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25.06.2002
Französische Generäle sehen die Realität unidentifizierter Flugobjekte bestätigt
Stellen Sie sich einmal vor, ein paar hohe Offiziere und Berater der Bundeswehr, ein Admiral, Wissenschaftler und ein Mitarbeiter vom BND wenden sich an Bundeskanzler Schröder und Bundespräsident Rau, um ihnen nahe zu legen, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit einem UFO-Forschungsauftrag auszustatten, da man sich inzwischen sicher sei, dass Außerirdische die Erde besuchten. Undenkbar vielleicht in Deutschland? Realität in Frankreich!
Denis Letty spricht in kurzen Sätzen, lässt sich die Informationen förmlich aus der Nase ziehen. Als Kommandant der "Force aérienne tactique" (FATAC) war er ab 1966 für die Entgegennahme von Berichten seiner Piloten über Begegnungen mit unidentifizierten Flugobjekten verantwortlich. Seitdem interessiert er sich für die Objekte, die immer wieder in unseren Luftraum eindrängen. Heute ist Letty Präsident der privaten Studiengruppe COMETA, die in Frankreich kurz, aber heftig Aufsehen erregt hat. Diese Gruppe ist kein Verein von Feierabendplauderern. Sie besteht aus drei Generälen, einem Admiral, Wissenschaftlern aus verschiedenen Gebieten und, so der Journalist Bernard Thouanel, aus aktiven Agenten des Geheimdienstes*. COMETA steht dafür ein, dass die "extraterrestrische Hypothese" zur Erklärung von UFOs die wissenschaftlich fundierteste sei**. Die Möglichkeit, dass es sich lediglich um irdische Entwicklungen handele, könne man ausschließen, da sich so etwas "nicht länger als zehn Jahre" geheim halten ließ. Diese Thesen haben sie am 17. Juli 1999 in ihrer 90-seitigen Studie [1] "UFOs und Verteidigung - Auf was muss man sich vorbereiten?" in [2] VSD Hors-Série veröffentlicht. Bernard Thouanel, Chefredakteur des Magazins VSD*** Hors-Série, hatte eine Kopie des ursprünglich anscheinend nicht zur Veröffentlichung vorgesehenen Papiers in die Finger bekommen, nachgefragt, ob er es veröffentlichen könnte ... voilà. Denn die ursprüngliche Zielgruppe des Papiers war nicht die Bevölkerung, sondern es waren Entscheidungsträger in [3] Politik, Militär und Forschung. Letty sieht das Mini-Buch vielmehr als Update der Forschungsergebnisse denn als Studie. Er bezieht sich auf den Bericht des Ausschusses der Auditoren des IHEDN von 1977. Das französische "Institut des hautes études de défense nationale"**** (IHEDN) ist eine dem französischen Verteidigungsministerium zugehörige Denkfabrik mit militärischen und zivilen Mitgliedern. Zu seinen Aufgaben gehört es, Entscheidungsträger über die Streitkräfte und die Landesverteidigung im Allgemeinen zu informieren und zu beraten. Jedes Jahr gibt es "Beförderungen", wonach man zum Ausschuss der Auditoren (AA) gehört - man könnte ihn vielleicht Weisenrat nennen.
*= Was natürlich nicht automatisch ausschliesst, dass der private Verein nicht auch Feierabendplaudereien auf ufologischer Ebene durchführt. Wer z.B. das neue Buch von Dr.David Clarke & Andy Roberts, "Out of the Shadows" (vom britischen Verlag Piatkus, http://www.piatkus.co.uk, ISBN 0-7499-2290-7), durcharbeitet wird feststellen, dass die Briten selbst in ihrer Hocharistokratie und ihren höchsten militärischen Führungsstäben Fliegende-Untertassen-Gläubige hatten/haben - Sir Peter Horsley (immerhin einmal Assistant Chief of Air Staff) glaubt sogar einem Außerirdischen (!) in dessen Wohnung in Chelsea begegnet zu sein. Prinz Philipp ist Leser einer britischen UFO-Zeitschrift etc.
**= Von den wichtigen und grundlegenden UFO-Falluntersuchungen die von den Mitgliedern selbst durchgeführt wurden und die Basis aller Bewertungen von einigermassen ernsthafter Natur sind, ist dabei leider nie die Rede, sondern immer nur von dem von was sie in der UFO-Literatur im weitesten und sehr weitesten Sinne (inklusive Corso!) gelesen haben und was ihnen "gut" erschien. Damit ist das Wort von einer "Studie" oder gar von "Forschungsergebnisse" so nicht richtig. Studierte man alle UFO-Artikel die in den 50 Jahren BILD-Zeitung bei ihr erschienen wäre das Ergebnis ident. Geht man danach ist man natürlich suggestiv auf dieser Ebene festgenagelt, dann ist die "extraterrestrische Hypothese" sogar zwingend.
***= Vielleicht ähnlich unserem P.M.
****= Der Bezug hierzu ist dabei irreführend, auch wenn die Privatleute der privaten Vereinigung ehemals dort zeitweise auch anwesend waren. Selbst beim National Investigations Committee on Aerial Phenomena (NICAP) der 50er und 60er Jahre, ein privater UFO-Klub in Washington, DC unter Ex-Major (der Handelsmarine) Donald Keyhoe, kümmerte man sich jahrzehntelang um das Sammeln von Fliegenden Untertassen-Meldungen und versuchte sich in UFO-Kongressanhörungen. Beim NICAP waren im Zuge der Zeit viele ehemalige Offizielle Washington´s Mitglied - sogar der erste CIA-Chef Hillenkoetter. Dennoch, all das was dort geleistet wurde war ufologische Propaganda und keine wirkliche UFO-Fall-Untersuchungsarbeit, also die Forschung. Genauso wie bei COMEDA. Namen und Ränge sagen allein also noch gar nichts aus. Der seriöse private UFO-Forscher Perry Petrakis von der größten UFO-Organisation Frankreich, SOS OVNI, wrante bei Erscheinen des Berichts sofort, weil "der sichtbare Trend sich der paranoiden Seite der UFOlogie in diesem Bericht sich zuzuneigen ist eher ein Alarmsignal" als ein Ausweis für Seriosität. Für Petrakis ist klar, dass der Report genau das Gegenteil von dem erreichte, was er bezweckte: "Der COMETA-Report ist schiefgelaufen und dadurch wird für die nächsten Jahre jegliches seriöse oder offizielle Interesse am UFO-Phänomen erstickt." Inzwischen erschien bereits in der großen französischen Tageszeitung Liberation am 21.Juli 1999 ein ganzseitiger Artikel von Pierre Lagrange. Auch hier erfährt der Bericht herbe Kritik, sein Inhalt wird im Untertitel auf "Zwischen Akte X und Independence Day" herabgestuft. Lagrange bedauerte, dass die sogenannten "Experten" mehr Desinformation ausgaben, als sachliche Information; auf der Schiene der finsteren Konspirationen fuhren, als Licht ins Dunkel zu bringen. Gerade auch die falschen Vorstellungen über Roswell, basierend auf Corso´s Buch, sorgten dafür, dass das ganze Unternehmen ein Schlag ins Wasser wurde.
Mitglieder von COMETA - Folgende Personen sind in der Studie genannt: Général Denis Letty: Präsident von COMETA, Generalmajor a.D. der französischen Armée de l´Air, dort ab 1966 Kommandant der taktischen Luftstreitkräfte "Force aérienne tactique" (FATAC) und zuständig für die Entgegennahme von UFO-Berichten, von 1980 bis 1982 Kommandant des Stützpunktes Strasbourg, nach seinem Ausscheiden aus dem IHEDN Kommandeur der Operationszentren in Mauretanien und im Tschad, heute Vorsitzender eines privaten Unternehmens. Dr. Michel Algrin: früher IHEDN, Doktor der Politikwissenschaft, praktizierender Anwalt. Général Pierre Bescond: früher IHEDN, Brigadegeneral a.D. des Corps der Rüstungsingenieure. Denis Blancher: amtierender Chefinspektor der Gendarmerie im Innenministerium. Dr. Jean Douglas: Ingenieur im Ministerium für Landschaft, Wasser und Wälder. Général Bruno Le Moine: Brigadegeneral a.D. der Armée de l´Air, heute technischer Direktor eines industriellen Unternehmens. Françoise Lépine: Mitglied der Gesellschaft für Verteidigungsstudien "Fondation pour les études de défense". Christian Marchal: Chefingenieur im "Corps des mines", Forschungsdirektor am Französischen nationalen Forschungsinstitut für Raumfahrt "Office national d´études et de recherches aérospatiales" (ONERA). Admiral Marc Merlo: Admiral a.D. der französischen Seestreitkräfte. Général Dr. Alain Orszag: Brigadegeneral a.D. des Corps der Rüstungsingenieure, Doktor der Physik, heute Berater für private Unternehmen.
