7.09.2017
CENAP konnte sich im Vorfeld Eintrittskarten für diesen Event sichern und wird hier auf dem Blog danach berichten.
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"LANGE NACHT DER STERNE" AM 8. SEPTEMBER IM ESOC IN DARMSTADT
Am Freitag, 8. September ist es zum dritten Mal wieder soweit: Das Satellitenkontrollzentrum der ESA (ESOC) in Darmstadt öffnet seine Türen für Besucher und feiert mit der "Langen Nacht der Sterne" sein 50-jähriges Bestehen.
Der 8. September spielt in der Geschichte des ESOC eine ganz besondere Rolle: Es ist der Gründungstag des Zentrums, das seit 1967 europäische Satelliten von Darmstadt aus kontrolliert. Wo genau dies stattfindet, das können Besucher im September dann selbst vor Ort sehen.
Programm der "Langen Nacht der Sterne" - Auch zwei Astronauten sind mit dabei
Bei der "Langen Nacht der Sterne" erhalten Besucher innerhalb des ESOC-Geländes Einblicke in unser Kontrollzentrum mit seinem Herzstück, dem großen Hauptkontrollraum. ESA-Experten halten Kurzvorträge über unsere Raumfahrt-Missionen und beantworten Fragen rund um Missionen zu fernen Planeten, Erdbeobachtung, Raumfahrtmüll und die Zukunft der Raumfahrt. Auch zwei Astronauten sind im Vortragsprogramm mit dabei: ESA-Astronaut Reinhold Ewald und ESA-Astronaut Thomas Reiter, der inzwischen ESA-Koordinator für internationale Agenturen und Berater des Generaldirektors ist, erzählen von der bemannten Seite der Weltraumerkundung.
Die Arbeitsgemeinschaft Astronomie- und Weltraumtechnik e.V. (AAW) Darmstadt erklärt beim Blick durch Teleskope den Nachthimmel. Roboter-Vorführungen des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Part-Time Scientists und des Meteron-Projekts der ESA demonstrieren die Zukunft der Weltraumerkundung. Zahlreiche Infostände der ESA, der Polytechnischen Universität Mailand, des Business Incubation Centre (BIC) / "cesah" und von weiteren Partnern aus dem Raumfahrt-Bereich sowie detailgetreue Satellitenmodelle zum Bestaunen runden das Programm ab.
Außerhalb des ESOC-Geländes wird ein Bühnenprogramm in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk (HR) und dem Darmstädter Echo die Besucher unterhalten. Ein Video-Dome mit einer Show über die Rosetta-Kometenmission wartet dort ebenfalls auf Weltraum-Fans. Spiel- und Bastelecken für Kinder, Experimentierstationen des DLR School_Lab, ein Space Shop, Verpflegungsstände und auch die eine oder andere Überraschung runden das Programm ab.
Tickets und Öffnungszeiten
Das ESOC wird am Freitag, 8. September von 16 Uhr bis 01 Uhr nachts für Besucher geöffnet sein.
Tickets für die "Lange Nacht der Sterne" konnten bei Darmstadt Marketing erworben werden, entweder im Darmstadt Shop Luisencenter oder online unter www.darmstadt-tourismus.de unter dem Reiter Stadtführungen (dort unter 8. September). Ein Ticket ermöglicht den Zugang zum Rundgang innerhalb des ESOC-Geländes und ist für 90 Minuten gültig. Hinweis: Die Veranstaltung ist ausverkauft.
Jedes Ticket beinhaltet zudem einen Essens- und Getränkegutschein von 2 Euro. Bitte holen Sie sich die Wertmarken dafür am Wertmarkenstand auf dem Vorplatz des ESOC gegenüber des Ausgangs ab, bevor Sie sich an den Verpflegungsständen anstellen. Sie müssen dafür Ihr Ticket vorzeigen.
Für alle, die bei Darmstadt Marketing kein Ticket für einen Rundgang mehr ergattern konnten: Die Teilnahme am Programm außerhalb des ESOC-Geländes ist auch ohne Ticket möglich.
