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24.03.2002
Schönes Wetter zu Ostern lässt Venus wieder zum UFO-Kandidaten werden, und jeder kann ihn ebenso sehen!
Letztmal wurde unser Nachbarplanet Venus als UFO in Brandenburg Ende Februar 2002 fehl-"erkannt". Etwa 10 Prozent aller als "echte UFOs" gemeldeten Erscheinungen gehen auf derart absolut außerirdische Körper wie die Venus, der Megaplanet Jupiter oder der helle Stern Sirius zurück. Wiederholt wurde der deutschen UFO-Meldestelle in den letzten Jahren die Venus als UFO vorgetragen. Nun ist sie wieder in der Osterwoche mit dem abendlichen Sonnenuntergang am Westhimmel etwa 30 Minuten lang in einsamer Position als "Himmelslampe" zu sehen, wenn der Himmel mitspielt - und das Wetter soll ja schöner werden. Viele Menschen sind dann wieder unterwegs und werden zum Himmel blicken. Aufgrund des blauen Hintegrundhimmels, der Helligkeit und des Glanzes dieses relativ nahen kosmischen Nachbarn sowie der einsamen Position am Himmel wirkt die Erscheinung dann "besonders auffallend und nahe". Beste Umstände für eine UFO-Observation. Luftunruhen in Horizontnähe sorgen dann für einen besonderen UFO-Effekt: der hellweiße Lichtfleck scheint farbige "Einspielungen" zu bekommen, das Objekt sich zu bewegen. Der Einsatz nicht korrekt eingestellter Optiken von Feldstechern, Fotoapparaten und Videokameras sorgen dann wieder für zusätzliche Irritation. Insbesondere die Einstellung Autofokus, auf die sich viele Camcorder-User verlassen wird aufgrund der kosmischen Distanz zu dem fraglichen UFO versagen und gespenstische, geradezu bizarre Fehl-Bilder aufzeichnen.
Bereits der spätere Mondfahrer Michael Collins hatte während der Gemini-10-Mission 1966 geglaubt, beim Kapselausstieg in der Erdumlaufbahn ein seltsames Gebilde im Kosmos auszumachen. Der spätere US-Präsident Jimmy Carter glaubte 1969 während einer Wahlkampfveranstaltung in Georgia ein UFO auszumachen - der Bericht ist ein Klassiker unter den legendären UFO-Geschichten der Welt geworden. Berühmt wurde auch der Fall eines UFO-Alarm in Amerika: Im Februar 1976 gab es beim Atomkraftwerk Apex, North Carolina, einen richtiggehenden UFO-Alarm. Damals hatten Arbeiter der Anlage jeden Morgen um 5 h ein hellleuchtendes UFO über dem AKW schweben sehen. Schließlich alarmierten sie die Polizei, die ein "fremdes, schwebendes Objekt rechts neben der Atomanlage" bestätigte. Dass war eine Sensation, die alsbald über die Revolverpresse nationale Schlagzeilen machte, weil einer der Polizisten in seinen Streifenwagen sprang und das Objekt verfolgen wollte - und es ihm offenbar auswich. Einmal gar hatte er den Eindruck, als würde es ein Licht auf ihn richten, also intelligent reagieren. Anderen Beobachtern kam das dagegen seltsam vor, weil sie es nur am Himmel "hängen" sahen. Der betroffene Wake County drehte durch und das "pünktliche UFO" zog Schwärme von Neugierigen an, Radio und Fernsehen berichteten live von vor Ort und Millionen staunten. Immer um 5 h erschien es bei klarem Wetter und war knapp zwei Stunden lang am dunklen Himmel zu sehen, um dann in der Morgendämmerung zu verschwinden. Tausende haben es in jeden Tagen dort gesehen. Schließlich aber erkannte der Stadtbedienstete Cecil Davis vor laufenden Kameras einer Nachrichtensendung, als man ihn als Zufallszeugen ebenso zufällig aus der Masse der "In-den-Himmel-Starrer" nach seiner Meinung fragte, was das UFO beim Atomkraft Apex wirklich war: "Ja...das ist doch nur der Planet Venus."