Frankreichs diskrete Vergangenheit. Die Mitglieder von COMETA kommen größtenteils auch aus dem Umfeld des IHEDN. Ursprünglich sollte die Studie den IHEDN Ausschuss als Verfasser tragen, doch die Inhalte gingen wohl etwas zu weit für eine Organisation, die immerhin das Verteidigungsministerium in Fragen der nuklearen Strategie der Nation berät. Im Grundtenor ähnelt die neue Studie dem [4] Bericht des IHEDN (AA) von 1977: Es bleibt jedoch eine kleine Anzahl "unidentifizierter" Fälle, die bis heute nicht durch ein bekanntes Phänomen oder die Kombination bekannter Phänomene erklärt werden können. Dieser Rest variiert (...) zwischen 15% und 5% der Gesamtzahl der Fälle. Das Problem der Authentizität von UFOs liegt in diesem Rest*. Auch wegen der Rückendeckung durch diesen Ausschuss des IHEDN, manche Forscher sagen auch des IHEDN selber, wurde 1977 Frankreichs erste permanente Gruppe zur Untersuchung von UFOs offiziell eingerichtet**. Anfangs noch mit zwölf Mitgliedern und einem wissenschaftlichen Beirat leistet sich der Elysée-Palast heute immerhin noch eine Stelle. Doch als Leiter des "Service d´études des phénomènes rares atmosphériques" (SEPRA), einer Abteilung der französischen Raumfahrtagentur CNES, musste Jean-Jacques Velasco noch bis vor kurzem neben der Untersuchung "rarer Atmosphärenphänomene" auch bekannte Phänomene behandeln, wie zum Beispiel die Sicherung des Wiedereintritts von Raketenstufen in die Atmosphäre***. Auch Velasco bestätigt, z.B. im [5] CNES Web Magazine, dass nach ausgiebiger Untersuchung in etwa fünf Prozent der Fälle "physikalisch reale Phänomene" eine Erklärung schuldig blieben. Im Interview wird er deutlicher: "Ich stelle ein Phänomen fest, das unwiderlegbar existiert, weil wir es wissenschaftlich messen.**** Etwas geschieht am Himmel. Heute kann man Herkunft und Natur dieser Ereignisse noch nicht bestimmen. Wir wissen nicht, wie wir es erklären sollen. Also stellt man sich Fragen. Wenn wir nicht in der Lage sind, wenn unsere Technologie es nicht erlaubt, Antworten zu den Objekten am Himmel zu liefern, dann heißt das, dass Jemand die Technologie realisiert. Doch über die Herkunft lasse ich jeden selber schlussfolgern. Ich kann die außerirdische Hypothese nicht ausschließen. Doch das ist nur eine Hypothese, keine Gewissheit." COMETA setzt an dieser Stelle an. Velascos UFO-Untersuchungen und die der Gendarmerie, der Luftstreitkräfte und anderer zur Kooperation angehaltener Behörden sind ebenso in ihre Studie eingegangen wie Ergebnisse der in Frankreich bereits seit den 50ern laufenden Untersuchungen.
*= Richtig, genau dies ist das Problem, weil auch aus diesem Restsatz immer wieder Fälle nachträglich aufgrund neuer Informationen, meistens über ´verdeckte Geheimnisse´ rund um die Zeugenpersönlichkeit (!), identifiziert werden. Zudem hängt die "hohe Zahl" der "noch unidentifizierten Fälle" unmittelbar mit den Kenntnissen über das IFO-Spektrum der Untersucher zusammen. Kennt man z.B. die Miniatur-Heißluftballone als IFO-Stimulus (Auslöser für UFO-Meldungen) NICHT, dann springt natürlich aufgrund der großen Anteiligkeit dieses Silvester-Raketen-Ersatzartikels im Gesamtspektrum von UFO-Meldungen die Zahl scheinbar "unerklärter Fälle" künstlich hoch. So auch in den Fallkatalogen der deutschen, "akademischen UFO-Forscher" von MUFON-CES bestens zu sehen, wo dieses "Kinderspielzeug" immer noch als exotisches UFO durchgeht.
**= Dies war die berühmte GEPAN, die Studiengruppe für unidentifizierte Luft- und Raumphänomene; 1988 wurde durch die CNES die UFO-Gruppe GEPAN Schritt um Schritt eingefroren bzw auf ein geringeres Level gestellt und neu benannt: Service of Expertise of Atmospheric Reentry Phenomena/SEPRA. An Wiedereintritt-Phänomenen von (irdischen) Raumschiffen ist naturgemäss eine Weltraumfahrtbehörde interessiert. Die Feststellung von Satelliten-Reentrys ist Hauptaufgabe des SEPRA! Die alte "echte UFO-Gruppe" GEPAN wurde aus politischen Gründen gestoppt - aber aus ganz anderen als Sie jetzt denken mögen! Ein führender Kopf der Gruppe, Dr.Petit, hatte nämlich plötzlich ufologisch-esoterisch zu spinnen angefangen und das Buch »Enquete sur des Extraterrestres qui sont Parmi Nous - Le mystere des Ummites« (etwa: "Die Suche nach Außerirdischen unter uns - Das Rätsel der Ummonauten") herausgebracht, welches in der Ausgabe vom 11.September 1991 in der großen französischen Illustrierten VSD (immerhin Veranstalter der Ralley Paris-Dakar) mit einer Titelgeschichte bedacht wurde, weil Petit nun jeglichen Anspruch auf Glaubwürdigkeit verloren hatte. Zwei Reporter der Zeitschrift hatten nämlich in Toulouse das Büro des GEPAN besucht und Petit sowie die restlichen Leute des Teams persönlich kennengelernt. Sie staunten nicht schlecht, als sie bald darauf auch das französische Hauptquartier der UFO-Klon-Sekte von RAEL (alias Claude Vorilhon, ehemaliger Rennsport-Journalist) besuchten und auf dem weitfassenden Grundstück ausgerechnet in der sogenannten "Liebes-Grotte der Versprechungen" die vier letztverbliebenen GEPAN-Leute antraffen, wo man sie gerade verwöhnte...
***= Dies wird nicht richtig dargestellt und vor allen Dingen werden die Prioritäten verdreht und so getan als spielten UFOs als rare Atmosphärenphänomene eine wichtigere Rolle als es ist.
****= Wäre dem wirklich so, dann ständen ja die UFOs längst als wissenschaftliche Tatsache im Physik-Buch. Die Wirklichkeit sieht bekanntlich anders aus.
Für Bernard Thouanel ist es, neben der Hochkarätigkeit der Mitglieder, die Tatsache, dass weitreichende Empfehlungen Entscheidungsträgern übermittelt worden sind, die die Studie so besonders machen*. Sie gelangte auch in das Kabinett von Präsident Jacques Chirac und in die Hände von Premierminister Lionel Jospin. Jean-Jacques Velasco übergab diesem im Frühjahr 1999 die Studie persönlich bei einem Flughafen-Zwischenstopp. In einem Radiointerview erklärte Denis Letty, das Kabinett von Jacques Chirac habe das Papier vier Tage vor der Veröffentlichung erhalten ([6] France-Inter), 23. Juli 1999). Dessen Stab bestätigte dem belgischen Ufologen [7] Claude Maugé den Eingang: Dieser "Bericht", zusammengestellt von Mitgliedern einer Vereinigung nach Gesetz 1901 [vergleichbar dem deutschen Verein, Bemerkung des Autors], antwortete nicht auf eine offizielle Anfrage und hat keinen speziellen Status. Sie werden bemerkt haben (Seite 7), dass die Autoren unter anderem beabsichtigten, Entscheidungsträger über dieses Thema zu informieren. In diesem Sinne wurde zur Information auch eine Kopie an den Präsidenten der Republik geschickt. Ein Jahr vor der Übernahme der EU-Präsidentschaft im Jahr 2000 sollte die Regierung auf die "quasi sichere physikalische Realität komplett unidentifizierter Flugobjekte" aufmerksam gemacht werden. COMETA empfiehlt, die bestehenden französischen UFO-Forschungsanstrengungen auszuweiten. In der "höchsten Ebene des Staates" sollte eine Zelle mit der Aufgabe installiert werden, nationale und internationale Perspektiven der UFO-Forschung zu entwickeln. Wie die amerikanische Journalistin Leslie Kean schreibt, erwartete COMETA von der Regierung [8] "keine Antwort, nur Aktionen".
