1.12.2009
Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:
Eine dpa-Meldung aus New York ist zum 29.Dezember 1949 datiert gewesen und wurde von uns im Archiv des ´Mannheimer Morgen´ geborgen.
"Von einem anderen Stern" ist sie überschrieben und hat nachfolgenden Text: >Es ist schon einige Zeit her, seit ein Hörspiel von orson Welles den Amerikanern die Gefahr einer Invasion von Marsmenschen so plastisch vor Augen führte, dass eine weitverbreitete Panik die Folge war. Nun hat es den Anschein, als sollten die Phantasien des amerikanischen Hörspielautors weit in den Schatten gestellt werden. Wenn eine Veröffentlichung der amerikanischen zeitschrift True auf Wahrheit beruht, erhält die Erde schon seit 175 Jahren ständig Besuche "von einem anderen Stern". Seit Jahren liest man in der Weltpresse dann und wann Sensationsmeldungen über riesige "Fliegende Untertassen", die irgendwo leuchtend am Nachthimmel gesichtet wurden, über "geheimnisvolle Projektille", die sich in Ostwestrichtung bewegten, über "geheimnisvolle Feuerkugeln" und andere unerklärliche Himmelserscheinungen. Aus allen Teil der Welt kamen solche Meldungen, aus Deutschland so gut wie aus Amerika. Einige klangen phantastisch, andere wurden von offizieller Seite bestätigt, aber niemals ist es gelungen, eine plausible Erklärung für die geheimnisvollen Vorgänge zu finden. Jetzt endlich meldet sich ein amerikanischen Luftfahrtsachverständiger zu Wort und behauptet, dem Geheimnis auf den Grund gekommen zu sein. Der ehemalige Flugzeugführer der USA-Marineluftfahrtstreitkräfte und frühere Informationschef der Luftfahrtsabteilung im USA-Handelsministerium, Donald E.Keyhoe, behauptet in der Neujahrsnummer der amerikanischen Zeitschrift True: "Die fliegenden Scheiben sind echt. es handelt sich um Flugapparate, mit denen lebende vernunftbegabte Beobachter von einem anderen Planeten die Zustände auf der Erde studieren." Keyhoe geht mit seinen Behauptungen noch weiter. Diese Forschungsflüge sollen bereits seit 175 Jahren durchgeführt werden. Angeblich häufen sich die Besuche mit diesen überaus fortschrittlichen Flugzeugtypen in der letzten Zeit ganz besonders, und - angeblich sind die Feststellungen Keyhoes von "unterrichteten Stellen" in vollem Umfang bestätigt worden. dass in der letzten Zeit so wenig Berichte über diese Erscheinungen einliefen, erklärt Keyhoe damit, dass die Beobachter Angst hatten, sich lächerlich zu machen. Keyhoe spricht von drei verschiedenen Typen solcher Flugapparate, von denen einer unbemannt sein soll, und behauptet, die Bewohner jenes unbekannten Planeten hätten den Menschen eine technische Entwicklung von etwa 225 Jahren voraus. Die Form der "Fliegenden Untertassen" entspreche etwa den Vorstellungen, die sich amerikanische Wissenschaftler von dem Stand der flugtechnischen Entwicklung nach etwa 50 Jahren machen.<
