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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-178

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20.08.2007

UFO-Info-TV: "Die UFO-Story" vom WDR - Eine der besten UFO-Dokus!

Wie es mit dem US-Mythos über die >Fliegenden Untertassen< begann - in einer ausgezeichneten Dokumentation des deutschen Fernsehens!

UFO-TV-Doku auf RTL II in den 1990er Jahren, siehe hier 

rtl2-doku-ufobetrag

https://www.dailymotion.com/video/x30br

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Ein paar CENAP-Memories zum nachlesen:

Werner Walter (CENAP) - Das Interview

Das Interview führte Peter Kleinferchner


Unser fgk Redaktionsmitglied Peter Kleinferchner führte
mit dem UFO-Forscher und Buchautor Werner Walter
ein Gespräch über UFOs, Kornkreise und die Szene im Allgemeinen.
Anlaß dazu gab Werner Walters Neuerscheinung "UFOs-Die Wahrheit",
die im HEEL Verlag erschienen ist.

(PK: Peter Kleinferchner ; WW: Werner Walter)

 

PK: Herr Walter, bitte machen Sie unseren Lesern vorweg einige Angaben zu Ihrer Person.

WW: Ich bin 39 Jahre alt, von Beruf Einzelhandelskaufmann und hier in Mannheim tätig.

PK: Seit wann beschäftigen Sie sich mit der UFO-Thematik?

WW: Seit 1973.

PK: Wie und warum sind Sie auf diese Thematik gestoßen? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

WW: Tja, wie die Jungfrau zum Kind. Ich spielte mit einem Klassenkameraden hier vor der Siedlung Tischtennis. Es war am 5. Sept. 1973 so gegen 21:00 Uhr, es war schon nach der Dämmerung, der Ball flog ins Aus, und ich lief hinterher. Während ich den Ball aufhob, schaute ich zum Himmel und sah dort eine dunkelrote, trapezförmige Figur/Gestalt, die sich horizontal, ca. 30 Grad vom Boden, über den Viernheimer Panzerwald hinwegbewegte. Ich machte meinen Freund darauf aufmerksam, der es ebenfalls sofort erblickte, und auf einmal, so als ob man das Licht ausschalten würde, war es weg. Es war kein Verglühen, sondern einfach ein Abschalten. Wir wohnen hier in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens, hier in der Nähe ist der größte amerikanische Stützpunkt für Hubschrauberwartung, doch unsere Sichtung hatte nichts mit diesen Dingen gemeinsam. Zudem besuchten wir beide einen Astronomiekurs an unserer Schule, was es uns ermöglichte, das Gesehene doch klar von den üblichen Himmelserscheinungen abzugrenzen. Dieses besagte Erlebnis ließ uns dann in Buchhandlungen gehen und Literatur zu UFOs besorgen. Es gab noch nicht viel, Däniken, der 68/69 zur Mondlandung erschienen war, um uns tiefer in die Thematik einzuarbeiten. Das war's soweit. Wenn es dieses Erlebnis nicht gegeben hätte, würde ich mich mit diesem Gebiet heute gar nicht befassen.

PK: Wie ging es dann weiter?

WW: Naja, wir hatten dann irgendwann einmal ein Klassentreffen. und bei fortgeschrittener Stunde kamen wir auch auf unsere Sichtung zu sprechen. Die Freunde aus der Astronomie-AG hatten schon verschiedene Dinge in der Zeitung gelesen, wir sprachen darüber, und es kam sowas wie Begeisterung auf. Wir fingen dann an, die Zeitungsarchive zu durchforsten, und es wurde mehr und mehr Material angesammelt. Wie der Zufall es so will, las ich dann im Hohlspiegel, die Satire-Seite des Spiegels, einen Zeitungsausschnitt einer Wiesbadener UFO-Gruppe, der Deutschen UFO/IFO Studiengesellschaft DUIST, die heute noch die UFO-Nachrichten herausgeben. Mit denen setzten wir uns in Verbindung, wurden Mitglied und wurden deren Anlaufstelle hier in Mannheim. Wir nannten uns damals "Private UFO Forschungs-Gruppe Mannheim" und konsumierten alles, was der Wiesbadener Verlag anbot. Im Laufe der Zeit merkten wir dann, daß die Publikationen alle einen "Touch" in Richtung "die guten Brüder und Schwestern aus dem Weltenraum" hatten und diese da seien, um die Menschheit vor dem bevorstehenden Atomkrieg zu bewahren. Sie glaubten an Kontaktler wie Georg Adamsky und Howard Mancher, die damals aus Amerika gekommen waren und verkündeten, sie seien die Überbringer der Heilsbotschaft der Sternenbrüder. Wir haben später auch festgestellt, daß die Verantwortlichen in der UFO-Gruppe, das Ehepaar Veidt, einen schweren Schlag in Richtung Esoterik hatten. Frau Veidt selbst war in Berlin Schreibmedium gewesen, nach dem Motto: "sitzt da und schreibt dann mal einen hin", und zwar die geistigen Durchgaben der anderen Welt. Das haben wir dann so einige Zeit mitgemacht, bis es uns gereicht hat. Die Geschichten sind immer verrückter geworden, so "auf unserem Mond, auf dessen Rückseite sähe es aus wie bei uns im Schwarzwald, die glücklichen Kühe weiden auf saftigen Wiesen, und auf der Venus sieht es ähnlich aus, die Außerirdischen hätten dort Bahnensysteme, Zuglinien mit Plüschsofas drin". Das war einfach zuviel, wir fragten bei den Verantwortlichen nach, was das alles solle. Diese gaben uns dann zur Antwort, daß das Militär und die Regierungen die Wahrheit verheimlichen würden, und da wir das so nicht akzeptieren konnten und wollten, schmissen sie uns kurzerhand einfach aus dem Verein hinaus. Wir gingen dann noch regelmäßig zu den Treffen und traten dort als kritische Frager auf. In den UFO-Nachrichten stand damals ein Bericht über eine Sichtung in Ansbach bei Nürnberg, das war 1973, und wir fuhren selbst hin, um vor Ort zu ermitteln. Die ganze UFO-Sichtung stellte sich als roter Partyballon heraus, worauf wir bei einem Vereinstreffen forderten, daß der erschienene Artikel korrigiert werden müsse, da er falsch war. Es erschien natürlich keine Richtigstellung, uns wurde aber bewußt, mit welchen Methoden die Meinung von Gläubigen manipuliert wurde.

PK: Wer hat die CENAP ins Leben gerufen und für was steht dieses Akronym?