*= Die Besonderheit, die wirkliche Besonderheit, liegt aber darin, dass der Bericht keinerlei Folgen hatte - genauso als sei er für die politischen Entscheidungsträger nicht relevant. Und diese "Aktion", die eben nicht stattfand, ist noch die beste Antwort.
"Anhaltende Desinformation": Was der Studie politischen Sprengstoff verleiht, ist die Position, die COMETA gegenüber den USA einnimmt. Die Autoren sehen deren Verhalten in punkto UFOs seit dem Roswell-Vorfall des Julis 1947 als "höchst seltsam" an*. Dieser Schritt bedeutet praktisch eine neue Qualität in der französischen UFO-Politik. Am 8. Juli 1947 gab das Roswell Army Air Field in New Mexico die Mitteilung heraus, dass man in den Besitz einer "fliegenden Untertasse" gelangt sei Die Meldung erreichte die Nachrichtenagentur Associated Press um 14:26 Uhr. Nur drei Stunden später dementierte eine höher gelegene Stelle - das abgestürzte Objekt sei nur ein Wetterballon gewesen (Dolan 2000). COMETA wirft den US-Geheimdiensten eine seitdem "anhaltende Desinformation" vor und der simpelste Grund dafür sei, dass die Vereinigten Staaten mit allen Mitteln eine technologische militärische Überlegenheit gegenüber konkurrierenden Ländern bewahren wollten. "Jeder größere Geheimdienst, sei es der MI5, die DGSE oder die CIA, wird versuchen, das größtmögliche Wissen über UFOs zu erlangen," erläutert Journalist Thouanel hier anknüpfend, "denn, wenn es wahr ist, dass wir Besucher haben, wird jeder die Technologie haben wollen. Es geht hier um Vorherrschaft. Das Land, das diese Geräte zur Verfügung hat, um seine Luftstreitkräfte zu formen, kontrolliert die Erde." Ist es das, worum es hier geht? Fürchten die Teile des Apparats, die sich in COMETA zusammengefunden haben, dass Frankreich den Anschluss an die USA verpasst, die im Besitz außerirdischer Technologie sind? Es würde zumindest die Geheimhaltung erklären, die das UFO-Phänomen seit Anfang der Diskussion umgibt. Denn jeder muss wohl zugeben, dass, sobald über UFOs diskutiert wird, auch recht bald von Vertuschung die Rede ist. Das kann man jedoch auch den Franzosen vorwerfen. Akten, die die Ermittlungen der SEPRA, der Gendarmerie, etc. betreffen, bleiben [9] 60 Jahre unter Verschluss. Feststeht nur, dass die USA eine Flotte neuer Flugzeuge mit teils "exotischen" Antrieben entwickelt hat, von denen vielleicht schon welche einsatzbereit sind. Eine Faustregel besagt, dass militärische Entwicklungen der im Zivilbereich eingeführten Technologie um etwa 20 Jahre voraus sind. Laut der Federation of American Scientists ist es auch unklar, ob die politische Führung des Landes überhaupt über diese [10] schwarzen Projekte im Bilde ist. Verantwortlich zeigen sich üblicherweise Abteilungen eines Geheimdienstes oder des Energieministeriums. Mit wenigen Ausnahmen ist nicht mal ein Budget identifizierbar.
*= Vor ein paar Jahren schoß zum Ende der Roswell-Debatte der Name Philip J.Corso plötzlich ins ufologische Rampenlicht, weil dieser behauptete, dass die größten wissenschaftlich-technischen Fortschritte der US-Industrie auf dem Nachbau von Alien-Technologie basierten, die man dem bei Roswell angeblich 1947 abgestürzten Fremd-Raumschiff entnahm und duplizierte. Darüber berichtete der inzwischen verstorbene Corso in dem Buch "The Day After Roswell", der als Colonel ehemals im Pentagon diente und mit seinen "Enthüllungen" in Folge von ´Mr.Area 51´, Bob Lazar, eine moderne UFO-Legende weitersponn und angeblich brisante sowie schockierende Neuigkeiten als sehr alter Mann kurz vor seinen Tode in Umlauf brachte. Bereits Mitte der 60er Jahre trat Corso in ganz anderen Dingen ins Fadenkreuz des FBI und stellte sich als notorischer Lügner heraus.
Der Knackpunkt dürfte sein, ob wirklich außerirdische Technologie in die Entwicklungen mit einfließt. COMETA zeigt sich davon überzeugt. In dieser Hinsicht ist es interessant, dass die Hauszeitschrift des französischen Verteidigungsministeriums [11] "Armée d´aujourd´hui" in der Septemberausgabe 1999 einen Artikel über die hausverwandte UFO-Studie plante. Aus Gründen, über die man auch wieder nur spekulieren kann, kam es jedoch nicht zur Veröffentlichung des bereits geschriebenen Artikels. Der Text ist dann der belgischen Gruppe [12] UFOCOM zugespielt und von derselben [13] veröffentlicht worden. Es zeigt sich, dass nicht nur COMETA im Artikel sehr gut weggekommen wären, sondern auch der Roswell-Vorfall. Der UFOCOM-Autor beruft sich auf seine Quelle, die Veröffentlichung in "Armée d´aujourd´hui" sei aus Sicht des Verteidigungsministeriums "nicht opportun" gewesen. Dieser geplante Artikel wirft Fragen nach der Unterstützung auf, die COMETA in der französischen Regierung zuteil ist. Natürlich wiegelte das IHEDN ab: Das IHEDN möchte klarstellen, dass die Aussagen dieser Individuen nur sie selbst und ausschließlich sie selbst betreffen und in keiner Weise eine Reflexion der Gedanken des IHEDN sind, welches keine speziellen Informationen zu diesem Thema hat. Dennoch schreibt Général Bernard Norlain, Militärberater von Premierminister Chirac in den 80ern und zum Zeitpunkt der Gründung von COMETA (Februar 1995) Direktor des IHEDN, in seinem Vorwort zur Studie, dass, falls COMETA neue Anstrengungen und internationale Zusammenarbeit erreichen, das IHEDN dann "der Nation und vielleicht der Menschheit" sehr geholfen haben wird.
Literatur:
COMETA: Les OVNIS et la défense - A quoi doit-on se préparer?. Paris: G.S. Presse, 1999, S.1-90. IHEDN (AA): Rapport sur les " Phénomènes aériens non identifies ". 20. Juni 1977, S.1-22.Dolan*, Richard M.: »UFOs and the National Security State«**. Rochester/New York: Keyhole Publishing Company, 2000, S.1-544.
*= Dieser geht soweit, "die UFO-Daten" aus der UFOlogie als Wissen über die Realität der UFOs gleichzusetzen mit anderen gesellschaftlichen Realitäten wie die Existenz des Rauschgifthandels, des JFK-Attentats, das Artensterben etc. Die UFO-Realität als exotisches Phänomen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten sieht Dolan sogar von der Mehrheit der Menschen anerkannt, was eine "Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und [mangelnder] offizieller Anerkennung" der UFOs hergebe. Eine kühne Behauptung, die sich leicht anhand der öffentlichen Umfragen widerlegen lässt! Genauso wie die Behauptung, wonach "die [fröhliche] Hauptantwort der Medien" auf "gute UFO-Fälle" es sei, diese als "klassifizierte Technologie" der irdischen Mächte zu erklären. Alle natürlichen Erklärungen der UFOs führen nämlich nach Dolan, selbstverständlich unter einer "objektiven Betrachtung der verfügbaren Beweise" zu einem (wo?) "widerhallenden Nein". Augen zu und voll durchgestartet? Und was mit mit den sachkundigen Skeptikern? Ja, die geben sowieso immer "die richtige Antwort auf die falsche Frage" - werden Sie mit dieser mir unverständlichen (selbst rhetorisch sinnlos gesetzten) Formulierung glücklich. Nach über 50 Jahren modernem UFO-Phänomen wissen wir über vermeintlich echte UFOs der exotischen Natur immer noch nichts (auch wenn die "UFO-Schatztaucher" da ganz anderer Meinung sind), dafür haben wir aber unerwartet sehr viel über die Majorität der UFO-Meldungen gelernt - sie sind nicht-erkannte IFOs und genau die haben wir als Fachleute ungewollt sehr gut kennengelernt. Im Gegensatz zur Wirklichkeit des Rauschgifthandels (ist übrigens der UFO-Aberglaube nicht auch eine Art mentales Rauschgift?), des JFK-Attentats und das Artensterben sind UFOs nur in der Pseudo-Wirklichkeit des virtuellen Sogs des Ufotainments existent.