"Die Marsmenschen waren wir - Was zwei französische Reporter die Leute erleben ließen" war der Titel einer Reportage vom 4.Dezember 1954 in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´: >Die Marsmenschen-Psychose in Frankreich hatte ihren Höhepunkt erreicht. Da entschloß sich die Wochenzeitung "Samedi-Soir" zu einer ungewöhnlichen Reportage. Täglich wurde ihre Redaktion von Briefen aus allen Teilen des Landes überschwemmt, in denen aufgeregte Gemüter ihre mehr oder minder eindrucksvollen Begegnungen mit Besuchern vom anderen Stern schilderten. Einer Nachprüfung hielten diese Meldungen meist in keiner Weise stand. Da beschloß "Samedi-Soir" zwei seiner Reporter als Marsmenschen zu verkleiden. Michel Agnellet und Pierre Laforet waren die beiden unternehmungslustigen Reporter, die genug Humor besaßen, um das etwas unbequeme Spiel mitzuspielen. "Die Marsmenschen, das waren wir", schrieben sie wenige Tage nach ihrem Abenteuer. Dann entschuldigten sie sich höflich bei allen ihren Opfern und berichteten von ihrem "ersten Besuch auf Terra". Hier ihr Bericht:
Am allerschwierigsten war es natürlich, in Paris eine wirklich eindrucksvolle und passende Weltraum-Uniform zu finden. Wir durchstreiften sämtliche Theater-Verleihanstalten, den Kostümfundus der Großen Oper und die Koffer, die unsere Mütter auf dem Dachboden stehen haben. Nichts schien wirklich passend. Aber dann hatten wir einen Geistesblitz. Wir gingen in das größte Pariser Geschäft für Unterwasser-Ausrüstungen. Dort fanden wir alles, was wir brauchten. Einen Taucheranzug von ganz heller Farbe und einen riesigen Taucherhelm mit Sichtfenster. Dann eilten wir weiter, um unsere Ausrüstung an magischen Beleuchtungseffektenm, Todesstrahlen und Kometensternchen zu vervollständigen. Schwer bepackt verließen wir etwas später ein Geschäft für Scherzartikel. 18 bengalische Feuerwerke in Rot, Grün, Blau und Weiß, 40 Weihnachts-Sprühkerzen, etliche kleine Feuerzeug-Pistolen, 20 weißleuchtende Feuerwerkskörper und zwei Schachteln Knallerbsen waren die Ausrüstung. Nun kam die "Fliegende Untertasse" dran, mit der wir ins "Weltall" vorstoßen wollten. Es war der alte Citroen von Michel. Mühsam konnten wir uns auf die Vorderseite quetschen. Auf dem Rücksitz wurden die "Todesstrahlen" mitsamt Gebrauchsanweisung verfrachtet. Dann verließen wir Paris in Richtung Süden. Es ist ja bekannt, dass Marsmenschen fast nie auf den Champs-Elysées, in Picadilly oder auf dem Kurfürstendamm gesehen werden, sondern nur in kleineren Ortschaften, auf verlassenen Feldern und Bahngleisen und vorzugsweise nachts. Wir fuhren bis hinunter ins wenig besiedelte Languedoc. Vor einem einsamen Baunerhaus stiegen wir aus dem Wagen, setzten unsere Strahlenhelme auf und näherten uns auf leisen Sohlen dem Fenster, hinter dem zwei Menschen beim Abendbrot saßen. Ein Hund bellte wie besessen. Das bengalische Feuerzeug wollte nicht losgehen und uns wurde etwas mulmig zumute. Als der Bauer aber das Fenster aufmachte, um nach dem Hund zu sehen, gab es einen Mordsknall. Michel warf den Feuerwerkskörper von sich und die Gegend erstrahlte in tiefrotem Licht. Wir hörten nur noch einen Aufschrei und ein paar Flüche, weil wir es vorzogen, vor dem ziemlich muskulösen Erdbewohner das Weite zu suchen. Wir keuchten zu unserer gut getarnten "Untertasse" und brausten mit klappernden Kotflügeln davon.
