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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-191

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27.09.2007

Fliegende Untertassen und frühe Pioniere der Aeronautik

 

Die in Alaska erscheinende Zeitung ´Kodiak Daily Mirror´ beschäftigte sich mit dem Thema "UFO mystifies locals officials - Aircraft accounted for, no craters found during search" ( http://www.kodiakdailymirror.com/?p... ). Hiernach sahen einige Anwohner am Dienstagmorgen gegen 6:45 h wie irgendetwas in einer prächtigen Lightshow über dem bergigen Terrain von Kodiak Island herabkam: "Some witnesses described a light moving across the sky toward the Gulf of Alaska. Others saw an explosion and red tracers. The light was bright enough to be seen from Kodiak city and Chiniak, about 20 miles away across Chiniak Bay. Alaska State Troopers also reported sightings at about the same time on the Kenai Peninsula." Jenny Horning gehörte zu den Zeugen und sie führte ihre Sichtunge so aus: "We got to watch it for a few seconds before it went behind the mountains. I saw a ball of red with streamers of red flames behind it." Sie vermutete, den Absturz eines Flugzeuges, wie andere Beobachter auch. Daraufhin schaltete sich die US Coast Guard Air Station Kodiak ein und schickte zur Suche einen HH-60 Jayhawk-Hubschrauber aus, aber man fand keinerlei Absturzstelle oder Krater. Zudem gab es keinerlei Notrufe von einem Flugzeug, zudem wurde auch kein solches vermisst. Alaska State Troopers versuchten auch herauszufinden, ob vielleicht ein Satellit abgestürzt ist, bisher konnte dies aber noch nicht bestätigt werden. Insgesamt hört sich dies doch eher nach einem Meteor an.

 

´Newbury Today´ berichtete unter der Headline "Solved? Reporters test UFO hoax - Newburytoday.co.uk investigates possible explanation for string of UFO sightings above district" , dass eine Reihe von UFO-Sichtungen mit orangenen Lichtern am Abend- bzw Nachthimmel aus der britischen Region von West Berkshire wohl auf "UFO Hot Air Balloons" zurückgehe, "a flying lantern designed to trick unsuspecting alien hunters into thinking ET was dropping by". In einem Video zeigt man hier auch, welcher MHB-Typ hier zum Einsatz kam. 

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Apokalyptische Seelenlandschaften, Scientologie. Alles Spinnkram. Wie verrückt Alien-Aberglaube funktioniert, haben wir alle mit dem Problemfall ´Himmelstor´-Sekte und ihren Massenselbstmord gesehen.