**= Wer ist eigentlich dieser Autor? Eingentlich ein Niemand aus dem Nichts. In Dolan´s Buch ist trotz 550 Seiten nichts über ihn selbst zu erfahren, doch auf der I-Net-Seite seines Herausgebers wird zur Werbung Bezug auf eine Wochenzeitung in Rochester (New York) von Anfang 2001 genommen, die das Buch besprach. Doch es gab auch Infos über Dolan selbst: So ging er 1985 als Student an die Universität von Rochester um Geschichte zu studieren. Doch dann entschloß er sich eigene Wege zu gehen und schloß seine akademische "Laufbahn" ohne Abschluß ab. Dann wurde er zum Freien Schriftsteller, seine Geschäftsadresse ist seine Privatadresse.
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03.07.2002
Fliegende Untertassen-Mania: Vor 55 Jahren fand die erste UFO-Invasion statt
Der 4.Juli 1947 brachte die erste große Fliegende Untertassen-Invasion für Amerika mit sich. Wir erinnern uns der Umstände: In der Halloween-Nacht 1938 hatte Orson Wells aus dem Big Apple sein unvergessenes Radiohörspiel in pseudo-dokumentarischer Form von einer Marsianer-Invasion in Gestalt des "Krieg der Welten" ausgestrahlt und eine Panik im Sendegebiet verursacht. Damit war Amerika aufgerüttet und vom Thema berührt. 1947 war der Zweite Weltkrieg gerade einmal 2 Jahre vorbei und die Nation blühte in einem Nachkriegs-Wirtschaftswunder auf. Die Menschen standen am Tor zu einer vielversprechenden Zukunft: überall erwartete man technische Errungenschaften der nie gesehenen Art - Raketenflugzeuge, Düsenjäger und das Weltraumzeitalter mittels Satelliten und Raketen zum Mond zeichnete sich ab. Die "final frontier" sollte überschritten werden...
Und dann machte am 24.Juni 1947 ein Privatflieger und Geschäftsmann über dem Staate Washington eine Formation von metallisch-blitzenden Objekten in der Ferne aus, die er zunächst für eine Formation neuer, geheimer Flugzeuge hielt. Doch weil sie irgendwie ziemlich flach und sichelförmig ausschauten kamen sie ihm doch merkwürdig vor. Er meldete dies der Presse und ein Journalist erfand für diese Erscheinung den bildlichen Begriff der "flying saucers" (= Fliegende Untertassen). Im Sommerloch 1947 schlug die Meldung wie eine Bombe ein und plötzlich sah alle Welt am Himmel seltsame Gegenstände umherziehen, die man als "flying saucer" oder "flying disc" bezeichnete. Alles was irgendwie befremdlich ausschaute und nicht sofort zu identifizieren war nannte man ab sofort Fliegende Untertasse oder Fliegende Scheibe (so zusagen die frühe Form der Musik-CD wie wir sie heute kennen). Andererseits hatte Amerika gerade am 20.Juni mit einer Leckeed P-80 den damaligen Welt-Geschwindigkeitsrekord mit 623 mph gebrochen und feierte sich selbst als die Luftfahrt-Nation schlichthin. Dies brachte Hoffnungen und Erwartungshaltungen beim Volk von ´Uncle Sam´ mit sich.
Amerika geriet geradezu in einen Melderausch von derartigen Objekten - und damit ausser Rand und Band. Die Spekulationen überschlugen sich und schnell wurden die neuen Himmels-Phänomene auch zum Gegenstand des öffentlichen Humors. Man hielt nun auch landesweit Ausschau nach den fremden Eindringlingen und der "World Inventors Congress" der genau in dieser Zeit in Los Angeles tagte lobte einen Preis von eintausend Dollar für jeden aus, der eine "Fliegende Untertasse" auf dieser Veranstaltung vorlegen konnte. Und zwei weitere Preisgelder in Höhe von je $ 1.000 wurden am 3.Juli öffentlich für ein Untertassen-Fundstück ausgesetzt: von E.J.Culligan, Präsident der Northbrook-Gesellschaft, und dem Spokane Athletic Round Table. Radio und Presse griffen dies natürlich zum Zuge des "american way of live" auf. Dann kam das was kommen musste: genau zum amerikanischen, patriotisch-gefeierten Nationalfeiertag Independence Day [sic] 1947 setzte die Jagd nach den Untertassen ein und brachte die erste große amerikanische UFO-Mania mit der ersten wirklichen großen Untertassen-Invasion an diesem schönen Tag eines großen nationalen Volksfestes mit all seinen kirmesartigen Veranstaltungen quer durch das Land ein. Schließlich war es noch ein Wochenende und dieses konnte dann ausgiebig abgefeiert werden.
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CENAP-Archiv
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Hier einige der Meldungen, die am Morgen des 4.Juli begannen. Um 1 h sah Mrs.Leonora Woodruff in East Orange, New Jersey, einige Feuerbälle durch den Himmel schießen (International News Service, 5.Juli 1947). Um 11 h sahen die Insassen eines PKWs vier diskusförmige Objekte am Mount Jefferson vorbeiziehen, während gleichsam Harry Hale (Produktionschef des Portland Oregonian) ein silbriges Objekt am Himmel westlich von Beaverton herumtreiben sah (Portland Oregonian, 5.Juli 1947). Um 13:05 h fütterte der Polizei-Beamte Kenneth McDowell Tauben hinter dem Precinct House No.1 in Portland, als er bemerkte, wie die Vögel aufgeregt aufstiegen und davonflogen. Während er ihnen nachschaute, sah er fünf große Scheiben, von denen zwei südlich und drei westlich zogen. Gleichsam riefen zwei Angestellte des nahen Oaks Amusement Park zwei dieser Gebilde und riefen deswegen die Polizei an. Zwei Beamte der Streifenpolizei erfuhren davon und konnten tatsächlich drei der Diskusse für weitere 30 Sekunden dahinziehen sehen. Sie schienen "oval zu sein, weißlich oder aluminiumfarbig". Einer der Polizisten war ehemaliger Army Air Corps-Veteran und konnte diese Erscheinungen nicht mit dem vergleichen, was er bisher kannte. Auch eine Gruppe von Hafenpolizisten meldeten sich bei Portland-Polizeihauptquartier, da sie sogar sechs Objekte "ähnlich ausschauend wie verchromte Autoradkappen" am Himmel gesehen hatten. Gegen 13 h meldete gleich drei Clark County Sheriff Deputies 20 bis 30 Objekte in einer Formation nahe Vancouver, Washington, fliegen gesehen zu haben. Doch in Portland gab es immer noch keine Ruhe, immer mehr Menschen aus allen Teilen der Stadt meldeten bis nach 17:30 h Sichtungen von "metallisch-erscheinenden Scheiben, die im Sonnenlicht aufblitzen". Mal einzeln, mal als Duo, dann wieder in Gruppen. Dutzende weitere Berichte kamen zum Unabhängigkeitstag 1947 herein die über DAS grosse Medien dieser Ära auch fluchs Verbreitung fanden: dem Radio. Die Invasion hatte also am Independencve Day 1947 begonnen. Plötzlich brachen überall die Meldungen über Fliegende Scheiben-Observationen los - sie kamen aus Utah, Arizona, Oklahoma, Texas und Neu Mexiko. Der Himmel des Südwesten erschien urplötzlich mit Fliegenden Untertassen erfüllt - und die Leute hatten ihren Spaß damit.
Mit den Verrücktheiten um das 4.Juli-Weekend begann auch die Ära der UFO-Crashs. Sherman Campbell aus Circleville, Ohio, fand auf seinem Grundstück die Überreste eines Dings und meldete dies dem Sheriff. Doch es handelte sich um einen mit Aluminiumfolie ummantelten Ballon, der reflektierte grell das Sonnenlicht und gab am Himmel eine diskusartige Erscheinung ab. Laut Vernon Baird flog er gerade in 10.000 m Höhe eine P-38 über Montana als er eine Untertassen-Formation hinter sich sah. Er schätzte jedes Objekt auf etwa 5 m im Durchmesser und die einzelnen Objekte sollen wie ein "Yo-Yo" ausgesehen haben. Als Baird diese so beobachtete, brach ein Yo-Yo aus der Formation aus und flog auf ihn im Kollisionskurs zu. Dann zerfetzte es an seinem Leitwerk (ohne dort Schaden anzurichten). Die Reste des Objekts fielen dann auf die Tobacca Root Mountains herab. Bereits einen Tag später erklärte Baird´s Boss, dass die Sache nur ein Scherz war - man habe an diesem heißen Tag im Hangar herumgehangen und sich aus Langeweile Geschichten erzählt. Dabei hörte man Radio und erfuhr so von den Fliegenden Scheiben und machte sich darüber lustig. Baird sponn sich dann die bekannte Story zusammen, die Jungs im Hangar heizten diese noch an und mit dem Endprodukt ging Baird zur Presse, die im blindlings vertraute. Die Zeit war einfach reif. Und im fernen Wüstenstädtchen Roswell (Neu-Mexiko) hörte der Farmer Mac Brazel bei seinem Besuch der dortigen Unabhängigkeitstags-Feiern von dem für Fliegende Untertassen ausgesetzten Preisgeld. Er entsann sich zwei Wocher vorher draussen auf seiner Ranch eine große Quantität folienartigen Material, zusammengeklebt mit ´Tesafilm´ und einigen Balsaholzstöcken, gefunden zu haben... So begann die Roswell-Story, die zu Beginn überhaupt nichts mit den späteren Spinnereien von UFOlogie und Sensationsmedien in den 90er Jahren zu tun hatte. Aber dies ist eine andere, längst abgekaute Story.