Die Fahrt war nicht sehr bequem, denn wir hatten noch wenig Übung darin, in voller Marsausrüstung eine Untertasse zu steuern und das außerdem auf den steinigen Landstraßen des Departments Haute Garonne. Wir waren deshalb ziemlich froh, als der Mond aufging und wir von ferne ein weibliches Wesen auf einem Fahrrad sichteten. Eilig verließen wir unser Gefährt, um auszuprobieren, wie wohl die Bewohnerin von Terra sich unserem übermenschlichen Charme gegenüber verhalten würde. Diesmal machte sich Pierre mit ein paar zarten kleinen Weihnachtssternchen zu schaffen, was er als Andeutung seiner freundlichen Gefühle aufgefaßt haben wollte. Es sah sehr hübsch aus. Die Dame blieb auch zunächst stehen. Als dann aber mein Feuerwerk in Schwefelgrün gleich beim ersten Versuch aufflammte -worauf ich sehr stolz war- verließ sie schreiend die Landstraße in Richtung auf die nächste Ferme. Aber die Strafe folgte auf den Fuß, denn als wir kurz darauf im Garten eines Bauernhauses unsere Nachforschungen weiterführen wollten, kam ein Riesenkerl im Nachthemd an die Hintertür, fuchtelte mit einem Gewehr herum und schrie: "Halt, wer da, keinen Schritt weiter, Ihr Pack, gleich schieße ich!" Ich glaube, so schnell wie in diesem Augenblick sind wir beide schon lange nicht mehr gelaufen. Das Teuflische war nur, dass die Marsausrüstungen wirklich nicht für dieses Tempo geschaffen sind. Unterwegs ließen wir aber nochmals etliche unserer "Todesstrahlen" los und wagten uns sogar vor die Bar des kleinen Ortes Montalzet. Zum Abschluß unserer Erkundungsreise auf einem anderen Stern verschossen wir sämtliche Munition auf dem "Platz der Olympischen Jugend" von Gouzehet. Es war großartig, denn wir sahen unsere künhsten Jugendträume verwirklicht.
Soweit der Bericht von Michel und Pierre. Sie hatten beide ein etwas schlechtes Gewissen, aber als sie wenige Tage nach ihrem Abenteuer die gleiche Strecke noch einmal als ganz harmlose Zivilisten fuhren und die vielen Schauergeschichten hörten, die man ihnen erzählte, kamen sie zu der Überzeugung, dass die Phantasie den Menschen manchmal doch recht beträchtliche Streiche spielt. Kein einziger von allen zeugen ihres Auftretens gab einen genauen Bericht von dem, was er gesehen hatte. "Sie sind vom Himmel geschwebt wie die Engel im rotem Licht", sagte der erste Bauer. "Und ich habe ganz genau ihre Untertassen über meinem Garten hängen sehen." Die erschrockene Frau hatte ihrerseits kleine Männchen von etwa 90 cm Höhe erblickt. Und ganz toll trieb es der Barbesitzer von Montalzet. "Man könnte ja viel erzählen", sagte er, "aber dann hat man nur bei der Polizei Schwierigkeiten. Fest steht jedenfalls, dass vor meiner Bar eine Untertasse gelandet ist, der zwei Riesen mit einem langen Bart entstiegen. Bevor sie in der Nachbarschaft Krach gemacht haben, beschossen sie mein Haus mit Todesstrahlen. Aber das möchte ich lieber nicht erzählen, das vertreibt die Kundschaft." Ganz Paris lachte über die Reportage von "Samedi-Soir", wenn sie auch ziemlich hart an der Grenze groben Unfugs verlief.
+ Begleitet wurde der enthüllende Artikel von zwei Bildern, die die beiden Reporter in ihrer Marsmenschen-Montur zeigten. Die Frage ist anhand dieser Erfahrung zu stellen, wie oft schon Journalisten nachgeholfen haben, um derartige Storys zu bekommen? Zweifelsohne war der Herbst 1954 eine aufregende Zeit, hier standen sich zwei europäische Länder im ufologischen Wettstreit gegenüber: Italien und Frankreich. Beiden Nationen und ihren Bürgern spricht man ausgelassenes Temperament zu, und ausgerechnet dort tobte eine Untertassen-Invasion sondersgleichen. Bereits 1896/1897 war die amerikanische Airship-Welle von phantasievollen und ideenreichen Schreibern aufgeschaukelt worden und mancher Spaß wurde zum Knaller für die Schlagzeilen-süchtige Presse. Hier ist die Frage sicherlich angebracht, ob da nicht besondere Zeitungen so manche UFO-Invasion erst in Gang setzten, um das Publikum (und damit das Kaufinteresse am Blatt) auf sich zu lenken und durch immer neue Sensationen an sich zu binden. Nicht umsonst sind es gerade die Boulevard-Zeitungen, die die abenteuerlichsten Storys einbringen und damit unter Dauerbeobachtung der Öffentlichkeit stehen. Jenseits dessen ist sicherlich einmal mehr bemerkenswert, wie die Zeugen dieser kunstvoll inszenierten CE III-Vorfälle auf reale Stimulis reagierten und die normal-großen Menschen in ihren Taucheranzügen völlig verfremdet dargestellt wurden und sogar noch rein erfundene Ausschmückungen das bereits tolle Geschehen zusätzlich verzerrten.