Deswegen jetzt mal wieder einen größeren Rahmen aufgespannt: Scientology und ihr Alien-Geheimnis. Bisher hatten wir mit der amerikanischen "Unterwanderungs-Sekte" Scientology des gescheiterten, verstorbenen SF-Schundromanschrifstellers L.Ron Hubbard (bekanntgeworden erst mit seinem berüchtigten Werk "Dianetics") soweit nichts am Hut. Dann aber strahlte Pro7 am Sonntag, den 20.Juli 1997, einen Beitrag im TV-Magazin FOCUS-TV aus, der uns natürlich aufhören ließ: "Die UFO-Verschwörung aus der Geheimlehre von Sektengründer Hubbard!" Und was erfuhren wir da an Hintergründen der vielleicht mächtigsten Sekte der Welt? In den verborgenen, "Heiligen Schriften" des Sekten-Imperators ist ein Platz für Aliens ausgemacht worden, etwas was sich wie billige Science-Fiction anhört* und nur den obersten Positionen der Vereinigung bekannt ist, den so genannten "Clears"**. Gedroht wird jedem Ungeweihten, der das Geheimnis erfährt, an einer Lungenentzündung zu sterben. Und es hat auch seinen Grund, weil da absolut verrückter Quatsch verzapft wird, den jeder normaldenkende Mensch von der Story her allein schon nicht einmal in der BILD-Zeitung, im ´National Enquirer´ oder in der ´Weekly World News´ erwartet. Erst nach langen, langen "Schulungen" (und so mancher, gewaltiger Investition) wird das allerletzte Geheimnis aus den "urheberrechtlich geschützten" Papieren des Hubbard einem kleinen Insiderkreis offenbart. Naive Gemüter fallen bekanntlich zuhauf dem Sektenboom zum Opfer, leider auch viele Kinder und Jugendliche, die sich besonders leicht manipulieren lassen, welche inzwischen sowieso lieber "Akte X" gucken als Biene Maja. Gestützt wird der eigentliche UFO-Kult aber letztlich durch die Unzahl von schwärmerischen Konsumenten, die vor allem aus Jugendlichen bestehen, die auf der Suche nach Wahrheit, Liebe und Frieden sind und den Rattenfängern zum Erfolg verhelfen und ihren schwachbrüstigen Argumente zum Opfer fallen und sich ideologisch einvernehmen lassen, um falschen Weltbildern nachzueifern. Geradezu gierig verschlingen viele von ihnen die angebotene "neue Wahrheit". Man zieht ihnen das Geld aus der Tasche und merken in einer Art Verblendung nicht, wie sie in eine irreale Welt abgleiten. Irgendwie erinnert dies auch an das ufologische Feld, oder nicht? Das Ziel aber von Scientology: Mach Geld, und noch mehr Geld; mittels Gehirnwäsche werden die Mitglieder "gefügig" gemacht. Dafür betont sie immer wieder eine "Kirche" zu sein, als solche ist sie bekanntlich in Amerika anerkannt, was in Deutschland, überhaupt in Europa, ihr nicht so schnell abgenommen wird und hierzulande sogar Verfassungsschutz-Überlegungen aufkommen, um den Einfluß der Sekte zu überwachen. Scientology ist inzwischen als so etwas wie eine Kirche anerkannt, die UFOlogie aber nie und nimmer als Wissenschaft.

 

*= Man braucht sich nichts vormachen, aber auch George Adamski versuchte sich 1949 noch als Utopia-Schriftsteller und brach damit ein, als er ?Imaginäre Reise zum Mond, zur Venus und zum Mars? herausbrachte. Das kam gar nicht gut an. Aber als er die selbe bzw etwas abgeänderte Story als Tatsachenbericht ?Fliegende Untertassen sind gelandet? ein paar Jahre später vermarktete, haute diese Story voll rein.

 

**= Zu diesen Typen gehören auch die Parapsychologen Hal Puthoff {1} und Russell Targ vom Stanford Research Institute (jetzt Stanford Research International), die niemand anderen als den Löffelbieger und magischen PSI-Unterhaltungskünstler Uri Geller interessengesteuert gefördert haben. Welch ein Zufall. Doch zumindest in einem Fall waren sie sich darüber im Klaren, dass Geller ihnen einen Zaubertrick vorführte. Doch sie drückten beide Augen zu und das Motto "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!" wurde förderlich ausgeklammert. Targ und Puthoff veröffentlichten eine umfangreiche Studie, in der sie sich sehr positiv über Gellers psychische Kräfte äußerten. Ihre Protokolle dieser "ernsthaften" Untersuchung der von Geller behaupteten Fähigkeiten wurden von Dr.Ray Hyman, der das Projekt im Auftrag einer amerikanischen Fördergesellschaft begutachtete, als "schlampig und unzulänglich" charakterisiert. Ähnlich verhält es sich mit Masuaki Kiyota aus Japan, der zwei landesweit bekannte Parapsychologen (Tosio Kasahara und Dr.Jule Eisenbud) narrte und sich als asiatische Ausgabe von Geller versuchte. Erst 1984 flog er bei der Aufzeichnung einer TV-Sendung auf, als eine Hochgeschwindigkeitskamera zeigte, wie seine Tricks völlig einfach und unpsychisch abliefen. Kiyota versuchte sich als eine Art Mischung zwischen Geller und Ted Serios mittels Löffelbiegen und Gedankenfotografie. Bekannt wurden auch die Brüder Davenport im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts. Sie lieferten spektakuläre und erstaunliche Bühnenauftritte, der den Glauben an den Spiritismus zu rechtfertigen schien. Ein wichtiger Bestandteil des Auftritte der Brüder war ihr Sprecher Dr.J.B.Ferguson, ein presbyterianischer Geistlicher mit wunderbar salbungsvoller Stimme. Dieser geistliche Herr versicherte dem Publikum, die Davenports besäßen Gaben und arbeiteten allein mit geistigen Kräften. Tatsächlich versuchten sie stets den Eindruck zu erwecken, sie führten echte spiritistische Phänomene vor - die aber jeder Illusionist und Zauberer ohne große Umstände nachmachen konnte. Ihr Trick war es, eben nie zuzugeben, dass dies alles nur Illusions-Bühnenshow war.