WW: Die Gründer, das sind der Hans-Jürgen Köhler, ich und der Schulkamerad. der auch das UFO beim Tischtennisspielen gesehen hat, der ist jedoch mittlerweile zu den Zeugen Johovas abgedreht. Weiter haben wir viele freie Mitarbeiter, die uns Informationen zutragen und bei Untersuchungen helfen. CENAP stand ursprünglich für "Centrales Erforschungs-Netz Außergewöhnlicher Phänomene", jedoch beinhaltete dies so viele Aspekte, daß es einfach nicht zu schaffen war, alle diese Felder zu bearbeiten, und so änderten wir den Namen in "Centrales Forschungs-Netz Außergewöhnlicher Himmelsphänomene".

PK: Wieviele Mitglieder hat die CENAP, und wie arbeitet sie? Was beinhaltet sie?

WW: Wir sind kein eingetragener Verein, da es zu viel administrativen Kram für Vereine gibt, die das Ganze sehr schwerfällig machen würden, und das wollten wir auf keinen Fall, da das die eigentliche Arbeit nur zu stark behindern würde.

PK: In der UFO-Szene haben Sie einen sehr umstrittenen Ruf. Was waren die Ursachen dafür, daß dieser sich so entwickeln konnte?

WW: Umstritten stimmt nicht ganz, wir werden verteufelt und geächtet und das kam ganz plötzlich. Die DUIST (Herausgeber der UFO-Nachrichten) hatte damals ca. 10000 Mitglieder und war damit eine riesige Vereinigung. In Amerika gab es nur Vergleichbares wie die APRO oder NICAP, aber sonst war die DUIST in Deutschland jedenfalls die größte Organisation. Die DUIST betrachtete uns als Nestbeschmutzer und da jeder, der UFO-lnfos haben wollte, automatisch Mitglied bei der DUIST werden mußte, glaubten natürlich alle das, was in den UFO-Nachrichten geschrieben wurde. Wie das bei solchen Meinungsmultiplikatoren eben so ist, die Mehrheit hat recht und der glaubt man, egal ob's stimmt oder nicht. Unsere Nachforschungen zeigten uns, daß viele der sogenannten Basisfälle nicht unbedingt das sind, was sie zu sein scheinen. Diese Erkenntnisse eben, die den Grundglauben der UFO-Anhängerschaft angreifen, sozusagen ihr Allerheiligstes, ihre Glaubensstütze in Frage stellt, wer diese Erkenntnisse publiziert, dem ergeht es, wie es uns ergangen ist. Es ist wie in der Kirche: Wenn man denen ein biblisches Wunder wegnehmen will, das wird dann bekämpft, da darf man nicht drüber reden, das sind unantastbare Tabus.

PK: Ihre kritische Haltung zu UFO-Sichtungen ist bekannt. Halten Sie alle Sichtungen grundsätzlich für erklärbar, das heißt im engeren Sinne durch bekannte Phänomene beschreibbar, oder gibt es einen Restanteil an Sichtungen, die mit herkömmlichen Erklärungsmustern nicht zu fassen sind?

WW: Das ist die schwierigste, aber auch die einfachste Frage von allen. Zunächst einmal ist die Frage falsch. UFO steht für unidentifiziertes Flugobjekt, eine Erscheinung im Luftraum, die sich die Beobachter nicht erklären können. Solche Beobachtungen gibt es immer wieder. Momentan mehr denn je. Die Frage ist natürlich, ob jene, die das Phänomen untersuchen, ein entsprechendes umfassendes Wissen haben über alljene Stimuli im Luftraum, die für UFO-Phänomene sorgen können. Das ist das Kernproblem. Denn die Bewertung letztendlich, was ein UFO oder ein IFO (Identifiziertes Flugobjekt) ist, nehmen wir UFO-Forscher wahr, nimmt nicht die Öffentlichkeit wahr. Wir sagen, das war ein echtes, authentisches Objekt oder es war eine Fehldeutung. Haben wir aber als UFO-Forscher nicht das entsprechende Wissen, dann laufen wir natürlich schnell Gefahr, hier ein banales Objekt als UFO auszugeben, und das ist das Kernproblem. Es gibt hier in Deutschland eine Vereinigung, ohne eine Gruppe nennen zu wollen, die gerne den "großen Wissenschaftler" heraushängen läßt, aber uns, der CENAP, gegenüber schon erklärt hat, daß sie sich für IFOs nicht interessiert. Wer das IFO-Spektrum nicht kennt, hat in meinen Augen nicht das Recht, an die Öffentlichkeit zu treten und zu sagen, wir untersuchen das UFO-Phänomen. Fortlaufend, und das findet bei dieser Gruppe heute auch noch statt, fallen die über ihre eigenen Füße des Nichtwissens.

PK: Wie ist der Name der Gruppe, von der Sie sprechen?

WW: MUFON-CES, ganz klar.

PK: Halten Sie es für möglich, daß die Erde derzeit und/oder auch schon früher von Außerirdischen besucht wird und/oder wurde?

WW: Also die Berichte, die die Präastronautik zustande bringt, sind für einen Beweis, daß uns außerirdische Lebensformen in der Vorzeit besucht haben, für mich, nicht überzeugend. Für die UFO-Ära, das heißt die letzten 50 Jahre, konnte ich auch noch keinen Beweis dafür finden, daß es Objekte gibt, die nicht von dieser Welt sind. Was in der Zukunft sein wird, weiß ich natürlich nicht, ich bin ja kein Prophet oder Kaffeesatzleser, das kann ich nicht sagen. Aber ich muß dazu eins sagen: Aufgrund meiner Erfahrungen, daß schon die tollsten Vorfälle quasi wie Seifenblasen in der Luft zerplatzt sind, sollte man sich grundsätzlich Gedanken darüber machen, ob es sinnvoll ist, überhaupt noch eine Erwartung in diese Richtung zu hegen. Ich selbst habe da keinerlei Erwartungen mehr.

PK: Geben Sie bitte zu den folgenden Namen, die ich Ihnen nun nennen werde, eine kurze Stellungnahme ab.

Richard C. Hoagland

WW: Er wurde gerade von der NASA aus dem Pressezentrum verbannt. Er wollte den Pfadfinderstaat für sich ausnutzen und eine große Medienkampagne daraus machen, nach dem Motto: "Das große Marsgeheimnis, Marsgesicht". Und ich sage mir, das sagt schon viel aus, wenn er offiziell des Raumes verwiesen wird, ja?

PK: John E. Mack

WW: Mack sollte sich mal lieber um das Phänomen "UFO" als solches kümmern, bevor er sich auf einen solch bizarren Zweig des UFO-Phänomens einläßt. Das ist der große Fehler, denn er sagt, das UFO-Phänomen als solches interessiere ihn nicht, das einzige was ihn interessiere seien die Entführungen. Das ist sein Fehler, da das wachsende Verständnis für das UFO-Phänomen natürlich fehlt.