"Das war keine ´Fliegende Untertasse´/Kleine Aufregung am Sonntagvormittag/Aus dem Polizeibericht" stand es am 6.Dezember 1954 in ´Mannheimer Morgen´: Sonntagvormittag gegen 8:30 h deuteten auf dem Meßplatz, an der Kurpfalzbrücke und auch an vielen anderen Stellen der Stadt Hände zum Himmel, wo in schlecht zu schätzender Höhe ein blinkendes "Etwas" (das uns sowohl als kreisrund, als oval, als silbern und auch als irrisierend beschrieben wurde) zu stehen schien. Natürlich war man in den meisten Fällen davon überzeugt, eine "Fliegende Untertasse" gesichtet zu haben. Wir müssen unsere Leser enttäuschen, denn Erkundigungen ergaben einwandfrei, dass es sich bei dem geheimnisvollen Gegenstand um eine sogenannte Radiosonde handelte, einem unbemannten, aus Spezialstoff hergestellten Ballon, der von einer Wetterstation aufgelassen worden war, um Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu messen. Diese im Wetterdienst üblichen Registrierballons sind mit einem Kurzwellensender ausgerüstet, der beim Platzten des Ballons in einer gewissen Höhe per Fallschirm die Rückreise antritt (und nicht mit einem Marsmenschen verwechselt werden möchte). Der Eindruck, der Fluggegenstand bewege sich gegen den Wind, kam dadurch zustande, dass er sich in einer Höhe zwischen 5.000 bis 6.000 Meter in einem sogenannten Drehwindgebiet befand, also verschiedene Male seine Richtung wechselte.
"´Fliegende Untertasse´ war ein Beobachtungsballon" meldete am 6.Dezember 1954 die ´Frankfurter Rundschau´: In den frühen Vormittagsstunden des gestrigen Sonntags glaubten Passanten in Mainz und in den Orten der Umgebung eine "Fliegende Untertasse" festgestellt zu haben und alarmierten die Polizei. Diese und andere Dienststellen, so auch der Wetterdienst widmeten sich sofort der geheimnisvollen Erscheinung. Tatsächlich zeigte sich südwestlich der Stadt in großer Höhe am Himmel ein silbern glänzendes rundes Ding, das zeitweise still zu verharren, dann aber sich rasch zu bewegen schien. Das Rätsel wurde schließlich durch eine Mitteilung des alarmierten Wetterdienstes Rheinland-Pfalz in Neustadt (Weinstraße) gelöst. Dieser hatte einen Wetterbeobachtungsballon eingesetzt, der sich in 27.000 Meter Höhe befunden haben soll.