Der Wiener Morgen Kurier vom 9.Januar 1979 meldete: »Seltsame Himmelserscheinungen nun auch bei uns: Auch die Polizei war "UFO-Schauen"«... Nun hat die weltweit grassierende UFO-Hysterie auch auf Österreich übergegriffen. Seit einigen Tagen häufen sich vor allem bei den Wetterdienststellen in den westlichen Bundesländern die Meldungen über Beobachtungen von angeblich Außerirdischem. Ganz im UFO-Taumel war Montag früh zwischen 5 und 6:30 h die Salzburger Polizei. Zahlreiche Funkstreifenbeamte waren mit Fotoapparaten "UFO-Schauen" unterwegs. Die Ursache der Riesenaufregung entpuppte sich dann allerdings als harmlos. Wie eine Rückfrage bei der Flugsicherungsstelle in Wien-Schwechat ergab, handelte es sich bei dem leuchtenden und blinkenden Objekt um ein hoch fliegendes Flugzeug, das von der aufgehenden Sonne bereits ansgestrahlt wurde, während in bodennahen Schichten noch völlige Dunkelheit herrschte. Das Flugzeug war besonders gut zu sehen, weil in größeren Höhen bereits der Föhn eingesetzt hatte. Ähnlich leicht aufklären ließen sich in den vergangenen Tagen auch andere Meldungen über "unheimliche Begegnungen". Meist waren es Flugzeuge, ein paarmal handelte es sich um Wetterballons, die am Abend oder in den frühen Morgenstunden ebenfalls von der unter- oder aufgehenden Sonne angestrahlt wurden. Diese Ballons stammten aus der BRD oder aus dem Ostblock, fliegen meist in 20 bis 30 Kilometer Höhe und sind ziemlich groß. Deshalb sind sie an klaren Tagen gut zu sehen. Vor einigen Monaten startete sogar ein Bundesheerflugzeug, nachdem sich in Westösterreich die Meldungen über einen bundesdeutschen Wetterballon gehäuft hatten, der mit der Höhenströmung langsam nach Osten trieb. Der Bundesherrflieger konnte zwar nicht so hoch hinauf, identifizierte aber das Objekt. Allerdings: Einige Beobachtungen der vergangenen Tage ließen sich nicht aufklären. So etwa der "große, rasch von Süd nach Nord fliegende Leuchtfleck am Himmel", den in der Nacht zum Sonntag in Salzburg vier Studenten gesehen haben wollen.
Obige Zeitungsmeldung ist sehr unbefriedigend und enthält einmal mehr keine Informationen, mit denen ein UFO-Phänomen-Untersucher etwas anfangen kann. Damals war Christian Pöchhacker von der ehemals existierenden Sektion CENAP-Austria dem Fall nachgegangen und recherchierte. Sicher, die Salzburger Polizei war von Bürgern am frühen Morgen des 8.Januar 1979 alarmiert worden und schickte auch Beamte zur Bestätigung aus, doch schließlich stellte sich das ruhig am Himmel stehende "UFO" als der Planet Venus heraus, der gerade extrem hell am südöstlichen Himmel strahlte. Dies entspricht auch der langen Sichtungszeit und alles andere sind Totgeburten der ohnmächtigen Journalisten gewesen, gerade auch die Flugzeug-Hypothese war ein Flop. Sicher eine El Al-Maschine war an diesem Morgen in Wien-Schwechat gelandet, aber diese Landung war völlig normal verlaufen. Hier zeigte sich eher die Ohnmacht und Hilfslosigkeit der beteiligten Stellen.
Der franko-kanadische UFO-Theoretiker Dr.Jacques Vallée schrieb einmal: "Kein anderes Einzelobjekt wird so oft als ´Fliegende Untertasse´ fehlgedeutet, als der Planet Venus." Dies mag stimmen, auf jeden Fall spielt sie eine prominente Rolle in der Historie von UFO-Meldungen. Mit einem gewißen Humor nannte man sie sogar "Die Königin der UFOs". Jeder ernsthafte UFO-Nachforschungs-Profi bekam die Venus im Laufe seiner Zeit als "hellstrahlende, farbig-blitzende, vor-und-zurück-bewegende [Planeten-]Scheibe" dargestellt und beschworen, dass dies nie und nimmer ein Planet oder Stern sein könne.