PK: Illobrand v. Ludwiger

WW:Er versucht sein Bestes. Er hat sicherlich eine wunderbare Idee. Er ist auch einer der am meisten ernstzunehrnenden UFO-Forscher, die es in Deutschland gibt, aber seine eigene Arroganz anderen gegenüber, die in gesellschaftlicher Position unter ihm stehen, Iäßt ihn immer wieder straucheln.

PK: Michael Hesemann

WW: Schwätzer!

PK: Erich v. Däniken

WW: Der hat sein Geld gemacht und sein Hobby zu seinem Beruf.

PK: Hans Herbert Beier

WW: Sagt mir jetzt nicht so viel, da ich mit der im Zuge der Jahre gewachsenen Kornkreisproblematik hier in Deutschland wenig Kontakt hatte.

PK: Raymond Fowler

WW:Das ist ein Mann, der sich in den letzten Jahren verändert hat. Er hat früher sehr gute Arbeit geleistet, noch zu NICAP-Zeiten. Er war ein Vorbild für mich, in den Anfängen, aber mittlerweile ist er hoffnungslos, wie John E. Mack und Jakobs, in eine Idee verrannt, die meiner Meinung nach zu nichts führen wird.

PK: Colin Andrews

WW: Er ist ja eigentlich mit einer jener faszinierenden Gestalten in der Szene, die dafür sorgten, daß das Kornkreisphänomen aus England heraus in alle Teile der Welt exportiert worden ist. Genauso, wie die Amerikaner das UFO-Phänomen in die ganze Welt gebracht haben, hat Andrews die Kreise verteilt. Ich bin jedoch inzwischen der festen Meinung, da er auf das UFO-Thema einschwenkt, der hat seinen Glauben an die Kornkreise auch verloren und geht in einer neuen Glaubensrichtung einkaufen. Typen, so sage ich mal, die in diesem Geschäft ihr Mäntelchen nach dem Wind richten, gibt es wirklich genug.

PK: J. Koch + H.-J. Kyborg

WW: Die beiden sind auch ehemalige MUFON-CES-Leute gewesen, aber dort auch nicht gut angesehen. Sie haben sich mit den Kornkreisen und dem Orion auch in irgendeiner wirren Idee verrannt. Das Verrückte an der Thematik ist, daß jeder, der so spezielle Theorien und Hypothesen entwickelt, für sich immer einen roten Faden findet und hat, mit dem er vieles erklären kann. Aber die Reflektion nach außen hin, mit anderen, die ebenfalls informiert sind, fehlt und wird auch meistens nicht gesucht. Das ist seltsam, und das betrifft die ganze Szene.

PK: Jürgen Krönig

WW: Jürgen Krönig ist ein gutes Beispiel für einen bodenständigen Journalisten, der sich zunächst auch von einer Idee begeistern und fangen ließ, dann aber im Zuge der Jahre der Entwicklung des Kornkreisphänomens und den Machenschaften in der Szene gesagt hat: Halt mal, da war ich zu enthusiastisch. Solche Leute, die sich begeistern können, aber trotzdem noch über sich selbst reflektieren können und einen Abstand zu den ersten phantastischen Ideen finden, die finde ich OK, und sie sollten ein Beispiel für viele andere sein.

PK: Gibt es Ihrer Meinung nach eine Beziehung zwischen den Kornkreisen und den UFOs?

WW: Am Phänomen selbst nicht, weder auf dem Acker noch im Himmel. Es gibt aber einen gemeinsamen sozialen Aspekt, daß nämlich über die Kornkreisschiene viele junge, neue Leute zu den UFOs gekommen sind.

PK: Kennen Sie den Film von Steven Alexander?

WW: Kenne ich, ja. Alles stimmt in dem Film, nur die Erklärung ist falsch. Ich denke, es war ein silberner Kinderballon, der von der Thermik durch die Felder getragen wurde, was im Sommer durchaus möglich ist. Solche silbernen Ballons gibt es in der Schweiz in Bern zu kaufen.

PK: Was ist Ihrer Meinung nach die Ursache dafür, daß jedes Jahr neue Kornkreise entstehen?

WW: Das wird so weiter gehen. So wie es jedes Jahr neue Graffities an den Häusern gibt, so wird es auch neue Kreise geben. Die Künstler, die die Kreise ins Feld setzen, sind natürlich von Jahr zu Jahr immer wieder herausgefordert, neue und spektakulärere Muster zu machen. Das ist ja auch eine gesunde Entwicklung. Jedes Jahr gibt es den Kick, bessere und aufwendigere Piktogramme zu kreieren und auf den Acker zu trampeln. Parallel dazu wird aber das öffentliche Interesse immer mehr sinken, bis die Szene nur noch für sich produziert, ohne Wirkung nach außen. Die Kreismacher, Landart-Künstler, wie ich sie nenne, werden auch ohne Publicity ihre Werke in das Korn trampeln, genau wie bei den Graffities.

PK: Wie sieht die Beziehung zwischen Esoterik und Kornkreisen aus?

WW: Esoterik ist eine Religion, die nach innen gerichtet ist. Sie kann aber ohne physikalische Wunder nicht leben. Durch die Symbolkraft der Kreise sind diese Leute natürlich zuerst angesprochen gewesen. Damit sind sie eingefangen worden. Wobei ich denke, die Kornkreismacher selbst hatten das nie vor, als sie anfingen, ihre Muster ins Korn zu machen. Das Wunder, das physikalische Realität geworden ist, dient nun dazu, seine Wünsche hineinzuprojezieren, und daß dabei auch Placeboeffekte vorkommen und die Leute sich plötzlich gut fühlen, ist klar, hat jedoch nichts mit den Kreisen zu tun.

PK: Ich möchte noch mal zurück zur "Mars-Connection", wie R.C. Hoagland die Beziehung bezeichnet. Ist das Scheitern der letzten Marsexpeditionen ein Zufall oder mehr?

WW: Ja, was sonst? Technische Pannen gibt es immer wieder. Wäre die Sonde zur Venus geschickt worden, so hätte das keinen Menschen interessiert. Nur weil der Mars emotional so eigentümlich besetzt ist, glauben alle schon wieder an die Verschwörungstheorie.

PK: Wenn auf dem Mars oder auf der Erde irgendwann einmal Artefakte gefunden werden, sollten diese der Öffentlichkeit bekannt und zugänglich gemacht werden?

WW: Ja, würde man auch tun. So ein Ding würde nicht von Spezialisten gefunden werden, sondern von "Hans Müller aus Hinterweiler", und der wird sich die Sache nicht aus der Hand nehmen lassen, sondern gewaltig die Glocke Iäuten. Bestes Beispiel ist, wenn ein Meteor herunterkommt und die Forschung hätte Ihn gerne zu Untersuchungszwecken, dann ist das immer ein riesiges Problem, bis das Ding aus einer anderen Welt herausgegeben wird. Bei einem UFO-Fund könnte man die Leute mit 1000 Schwüren versuchen zu binden, jedoch würde sicher etwas durchsickern und jemand ginge zur New York Times oder der Washington Post, und morgen wüßten es alle und dann der Rest der Welt.