"UFO-Sichtung in Oberhessen" meldete am 16.Dezember 1954 der ´Gießener Anzeiger´: Am Sonntag, gegen 19:30 h, fuhr der 24 Jahre alte Kraftfahrer Ernst Jung aus Holzheim, Turmgasse, mit seinem Motorrad nach Dorf-Güll, um dort an einer Verlobungsfeier teilzunehmen. Als Jung zum Klosterwald des Klosters Arnsburg hinüberschaute, sah er, wie sich dort eine rote Scheibe mit hoher Geschwindigkeit näherte. Er rief seiner Frau zu: "Man meint, die Sonne gehe unter." Die Scheibe näherte sich dann, bis sie in etwa 5 m Höhe ruhig stehen blieb. Dabei erkannte Jung, dass es sich nicht um eine Scheibe, sondern um eine "Zigarre" handelte, die etwa 5 m lang war und einen Durchmesser von gut 2 m hatte. Auf dem Erdboden zeichnete sich ein heller Schein ab, der, wie Jung am Mittwoch erzählte, vielleicht von einem Scheinwerfer herrühren konnte. Die Ehefrau Jung, die auf dem Soziussitz saß, schrie vor Angst laut auf und veranlaßte ihren Mann, weiterzufahren. Aus angemessener Entfernung beobachteten sie, dass nach etwa 30 Sekunden das Licht auf dem Erdboden verlöschte und die "Zigarre" mit erheblicher Geschwindigkeit wieder nach dem Klosterwald zurückflog. Während des ganzen Vorgangs, der sich in etwa zwei Minuten abspielte, behielt der unbekannte Flugkörper seine glutrote Farbe, auf der sich deutlich Schatten abzeichneten. Diese Wahrnehmungen wurden von dem Landwirt Karl Müller, 51 Jahre alt, Holzheim, Hauptstraße 59, bestätigt, der mit seiner Ehefrau in dem Linienomnibus saß, der um 19:25 h Holzheim in Richtung Dorf-Güll verläßt. Müller, Jung und zahlreiche andere Omnisbusgäste, die die gleiche Wahrnehmung gemacht hatten, wollten zu einer Verlobungsfeier nach Dorf-Güll. [Hört sich nach einem stark verzeichneten Report über einen Miniaturheißluftballon Marke Eigenbau an, der sich deutlich in der glutroten Farbe des Objektes abzeichnende Schatten, könnte durchaus ein Effekt des im Ballonkörper flackernden Feuers sein, der sich an der äußeren Hülle abzeichnete.]
"Untertassen-Kehraus" hieß es am 19.Dezember 1969 u.a. im ´Wiesbadener Kurier´: >Es ist in dieser Welt auf rein gar nichts mehr Verlaß. Nicht einmal mehr auf die Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen unsere Schulweisheit sich nichts träumen läßt. Daß alles Irdische diesem Prozeß unterworfen ist, nimmt man noch als unabänderlich hin. Wenn nun aber auch die außerirdischen Geschehnisse außer Rand und Band geraten, dann sind das wahrhaft bedrohliche Zeichen. Anlaß dieser pessimistischen Feststellung ist eine Nacht des Pentagon in Washington. Da hat sich nun seit nunmehr 21 Jahren eine eigens eingerichtete Dienststelle der amerikanischen Luftwaffe mit der Untersuchung der sogenannten UFOs oder -wie sie amtlich heißen- den "unidentifizierten Flugobjekten" befaßt. Der Volksmund hatte sie schlicht "Fliegende Untertassen" getauft. Da waren mit Akribie alle Beobachtungen aus vielen Ländern zusammengetragen worden, in denen vom Auftauchen der "Untertassen" die Rede war. Da hatten amerikanische Piloten etliches Material beigesteuert, da gab es abenteuerliche Berichte über Landungen und das Aussteigen von "kleinen, grünen Männchen mit feurigen Augen", die Blitze in ihre Umgebung versandten. Da wurden ganze Polizeiakten mit Zeugenaussagen der "Betroffenen" angelegt, in denen immer wieder davon die Rede war, daß um Umkreis der Landestellen der Strom ausgefallen und Verbrennungen bei Menschen und Gegenständen aufgetreten waren. Jeder kleinsten Meldung über UFOs aus irgendeinem Winkel dieser Erde wurde in diesem "Projekt Blaubuch" genannten Unternehmen nachgegangen [stimmt so nicht!]