper, eine sehr helle, intesiv grünliche oder bläuliche Erscheinung die kurz vor dem Verlöschen in mehrere Fragmente zerfiel. Auch wenn ich das ganze nur aus dem Augenwinkel aus dem Fenster beobachtete glaube ich mindestens drei Fragmente erkannt zu haben. Die Erscheinung bewegte sich in etwa Richtung Ost-Südost."
(1) = Auch der ehemalige Redakteur von ´Astronome Heute´, Oliver Dreissigacker, hat trotz eines UFO-Featureartikel im September 2004 einen Karrieresprung erfahren und ist derweilen Chefredakteur der genannten Astronomie-Zeitschrift. Dies macht schon Gedanken auf, weil die ewige Leier von den "Wissenschaftlern, die an Fliegende Untertassen glauben", den Leuten bei MUFON-CES, sich so anhört: Wir können unsere wahren Identitäten nicht bekanntgeben, weil aufgrund unserer Beschäftigung mit UFOs berufliche Nachteile zu befürchten sind. Eindeutig ist jedoch was anderes jenseits dieses Nebelschleiers klar geworden: Es ist nicht die Frage, ob man sich mit UFOs beschäftigt - sondern WIE! Nebenbei: Wie dem ´Regiomontanus Bote´ Nr.2/2006 im Interview mit Dr.Uew Lemmer (Leiter des Nürnberger Nicolaus-Copernicus-Planetariums) deutlich auf die Frage "Wie kamen Sie zur Astronomie?" zu entnehmen ist, gab es hier ebenso eine Überraschung: "Wie so viele über die Science Fiction. Ich gehöre zur Generation, die ´Raumpatrouille Orion´ oder ´Raumschiff Enterprise´ noch in der Erstausstrahlung erlebt haben! Außerdem war ich begeisterter Leser von Groschenromanen (Perry Rhodan & Co)..."
Dieter Heinlein erhielt (wenn auch erst am 9.4.06) diesen Bericht betreffs einem Meteor vom 31.März 2006, welchen Erwin F. vom Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut an der Sternwarte Gahberg ausmachte: "Ich war von Freitag (31.3.) bis heute in Lech, da habe ich am Freitag um 22:35 einen lange zu sehenden Meteoriten gesichtet. Er flog am großen Waagen vorbei, Abstand ca. 10°. Er war solange zu sehen, dass sogar meine Begleitung von 5 Personen, die ebenfalls gerade aus den Lokal herauskamen noch Zeit hatten, meinen Aufschrei und Deuten folgen konnten und den Fall beobachten konnten. Ich beobachtete, dass er aufhellte (gelb-orange) kurz verdunkelte und dann auseinanderbrach und noch einmal aufhellte (ich hätte gesagt, am Rand grün leuchtet, jedoch wurde dies von meinen Freunden nicht gesehen). Die Richtung war irgendwo nach NO. Die Dauer war 2-3- Sekunden. Es war beste Sicht, währe toll, wenn dies am Gahberg auch gesehene worden währe."
Am 4.4.06 gab es über die NAA-Liste eine weitere Meldung betreffs einem hellen Meteor in Deutschland: "Konnte gerade (um 22.23 Uhr) hellen Boliden (geschätzt knapp heller als Venus) im Norden unterhalb Polaris mit Flugrichtung nach Nordnordwest sehen, (ca. 1-2 Sekunden) mit grünlichem Schweif. Leider irritierte die Straßenbeleuchtung zu sehr um genauere Flugbahn und Helligkeit anzugeben. Es würde mich mal interessieren, wie hell er von anderen geschätzt wurde? Standort Unna." Ein Zeuge dazu: "Ich kann die Sichtung bestätigen. Habe das Teil aus dem erleuchteten Wohnzimmer heraus (!) um 22.23.50 Uhr gesichtet. Die Wohnung liegt im Innenstadtbereich von Hannover..."
Am 6.4.06 veröffentliche die ´Wolfsburger Allgemeine´ diesen Artikel zum vorausgehenden Geschehen, wodurch sich nachweist, das selbst nur Individualsichtungen von einem himmlischen Besucher in der Lokalpresse immer noch ihren Platz finden können (was sicherlich auch vom Interesse des verantwortlichen Redakteurs abhängt):
>Grelles Objekt über Ehmen: Meteor mit Feuerschweif?
