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Astronomie - Die Welt der Planeten im Bild

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Die Welt der Planeten im Bild

 

23 November 2012
Woher kann man eindrucksvolle Bilder der Planeten, Monde, Kometen und Asteroiden unseres Sonnensystems beziehen? Exklusiver Ansprechpartner im gesamten deutschsprachigen Raum ist hierfür die „Regional Planetary Image Facility“ (RPIF).
 
Ihr Sitz befindet sich am Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) in Berlin-Adlershof. Diese Planetare Bildbibliothek archiviert die von Raumsonden gewonnenen Bilddaten der Körper unseres Sonnensystems und bietet diese zur allgemeinen Nutzung an. Im Bestand befinden sich vor allem Bilddaten von Raumsonden der NASA und der ESA, aber auch japanischer und russischer Missionen. 

Weltweites Netz von Bildbibliotheken
 
Wie kam es zur Gründung dieser Bildbibliothek? Die Erfolge bei der Erkundung des Sonnensystems führten in den 1970er- und 80er-Jahren zu einem sprunghaften Interesse der Öffentlichkeit an Bildern der erstmals aus unmittelbarer Nähe beobachteten außerirdischen Welten.

Ob Medien, Bildungseinrichtungen oder Einzelpersonen: Viele Interessierte wollten über die faszinierenden Bilder verfügen, sie in Publikationen verwenden oder für Lehre und Forschung einsetzen. Die US-Raumfahrtbehörde NASA gründete daraufhin regionale Bildbibliotheken, sogenannte Regional Planetary Image Facilities (RPIF).

So entstand ab 1977 ein ganzes Verbundsystem von Bildbibliotheken. Insgesamt 17 solcher Einrichtungen existieren heute weltweit. Neun befinden sich in den USA, fünf in Europa und je eine in Kanada, Japan sowie in Israel. Sie sind über das Planetary Data System (PDS) der NASA miteinander vernetzt und bieten umfangreiche Recherchemöglichkeiten.

Eine dieser 17 Institutionen ist die Planetare Bildbibliothek in Berlin-Adlershof. Sie wurde 1985 auf der Grundlage eines Abkommens zwischen der NASA und dem DLR gegründet.

Einzigartig im deutschsprachigen Raum
 
Die Berliner RPIF hat sich zur ersten Adresse für planetare Bilddaten im gesamten deutschsprachigen Raum entwickelt. Sie kann auf einen einzigartigen Fundus zurückgreifen. Über eine Million missionsbezogene Originalaufnahmen, mehr als 17 500 für die Öffentlichkeit aufbereitete digitale Bilddaten und 6500 Dias füllen momentan die vier großzügig ausgestatteten Räume mit einer Gesamtfläche von 200 Quadratmetern.

Hinzu kommen Videos, DVDs sowie 16-mm-Filme. Besonders stolz sind die Berliner auf den lückenlosen Besitz des originalen Bildmaterials der beiden Viking-Marslandemissionen (1976) und der fünf Lunar-Orbiter-Mondsonden (1966/67). Hinzu kommen mehr als 2400 Karten aller Planeten und Monde des Sonnensystems.

Der Bestand wächst täglich. Die NASA übermittelt kontinuierlich die neuesten Bilder der Saturnsonde Cassini, der Asteroidenmission Dawn, der Merkursonde MESSENGER sowie der Mars-Erkunder Opportunity, Curiosity, 2001 Mars Odyssey und Mars Reconnaissance Orbiter. Die Europäische Weltraumorganisation ESA stellt die aktuellen Bilddaten ihrer Raumsonden Mars Express, Venus Express und Rosetta zur Verfügung.

Aktuell und öffentlichkeitsbezogen
 
Die Zunahme von Anfragen aus öffentlichen Einrichtungen und von Privatpersonen unterstreicht die wachsende Popularität dieser bibliothekarischen Schatzkammer. Für den einzelnen Nutzer sind Information und Datenrecherche kostenlos. Kleinere Bildmengen liefert die RPIF digital als E-Mail-Anhang oder auf Datenträgern zum Selbstkostenpreis. Größere Mengen, insbesondere für Forschungszwecke, müssen beim National Space Science Data Center (NSSDC) in Greenbelt, Maryland (USA) bestellt werden, wobei Adlershof hilfreich zur Seite steht.

In Vorbereitung befindet sich die Neuauflage ihres Bestsellers „Unser Sonnensystem“. Auf nunmehr fast 100 Seiten erhält der Leser einen Überblick über die Planeten unseres Sonnensystems und deren Erkundung mit Raumsonden. Die leicht verständlich geschriebene Broschüre ist mit eindrucksvollen Fotos und Grafiken sowie übersichtlichen Tabellen versehen. Sie soll noch in diesem Jahr erscheinen. Interessierte Lehrer können bei Bedarf ganze Klassensätze ordern.

Die Bildbibliothek bietet auch thematische Vorträge für Besuchergruppen, Schulklassen und im Rahmen einer Lehrerfortbildung an. Zudem präsentiert sich die RPIF auf zahlreichen Fachtagungen, Ausstellungen und Messen. Der Internetauftritt, die Bereitstellung von Postern, Bastelsets und Bildserien sowie das Publizieren von Broschüren runden das Angebot ab.

Mehr dazu unter: www.dlr.de/rpif.


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Quelle: ESA 

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