 

{1} = Dies alles geschah zu einer Zeit, als bestimmte Leute plötzlich von einer PSI-Lücke sprachen. Der analog zu dem im Kalten Krieg populären "Technologielücke" (als Bezeichnung für die technische Überlegenheit der Sowjetunion über den Westen - oder umgekehrt) gebildete Ausdruck "PSI-Lücke" wurde von Parapsychologen als Schreckgespenst an die Wand gemalt (wodurch auch das Remote Viewer-Projekt STARGATE entstand). Genährt wurde diese Vorstellung hauptsächlich durch üble Scherze wie die eines Reporters, der für den in ganz Amerika gelesenen Washingtoner Kolumnisten Jack Anderson arbeitete. Mit "psychotechtronischen Waffen" wie einer "Hyperraum-Haubitze" und "SADDOR" - einer von Satelliten eingesetzten mechanischen Wünschelrute - versetzte dieser Mann die amerikanische Öffentlichkeit in Angst und Schrecken rund um das Menschenwunder PSI und diese Kraft als "Geheimwaffe des Ostblocks". Geller, der führende PSI-Befähigte und -Promoter mit bester Presse, engagierte sich aktiv für die Schließung der PSI-Lücke und drängte den US-Kongress, diese Geheimnisse zu Verteidigungszwecken erforschen zu lassen. Er würde sich dafür bereitstellen, natürlich. Doch mit der Sowjetunion verschwand auch der Ost-West-Konflikt weitgehend, und wie wir heute wissen, besaß keine der beiden Staaten etwas, das auch nur vage an PSI-Kräfte, PSI-Technologie oder PSI-Waffen erinnert hätte. Egal mit welchen Buchtiteln die Nachfahren von Geller sich darin versuchen, diese Mär neu zu fördern. Wenn Sie diesen Rahmen begreifem, sehen Sie auch schnell, wie ein Wahn in den anderen übergreift und daraus eine undurchschaubare Sosse wird, wenn man nicht bereit ist, da einfach genauer hinzuschauen. Merkwürdige Ghostbusters also, da ist mir Ray Parker jr viel lieber - http://www.youtube.com/watch?v=naGx...

 