(bri). Schon wieder beunruhigt eine ungewöhnliche Erscheinung die Wolfsburger. Dienstag war ein grelles Objekt am Nachthimmel über Ehmen aufgetaucht: Renate Alt sah es. Sie tippt nicht auf ein Ufo, sondern auf einen besonders großen Meteor: ?Es hatte die Form eines Zapfens, war hinten grün, gelb und orange und sehr schnell wieder weg." Renate Alt schilderte ihre Beobachtung Planetariumsleiter Dr. Emil Khalisi. ?Ich ging mit meinem Hund zum Ehmer Osterfeuerplatz. Richtung Wettmershagen sah ich ein blitzschnelles großes Objekt. Der Zapfen war zur Erde gerichtet - doch so schnell es aufgetaucht war, war das Objekt wieder weg." Dr. Khalisi vermutet hinter der Erscheinung einen großen Meteor: ?Solche Himmelskörper können beim Verglühen groß und hell wirken. Dann heißen sie in der Fachsprache Boliden." So ein Bolide wird etwa so groß wie ein Zuckerwürfel. Doch sein Feuerschweif beim Verglühen ist enorm. Renate Alt (61) hofft, dass auch andere diesen Meteor gesehen haben: ?Das war schon ein sehr schöner und farbenprächtiger Anblick."<
Am selben 6.April 06 erhielt ich zunächst die eMail von Niklas B. aus Mittweida ("Sichtung über Mittweida"): "Ich habe vorhin am Himmel über Mittweida ein interessantes Schauspiel gesehen. Es muss so gegen 21:30 h gewesen sein, als plötzlich eine extrem helle und über das gesamte Firmament ziehende ´Sternschnuppe´ zu sehen war. Der Schweif hatte erhebliche Länge, mit einer ´normalen´, kleinen Sternschnuppe hatte dies nichts mehr zu tun. Vorallem war es langsamer und es bröckelte. Nur Sekunden danach, ich hätte sonst garnicht hochgesehen und es deswegen auch nicht bemerkt - es war fast nichts zu hören -, zogen ganz langsam 2 ziemlich große Flugzeuge quasi hinter dem Asteroiden her. Sie kamen auch aus Süden und zogen Richtung Norden. Erst als kurze Zeit danach, ein eindeutig als ´normal´ zu identifizierendes Flugzeug von Westen nach Osten flog, welches subjektiv deutlich kleiner war aber dennoch tiefer flog, wurde uns klar das diese Fluggeräte anders waren."
So schaute ich gleich mal nach und fand bei Wetterzentrale.de die Meldung "Gerade Feuerkugel Richtung SO gesehen". Ein Nutzer aus Runding, Kreis Cham, berichtete so kurz angebunden: "Flog von NO nach SS und erlosch noch in der der Luft. Uhrzeit knapp vor 22:30 h. Die Farbe war hellweiß bis gelb, zu sehen war sie 1-2 Sekunden." So versuchte ich bei B. mich betreffs der Uhrzeit zu versichern, aber eine Antwort kam nie zurück. Ich versuchte einmal mehr in diversen Foren hierzu mehr zu erfahren. So bei Astronfo.de, wo ich mitgeteilt bekam: "Ich habe während meines Beobachtungsabends am Donnerstag um 21:49 Uhr eine sehr grosse und helle Sternschnuppe durch das Orion flitzen sehen. Etwa bei den ´Gürtelsternen´ flog sie durch und hatte eine grosse Geschwindigkeit. Die Zeit stimmt nicht mit den beiden anderen Beobachtungen überein. Mein Beobachtungsplatz war nähe Leuk in der Schweiz." Dabei blieb es aber... Im AKM-Forum meldete sich Tobas F. aus Dresen: "Ich hab zwar nicht auf die Uhrzeit geachtet, aber zu etwa dieser Zeit konnte ich einen hellen Meteor beobachten. Die Flugrichtung war fast genau von Süd nach Nord über den Zenit."
Auch Martin F. vom Astroclub Radeubeul benachrichtigte mich als Beobachter zu seiner Sichtung vom 6.4.: "- Standort: 04758 Oschatz; - Datum/Zeit: 06.04.06/ ca. 21.45 Uhr; - Objekt: Größe eines Flugzeuges beim Überflug in Richtung Flughafen Leipzig-Halle ca. 18.000 ft; Farbe: gelb/bronze "Kondenzstreifen" hell, ca. einen "Daumensprung" lang, Kontur des Objektes nicht erkennbar; - Richtung: Süd nach Nord, in 11 Uhr; - Geschwindigkeit: bedeutend langsamer, als eine Sternschnuppe, jedoch erheblich schneller, als ein Flugzeug in dieser geschätzten Höhe; - Erscheinungszeit: ca.5 Sek., danach ohne Übergang verschwunden; - Sicht: ggf. ohne Wolken."
Feuerkugel, am frühen Morgen der "30 Jahre CENAP-Party", 8.April 2006. Im AKM-Forum meldete sich mal wieder Mark Vornhusen um zu berichten um 2:07 h an diesem Morgen eine prächtige Feuerkugel von seiner Wetterstation gegen Nordost hin videografieren gekonnt zu haben. Auch hier war für den Moment die Landschaft durch diese Erscheinung taghell aufgehellt! Grob geschätzt könnte dieses Objekt von Landsberg am Lech bis gegen Nürnberg hin ausgemacht worden sein.
Über die NAA-Liste meldete sich am 25.April 06 ein Mitglied der Sternwarte Nürnberg mit diesem Bericht unter dem Betreff "Bolide um 2:17 Uhr: "Moin zusammen, konnte eben jemand den Boliden beobachten? Flugrichtung: Süden; Helligkeit: ca. -2 Mag (fast so hell wie Jupiter mit -2m5). Erstes helles Erscheinen: ca. 45°, verglühte bis etwa 15° über dem Südhorizont, der Bollide war ziemlich flott - ca. 1-2 Sekunden dauerte das Schauspiel und er hatte eine deutliche Rauchspur hinterlassen die ca. 1 Sek. lang zu sehen war. (Beinahe hätte er Jupiter ´getroffen´.) Beobachtungsort: Sternwarte Nürnberg vor der Tür beim Rauchen."
Quelle: CENAP-Archiv