PK: Sollte es eine offizielle UFO-Forschung in Deutschland oder auf der Welt geben? Wie sollte diese aussehen?

WW: Gut wäre das natürlich, aber ich sehe da in Zeiten leerer Kassen keine Möglichkeiten. Diese Forderung aufstellen würde ich also nicht, jedoch würde ich es begrüßen, wenn beispielsweise eine solche Forschung am Max-Planck-Institut eingerichtet werden würde.

PK: Wie bewerten Sie die Berichterstattung über die "Phantastischen Phänomene" in den Medien?

WW: Klipp und klar gesagt, ist das alles Bildzeitungsniveau. Der einzelne Interessierte, der sich mit den Phänomenen auseinandersetzt, bewertet den Stellenwert, den diese Dinge bei den Print- oder elektronischen Medien einnehmen, viel zu hoch. UFO-Stories fallen nur unter Buntes und Vermischtes. Die Medien haben ein anderes Verständnis darüber als wir.

PK: Wenn Sie der Programmdirektor von PR0 7 wären, wie sähe Ihr "Phantastische Phänomene"-Programm aus?

WW: Das ist interessant, diese Frage hat mir noch nie jemand gestellt, da muß ich noch überlegen. Der Verantwortliche muß in der Privatwirtschaft Gewinne einfahren. Er muß auf der anderen Seite jedoch auch der Öffentlichkeit gegenüber verantwortlich sein. Beide Aspekte müssen in einem gesunden Gleichgewicht stehen. Bis jetzt sehe ich das nicht. Weder bei den kommerziellen Fernsehanbietern und auch immer weniger bei den Öffentlichen, die sich immer mehr an das Konzept der Privaten angleichen, dem Konzept des Infotainment.

PK: Welche Literatur empfehlen Sie dem Szenenneuling und warum gerade diese?

WW: Der Neuling rennt doch zuerst in den Buchshop, und da wird er Literatur finden, die von UFO-Gläubigen blindlings geschrieben worden ist, egal welcher Name es da zunächst ist. Man verliert den Boden unter den Füßen und bekommt ein völlig falsches Bild, das übrigens seit 50 Jahren so besteht. Er sollte als Einstieg mein Buch lesen, aber nicht dabei verweilen, sondern auf dem englischen Markt sich ein Buch von Allen Hendry besorgen. The UFO Handbook gibt es nicht in deutsch, und es ist schon 1981 erschienen. Von der heutigen greifbaren Literatur kann ich mit ruhigem Gewissen einem Neuling keines ans Herz legen, obwohl es sie massig gibt.

PK: Geben Sie noch einen Ausblick auf den kommenden Verlauf in der Szene. Mit welchen Überraschungen haben wir noch zu rechnen?

WW: Die zukünftige Entwicklung wird genauso verlaufen wie die vergangene, nur die Bilder und die Typen, die sie liefern, werden andere sein. Die Phänomene werden sich immer an die Zeit anpassen, und so wird es immer weiter gehen. Momentan befinden wir uns vor dem Jahr 2000, es ist ein Peak in der UFO-Szene, wenn dann nichts passiert, wird es ruhig werden, aber die Gerüchteküche wird sich erholen und später weiter brodeln. Die Marssonden werden Enttäuschungen bringen, und wenn dann das Marsgesicht nicht mehr da ist, weil es ein einmaliges Lichtspiel war, dann wird es ruhig werden, und die Jungs in England werden ganz schön Muster ins Korn trampeln müssen, um überhaupt noch jemanden hinter dem Ofen hervorlocken zu können.

PK: Noch ein paar Fragen zu Ihrem kürzlich erschienenen Buch. Warum haben Sie dieses Buch geschrieben?

WW: Aus Frust heraus.

1994 gab es in der ARD eine Sendung zur besten Sendezeit über UFOs, und da war so ziemlich alles falsch, was falsch sein konnte. Der Autor Heinz Rhode hatte 3 Tage vor der Sendung uns von der C.E.N.A.P. angerufen und gemeint, daß er erst kürzlich etwas von der C.E.N.A.P. gehört habe und es ihm leid täte, daß er uns nicht mehr in die Sendung mit aufnehmen könne. Der NDR ist der zweitgrößte Sender in Deutschland, und der soll es nicht geschafft haben, innerhalb von 13 Monaten über unseren Namen zu stolpern, wo doch jede kleine Redaktion nur in ihrem Zeitungsarchiv nachschauen muß, um uns zu finden? Das konnte nicht sein.

PK: Gibt es schon Resonanzen auf "UFOs-Die Wahrheit"?

WW: Ich habe in meinem Buch meine Adresse angegeben. Die Leute, die damit durch sind und mir geschrieben haben, haben sich alle durchweg positiv geäußert. Die Leser kommen aus allen Schichten der Bevölkerung. Die am häufigsten gemachte Äußerung war: "Das war mal notwendig". Die Leser kennen natürlich ihre "Pappenheimer" und haben ihre Schränke auch voll mit deren Büchern, aber es gab bisher nichts anderes.

PK: In der Anzeige, die im Magazin 2000 erschienen ist, wurde Ihr Name wegretuschiert. Wie ist das zu verstehen?

WW: Ist natürlich klar! In einem Organ wie dem Magazin 2000, wo ich immer wieder als militanter UFO-Skeptiker bezeichnet werde, wäre es natürlich die denkbar schlechteste Werbung für mein Buch, wenn mein Name im Cover stünde. Der Verlag hat ihn dann entfernt, damit auch jene die Chance haben, das Buch zu lesen, die sonst zurückgeschreckt wären. Abgesehen davon hätte die Redaktion des Magazins es niemals zugelassen, daß die Anzeige bei ihnen erscheint.

PK: Zum Schluß noch eine Frage. Ihre Sichtung von 1973, bewertet mit Ihrem Wissen von heute. Welche Erklärung haben Sie inzwischen dafür?

WW: Wie es der Zufall so will, komme ich dann, Jahre später aus beruflichen Gründen, auf die Funkausstellung in Berlin. Dort wurden zum erstenmal kommerzielle Laserprojektionen vorgestellt, und dort sah ich auch dasselbe Trapez, wie ich es vor Jahren in Mannheim am Himmel gesehen hatte. Es war nicht grün oder weiß, sondern genauso dunkelrot, weinrot wie damals, alles stimmte.