Das ufologische Wirrwarr-Geheimnis des SF-Schriftstellers Hubbard: Eine irre Variante der Genesis aus der SF-Kiste, die nicht einmal die Prä-Astronautiker hinterm Ofen vorlocken wird. Worauf basiert nun die Scientology-Geheimlehre wirklich? Halten Sie sich fest: Die Führung einer galaktischen Förderation, bestehend aus 76 Planeten, mußte sich dem Problem der galaktischen Überbevölkerung lösen. Die Überzähligen wurden zur Erde gebracht, dort in Vulkane gesperrt, über denen man dann Wasserstoffbomben zündete. Vor 75 Millionen Jahren sollen dann zudem die ermordeten Seelen von Außerirdischen in Kartons gepackt und in Vulkanen versteckt worden sein. Xeno, der galaktische Ober-Hitler, pflanzte in diese Seelen alle Boshaftigkeiten ein, denen ein Wesen überhaupt fähig ist. Seither, so Hubbard, nisten sich diese "Tetane" genannten Quälgeister seither unbemerkt in den Menschen des Planeten Erde ein. Die einzige Erlösung vor schichte gestanden zu haben und auch dafür gesorgt zu haben, das Fontaine eine Woche lang nicht im fremden Raumschiff, sondern in der Wohnung eines gemeinsamen Freundes in Pontoise "verschwand": "Ich habe Frank selbst dorthin gebracht und ihn später wieder abgeholt. Ich habe die ganze Zeit herzlich über die Aufregung gelacht und fragte mich, wie man nur glauben könnte, dass ein solcher Kasper wie Frank wirklich von Außerirdischen geholt wurde. Ich war erstaunt, mit welchen Leuten wir dann zusammenkamen, die meisten wollten wohl wirklich daran glauben und das Publikum war groß. Ich habe gesehen, dass die Leute nicht mehr an traditionellen Religionen interessiert sind und es ihnen an einer religiösen Stütze fehlt, die ihnen die ´Außerirdischen´ geben. Genau darauf habe ich reagiert und versucht eine Sekte aufzuziehen, leider hatte ich kein Erfolg, da mir wohl das ´Charisma´ dazu fehlt." Warum er nun, vier Jahre später erst, die Sache eingestand ist einfach: In Frankreich verjährt nach drei Jahren eine Irreführung der Behörden...

 

Dieses bisher bestgehütete Geheimnis von Scientology bekamen nur jene nach vorne strebenden Scientologen zu Gesicht, die um die 277.000 Dollar für Schulungen bis hin zum obersten Scientology-Meisterrang namens "operierenter Tetan" ausgaben. Im schwedischen Reichstag hat nun ein Scientology-Kritiker, Xenon Panoussis, das Hubbard-Evangelium ausgelegt, was Scientology schnell in Bewegung brachte und diese Affäre im Rahmen des Hochverrats betrachten läßt. Aus der Clearwater-Zentrale waren auch flott die Ober-Scientologen eingeflogen, ein so genannter Krisen-Rat, die die Auslage der Dokumente in Stockholm verhindern wollten, aber es hat ihnen nichts gebracht. Ein ungenannt gebliebener Sprecher von Scientology gegenüber Focus TV: "Diese Schriften sind urheberrechtlich geschützt. Sie sind versiegelt und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Sie sind Heilige Schriften." Klar...bei diesem Spinnkram.

 

Mein Gott, was laufen da für Typen auf Mutter Erde herum - sie sind in Millionen zu zählen! Und Michael Jackson, John Travolta und Tom Cruise sind derartige "Eingeweihte" in billigen SF-Schnickschnack? Tut uns leid, dem können wir nicht folgen. Gerade auch betreffs folgenden, nachdenkenswerten Umstand: Wie David Gaiman, Kopf der britischen Scientology-Logo, Anfang der 1970er Jahre in einem Geheimpapier ausführte, sei in der Arbeit dieser "Kirche" die "Operation Katze" im Projekt "Snow White" für den Welt-Führungsanspruch der Sekte ganz wichtig, weil sie "in hohem Maße gefälschte Informationen in Regierungsorgane, besonders in die Akten der Sicherheitsdienste, einschleusen" will, "um sie später aufzudecken und um sie öffentlich lächerlich zu machen." Wir denken hier an die in den 1970er und 1980er Jahren gerade auch in ufologischen Kreisen zirkulierenden "Geheim-Dokumente", die man "regierungszurechtgemacht" gestaltete und dann als UFO-/Alien-Beweise in Umlauf brachte - und die sich schließlich als Fälschungen entpuppten, die aber als solche von vielen UFO-Enthusiasten und Freunde des Fantastischen bzw dem Bodenpersonal der Außerirdischen nach wie vor als echt angesehen werden. Was hier von Scientology bezweckt wird, sind schlichtweg demagogische Maßnahmen zur Unterminierung des Glaubens an die Staatsführung, damit sogar in den Bereich "staatszersetzend" anzusiedeln. Allein dies sollte Grund genug sein, um Verfassungsschützer auf die Spur der "Kirche" von Hubbard zu setzen! Scientology und die Mun-Sekte sind nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" massiv nach Rußland und die GUS-Staaten vorgedrungen. Ihr Ziel ist es dort, die Eliten im Land anzusprechen - hochbegabte Studenten, Militärs, Wissenschaftler, Banker und die Eigentümer der Massenmedien, also jene Leute an den Schaltstellen von Politik und Wirtschaft! Auf diesem Weg wurde der Lesesaal der Moskauer Journalisten-Fakultät von Sientology renoviert, hergerichtet, ausgestattet, betreut und gepflegt - natürlich stark bestückt mit Hubbard´s Schriften! So darf es nicht wundern, wenn am 7.Juni 1997 z.B. BILD schrieb: Innenminister - Scientology wird beobachtet. Die Scientology-Sekte wird ab sofort vom Verfassungdschutz beobachtet. Das beschlossen die Innenminister von Bund und Ländern. Der Verdacht verfassungsfeindlicher Zielsetzung der Organisation habe sich erhärtet. Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) sagte, es gebe Hinweise, dass die Vereinigung "auf Staat und Gesellschaft in absolutistischer Weise Zugriff" nehme.