Bitte beachten Sie: Während der "Langen Nacht der Sterne" werden Foto- und/oder Filmaufnahmen gemacht, die für die Berichterstattung über die Veranstaltung in journalistischen Medien und für die Öffentlichkeitsarbeit der ESA und Partnern genutzt werden. Es könnte sein, dass auch Sie als Besucher darauf zu sehen sind. Mit der Teilnahme an der "Langen Nacht der Sterne" erklären Sie sich damit einverstanden.
Sicherheitsbestimmungen und Parken
- Alle Besucher ab 16 Jahre müssen einen gültigen Lichtbildausweis mitführen.
- Unser Sicherheitskonzept besteht aus einer Vielzahl von Maßnahmen und sicherheitsrelevanten Abläufen, die gemeinsam mit der Polizei und den zuständigen Sicherheitsbehörden entwickelt, abgestimmt und umgesetzt werden. Angesichts der latenten Gefährdung bei öffentlichen Veranstaltungen bitten wir alle Besucher zu ihrer eigenen Sicherheit auf große Taschen und Rucksäcke zu verzichten. Nur Handtaschen, Gürtelbeutel oder Bauchtaschen sind auf dem ESOC-Gelände erlaubt. Mit diesen Maßnahmen wird die Sicherheit ebenso unterstützt wie eine schnelle Einlasskontrolle.
- Rauchen ist innerhalb des ESOC-Geländes nicht erlaubt
- Tiere dürfen nicht mit auf das Gelände
- Eltern haften für ihre Kinder
Parkplätze am ESOC stehen nicht zur Verfügung. Bitte reisen Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder nutzen Sie öffentliche Parkhäuser in der Nähe.
HAPPY BIRTHDAY ESOC
Am 8. September vor 50 Jahren wurde das Europäische Satellitenkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt eingeweiht. Seitdem hat sich das ESOC weltweit einen Namen als Europas ‘Tor zum Weltraum’ gemacht.
Das ESOC wurde eingeweiht, nachdem die Sowjetunion nur ein Jahrzehnt zuvor, im Jahr 1957, ihren Satelliten Sputnik 1 in den Erdorbit geschossen hatte. Sein klagendes Piepen aus dem Allkennzeichnete den Beginn einer Ära der Weltraumerkundung.
Im Verlauf von fünf Jahrzehnten hat das ESOC 77 Satelliten kontrolliert. Diese umfassten Satelliten für die Telekommunikation, Wetter-, Erd- und Klimabeobachtung, aber auch Satelliten zur Erforschung der Sonne und um uns einen tieferen Blick in unser Universum zu gewähren.
Zahlreiche Missionen wurden gemeinsam mit Partnern aus Europa und der ganzen Welt durchgeführt.
Für die Erkundung unseres Sonnensystems haben Teams aus dem ESOC Missionen zum Mond, Mars und zur Venus begleitet und darüber hinaus drei epische Triumphe errungen: Der Vorbeiflug der Sonde Giotto am Halley‘schen Kometen im Jahr 1986, die Landung der Huygens-Raumsonde auf dem Saturnmond Titan im Jahr 2005 sowie die Landung der Philae-Sonde auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko im Rahmen der Rosetta Mission im Jahr 2014 – die erste Landung der Menschheit auf einem Kometen.
Aktuell betreut das ESOC den Betrieb von 10 Missionen mit insgesamt 17 Satelliten, unter anderem die des Europäischen Copernicus-Programms. Außerdem steht ein Dutzend weiterer Missionen in den Startlöchern, einschließlich Erkundungsmissionen in Zusammenarbeit mit Japan und Russland.
Auch extrem komplexe Herausforderungen gehören zur Expertise des Zentrums, wie der Start und Flugbetrieb von Satellitenkonstellationen, die Menschen überall auf der Welt zu Gute kommen, wie Galileo und die Sentinel-Satelliten.
Das ESA-Zentrum ist darüber hinaus für die Entwicklung und Erprobung innovativer Missions-Kontrolltechniken und neuer Technologien für Bodensysteme, Bodenstationen, Weltraumschrotterkennung, Weltraumwetter und zur Frühwarnung vor weiteren Risikoquellen zuständig.