Damals waren die "flying disc"-Geschichten keineswegs so todernst vorgebracht worden und entstanden im psychologischen Umfeld des "Lach mal eine Minute lang"-Spaßes. Damals kam ein Hoax nach dem anderen hoch, ein Gag jagte den nächsten und Untertassen galten schnell auch als populäres Vehikel für Werbeideen aller Art. Es gab Unternehmer, die die Untertassen gleich für sich als Werbemittel nutzten: Sie druckten irgendwelche Werbebotschaften auf runde Pappe und ließen diese dann in Flugzeugen an den Himmel hochtragen, um sie dann Stück für Stück aus dem Flugzeug werfen zu lassen. Mit solchen Fliegenden Untertassen wurden ganze Landschaften eingedeckt. Es war schick nach draußen zu gehen und den Himmel nach Fliegenden Untertassen abzusuchen und in einer fiebrigen Stimmung andere Leute auf den Arm zu nehmen, wenn irgendetwas seltsam anzuschauendes am Himmel auftauchte, was man nicht sofort erkannte. Eine Meldung des The Oregonian vom 9.Juli 1947 ist augenöffnend, ja geradezu elektrisierend und verständlich macht, weshalb plötzlich in den Sommer-Ferien 1947 in den ganzen USA am hellen Tage die Fliegenden Scheiben herumtobten, teilweise sogar in ganzen Formationen: "New Craft Hit As ´Nonsense´ - People Imagine Speeds of 1200". Ron Moxes als Chefredakteur der Zeitung konnte mir Mrs.Hester Wilson aus der 2324 N.W.Johnson Street sprechen, die den ganzen Wirbel um flying whatzits im pazifischen Nordwesten lachend beobachtete. Sie nannte die vorgeblichen geheimen Armee-Raketen oder "Raumschiffe vom anderen Planeten" ganz einfach hochgelassene "toy balloons". Dazu muß man wissen, dass die Frau damals schon seit 24 Jahren eine Ballon-Firma betrieb und Meßen, Volksfeste sowie Rodeo-Veranstaltungen in ganz Oregon und Washington mit ballonischem Material versorgte bzw ausstattete. Das Geheimnis liegt darin, dass das Treibgas HELIUM erst Ende 1946 kommerziell zur Verfügung stand und langsam den Markt eroberte. Bis dahin gab es nur Heißluftballone und luftgefüllte Ballone, die die Menschen kannten. "Ballone die nur mit Luft aufgepumpt sind können nicht fliegen, abgesehen wenn sie von starkem Wind mitgetragen werden. Nun haben wir aber das Helium zum Füllen und zahlreiche Leute haben die Möglichkeit, die Gummiballone damit zu füllen und aufsteigen zu lassen. Eine Menge Vertrags-Händler haben jetzt an einer Leine sechs oder sieben solcher Ballone gehängt und sie aufgelassen - und viele Kinder, die diese Ballone erwerben lassen sie ebenfalls steigen. So kommen die Fliegenden Untertassen zustande", erklärte sie. Mrs.Wilson lud den Journalisten zum Test an ihrer Firma ein. Hier füllte sie einen hell-orangenen Gummiballon sie Helium nach dem anderen ab, band sie auf einer Leine nach und nach fest. Dann ließ sie das ganze Arrangement steigen, schon in mehr als 300 Metern Höhe war nurmehr eine Formation von flachen und hell-scheinenden Scheiben zu sehen, die eine ungewohnte Bewegung an der Leine durchführen. Da man als unerfahrener Betrachter aus der Ferne schon gar nicht mehr ihre Größe einschätzen kann, dürfte es nicht schwer sein bei ihrer relativ nahen Distanz den Eindruck von fernen, hochfliegenden und großen Objekten zu erhalten, weswegen Geschwindigkeitsschätzungen natürlich grob versagen und man sich hierbei gewaltig vertut. Bei einem zweiten Versuch kam dies deutlich zum tragen. Ein von der Zeitung auf einem nahen Hügel postierter und uneingeweihter Fotograf wurde von diesem Ballonzug überrascht, er sah dann auch schon eine Kette von Untertassen dahinhuschen, er schätzte ihre Geschwindigkeit auf 1200 mph! Von dieser Einsicht angetrieben erkundigte sich Ron Moxness beim Wetteramt zwecks dem Einsatz solcher Helium-gefüllter Ballons und erfuhr überrascht, dass auf dem Gebiet der USA allein vier Mal am Tag um die 1.000 derartiger Ballone aufgelassen werden, um Wetterinformationen zu gewinnen. Ballone mit Funkgerätschaften würden zusätzlich immerhin noch 100 Mal am Tag aufgelassen, an jenen sind zusätzlich, als Radarwellen-Reflektor gedacht, noch knapp 65 Zentimeter große Scheiben angebracht, die mit einer metallischen Folie versehen sind. Die Verblüffung des Reporters war dann entgültig als er erfuhr, dass die bei Nacht aufgelassenen Wetterballone dieses Typs sogar gelegentlich noch kleine, elektrisch mit Batterie betriebene Lichter tragen. Zu Tarnungszwecken hatte man den Fund bei Roswell einem solchen relativ kleinen Wetterballon zugeschrieben.
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Blick auf US-Ballon-Varianten:
CENAP-Archiv: 1947/1948
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Zusätzlich muß man wissen, dass es im Sommer 1947 ein großes Wettererkundungs-Forschungs-Projekt gab, weswegen Wetterballone in nie zuvor gekanntem Ausmaß aufgelassen wurden, vor allem auch mit den neuen Stratosphärenballons wie beim militärischen und streng-geheimen MOGUL-Projekt in der Wüste von Neu Mexiko, bei dem es auch Flops gab und ein Ballon platzte um in den Sand bei Mac Brazel´s Ranch niederzugehen. Jet-Triebwerke waren zudem völlig neu für den Amerikaner, sodass er erstmals Kondensstreifen am Himmel sah. Von Düsenflugzeugen hatten viele schon gehört, aber so gut wie niemand hatte sie bisher am Himmel fliegen sehen. Da waren also ganze Batterien neuer Objekte am Himmel und in den Zeitungen sprach man überall von einem neuen Zeitalter des Flugwesens, welches durch das Experimentalflugzeug in grober Untertassenform namens "Flying Flapjack" seine ersten Stufen nahm! Zu Beginn war die ganze Affäre nichts weiter als ein gigantischer Hulla-Ballou für die Menschen. Und es gab viele Schnellschüße damals, so berichtete eine Zeitung in Port Huron, Michigan, von einem Objekt am nächtlichen Himmel. Die Meldung ging schnell über die nationalen Ticker, weil als verantwortlicher Journalist der Luftfahrt-Spezialist der Zeitung genannt wurde. Doch dann stellte sich heraus, dass die Fliegende Untertasse nichts weiter als das Licht eines Scheinwerfers in den Wolken war, aus Scham berichtete die Zeitung dort jahrelang kein Wort mehr über irgendwelche UFOs. Seinen Namen in die Zeitung zu kommen war damals auch eine große Sache. Und es war kaum etwas leichter als das, wenn es um Untertassen ging. Man brauchte nur die Zeitung anrufen und gab sich mit dem Namen eines Freunde oder so aus, nur wenige Reporter überprüften dies mittels eines Rückrufs. An all dies sollte man sich auch erinnern, wenn man das UFO-Thema heute betrachtet. Es gab genug am Himmel, was für Irritation sorgen konnte.