 

Man muß zu obigen Zeilen noch eine historische Note ansetzen, um dies alles besser verstehen zu können, wenn man sieht, aus welcher aufgeheizten Ära Hubbard sich bediente. Es war quasi die Abenteuer-Zeit von Buck Rogers. Wer sich heutzutage mit der UFO-Thematik beschäftigt hat meistens wenig Ahnung, woher die heute umherspukenden Konzeptionen stammen. Die meisten UFO-Interessenten denken, dass die Fliegenden Untertassen ganz plötzlich anno 1947 über uns kamen. Doch ist ist so nicht richtig. Nur ein Beispiel. Bereits in der populären amerikanischen Zeitschrift ´Science and Invention´ (soetwas wie ein zeitgenössisches Produkt wie mindestens unser ´P.M.´ in dieser Ära) vom Februar 1922 berichtete so Hugo Gernsback* in dem Editorial "Power from the Air" von einem US-Ingenieur namens Hermann Plauson, der angeblich in Deutschland damals schon seit 25 Jahren an der kostenlosen "freien Energie" arbeitete, welche er mit Ballonen einzufangen gedenke - eine revolutionäre Erfindung die "ohne Zweifel bald schon universelle Anwendung auf der ganzen Welt finden wird". Hier also findet sich das Element der "free energy", welche heute noch Esoteriker und UFO-Verschwörungsfans umtreibt.

 

*= Gernsback gab bereits im April 1918 einem vorausschauenden Grafik-Talent eine Chance und ließ diesen auf die Titelseite der US-Zeitschrift Electrical Experimenter eine Fliegende Untertasse für den Artikel "The War With The Invisible" abdrucken.

 