PK: Vielen Dank für dieses Gespräch.

fgk Report

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Am Sonntagabend waren gegen 21 h ISS und Endeavour wieder getrennte `Raumfahrzeuge´, die über Deutschland für jene sichtbar waren, bei denen es weder Regen, Gewitter noch Wolken gab. Beobachter, die darum wussten und zudem Glück mit dem Wetter hatten, waren mal wieder beeindruckt und für sie war es ein Super-Erlebnis gewesen. Zu UFO-Meldungen führte dieser Vorgang dieses Mal nicht, bisher jedenfalls. Im Rahmen dieser Mission von STS-118 ist es sicherlich auch mal sehr interessant zu sehen, wie es so ausschaut, wenn nach dem Start des Shuttles der ´External Fuel Tank´ {auch E.T. genannt) abgelöst wird und zur Erde als Reentry stürzt. Dabei schaut der Zylinder selbst zunehmend ´exotisch´ aus und rund um ihn herum bewegte sich allerhand mit abgelöster Kram, der taumelnd sich vor dem Shuttlefenster sich zeigt und als "UFO-Wurm" oder so eingestuft werden könnte - es ist so oder so ein spektakuläres Video: http://www.liveleak.com/view?i=fd0_... . Siehe unser Bild. Ein anderes Video zur aktuellen Mission soll dann auch schon wieder zeigen, wie das Shuttle von zwei UFOs verfolgt wird - http://www.liveleak.com/view?i=c9e_... . Wir erinnern uns an die "UFO-Begleitung´ beim Spaceshuttle Atlantis in der Mission STS-115 - http://www.liveleak.com/view?i=747_... - http://www.liveleak.com/view?i=49a_... . Leider sind jene Aufnahmen nicht so deutlich und ´aussagekräftige´ wie letzthin zu einer konkreten >Fliegenden Untertasse<, die bei den Sky-News zu einer Nachricht führten: http://www.liveleak.com/view?i=e4a_... . ;-) Erinnern wir uns auch an die von der ISS mit angedocktem Shuttle erzeugte seltsame Erscheinung, als man dort oben Brauchwasser ausstieß. Siehe den Beitrag "Was wunderbar am Himmel ankommt - die ISS prächtig zu sehen" vom 15.8. Zu dieser Erscheinung erhielt ich auch eine eMail mit dem Betreff ´Sonderbare Beobachtung am 14.08.2007´, die Sie sich bewusst mal durchlesen müssen, weil es wunderbar zeigt, dass wenn man um das Ausgangsgeschehen nicht weiß und dann die ´UFO´-Beobachtung noch etwas ´holprig´ von Laien geschildert bekommt, schnell Probleme mit der Zuordnung erfährt:

 

"Ich habe am 14.08.2007 abends einen sonderbaren Himmelskörper gesehen. Mit meinem Schwager saß ich vor meinem Haus in Pflach bei Reutte/Tirol und wir unterhielten uns als dieser mich plötzlich auf ein helles, sich relativ schnell bewegendes Objekt, am Himmel aufmerksam machte. Beschreibung: Lichterscheinung 2x größer als die relativ vielen Flugzeuge die über dieses Gebiet fliegen und blinken - diese Objekt blinkte nicht und man konnte soetwas wie drei Lichtkegel (zwei in Flugrichtung - von Südwest nach Nordost - und einen nach unten gerichtet) sehen. Es müssen ziemlich starke Lichtquellen gewesen sein. Kurz nachdem es über unser Haus geflogen war (ohne irgend ein Geräusch) waren die vorderen Lichter aus und das nach unten gerichtete Licht wurde rot - dann wechselte es auf orange und dann weg. Was könnte das gewesen sein???"

 

Sie müssen doch zugeben, das nach dieser Ausführung es sich ja absolut "exoic" anhört und jeder zunächst einmal schlucken muss. Was heißt "relativ schnell bewegendes Objekt"? Die ISS bewegt sich in Wirklichkeit gemächlich bis zu 3 Minuten am Himmel dahin. Gleiches gilt natürllich auch für die "schnellen MHBs", die einfach nur mit dem Wind sich bewegen, aber das haben wir schon zigfach durchgekaut. Dann die "Lichtkegel" in diesem Fall - drei in diesem Fall, wovon einer wie nach unten gerichtet wirkte! Total ´strange´! Dann wurde das Licht noch rot und wechselte zu orange über, um dann weg zu sein. Wow! Der Lichtkegel war aber kein echter, sondern es mag wohl nur so gewirkt haben, als die Kondenswolke der aus´gekippten´ Brackwassers sich mit der ISS sich dahinbewegte und so dieser künstliche ´Abendrot-Effekt´ in die Dämmerung hinein entstand. Alles perfekt verständlich, WENN MAN UM DIE URSACHE WEISS. Nur dann... Dann ist die Lösung mal wieder (!!!) so verblüffend einfach. Und dies ist meine ganz große, persönliche Überraschungs-Lektion aus meiner ganzen UFO-Untersuchungsarbeit heraus, wie ich am Anfang und noch lange Zeit danach nie gedacht hätte oder erwartet habe! UFOlogen haben dies nie verstehen wollen und Geschimpfe wie "...immer wieder die absolut skeptische Forschungsgruppe CENAP hinzugezogen wird, dessen Chef Werner Walter absolut unwissenschaftlich alles wegerklärt, was so am Himmel beobachtet wird. Dabei sind Werner Walters & Co Erklärungen dermaßen dreist und weit an den Haaren herbeigezogen, das von Wissenschaftlichkeit einfach keine Rede mehr sein kann..." seit Jahrzehnten parat, wir kennen dies alle bis zum totalen Überdruß hin, weil dies immer und immer wieder von weltanschaulich-motivierten und um den ´Die-Aliens-sind-hier´-Glaubenserhalt kämpfenden ideologischen UFO-Fanatikern kommt. In ihr Weltbild passt es einfach nicht, wenn man einfach nur ´normal´ ist und vorgeht. Und andere wieder sind einfach nur mit sich und der Welt fertig, brauchen Projektions-Gegner für ihren allerletzten Halt.