Und nachfolgend der allerste Fliegende Untertassen-Bericht, den wir in unserem Archiv aus einer deutschsprachigen Tageszeitung auftreiben konnten:
Geheimnisvolle Erscheinungen in Amerika hieß es am 6.Juli 1947 aus San Francisco im Der Landbote aus der Schweiz: Die Berichte über das Auftauchen geheimnisvoller Himmelskörper, die im Volksmund "Fliegende Untertassen" bezeichnet werden, wollen nicht verstummen. An der amerikanischen Pazifikküste haben am Samstag angeblich Tausende von Augenzeugen die Erscheinung neuerdings beobachtet. Die tellerförmigen Gegenstände, die einen Durchmesser von mindestens zehn Metern haben sollen, fliegen nach einigen Berichten in 1500, nach anderen in mehr als 3000 Meter Höhe blitzartig durch die Luft. Ein kalifornischer Gelehrter, der bei der Entwicklung der Atombombe mitgewirkt hat, erklärte, dass man auf dem Flugplatz Muroc in der Wüste Mojave in Kalifornien mit scheibenförmigen Flugkörpern experimentiere. Major Schute, der Leiter des betreffenden Flugplatzes, stellt jedoch in Abrede, dass die "fliegenden Teller" mit den in Muroc durchgeführten Versuchen in Zusammenhang zu bringen seien. Laut einer anderen Theorie handelt es sich bei den "Untertassen" um die Auswirkungen von kosmischen Störungen als Folge der Atombombenversuche von Bikini, die im Universum zu einer "Kettenreaktion" geführt hätten. Die amerikanischen Militärbehörden sowie die zuständigen Stellen der Luftwaffe sind völlig ratlos und haben bisher für diese Himmelserscheinung keine Erklärung gefunden. Auf dem Flugplatz Muroc stehen die schnellen Düsenjäger für die Verfolgung der "Fliegenden Untertassen" bereit, denen jedoch kein einziger Flugzeugtyp gewachsen ist, da sie angeblich eine Geschwindigkeit von fast 2000 Stundenkilometern entwickeln.
Chicago (United Press): Immer mehr Berichte über "fliegende Würste" oder "Fliegende Scheiben" liegen vor, sodass die amerikanische Armee nun beschlossen hat, der Sache durch Einsatz schneller Jagdflieger auf den Grund zu gehen. Die Gelehrten studieren die Lawine der "Augenzeugenberichte", die schon vor 14 Tagen einzulaufen begannen. Nach den letzten Meldungen sieht man die "Scheiben" am meisten über Oklahoma.
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05.07.2002
Polizeibeamte verfolgten UFO über Lübeck!
Unbekanntes Flugobjekt über Lübeck. Freitagmittag, den 5.Juli 2002, gegen 13 h. Ein Redakteur der "Lübecker Nachrichten" rief die Mannheimer UFO-Meldestelle an, da ihn gerade ein Polizeibericht der Pressestelle der Polizei-Inspektion Lübeck von 12:28 h über die dpa-Schwesteragentur ots auf den Schreibtisch kam (und die er mir rüberfaxte). Ihr Inhalt: »Eine mysteriöse Beobachtung machten in der letzten Nacht, gegen 0:50 h, ein 44-jähriger Polizeihauptmeister und ein 30-jähriger Polizeiobermeister des Polizeibezirksrevier, als sie auf ihrer Streifenfahrt die Kanalstrasse befuhren. Auch eine Personengruppe von circa 10 bis 15 Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt vor einer nahegelegenen Diskothek aufhielt, schaute in den wolkenlosen Lübecker Nachthimmel. Hier sichteten sie, in einer Höhe von circa 500 bis 1000 Metern, "ein kreisförmiges Objekt, aus dem feuerballartige Flammen schlugen". Das Objekt flog auf einer kontrollierten Flugbahn sehr schnell in Richtung Travemünde. Da die Polizisten befürchteten, dass es sich bei der Beobachtung um einen verunglückten Heissluftballon* oder ein Sportflugzeug** handeln könnte, nahmen sie mit dem Streifenwagen die Verfolgung auf. Über der Travemünder Allee flog das Objekt eine Rechtskurve und verschwand aus dem Blickfeld der beeindruckten Beamten. Über die Einsatzleitstelle wurden Nachfragen bei der Flugsicherung in Bremen sowie bei der Bundeswehr in Jagel durchgeführt. Hiernach waren jedoch für den fraglichen Zeitpunkt weder Flugbewegungen noch militärische Tiefflüge über dem Lübecker Stadtgebiet angemeldet oder beobachtet worden. Weitere Erkenntnisse liegen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor.«
*= Fast nahe dran, nur eben viel viel kleiner.
**= Nach dem Flugzeug-Kollisionsdrama aus der Nacht des 1.Juli am Bodensee steckt natürlich so eine Idee recht nahe im Bereich des Denkbaren. Aber auch schon früher wurde in Anbetracht von Miniaturheißluftballonen diese Idee bei Beobachtern und Offiziellen aufgebracht.
Nach Angaben des Redakteurs sei die Erscheinung um die 15 Minuten lang von der Polizeistreife verfolgt worden, bis sie außer Sicht verschwand. Zudem habe es gutes Wetter gegeben mit leichtem Wind - und die Ferienzeit habe gerade in der Region begonnen. Alles beste Voraussetzungen für eine Gartenparty etc mit dem Höhepunkt des Stars eines Miniatur-Heißluftballons, u.U.waren auch die Disco-Gänger für den Start des Ballons verantwortlich und schauten dem davonziehenden Körper nur nach. Auch die Flughöhe war einigermassen gut eingeschätzt worden, da der MHB tatsächlich eine maximale Aufstiegshöhe von 500 m hat. Inzwischen versuchte ich die Polizei in Lübeck zu erreichen, doch die Leitungen waren dicht. Alsbald meldete sich das "Flensburger Tageblatt" und fragte ebenso nach, was da los sei. Der dortige Redakteur hatte inzwischen mit einem der Beamten gesprochen und konnte mir mitteilen, dass das "kreisförmige Objekt" eigentlich eine Kugel war und die Beamten während ihrer Verfolgung einmal direkt von unten in den Körper schauen konnten und dabei diesen "Kreis, aus dem die Feuerflammen schlugen" ausmachten, offenbar fiel auch einmal "Material" davon herab. Inzwischen haben sich auch ein paar Radiosender gemeldet (darunter auch der NDR2), die um Statements baten. Schlußendlich rief ich nun die dpa-Bezirksredaktion in Lübeck an und klärte die Geschichte auf, bevor da ein weiterer Sturmlauf einsetzt. Um 15:43 h ging dann diese dpa-Meldung über die Ticker:
Myteriöses Flugobjekt über Lübeck. »Zwei Polizisten rätseln, was sie und 15 Kneipengäste in der Nacht zu Freitag am Himmel über der Hansestadt gesehen haben. Ein rundes Objekt, aus dem Flammen schlugen, sei es gewesen, heißt es im Polizeibericht. Da die Beamten nach eigenen Angaben zunächst an ein Flugzeugunglück glaubten, nahmen sie die Verfolgung auf, verloren das Objekt jedoch nach kurzer Zeit aus den Augen. Zivile und militärische Flugsicherung haben keine Flugbewegungen über Lübeck registriert. Nach Auffassung von Werner Walter vom ´Zentralen Erfassungsnetz für außergewöhnliche Himmelsphänomene´ (CENAP) in Mannheim könnte es sich bei dem Objekt um einen Miniheißluftballon gehandelt haben. Diese Ballons aus Drachenpapier werden mit Trockenbrennstoff beheizt, erreichen eine Flughöhe von etwa 500 Metern und eine Flugdauer von 15 bis 20 Minuten. Diese Ballons würden gerne bei Gartenpartys aufgelassen, wenn sie sich selbstständig machten, sei genau das Phänomen zu beobachten, das die beiden Polizisten geschilderten, sagte Walter. "Etwa 20 Prozent aller UFO-Meldungen gehen auf diese Miniballone zurück", sagte er. Die Polizisten hatten von einem runden Objekt berichtet, aus dem feuerballartig Flammen geschlagen seien. "Wenn man von unten auf einen solchen Ballon schaut, sieht man den Teller mit dem brennenden Material", erklärte er. Die CENAP, eine Vereinigung von Hobbyastronomen, registriert bundesweit eingehende Meldungen über unbekannte Flugobjekte und andere Himmelsphänomene.«
Damit hat der UFO-Sommer 2002 begonnen und es gilt abzuwarten. Die erste Entwarnung ist hiermit schon gegeben.