. das waren seit 1947 immerhin 12.618 Berichte. Ein ganzes Buch über dieses Unternehmen erschien und hatte Millionenauflage. Sein Titel "Der Weltraum rückt uns näher". Aber er rückte nicht. Denn jetzt entschied das Pentagon: Es gibt keine UFOs! Die Dienststelle wird aufgelöst, da ihr Fortbestehen weder aufgrund der nationalen Sicherheit noch im Interesse der Wissenschaft gerechtfertigt sei, Die "überwiegende" Zahl der UFOs habe sich als Ballons, Flugzeuge, Auto-Scheinwerfer, Spiegelungen, Sterne, Wolken oder Vögel erwiesen. Bleibt nur ein unaufgeklärter Rest von 701 unidentifizierten Objekten, ein Nebelstreif am UFO-Horizont. Er aber wird den UFOisten in aller Welt Beweis genug dafür sein, daß die kleinen grünen Männchen in ihren Untertassen uns aus auch weiterhin untentwegt beäugen.<
Aus Paris wurde am 5.Dezember 1979 durch dpa eine Überraschung gemeldet: "Ulk oder echter UFO-Spuk? Drei junge Franzosen bleiben bei ihrer Entführungsgeschichte". Der französischen Staatsanwaltschaft war es nicht gelungen, dem 19-jährigen Franck Fontaine und seinen beiden Freunden nachzuweisen, daß ihre unglaubliche Geschichte von der einwöchigen Entführung Fotaines durch ein UFO nur ein Ulk war. Nach zweieinhalbstündigem Verhör wurde Fontaine wieder entlassen, ohne daß die Behörde Anklage wegen beleidigender Irreführung der Polizei erhob. Der 19-jährige mußte die Geschichte seines Verschwindens und der überraschenden Wiederkehr auf einem Kohlfeld bei Clergy-Pontoise auch vor Psychiatern und Beamten der "Speziellen Untersuchungsgruppe für übernatürliche Phänomene" (GEPAN) erzählen. Fontaine war von den Außerirdischen offenbar gut versorgt worden - er fand sich eine Woche nach seinem Verschwinden weder hungrig noch durstig in einem Kohlfeld in der Nähe der Stelle wieder ein, an der er aus seinem lichtumhüllten Auto entwichen sein sein soll. Die französische Öffentlichkeit scheint von der Ernsthaftigkeit der Ermittlungen der Polizei beeindruckt, wenn auch eine Zeitung zur Fabel Fontaine´s bissig bemerkte: "Polizeibeamte haben keine Vorstellungskraft. Sie sind begrenzte Wesen. Ihr einziger Beitrag zur Literatur sind amtliche Protokolle." Wie auch immer, die Kargheit der Aussagen Fontaine´s läßt auch wenig Raum für Widersprüche zu.
Wie ´Die Welt´ am 4.Dezember 1979 zu berichten wußte, hatte der Vorfall in Frankreich größte Erregung ausgelöst, von überall her strömten "Spezialisten", Journalisten und sogar Leute in dem Städtchen zusammen, die angeblich schon einmal von einem UFO entführt worden waren. Einer behauptete auf einer eiligst zusammengerufenen Pressekonferenz: Er habe auf einer anderen Welt Buddha, Mohammed und Jesus getroffen. Eine regelrechte UFO-Börse richtete sich ein, an der die unglaublichsten Nachrichten aus anderen Welten gehandelt wurden. Doch die Polizei behielt die Füße indes auf dem Erdboden. Bis zum Wiederauftauchen Francks glaubte sie an einen schlechten Scherz, auch wenn sie ihm dies nachweisen kann. Auf jeden Fall "fehlten die üblichen Merkmale der Passage eines UFOs wie ein unterirdisches Magnetfeld etwa oder Verbrennungsspuren an der Erdoberfläche, wie sie der zentrale UFO-Dienst der Pariser Polizei in früheren Fällen ermittelte". UFO-Dienststellen-Leiter Kommissar Cochereau: "Wir halten das für Blödsinn." Damit sollte er recht haben, wenn auch erst viele Jahre später einer der Beteiligten den Scherz eingestand, nachdem die Versuche der Gruppe, einen UFO-Kult um Fontaine aufzuziehen nicht glückte. Wichtig hingegen ist die aus diesem Fall gewonnene Erkenntnis: Polizei und Staatsanwaltschaft können für sich überzeugt sein, einem Schwindel aufgesessen zu sein, nachweisen kann man ihn aber nicht, wenn die Kargkeit der Aussagen den Raum für Widersprüche aussperrt. Doch selbst der von vielen UFOlogen verehrte Jacques Vallée hatte seine Probleme mit diesem Fall und wollte ihn nicht so recht zurückweisen, er baute darum einen Verschwörungs-Mythos über Finstermänner im Hintergrund auf und lief damit in die Irre.