Zurück zum aktuellen UFO-Wochenende - und den ´Days After...´. Wie Sie inzwischen wissen, kommt ja da immer noch was nach, aber dieses Mal war auch dies eher ´schwach´. Sollte die Breitenaufklärung langsam greifen? Zu wünschen wäre es. Wie auch immer, die nächste Zeit wird es weisen... Bei Astronomie.de fand ich zunächst den Beitrag ´Super Beobachtungsabend!" rückwirkend auf die vorausgehende Samstagnacht, aufgesetzt durch ein Mitglied des Astronomieclub Volkach. U.a. war hier dies zu erfahren: "...Um 22:45 Uhr sahen wir zum ersten Mal ca 20 Partyballons aufsteigen. Kein Wunder das manch ein Beobachter da schlimmes vermutet! Gruß an WW!..." So erreichte mich eine eMail von Susanne B. mit dem Betreff ´Himmelskörper Köln´: "Ich habe am Samstag um 23:25 h ca 8-9 rote Himmelskörper gesehen die zunächst aussahen wie ein Sternzeichen...? Sie bewegen sich ganz ruhig und verschwanden schließlich, einer nach dem anderen. Was war das Ihrer Ansicht nach?" Ich fragte um weitere Informationen nach und erhielt sie später eingereicht: "Diese ´Himmelskörper´ habe ich maximal 3 Min. wahrgenommen. Ich wohne in Frechen auf einer Anhöhe mit Blick ins Rheintal/Köln. Diese ´Himmelskörper´ nahm ich auf dem Rückweg zum Haus wahr, Richtung Köln. Erst hatte ich den Eindruck, dass es sich um ein Sternzeichen handelt, in der Formation vielleicht des Wagen. Allerdings sahen die ´Sterne´ nicht wie Sterne aus, sondern waren eher rot und weitaus größer, als Sterne. Sie bewegten sich langsam, von rechts nach links, d.h. Richtung Leverkusen. Zwischenzeitlich habe ich weiterrecherchiert und habe gelesen, dass es sich bei den ´Himmelskörpern´ wohl eher um Heißluft-Lampions gehandelt haben könnte."

 

Kurz nach 9 h meldet sich Frau H. aus Greiz, die an diesem Morgen schon alle Zeitungen durchgelesen hatte, um zu sehen, ob da was über ihre Sichtung drin stand. War mal wieder nicht der Fall... Deswegen entschloß sie sich bei ihrer Nachbarin mal nachzufragen, ob sie das Internet benutzen dürfe... Wir kennen dies bereits zur Genüge. Kurz: Sie hatte mit ein paar Freunden im Garten gefeiert, als gegen 22:45 h "bis zu zehn gelb-orangene ´Lampions´ {sic!} geräuschlos" über den Himmel schwebten, um "schnell" {sic} wieder außer Sicht (angrenzender Wald behinderte die weitere Sicht) zu verschwinden, "wobei mittendrin einer ausging". Insgesamt wirkte die ganze Erscheinung "wie eine unsaubere Kettenformation". Die Sichtung dauerte keine 3 Minuten. Die Frau war erstaunt wie nahe sie mit dem Begriff ´Lampion´ an die Himmelslaternen nah kam. Sie gab zu, dass sie dies zwar spontan mir jetzt dieses Wort gegenüber verwendete, aber da fiel ihr ein, wieso sie überhaupt auf den Begriff kam: In ihrer Jugend hatte es "in der alten DDR" so auffaltbare Papier-Lampions für Sommergartenfeste gegeben, die man an einer Leine quer über den Garten spannte und in denen kleine Kerzen brannten. Dies wurde H. eben erst durch unser Gespräch bewusst, weil eigentlich "schon lang her und längst vergessen". Interessant finde ich diese ´Erinnerungszündung´ schon...

 

Kurz vor 10 h erreicht mich ein Redakteur der Zeitung aus Datteln. Ein Kriminalbeamter hatte gegen 1 h in der Nacht von Samstag auf Sonntag noch seinen Hund an einem Kanal in ruhiger Gegend ausgeführt, als er zunächst drei am Himmel stehene Lichtkugeln ausmachte, dann kamen noch andere in einer Kette herbei. Schließlich bildeten sie alle zusammen soetwas wie ein sich "wegbewegendes unbekanntes Sternzeichen". Auch ein paar andere Leute hätten derartiges Geschehen inzwischen dem Blatt gemeldet, wie jemand berichtete seien die Objekte dann auch in einem 90 Grad-Winkel weggezogen, als sie wohl in eine Windböe kamen. Was auch nicht verwunderlich sein kann, da die Reißpapier-Ballons ja keinen Widerstand bieten und nicht der Massenträgheit unterliegen - und damit im wahrsten Sinne des Worten den Winden ausgesetzt sind. Erst Recherchen bei der Sternwarte Recklinghausen ergaben, dass da ´Beamer´ auszuschließen wären, ansonsten möge der Journalist mal bei mir in Mannheim nachfragen... Kein Problem.

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Weitere orange-rote UFOs unterwegs - Hannover, Mömbris-Hohl etc

Dienstag, der 21.August 2007. Kurz vor 11 h erreicht mich ein Radiosender aus Schleswig-Holstein und frägt wegen dem derzeitigen deutschen UFO-Alarm aufgrund der Miniatur-Heißluftballons und Asiatischen Himmelslaternen hinsichtlich eines Interviews nach - kein Problem. Gleich darauf meldete sich Herr aus Hannover, der am vergangenen Samstag dort gegen 23 h eine für ihn und andere Mitbeobachter aufregende Sichtung über einem Platz am Ort machte: Zuerst erschienen da "sechs fliegende Feuerbälle, die waren wirklich orange-rot, wie etwa Feuer ohne Flammen". Sie schwebten so dahin und nach ein paar Minuten kamen nochmals "bis zu 15 weitere dieser Feuerbälle" nach und alle zogen dann binnen 5 Minuten oder so in fast gerader Linie dahin und außer Sicht. Zu hören war gar nichts gewesen, außer dem Raunen der Menschen rundum, die das ebenso sahen und irgendjemand seiner Freudin zurief: "Ich hab´s auf Video! Ich hab´s auf Video!" Auch ein paar Blitzlichter waren zum Himmel hin gerichtet worden, wo Leute dies fotografierten. Diese Beobachtung hatte dem Melder keine Ruhe gelassen und so hatte er am Sonntag seine Versuche eingeleitet, mehr über diese "absolut unglaubliche Beobachtung, und ich war da noch nüchtern" zu erfahren. Seither hatte er sich also versucht und bekam schließlich von jemanden aus Göttingen gesagt, dass das "Sternschuppen" waren, die es derzeiten "so viele gibt". Schließlich bekam er meine Rufnummer und meldete sich sofort - welch ein Aufwand mal wieder. Einfach, um mehr zu erfahren, "was da oben wirklich los ist". Gut, dies ist eine für mich gewohnte Sachlage, aber dass dies auch noch nach dem ´großen´ (?) Aufklärungsspektakel - und zwar direkt danach - so läuft, macht mich jetzt zwar nicht irre, aber verwundern tut es mich dennoch, da ja per Zufall hin vielleicht einer der vielen angesprochenen Menschen in den diversen Einrichtungen etwas mitbekommen haben sollte. Die Aufklärungslücken sind also doch groß, aber wir sind ja auch ein Land mit über 80 Millionen Menschen...