Im selben Heft behandelte man bereits "Städte der Zukunft", welche als "Städte am Himmel" anzusehen wären und die Habite der künftigen Menschen seien. Auf einer ganzseitigen Abbildung waren nichts weiter als Fliegende Untertassen (sogar mit "festen Lichtstrahlen", solid lights) als die Maschinen der Zukunft abgebildet. Ernest K.Chapin war in der Zeitschrift Autor der utopischen Story "An Excursion Into the Past", sicherlich ausgewiesen als "scientific yarn". Die erfundene Geschichte wird Ihnen in ihren Basismotiven bestens vertraut sein, wenn auch aus ganz anderer Zeit: Ein Mann fährt eines schönes Tages mit seinem Wagen durch einen abgelegenen Wald, plötzlich sieht er aus dem klaren Himmel ein "großes, leuchtendes, weißliches Raumschiff" (damals nannte man soetwas nich "space flyer") herabkommen, der Motor des Wagen stottert und versagt. Das herabkommende Objekt leuchtet den Wald ringsum aus. Aus der Maschine steigt ein Raummann (hier "aerial chauffeur" genannt) aus und lädt den Autofahrer ein, "die nächste Welt" mit ihm zu besuchen. Das Auto fährt in das Raumschiff und schon fliegen sie davon quer durchs Weltall, wo die Sterne schließlich nur noch wie "kleine Lächer in einem schwarzen Vorhang" aussehen. Der Außerirdische ("a Martian", ein Marsianer) hat Warnungen für die Menschheit parat - damals freilich war das "schnell-fahrende Auto" wegen seiner Unfallgefahr das größe Problem, er riet an mit nicht mehr als 60 mph zu fahren. Offenbar aus Mangel an Weltraum-Vorstellungen ging es dann in dieser Geschichte um einen Rücksturz in die irdische Vergangenheit, wo der Mensch dann viele historische Momente erlebte, um daraus zu lernen. Schließlich ging es in eine irdische Zukunftswelt, wo gerade ein "World War" tobte. Ausgetragen mit Strahlenwaffen und zigarrenförmigen Fluggefährten im Kampf gegen herkömmliche Flugzeuge, wodurch sich das "Mutterschiff" zeigt und auch die alsmal aufkommenden Bilder von "Fliegenden Untertassen"-Kämpfen mit irdischen Flugzeugen aus den späten 1940er und frühen 1950er Jahren des 20.Jahrhunderts hier bereits ausbildeten. Ich denke, all dies wirft ein neues Licht auf die Entstehung des modernen UFO-Mythos.

 

Jeder Leser kann sich nun selbst seine Gedanken machen, wenn es darum geht, festzustellen was zuerst da war - Ei oder Henne (in unserem Sinne also Fiktion oder ´echte UFOs´). Auf jeden Fall kann man nicht leugnen, dass a) ausgerechnet in den USA die späteren amerikanisch-geprägten UFO-Konzeptionen bereits in massenattraktiven Organen vorgestellt wurden; b) diese nicht nur ´irgendwie´ Übereinstimmungen mit sich bringen, sondern ziemlich nahe der ´Wirklichkeit´ sich orientieren; und c) man nicht vergessen darf, dass die damalige Zeit die "der Ruhe" und nicht der Hektik wie heutzutage war. Man erinnerte sich hier wahrscheinlich noch an die knapp 25 Jahre zurückliegenden Welle von "Airship"-Sichtungen (darin manifestierte sich das Konzept des anstehenden neuen Zeitalters des Fliegens z.B. mit Zeppelinen) und projizierte Ereignisse, die sich knapp (wieder) 25 Jahre später scheinbar aktuell ereigneten - Fliegende Untertassen, Marsianer in ihnen und die UFO-Trägerschiffe in Form der "Fliegenden Zigarren". Die 20er Jahre waren eine "Schwellenzeit" mit dem Ausbruch des industriellen Zeitalters inmitten der Ausläufern des "Wilden Westen" und dem vorgegebenen Spannungsfeld des Flugwesens, der Aeronautik mit all ihren fesselnden Vorstellungen. Es war auch die Periode des Lesens - mit einer größerer Bedeutung als Heute, da es damals gerade erst mal das Radio für einige Wenige gab und Kino ein ganz großes Erlebnis (dort jedenfalls wo es eine der seltenen Vorführstätten gab). Fernsehen, Video und Internet sich noch nicht einmal am Horizont abzeichneten. Es überrascht zudem, dass die Chapin-Story "moderne UFO-Inhalte" vorgibt, obwohl ganz sicher derartige "Erfahrungen" aus der damaligen Epoche als reale UFO-Geschichten nicht existierten! Bemerkenswert auch die bildliche Vorgabe von "solid light"-Erscheinungen im Umfeld von Fliegenden Untertassen zu einer Zeit als es die "wirklichen" flying saucer´s und ihre an "Magie erinnernten Effekte" noch gar nicht gab.

