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Mars-Chroniken - Die aufgebrochene Marsoberfläche bei Claritas Fossae

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Teil der Abbruchkante Claritas Rupes auf dem Mars

Blick auf einen Teil der Abbruchkante von Claritas Rupes

Anaglyphenbild von Claritas Rupes

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Aktuelle Aufnahmen der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen hochauflösenden Stereokamera HRSC auf der Mars Express-Sonde zeigen einen Teil der Abbruchkante Claritas Rupes auf dem Mars, die das Grabensystem Claritas Fossae umgibt. Es bildet die östliche Grenze der riesigen Vulkanregion Tharsis, in der sich die meisten großen Marsvulkane, darunter auch der Olympus Mons, befinden.

Die vielen Brüche, die das Gebiet durchziehen, sind durch Spannungen in der Marskruste bei der Bildung der bis zu zehn Kilometer hohen Tharsis-Aufwölbung entstanden. Dieses Aufbrechen der Oberfläche bewirkte, dass ganze Blöcke der Marskruste in die neu entstandenen Zwischenräume abglitten und so ein charakteristisches Landschaftsbild mit auffallenden Geländestufen erzeugten. Auf der Erde führten ähnliche Prozesse beispielsweise zu Grabenbrüchen wie dem Oberrheingraben zwischen Basel und Karlsruhe oder dem Eger-Graben in Tschechien.

Rechts im Bild erkennt man einen helleren Hügel, der aus relativ weichem und leicht erodierbarem Material zu bestehen scheint. Dieses befindet sich auch an der Abbruchkante in der rechten unteren Bildhälfte (Bilder 1 und 2). Dieses Material könnte sogenannte Phyllosilikate (Schichtsilikate) enthalten. Hierbei handelt es sich um Tonminerale, die reich an Eisen und Aluminium sind und die nur unter längerer Einwirkung von Wasser auf vulkanischem Gestein entstehen. Hinweise darauf lieferten auch Beobachtungen mit dem CRISM-Instrument an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters der NASA, das in der Nähe ebenfalls solche hellen Materialien untersucht hatte.

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Übersichtskarte über das Gebiet von Claritas Rupes

Topographische Bildkarte von Claritas Rupes

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  • Bildverarbeitung

    Die Aufnahmen mit der HRSC (High Resolution Stereo Camera) entstanden am 30. November 2013 während Orbit 12.600 von Mars Express. Die Bildauflösung beträgt etwa 14 Meter pro Bildpunkt (Pixel). Die Abbildungen zeigen einen Ausschnitt bei etwa 27 Grad südlicher Breite und 254 Grad östlicher Länge. Die Farbdraufsicht (Bild 1) wurde aus dem senkrecht auf die Marsoberfläche gerichteten Nadirkanal und den Farbkanälen der HRSC erstellt; die perspektivische Schrägansicht (Bild 2) wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Das Anaglyphenbild (Bild 3), das bei Betrachtung mit einer Rot-Blau- oder Rot-Grün-Brille einen dreidimensionalen Eindruck der Landschaft vermittelt, wurde aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die in Regenbogenfarben kodierte Draufsicht (Bild 5) beruht auf einem digitalen Geländemodell der Region, von dem sich die Topographie der Landschaft ableiten lässt.

  • Die High Resolution Stereo Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Das Wissenschaftsteam unter Leitung des Principal Investigators (PI) Prof. Dr. Ralf Jaumann besteht aus 40 Co-Investigatoren, die aus 33 Institutionen und zehn Nationen stammen. Die Kamera wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die hier gezeigten Darstellungen wurden von der Planetary Sciences Group an der Freie Universität Berlin erstellt.
  • Quelle: DLR
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