Sommer 2002: Grill-Zeit, Party-Zeit und Zeit für UFO-Überflüge
Das Jahr hatte mit einem Ausbruch von UFO-Meldungen zur Silvesternacht/Neujahrsmorgen bereits "gut" begonnen, als in zahlreichen Städten kurz nach Mitternacht viele Menschen glaubten "orange-rote, mondgroße" Leuchtbälle mit "inwändig schlagenden Flammen" durch den klaren Nachthimmel gondeln zu sehen - teilweise 10 bis 15 Minuten lang, ehe sie immer kleiner werden wie ein Stern am Himmel verschwanden. Selten zuvor in der nun beinahe 30-jährigen CENAP-Historie gab es auf einen Schlag so viele Meldungen binnen kürzester Zeit.
Bereits in den Sommern (mit Höhepunkt August!) voriger Jahre waren wieder derartige Objekte verstärkt gemeldet worden, quer durch das Land und teilweise auch aus dem angrenzenden europäischen Ausland. Notwendig für das Auftauchen dieser ganz speziellen UFOs aus deutscher Schmiede (Schorr-Flugbedarf, Staffelstein) ist einigermassen gutes Abendwetter, gute Stimmung in der Partyrunde und die Lust sich einen Spaß zu erlauben. Unkosten für einen UFO-Alarm: etwa 30 Euro. Etwa 15-20 % aller auflaufenden UFO-Meldungen gehen auf kleine Miniatur-Heißluftballone zurück, die man ohne amtliche Anmeldung starten lassen kann. Drei Personen sind dazu notwendig. Das Objekt selbst ist etwa 1,50 m im Durchmesser und 1,80 m hoch, grob eiförmig beim Auseinanderfalten. Es besteht aus weiß-rotem Drachenpapier und ist inseitig mit einem Leichtmetallrahmen verstärkt. In der "Brennöffnung" unten hängt vom Ballonkörper abgesetzt ein Aluteller mit einem watteartigen Trockenbrennstoff, der etwa 20 Minuten durchhält. Im Lieferumfang inbegriffen ist eine Nylonkordel, aber mit einem Feuerzeug-Dranhalten ist die schnell gekappt. Schließlich: Was soll man mit einem ausgebrannten Ballonkörper anfangen..? In der Dunkelheit ist ab einer Distanz von vielleicht 200 m und einer Flughöhe von etwa 100 m die Erscheinung als Ballon nicht mehr zu definieren und schaut aus wie (oftmals beschrieben) "eine fliegende Feuerqualle" von Vollmondgröße. Völlig geräuschlos segelt die puslierende, flackernde Erscheinung dann gespenstisch dahin. Wer dies nicht kennt, muß es zwangsläufig als U.F.O. (= unidentifiziertes Flugobjekt) einstufen und liegt damit auch völlig richtig. Dennoch ist das Objekt von banaler Natur.
Bisher in diesem Sommer auflaufende UFO-Meldungen aufgrund eines solchen real-existierenden UFO-Stimuli:
1.) Am Samstag, den 1.Juni 2002 fuhr ein auf einer Strasse außerhalb von Wollbach in Baden-Württemberg als er auf ein seltsames orangenes Glühen aufmerksam wurde. "Ich sah den Feuerball in Wollbach bei Lörrach. Als ich die Erscheinung sah, war sie so groß und so niedrig, dass ich sie zunächst für eine Strassenlampe hielt, aber dann stieg das Licht langsam in den Himmel hoch, wo es quer über diesen zog. Dies war das bizzarste Gebilde, was ich jemals gesehen habe. Ich habe keine Vorstellung von dem, was dies war."
2.) Hietzing, Wien. Gegen Mitternacht des 15.Juni wollen zwei Zeugen ein seltsames Glühen vom Fenster der Wohnung aus wahrgenommen haben. Als sie dann näher hinschauten, machten sich nach und nach bis zu 20 glühende Objekte aus, die die Gruppen vom Boden her aufstiegen und in den Himmel hinein zogen. Der Aufstieg war jeweils zunächst recht flott, dann schienen sie schier am Himmel stillzustehen und bewegten sich weg. Während des Ereignisses seien auch ein paar laute Schläge draußen zu hören gewesen (ob die damit etwas zu tun haben?). Die Objekte selbst wurden als gelb-orange, glühende Körper von runder Gestalt beschrieben. Offensichtlich eine Art "Massenstart", wie es selten vorkommt aber im Rahmen von selbstgebastelten Miniaturheißluftballons z.B. durch eine Schulklasse im Zuge eines Projektes durchaus denkbar ist.
3.) Am Sonntagabend des 16.Juni 02 erreichte mich Karlheinz Sch. aus Wörrishofen. Sch. ist Fußballfan und zusammen mit einem Dutzend Freunden waren sie in der vorausgehenden Freitagnacht auf einer Party, bei der zum Frühstück das WM-Spiel Deutschland-Paraguay angesagt war. Die Fans feierten die ganze Nacht durch, auch wenn die Party erst um 23 h losging. Veranstaltet wurde die Feier bei Sch.´s älteren Bruder, der einen Garten besitzt. Gegen 2 h am Samstagmorgen legten die Herrn erstmals ihre Steaks auf den Grill, "um besser durchzuhalten". Noch während der Grillarbeiten rief einer der Beteiligten der Gruppe leise zu: "Schaut mal da! Was issn dass?" Da schwebte ein orange-weißer Feuerball von "einiger Größe" über den gegenüberliegenden Häusern auf der anderen Strassenseite horizontal eine Handspange weit über den Häusern dahin. "Dies ging zwei/drei Minuten so und irgendwie pulsierte die Erscheinung von innen heraus, dann stieg das Ding langsam zum Himmel hoch und wurde nach zwei/drei Minuten immer kleiner. Unterwegs fielen flammende Partikel davon herab." Schließlich verschwand das Gebilde "wie ein kleiner Stern" im Zenit. "Unheimlich" sei gewesen, dass das ganze Geschehen "absolut geräuschlos ablief", da die ganze Gegend zu dieser späten Stunde völlig ruhig dalag - abgesehen von leiser Musik "aus der Richtung woher das Objekt gekommen war".
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05.07.2002
UFO über Rheda-Wiedenbrück gemeldet
Wie das Leben und der Zufall so spielt - Sommer-UFOs unterwegs
Manchmal ist es ganz irre. Noch am selben Abend der Lübeck-UFO-Meldung erreichte mich Herr Reinold Sch. aus Rheda-Wiedenbrück, ein vital-wirkender Pensionär (ehemaliger Leiter einer örtlichen Bank). Dieser kam am vorausgehenden Abend mit seiner Frau aus Gütersloh vom Besuch "alter Geschäftsfreunde" gegen 23 h zurück. Als sie aus dem PKW vor dem Haus ausstiegen, machte Frau Sch. ihren Mann auf "eine glühende Erscheinung" aufmerksam, die zunächst "wie eine glühende Zigarettenspitze" in der Dunkelheit von Aussehen und Größe wirkte und sich schwebend dahinbewegte. Sie kam die Strasse entlang genau auf die beiden Personen zu und war nach 2 oder 3 Minuten direkt über ihnen, absolut geräuschlos und dabei immer größer werdend. Sch.: "In nur 200-300 Meter Höhe zog dieses ´brodelnde´ Ding über uns hinweg. Groß wie der Vollmond!!! Glauben Sie uns, dies war total verrückt! In dem Moment weiß man gar nicht was man denken und glauben soll - und wir sind absolut nüchterne Menschen!" Der Anrufer war sichtlich aufgeregt und zog beim Gespräch immer wieder schwer an seiner Zigarette.