 

Manche von Ihnen werden Ulrich Magin´s Beitrag "Das Shaver-Geheimnis: eine frühe Parallele zum UFO-Mythos" entweder von der UFO-Konferenz Cröffelbach 2000 oder durch die Pilotnummer der "Zeitschrift für Anomalistik" kennen. Bereits hier verwies mein Kollege und Freund Magin auf die "verblüffenden strukturellen Ähnlichkeiten zwischen dem modernen UFO-Mythos und dem sogenannten ´Shaver-Geheimnis´" aus dem Jahr 1943, welches in der populären amerikanischen SF-Zeitschrift ´Amazing Stories´ (von Ray Palmer) aufgegriffen wurde - und weswegen die Verkaufsauflage binnen kurzer Zeit von 25.000 auf 250.000 Exemplate stieg. Was ein Hinweis darauf ist, dass die Menschen nach solchen bereits vorgegebenen Geschichten gierten (wenn sie sie ablehnen und für als zu ´verrückt´ angesehen hätten, dann wäre dies die Pleite der Zeitschrift gewesen) . Die Zeit war einfach reif um eine "soziale Bewegung" auszulösen, wie Magin als Soziologe es nennt und damit wohl recht hat. Genauso wie Shaver/Palmer direkten Einfluss auf das nahmen, was ab 1947 laufen sollte (Magin sieht sogar eine Beeinflussung durch die beiden auf Ron Hubbard´s als darauf erfolgende Scientology-Konzeption - was gar nicht einmal so verkehrt ist, schließlich versuchte sich Hubbard genau in jenen Tagen ebenso als Utopia-Schriftsteller und scheiderte!), so gibt es auch einen sich wechselseitig anregenden Vorlauf der sich gestaltend auf die UFOlogie auswirkte - einen solchen habe ich hier kurz umrissen. Was wir gesehen haben, ist der Umstand, dass die Bestandteile des heutigen UFO-Mythos bereits durch fantastische Ideen ausgerechnet dort geboren wurden, wo man das "Mutterland der UFOs" festmacht - den Vereinigten Staaten von Amerika. (Im elektronischen ET Nr.7 berichteten Dennis Kirstein und ich von unserer Expedition nach Wetzlar, wo wir die "Fantastische Bibliothek" im Frühjahr 2000 heimsuchten.)

 

Im UFO-Glauben sind es die intergalaktischen Heilsbringer und "Weltenlehrer" wie Ashtar, P´taah, Heraldatron, Lord Monka und viele andere ufonische Lichtgestalten - allesamt Vertreter eines rezenten Typs religiöser Autorität - , die den ´Seelenfunken´ in menschlicher Gestalt spiritueller und technischen Fortschritt versprechen. Die Rolle des ´Heilsbringers´ wird bei Scientology gleichsam von der Stifterpersönlichkeit Hubbard eingenommen, der längst zu einem Universalgenie hagiographisiert wurde und offenbar selbst mit der Vorstellung gespielt hat, sich - dem Buddha gleich - als erleuchtetes Wesen und Heilsbringer für die gesamte Menschheit zu präsentieren. Dies in einer Lehr mit durchkapitalisierter internataionaler Organisations- und Vertriebsstruktur. Ein angemessenes religionswissenschaftliches Verständnis für Scientology kann man dann aufbringen, wenn man weiß das Hubbards erste Utopia-Publikationen zwischen 1938* und 1950 in dem amerikanischen SF-Magazin ´Astounding Science Fiction´ veröffentlicht wurden - also genau mit dem Radio-Hörspiel von Orson Wells und dem Beginn der ufologischen Aufbruchstimmung Amerikas in den frühen 1950er Jahren. Scientology hat also ihre Wurzeln in dieser Ära und daher auch die Gemeinsamkeit zwischen Scientology und esoterischer UFOlogie.

 

*= Im Juni 1938 kam in New York auch das erste Bilderheft-Magazin ´Action Comics´ mit einem total neuen Cartoon-Helden auf den Markt - einen, wie es ihn vorher noch nie gab in diesem Genre. Der neue Überflieger war niemand anderes als "Superman", der erste Superheld seiner Art - und er wurde sofort zum absoluten Superhelden für die Leser und es brachen damit wahrhaft fantastische Zeiten an. Es war genau das was einen Jungen damals begeisterte. Die normalerweise mit 800.000 Exemplaren verkauften 10 Cent-Heftchen (Pulps) machten einen Sprung aus dem Stand heraus mit Superman auf über eine Millionen verkaufte Exemplare. Mehr als 400 Zeitungen des Landes druckten die Geschichten nach. Der Fremde vom Planeten Krypton, der unerkannt unter uns lebt, wurde von Null an zum erfolgreichsten Außerirdischen. Superman ist damit der moderne, unglaubliche Himmelsgott geworden, um uns in eine bessere Zukunft zu führen.