 

Kurz vor 12 h meldet sich Frau L. aus Karlstadt, nachdem sie meine Rufnummer aus dem I-Net fischte. Sie hatte mit ihrer Familie ein befreundetes Paar aus dem Nachbarsort am Samstagabend besucht, um auf einen Geburtstag anzustoßen. Gegen 22 h gingen sie alle zusammen in den Hof, um ein paar Bilder von der Gruppe zu machen. Als sich die Gruppe vor dem Haus aufstellte, rief plötzlich Frau L.´s Mann zu allen - "Da oben! Schaut hin, was ist das...?" Da erschienen drei "leuchtende Kugeldinge" der Strasse entlag auf sie zukommend, "so in halber Höhe, zwei größere unten und ein kleines in der Mitte darüber". Alles staunte und da eine Nachbarin aus dem Nebenhaus der Gruppe aus dem Fenster zuschaute, rief jene rüber "Das sind sicher UFOs!" Diese Dreier-Formation kam tatsächlich ohne Laut immer näher, stieg aber scheinbar gleichzeitig auf. Dies geschah direkt am Haus bei den Leuten und direkt über ihren Köpfen, sodass Frau L. sicher war, "dass die wegen uns abdrehten und hochzogen". Bis dahin waren vielleicht 3 Minuten vergangen und nach weiteren 1 1/2 Minuten "waren die zwischen den Sternen verschwunden, das ging da ziemlich flott, die müssen sich entdeckt gefühlt haben!" Bei den zwei unteren Körpern, die wie "ganz kleine Monde aussahen, nur eben so orange bis ins Rötliche gehend" (das obere Objekt war nochmals um die Hälfte kleiner!), wirkte es so "feuerartig - und zwar innen". Seit Sonntag hatten sie gehofft, dazu im Radio was zu hören oder am Montag bzw am Dienstag was in der Zeitung zu lesen. "Doch da kam gar nichts, was ja gar nicht sein kann! Für uns war das nicht zu übersehen!" Aufgrund des Verhaltens der Erscheinung, war sogar von "intelligenter Steuerung" die Rede - und die Frau redete sich da in was hinein, was man wahrlich aufgrund der Beobachtung verstehen kann. Erinnern wir uns daran, das in Kirchheim Teck solche Objekte sogar unter ´Feuer´ genommen worden sind! Ich fragte mal direkt nach, ob die Frau sich für UFOs und so Sachen interessiere und UFO-Bücher etc liest. Sie gab zu, in ihrer Jugendzeit gerne "Akte X" gesehen zu haben, aber seitdem sie umgezogen ist und heiratete, hat sie da gar keinen Bezug dazu. Erst an diesem Dienstagmorgen kam ihr überhaupt in den Sinn mal wieder das Internet zu nutzen, um nach einem "Himmelsphänomen-Forscher" zu suchen... Auf die Idee war sie bis dahin gar nicht gekommen, "weil das mein Mann im Computer hat und ich da fast keinen Bezug zu habe..."

 

Kurz vor 14 h erreichte mich eine eMail mit dem Betreff ´Unerklärliche Himmelserscheinung´ von Martin G. mit diesem Inhalt: "Ich schreibe Ihnen da ein Bekannter von eine unerklärliche Erscheinung am Samstagabend gegen 22.30 Uhr in Mömbris-Hohl (unweit Aschaffenburg) beobachtet hatte. Wir haben im Internet auch ein Blog http://www.basicthinking.de/blog/20...gefunden, bei dem die gleichen Merkmale und Beschreibungen zu lesen sind wie bei der Himelserscheinung am Samstag. Ca. 7-8 von diesen Leuchtkörpern flogen völlig lautlos und ziemlich langsam über meinen Bekannten und auch weiteren vier Personen hinweg. Sie setzten ihren Flug exakt auf gleicher Linie fort. Es gibt mit Sicherheit eine Erklärung für die Erscheinung. Vielleicht können Sie aus den Fotos bzw Videos erkennen um welches Phänomen es sich dabei handelte. Damit Sie sich ein Bild machen können was beobachtet wurde, haben wir Fotos und sogar ein Film davon aufgenommen." Zwei Bilder lagen bei, Video noch nicht. Das Bildmaterial sah eben aus, wie alle von den MHBs auch. Gerade als ich mir die Bilder anschaute, meldete sich Frau B. aus dem Raum Augsburg. Sie hatte zusammen mit ihrem Mann und Freunden den Abend im Garten verbracht als von 22 bis 22:15 h für sie "Gespenstisches" am Himmel zu sehen war! Zunächst kam aus NO eine rot-gelbe Leuchtkugel herbeigeschwebt, die langsam gegen SW zog. Zig mal größer als ein Stern. Alle wunderten sich darüber, aber dann kam es "für uns knüppeldick, weil in den nächsten Minuten immer mehr dieser Leuchtkugeln aus der selben Richtung herbeikamen und die selbe Richtung flogen, das müssen insgesamt 20 bis 25 Stück gewesen sein". Das ging eine Viertelstunde lang so! Doch die B.´ers zeigten Courage und benachrichtigten die ´Augsburger Allgemeine´ in der Sache und als die Frau anrief, erwartete sie jeden Augenblick eine Reporterin. Und genau da klingelte es an der Tür und dann wurde alles hektisch. Ich zog mich zurück und sagte, dass wir später nochmals darüber reden sollten. Keine fünf Minuten später meldete sich die Zeitungsfrau und wir redeten kurz über die Geschichte und da versagte ihr Handy. Ein "Ich ruf Sie aus der Redaktion nochmals..." war das letzte was ich vernahm.

 