Feiern mit dem ESOC
“Am 8. September feiern wir mit dem ESOC ein halbes Jahrhundert Teamwork sowie technischen und Engineering-Erfolg in der Raumfahrt”, sagt ESA Generaldirektor Prof. Jan Wörner. “Aber was noch viel wichtiger ist: das ESOC ist der Ort, an dem wir tagtäglich eine umfassende Kooperation mit Europas nationalen Weltraumorganisationen, internationalen Partnern und zahlreichen weiteren Akteuren des ‘Space 4.0’ leben. Deshalb sollten wir diesen Tag auch als bedeutenden Meilenstein auf dem Weg Europas in die Zukunft der Raumfahrt feiern. Herzlichen Glückwunsch ESOC, für fünf Jahrzehnte als führendes Missionskontrollzentrum der ESA – und in Europa.”
Von den bescheidenen Anfängen an die Weltspitze
Das heutige Weltklasse-Kontrollzentrum begann seinerzeit als bescheidene Einrichtung, als die Europäische Weltraumforschungsorganisation(European Space Research Organisation, ESRO) – eine der Mutterorganisationen der ESA – 1963 beschloss, ihr Datenanalysezentrum im Deutschen Rechenzentrum in Darmstadt einzurichten, unter anderem, weil dort ein Großrechner verfügbar war.
1967 schließlich konnte das ESDAC, wie das Zentrum damals noch hieß, auf einen eigenen Rechner zurückgreifen und zog in ein speziell errichtetes Gebäude im Westen von Darmstadt, dem heutigen ESOC-Gelände. Außerdem wurde beschlossen, dass die Zuständigkeit für die neuen Bodenstationen und den Missionsbetrieb der ESRO vom ESTEC Technologiezentrum in den Niederlanden nach Darmstadt verlagert werden sollte.
Der Umzug bedeutete für die Einrichtung in Darmstadt einen Zuwachs an Personal, einen erweiterten Zweck und brachte auch einen neuen Namen mit sich.
ESOC, das European Space Operations Centre, wurde offiziell am 8. September 1967 eingeweiht. Seitdem schreibt es Raumfahrtgeschichte. Die erste Mission, ESRO-2B, wurde nur acht Monate nach der Einweihung gesteuert.
Kompetenzpartner
Das ESOC war schon immer der Ort, ‘wo Missionen zum Leben erwachen’: wo Expertenteams nach dem Start die Kontrolle über Satelliten übernehmen, sie durch schwierigste Missionen begleiten und das Netzwerk von Bodenstationen der ESA entwickeln und leiten – die unverzichtbare Verbindung zu Satelliten, dank derer wir immer mehr über unseren Heimatplaneten, unser Sonnensystem und das Universum erfahren.
Auch die ESA ist im Lauf der Jahrzehnte gewachsen und die Leiter von Telekommunikations-, Erdbeobachtungs- und Forschungsmissionen der Organisation wissen, dass sie die Vorbereitung ihrer Missionen und die Echtzeit-Flugkontrolle vertrauensvoll an die Experten des ESOC abgeben können.
Schließlich bilden Vertrauen und Fachkompetenz das Herzstück des gesamten Missionsbetriebs.
“Wenn ich auf die 50 Jahre Expertenwissen im gesamten Missionsbetrieb zurückblicke, dann bin ich davon beeindruckt, wie die Teams beim ESOC immer wieder neue Arten von Missionen immer wieder erfolgreich bewältigen und in jedem Zeitalter innovative Instrumente und Techniken entwickeln und einführen, um bisher unvergleichbare wissenschaftliche Ziele zu erreichen”, erklärt Rolf Densing, der Direktor für Missionsbetrieb der ESA und Leiter des ESOC.
“Dank des einzigartigen Wissensschatzes aus fünf Jahrzehnten befindet sich das ESOC als Quelle für Spezialwissen und den künftigen Betrieb komplexer Missionen in zahlreichen Forschungsbereichen, der Navigation und Erdbeobachtung in einer sehr guten Ausgangsposition, da wir in vermehrtem Maße auch mit neuen Raumfahrtinitiativen aus dem kommerziellen, akademischen und nichtstaatlichen Sektor kooperieren.”
“Herzlichen Glückwunsch und ein Dankeschön an alle Mitarbeiter des ESOC, damals wie heute, die dabei geholfen haben, die Zukunft zu gestalten und immer mindestens einen Schritt weiter waren.”