 

Deswegen ist es für jeden UFO-Interessierten gut, darauf aufzupassen, dass das ganze Thema der UFOlogie nicht weiter zur öffentlichen Freakshow wird.

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28.09.2007

286 x : UFOs wie noch nie über Deutschland unterwegs

UFO-Sonderkonferenz deswegen einberufen

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Mannheim. Seit vier Monaten - genauer mit dem VfB-Meisterschaftstitel - liegt Deutschland wie im UFO-Rausch. Überall im Land werden geräuschlose orange-rote Lichtobjekte gesehen, die die Zufallsbeobachter als UFOs ansehen. In Wirklichkeit sind diese fremdartig-wirkenden Körper nur kleine Miniaturheißluftballone bzw ´Asiatische Himmelslaternen´. Die Mannheimer UFO-Meldestelle mit ihrem "SOS-UFO-Telefon" 0621-701370 von Hobbyastronom Werner Walter (50) im Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene verzeichnet im üblichen Jahresdurchschnitt gerade einmal 70 UFO-Sichtungsmeldungen pro Jahr. Inzwischen sind es unglaubliche 286 Meldungen - und auf einer Karte übertragen zeigte sich, dass das Ruhrgebiet als Ballungsraum eindeutig zu den Schwerpunkten dieser unheimlichen Partygag-Artikellichter zählt, auch Baden-Württemberg kommt dabei nicht schlecht weg. Warum dem wirklich so ist, kann Walter auch nur ahnen ohne es wirklich zu wissen: "Vielleicht sind die Menschen im Ruhrpott und im Ländle einfach mehr in Partylaune als die anderen Deutschen?"

 

Wie auch immer, die für deutsche Verhältnisse noch nie dagewesene "UFO-Invasion" ist für alle Mitarbeiter beim CENAP "der absolute Hammer und wir hätten dies nie im Leben erwartet". Die letzte große europäische UFO-Welle aka Massenauftauchen von vermeintlich seltsamen Flugkörpern fand 1989 in Belgien statt, damals waren die Menschen in eine Hysterie verfallen, weil die dreieckig an Flugzeugen angeordneten Scheinwerfer wie komische UFOs im Zeitalter der damals noch geheimen Tarnkappenflugzeuge wirkten.

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Um die unerwarteten außergewöhnlichen Himmelsereignisse praktisch auch aufzuarbeiten wird eine UFO-Sonderkonferenz in Cröffelbach, nahe Schwäbisch Hall, veranstaltet. Ein Schwerpunkt ist dabei ein praktisches Feldexperiment, wo die Forscher selbst einmal eine "UFO-Flotte" - so wie sie zigfach in den letzten Monaten quasi durch das ganze Land beobachtet worden ist - mit den ´Asiatischen Himmelslaternen´ in den Nachthimmel schicken werden. In einem ersten Versuch verbrannte sich aber ein Dresdener Mitarbeiter bereits die Finger am heißen, abtropfenden Wachs des im Ballkörper befindlichen Brenners, der auch die Ballonhülle illuminiert. Walter zu dieser einmaligen Art ´Stiftung Warentest für UFOs´: "Ein Spiel mit dem Feuer ist dies also schon, aber wie heißt es so schön: No risk, no fun!"

 

Weitere Schwerpunkte der Konferenz: ´Erich von Dänikens bestes Bibel-UFO des Propheten Hesekiel auf dem Prüfstand der Wissenschaft´ sowie ´Behauptete UFO-Beweise, Lügen und das gute Geschäft damit

Quelle: CENAP-Archiv

 

 

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