Nachdem die "rot-weiß-orange" ballförmige Erscheinung, die nicht wirklich (so meine Nachfrage) direkt über den beiden hinweggezogen war, sondern etwas versetzt nach vorne vor ihnen, die ganze Zeit "linear" über den Häusern herbeigekommen war, "schwang sie sich plötzlich auf und zog im scharfen Winkel, aber weiterhin gemächlich" zum Zenit hin und verschwand dann nach 5 Minuten am dunklen Himmel. Das Paar stand einfach nur da und "staunte, staunte und schaute". Da die Ehefrau neben ihrem Mann während des Anrufs stand konnte ich auch mit ihr sprechen und sie erzählte genau da selbe Geschehen wieder - mit einer neuen Facette: Da ihr Mann mit dem Abschließen und Kontrollieren des PKW während der Beobachtung beschäftigt war schaute sie die ganze Zeit ununterbrochen hin, so sah sie an dem Körper "etwas unten abtropfen" und "herunterschlieren" (den Ausdruck habe ich auch noch nicht gehört). Dies konnte ihr Mann aber nicht bestätigen, weil er gerade nicht hingesehen hatte. Dann gingen die beiden ins Haus und setzten sich ins Wohnzimmer, um noch bei einem Glas Cognac die Beobachtung zu diskutieren. Sie kamen auf keinen grünen Zweig und hörten am heutigen Tag dann die Regionalnachrichten und holten sich alle Regionalzeitungen in der Erwartung dort etwas hierzu zu erfahren. Doch dazu wurde nichts gemeldet. Gegen Mittag riefen der Mann dann seinen in Dortmund lebenden Sohn Reinold Sch.junior an, weil dieser Lehrer für Physik in der Mittelstufe einer Schule dort ist. Er schilderte seinem Sohn die Beobachtung "und auch der war total baff". Sie besprachen sich, wem man diese Beobachtung weiterreichen könnte und kamen zunächst auf keinen Punkt. Am frühen Abend rief der Sohn retour, nachdem er seine P.M.Sammlung (!) mal durchgearbeitet hatte und dort in einem Beitrag "aus den 90er Jahren" auf das "Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene" stieß, wo auch meine Adresse bzw Telefonnummer abgedruckt war. So kam also Herr Sch. an mich heran. Ich klärte den Berichterstatter über die MHBs auf und er wurde superneuigierig und ich gab ihm die Rufnummer von SCHORR. Lachend der Mann: "Ach, jetzt bestell ich mir so ein Ding, schließlich feiere ich mit meiner Frau im August unseren 30.Hochzeitstag mit einer Gartenparty und da lassen wir so ein Ding auch mal steigen!" So kann´s gehen.
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07.07.2002
Israelischer El-Al-Pilot entdeckt "hellen Lichtblitz" im Flug über der Ukraine
Oder: So können sich selbst ausgebildete Piloten irren - niemand ist vor einer Falscheinschätzung sicher
Jerusalem, 5. Juli (AFP) - Der Pilot einer israelischen Passagiermaschine hat nach einem Flug zwischen Tel Aviv und Moskau von einem "hellen Lichtblitz" berichtet, der nach seinen Worten von der Explosion einer Rakete stammen könnte. In der Nacht sei die Entfernung schwer einzuschätzen gewesen, sagte ein Sprecher der israelischen Fluggesellschaft El Al am Freitag im staatlichen Rundfunk. Möglicherweise habe es sich um zehn bis fünfzehn Kilometer gehandelt. Der Vorfall werde in Israel und Moskau untersucht. Im Oktober vergangenen Jahres war eine Tupolew-Passagiermaschine über dem Schwarzen Meer explodiert. Für den Absturz mit 78 Toten, die meisten von ihnen Israelis, wurde eine fehlgeleitete ukrainische Boden-Luft-Rakete verantwortlich gemacht.
Am nächsten Tag kam dann eine entschärfte Version auf: Aus Kiev meldete die Associated Press, dass die "Raketenexplosion" höchst wahrscheinlich keine solche war und auf einen Meteor zurückging, der ebenso im Großraum von zwei weiteren Piloten als "großer, blauer Feuerball" ausgemacht und beschrieben worden war. Die nationale ukrainische Raumfahrtagentur ging ebenfalls davon aus, dass alle Beteiligten beobachteten wie ein Meteor in die Erdatmosphäre eintrat und dort verglühte. ´Ausnahmsweise´ waren also keine militärischen Übungen mit einem "Fehlschuss" verantwortlich, sondern himmlische Erscheinungen. Nach einem echten Zwischenfall, bei dem tatsächlich eine El Al-Maschine während eines Manövers im vorausgehenden Oktober im Zuge eines tragischen Unglücks vom Himmel geholt wurde, war man nun offenbar in Israel sehr verwirrt, nachdem am Tag des Meteors tatsächlich am El Al-Ticketschalter des Los Angeles International Airport zwei Menschen von einem ägyptischen Emmigranten erschossen worden waren und Israel sofort von einem Terror-Anschlag sprach. Im ganzen betroffenen Sektor führte man seit dem Oktober-Unglück übrigens keinerlei militärischen Übungen mehr durch um die Flugsicherheit ja nicht zu gefährten. Wie man anhand des obigen Falles sehen kann, ist in schweren Zeiten die Paranoia voll im Spiel und selbst erfahrene Piloten können überzogen reagieren und zu falschen Lageeinschätzungen gebracht werden. Und es zeigt sich einmal mehr, dass die himmlischen Naturereignisse auch Piloten irritieren können da zwischen einer Rakete und einem Meteor schon ein gewisser Unterschied besteht.
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7.07.2002
Kleine Metall-Kugel fiel wieder vom Himmel, dieses Mal in Brasilien
Ein neuer Spaceball-Fund erschreckt die Menschen im südwestlichen Teil von Mato Grosso do Sul
Wilde Gerüchte kamen nach dem Fund einer metallischen Kugel von 60 Zentimetern Durchmesser und 1,90 Metern Umfang in Campo Grande, der Haupstadt von Mato Grosso do Sul, dem südwestlichen Staat von Brasilien, auf. Das etwa 30 Kilogramm schwere Himmelsding wurde auf einer Farm in der Region Panal entdeckt worden und die brasilianischen Nachrichten griffen die Geschichte sofort auf. Die Bürger nennen inzwischen das Ding, was vom Himmel gefallen war, das "E.T.-Ei". Die Fuerza Aerea Brasileira (FAB, Brasilianische Luftwaffe) nahm die Kugel in Gewahrsam und verbrachte sie auf die FAB-Basis am Stadtrand von Campo Grande. Ein FAB-Sprecher verkündete, dass das Ding weiterhin untersucht werde, und erklärte: "Die wahrscheinlichste Hypothese ist, dass dies ein Teil von einem Satelliten ist." (Quelle: Zeitung "Journal do Brasil of Rio de Janeiro", 14.Juli 2002)
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24.07.2002
Ein Insider verrät: So fertigt man den perfekten Kornkreis
Seit sechs Jahren ist Sven* als «Ausserirdischer» auf norddeutschen Feldern unterwegs und fertigt Kornkreise
Ein Insider verrät: So baut man den perfekten Kornkreis - VON MARTIN REICHLIN
HAMBURG – Seit sechs Jahren ist Sven* als «Ausserirdischer» auf norddeutschen Feldern unterwegs und baut Kornkreise. Zum dilettantischen Kreis von Böckten sagt er: «Das machen wir in zehn Minuten.»
Svens Kornkreis-Anleitung:
1. Design: Beginnt schon im Winter. Sven: «Form, Grösse und Proportionen müssen stimmen, sonst ist die Ästhetik futsch.» Komplexe Formen entstehen am Computer.
2. Werkzeuge: Bestes Hilfsmittel ist der «Stomper», ein Brett mit einer Schlinge dran. Fuss aufs Brett, Seil in beide Hände, los gehts. Schritt für Schritt wird das Korn flach gedrückt. Sven: «Da brauchts Kondition. Die ersten Kreise im Jahr machen immer Muskelkater.» Weitere Utensilien: ein Seil, um exakt im Kreis gehen zu können, Massband, schwache Taschenlampe.
3. Gruppe bilden: Je nach Projekt ein Chef, ein Fahrer und mehrere «Stampfer».
4. Abläufe besprechen: Jeder Teilnehmer bekommt eine Kopie der Zeichnung und geht seinen Einsatz im Kopf durch, wie ein Abfahrer. Das verhindert Chaos im Feld.
5. Feld aussuchen: Flache Kornfelder, ohne Löcher und Gräben. «Ich liebe Kreise in grüner Gerste», so Sven. «Die sehen toll aus.» Generell auf dünne Halme und dicke Ähren achten. Nicht kurz vor der Ernte ins Feld gehen. Sonst ist das Werk schnell weg.
6. Die Aktion: Sven erzählt: «Das ist der Höhepunkt, ein Abenteuer mit Freunden. Der Fahrer bringt die Gruppe in die Nähe des Feldes, die letzten Meter geht man zu Fuss. Das Feld betritt man hintereinander in einer Traktorspur oder zwischen zwei Saatreihen. Grosse Schritte machen, vorsichtig auftreten, wegen der Spuren.
Als Erstes wird das Zentrum bestimmt – aber nicht in einer Traktorspur, das ist zu plump. Danach legt man eine Fläche an, gross genug für alle. Dann wird das Seil gespannt, die Distanz gemessen und gestampft. Das ist das totale Naturerlebnis: der Wind, die frische Luft, das Platschen der umgelegten Ähren, der Rhythmus der Schritte. Manchmal beginnen wir dabei zu singen.»
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Quelle: CENAP-Archiv
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