Inzwischen meldete Hans-Werner Peiniger von der GEP den Eingang des Falls "UFO gesehen am 18.08.07" aus Essen, wozu er auch entsprechendes Videomaterial erhalten hatte. Dieses ist auch mit einer Tonspur begleitet, worauf mal wieder live mitzuhören war, wie der junge Videofilmer drauf war, als er sein "Das ist ein Raumschiff!" (wie er aufschreit!) bestehend aus drei orangeroten Lichtpunkten der bekannten Art in einer Dreiecksanordnung filmte - wobei das ´Spitzenobjekte sich immer mehr von seinen zwei abgesetzten Begleitern entfernte und es wie ein sich in die Länge ziehendes ´Dreieck´ wirkt. Ich bekam parallel einher auch die Videoaufnahme aus dem Aschaffenburger Raum, wobei die Anordnung hier eher ´Sternkonstellations-artig´ ausschaute und es gab ebenso eine Tonspur dazu, wobei einfach nur einiges Lachen zu hören war. Da gabs also auf einen Schlag mal wieder ´UFOs zu gucken´. Und schon riefe die Journalistin von der ´Augsburger Allgemeinen´ an, nachdem sie ins Büro zurüclgekehrt war und inzwischen auch mit einem Astronomen der regionalen Sternwarte gesprochen hatte, der ihr das Geschehen ´erklärte´, womit die Frau ganz zufrieden war, schnallen Sie sich an: Die Perseiden-Sternschnuppen sollen es gewesen sein! Schon wieder dieser Unsinn! Ich stoppte aber die Journalistin sofort, die ja eben gerade vom Gespräch vor Ort und der Rekapitulierung des Geschehens durch die Zeugen zurückgekommen war. Zunächst fragte ich nach, ob die Reporterin schon mal Sternschnuppen gesehen habe - hatte sie, "schon viele". Gefragt danach ob diese Sternschnuppen so aussahen wie das, was die B.´ers ihr eben gerade beschrieben hatten, kam erst - eine Pause. Dann ein ´Nein´. Jetzt wurde klar, erst in diesem Moment wurde von der Schreiberin mal nachgedacht und nicht einfach dem Glauben an eine Autorität gefolgt. Also erklärte ich ihr, was wirklich los war, wobei sie am Telefon merklich leiser wurde - weil sie sonst einen Bock geschossen hätte, wenn sie in der Zeitung darüber berichtet. Sich hier auf den Astronomen zu verlassen wäre schief gegangen. So geht´s also in Bayern zu. ;-) Wie Sie wissen ist es in dieser ersten deutschen UFO-Welle bezeichnend geworden, wie viel Unsinn schon über die Natur dieser MHBs als "offizielle Erklärung" durch Autoritäten abgesondert wurde. Einfach aus Kenntnismangel und Unwissen über die Existenz dieser ´verpackten heißen Luft´ - und nicht, um ein großes Geheimnis zu vertuschen (vielleicht bestens zu vertuschen, selbst im Dunkeln zu stehen und diese Ohnmacht nicht zugeben zu wollen {dies ist seit Beginn der UFO-Thematik schon ein großes Problem und damit wurde der UFOlogie das Element der ´Konspiration´ geschenkt - auch weil die Presse ebenso ohnmächtig mitspielte und den Autoritäten folgte*!}).

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Neuer CGI-UFO-Videospass - "Fliegende Untertasse" über Hawai

 

Nachdem die CGI-Clips aus der Dominikanischen Republik und Haiti weltberühmt wurden, gibt es nun einen neuen Fall in Sachen ´unerfüllte UFO-Träume´ und die geliebte Idee vom Alien-Raumschiff-Besuch wenigstens in phantastischen Bilderwelten ´Wirklichkeit´ werden zu lassen: UFO über Hawai am 15.August 2007 - http://www.clipfish.de/player.php?v... . Dieser Clip ist natürllich nicht von der Qualität des uns allen bekannten Karibik-Materials. Aber wie man sieht, fühlen sich mal wieder die Spassvögel herausgefordert. Genauso war es in der ´Analog´-Ära mit den Fotos und Filmchen mit den berühmten Untertassen seit Adamski´s Zeiten gewesen. Der Fall Fehrenbach als Ohrfeige für MUFON-CES ist uns allen noch aus Mitte der 1990er Jahre ein Begriff. Daher steckt immer das selbe Motiv: Menschen die die Materialen von "echten" >Fliegenden Untertassen< vorgelegt werden, erkennen gleich, dass das Fälschungen mit kleinen Modellen sind, die man vor der Kameraoptik mehr oder weniger geschickt plaziert, sodass sie im ersten und vielleicht zweiten Blick fotopsychologisch wirken, als seien die Körper a) groß und b) weit weg, während sie in Wirklichkeit klein und nah dran sind. Daraus ergab sich schon immer ein nicht-abgesprochener ´Wettlauf´, frei nach dem Motto "Das kann ich auch - und besser!" Die gleiche Situation haben wir hier in unseren Tagen des Computerzeitalters ebenso vor uns.

 

Mir fiel mal wieder im Rahmen der Debatte rund um die karibischen Clips auf, dass die Menschen nun sagen: "Heutzutage kann man den Bildern und Videos sowieso nicht mehr trauen, alles kann gefälscht sein!" Was ja auch tatsächlich der Fall ist. Aber war es nicht schon immer so? Seit es die Fotografie gibt wurde auch auf ´Special-Effects´ gesetzt um die Menschen absichtlich zu täuschen. Die ersten Foto-Fakes waren die Bilder von "echten Geistern" oder "Feen", die damals gesellschaftlich ´In´ waren. Und als die namentlichen >Fliegenden Untertassen< erfunden wurden, waren sie sofort auch Anlass die Idee von diesen wunderbaren Flugscheiben in Bilderwelten umzusetzen, was auch zeitgenössisch einfach passte und ankam. Wir Menschen sind einfach als Augenwesen ´bilderverrückt´ - und ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Deswegen werden diese Bilder auch gemacht, heute auch die Videoclips mit 3-D-Softwareprogrammen gebaut. Es ist in allen Fällen ein kreativer Akt um die trübe Alltagswirklichkeit aufzuhellen. Deswegen sind auch die neuen Film schöner als die Wirklichkeit des UFO-Phänomens (meistens Lichter am Himmel und eben keine der von uns selbst erfundenen >Fliegenden Untertassen< nach dem Adamski-Klischee der ´Scoutships´).

 

Genauso wie ´damals´ ist es mit den "UFO-Beweisen" in Foto- und Filmform auch heute noch, egal wie produziert: Fotos und Filme für sich alleine sind ... wertlos! UFO-Fälle bauen sich aufgrund von UFO-Beobachtungsmeldungen von Zeugen und Berichterstattern auf, die bestens noch als ´Beipack´ das Bildmaterial gemacht haben. Daher verstehe ich nach wie vor nicht, warum so viele UFOlogen einfach nur den neuesten Videos im Internet nachjagen, wozu es praktisch nie eine UFO-Sichtungsmeldung gibt. Das ist zwar Bildchenjägerei, aber so auch nur ein harmloses Vergnügen wie Briefmarkensammeln. Es scheint auch niemanden aufzufallen, das die ganz normale Erwartung des Forschers ist, dass je spektakulärer eine "UFO-Erscheinung" wie z.B. FLIEGENDE UNTERTASSEN ist, es natürlich auch massenhaft unabhängige Zeugen dazu geben müsste - gab es früher nicht, gibt es heute nicht. Die Situation wie bei den Videos aus der Karibik macht es glasklar: Mitten in die Abenddämmerung der Urlauberparadiese hinein fliegen unübersehbare und eindeutig zuordbare Objekte durch die Gegend. Dies muss im Fall der Realität und Wirklichkeit des Vorfalls zu einer Massenreaktion der Menschen führen, jederzeit die Luftwaffen auf den Plan rufen. CNN live darüber berichten. Und was war: Gar nichts, als sei da nie was gewesen - weil es auch so war. Die UFOs gab es nur im Computer irgendwo. Merken Sie was ganz Entscheidendes, worüber Sie noch nicht einmal ein Diplom für irgendetwas erarbeitet haben mussten und noch nicht mal ein Realschüler sein?

Quelle: CENAP-Archiv

 

 

 

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