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Planet Erde - Japan´s ALOS-Satellit zeigt Ostsee-Eis bei Insel Rügen

 

 

Diese Aufnahme des japanischen Erdbeobachtungssatelliten ALOS zeigt die eisigen Wasser der Ostsee um Rügen, Deutschlands größter Insel.
 
Rügen ist durch die Stadt Stralsund mit dem deutschen Festland verbunden und beeindruckt durch eine einzigartige Naturlandschaft sowie eine Küstenlänge von mehr als 570 Kilometern.

Das Endstück der Halbinsel in der Mitte der oberen Bildhälfte beheimatet den Nationalpark Jasmund mit seinen einzigartigen weißen Kreide-Steilhängen. Heftige Regenfälle und Stürme tragen regelmäßig den weichen Stein der Steilhänge ab, der dann ins Meer gelangt und dort das Wasser weiß färbt.

Das umliegende Brackwasser ist bedeckt von Meereis, das sich bis an die von zahlreichen Halbinseln gesäumte Küste erstreckt. Die weißen Linien, die sich durch die größeren Teile des Meereises ziehen, sind Spuren von Eisbrechern.

Diese speziellen Schiffe nutzen ihre Schwungkraft um ihren Bug auf das Eis zu schieben, welches dann unter dem Gewicht des Schiffes bricht. Eisbrecher kommen häufig entlang der Seerouten in nördlichen Gewässern zum Einsatz.

Erdbeobachtungssatelliten können zur Messung der Eisschichten entlang dieser Routen eingesetzt werden. Letzten August zeigten Satellitenbilder, dass sich die Nordwestpassage, eine Abkürzung für die Seeroute zwischen Europa und Asien, während der saisonalen Schmelze geöffnet hatte.

Der fortschrittliche Erdbeobachtungssatellit ALOS (Advanced Land Observation Satellite) hat dieses Bild am 24. Februar 2011 mithilfe seines im sichtbaren und im nahen Infrafrot arbeitendem Radiometers AVNIR-2(Advanced Visible and Near Infrared Radiometer) aufgenommen.

Die ESA hat ALOS als sogenannte „Third Party Mission“ unterstützt, das heißt, sie hat ihre multimissionsfähigen Bodenstationen genutzt, um die vom Satelliten gesandten Daten für die Benutzergemeinschaft zu erfassen, zu verarbeiten, zu verteilen und zu archivieren.

Im April 2011 ist die Stromversorgung des Satelliten schlagartig ausgefallen, als er dabei war, die vom Tsunami heimgesuchte Küstenlinie Japans zu kartographieren.  

Quelle: ESA
 

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