7.11.2017
"Uff Sankt Florentzen am Mittentag, geschah ein grausam Donnerschlag. Drei Zentner schwer fiel dieser Stein. Hin in dem Feld bei Ensisheim." So heißt es im Flugblatt von Sebastian Brant über einen der berühmtesten Meteoritenfälle der Geschichte.
Der Meteorit im Regentenpalast von Ensisheim (Esquirol)
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Am helllichten Tage des 7. November 1492, heute vor 525 Jahren, zog ein Meteorit über den Himmel. Sein grelles Leuchten und das Donnergrollen wurden in weiten Teilen des Rheintales, an Neckar und Donau und im Voralpenland wahrgenommen. Der über hundert Kilogramm schwere Steinmeteorit schlug in ein Feld nahe Ensisheim im Elsass ein und wurde noch am selben Tag entdeckt. Er ist der erste Meteorit in Europa, dessen Sturz beobachtet worden ist.
Zudem handelte es sich um den ersten Meteoritenfall seit der Erfindung des Buchdrucks. Sebastian Brant, Jurist in Basel und einer der berühmtesten Dichter jener Zeit, hat binnen Wochen ein Flugblatt verfasst, das in lateinischer und deutscher Sprache von diesem Geschehen berichtet und schnell große Verbreitung fand. Ein Holzschnitt zeigt, wie ein Brocken mit langer Rauchschleppe über den Himmel zieht.
Das Flugblatt zum Meteoritenfall von Ensisheim (Brant)
Der Donnerstein wurde umgehend politisch instrumentalisiert. Er galt als Zeichen göttlicher Gunst für König Maximilian I., der damals gegen Frankreich zog und nur wenige Wochen nach dem Meteoritenfall Ensisheim erreichte.
Im Laufe der Zeit wurden immer wieder Teile des Donnersteins abgeschlagen. Das gut fünfzig Kilogramm schwere Hauptstück befindet sich bis heute im Regentenpalast von Ensisheim.
Quelle: Deutschlandfunk