Und schon gabs gleich einher eine dpa-Meldung aus Rom, Italien: "Nachtwächter von UFO gefangengehalten?" Mit einer neuen Form von Entführung muß sich die Polizei in Genua befassen - der 27-jährige Nachtwächter Fortunato Zanfretta meldete der Polizei, in der Nacht zum Montag drei Stunden Gefangener eines UFOs gewesen zu sein. Nach Angaben der Polizei behauptete Zanfretta, am späten Sonntag abend beim Auftanken seines Wagens von der Besatzung einer Fliegenden Untertasse gefangen genommen und - zusammen mit seinem Auto - 30 km entfernt in einer Berggegend wieder entlassen worden zu sein. Als "Beweis" für die Entführungsthese stellte die Polizei fest, daß Zanfretta in der angegebenen Zeit tatsächlich von seinen Kollegen über Sprechfunk nicht erreichbar war und daß der Benzintank seines Autos -trotz der Entfernung zur Tankstelle- keinen Verbrauch aufwies. Zanfretta, der von der Polizei mit zerrissenen Kleidern und an einem Schock leidend in der Umgebung von Genua aufgegriffen worden war, hatte ein ähnliches Abenteuer angeblich schon im vergangenen Jahr erlebt. Auch damals, so erklärte der Nachtwächter, habe er ein unbekanntes Flugobjekt gesehen und sei mit der Besatzung zusammengekommen.
Diese Serie von dramatischen Zwischenfällen passierte die deutsche Öffentlichkeit Schlag auf Schlag. Und weitere Schlagzeilen wie "UFO über Paris" oder "Rom/Paris: UFO-Alarm" rundeten natürlich die öffentliche Gewahrwerdung an jenen Tagen ab. Hier wurde natürlich auch wieder auf den Fall aus Cergy-Pontoise verwiesen. Am 12.Dezember 1979 lief im DDR I-Fernsehen eine Sendung mit dem Titel ´Hallo Nachbarn im All´. U.a. ging es hierbei auch um UFOs, die aber durchweg als Auswuchs der westlichen Skandalpresse erklärt wurden. Eigene, also im Ostblock auftretende, UFO-Sichtungen wie in Polen wurden dann als Luftturbulenzen identifiziert.
"Feuerkugel über dem Inntal" meldete der ´Haller Lokalanzeiger´ vom 7.Dezember 1984: Freitag, 30.November, um 16:44 Uhr abends raste in lautlosem Flug eine Lichtkugel über Innsbruck hinweg in Richtung Osten, absplitternde Teile hinter sich lassend, in hundert- bis tausendfacher Helligkeit der Venus weißbläulich leuchtend, und verglomm nach einigen Sekunden Sichtbarkeit schließlich über der Gemeinde Weerberg. Es handelte sich vermutlich um einen speziellen Meteoriten, der größer war als die üblichen Sternschnuppen. Dieselbe Himmelserscheinung wurde auch von Mils aus beobachtet. Als Hinweis für Himmelsbetrachter unter den Lesern sei noch angefügt, dass jetzt mehr und mehr am Abendhimmel die überhelle Venus sichtbar wird. Sonnenwärts daneben aber glänzt als Besonderheit im Dämmerlicht der Jupiter.
Quelle: CENAP Archiv