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29.03.2002
Wegen falschem UFO-Alarm durch die Venus gab es öffentliche Entwarnung
Trotzdem wurden schon die ersten "sonstigen" außerirdischen Objekte als UFO weitergemeldet
In den letzten Tagen wurde der deutschsprachige Raum mittels zweier dpa-Agenturmeldungen über die derzeit niedrig und isoliert kurz nach Sonnenuntergang stehende Venus ("Königin der IFOs") informiert und auf das "ufologische Potential" dieses auffallenden astronomischen Körpers hingewiesen. Millionen Zeitungsleser, Radiohörer und Fernsehzuschauer wurden so "vorgewarnt". Trotzdem wurde in der Nacht des Gründonnerstag die deutsche Meldestelle innerhalb des Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene, CENAP, mit dem UFO-Telefon 0621-701370 wieder mit UFO-Meldungen eingedeckt. Werner Walter als Betreiber des "Bürger-für-Bürger"-Dienstes:
"Dachte ich, mit der vorausgehenden Medienarbeit präventiv den Deckel vom Dampfkessel genommen zu haben, war ich doch absolut perplex, als mich gegen 20 h des Gründonnerstag eine Frau K. aus Sennestadt anrief, nachdem sie clever über die Telefonauskunft mich ausfindig machen konnte. Aufgrund der Venus-UFO-Entwarnung schaute sie sich erst recht mal nach der Venus um, bewunderte sie." Dann aber schaute sie sich weiter am "klaren Himmel" über ihrer Dachterasse um und entdeckte "die Venus gleich noch zwei Mal am Himmel - kann das aber sein, Herr Walter?". Wie, 3 x die Venus am Himmel? Die richtige Venus stand fest im Westen, genau dort wo die Sonne unterging. Die "zweite Venus aber" weit nach links verrückt im Südwesten und die "dritte Venus" ganz oben am Himmel. Ich eilte auf den Balkon und schaute mich um, ja was denn - tatsächlich waren es Sirius (der hellste Stern am Himmel überhaupt) und Jupiter (planetarer "UFO-Lieferant" Nr.2) am noch blauschwarzen Himmel während ganz fein die anderen Sterne sich langsam herausarbeiteten. Ja, irgendwie wirkten sie auch wie "Juwelen am Himmel". (Als ich eine Stunde später nochmals rausging, war der Himmel nur noch schwarz und die anderen Sterne schon klar zu sehen, der "anheimelnde Effekt" wie beim schwarzblauen Samt-Himmel war weg!) Ich erklärte der Frau die beiden Körper und sie war´s zufrieden. Doch sie erklärte auch, NUR wegen der Zeitungsmeldung mal hinausgeschaut zu haben und sonst noch nie bewusst den Himmel angeschaut zu haben, "weil mich der nicht so interessiert".
Alsbald meldete sich der nächste Bürger. Eine ältere Dame aus München: "Seit 20 Jahren schon sehe" sie immer wieder einmal "soetwas wie jetzt" und sie trug die Beobachtungen immer wieder in ihr Tagebuch ein, sie nennt die Erscheinung "mein persönliches UFO, meinen UFO-Schatz". Sie wunderte sich die ganzen Jahre über, dass dieses Objekt noch nie in der Zeitung beschrieben worden ist, aber sie traute sich bisher auch noch nie jemanden was dazu zu sagen, weil sie in einem Hochhaus wohnt, "wo sich alle anonym" sind. Ich fragte sie, ob sie noch nie etwas vom Abendstern gehört hatte - doch natürlich, davon habe sie schon gehört, aber sie wisse nicht was der ist und wo er steht. Ich verklickerte ihr dies nun und dass dieser eben genau jenes Objekt ist, was sie nun sehe und wohl auch in der Vergangenheit immer wieder unter ähnlichen Bedingungen gesehen hatte. Erfreut bedanke sie sich ob der Aufklärung eines 20 Jahre andauernden Rätsels, aber auch wenn sie nun wisse, was dies ist, sie werde auch weiterhin die Venus "meinen UFO-Schatz" nennen. Bald darauf meldeten sich zwei Damen aus Tuttlingen. Sie hatten sich an diesem Abend extra auf`s "Venus-Gucken" sich zusammengetan und köpften dabei eine Flasche Wein. Auch sie hatten die Venus "wunderschön" am Westhimmel beobachtet, sahen dann aber auch Sirius und den Jupiter am Himmel auffallend blinzelnd ohne zu wissen was das war - und sie fragten mich, "Warum es die Venus drei Mal am Himmel gibt?". Ich konnte es gar nicht glauben, diesen "Doppler" zu hören.
Hiernach meldete sich Herr Lämmer aus Hardenberg. Auch jener war wegen der Meldung in der Nachdämmerungszeit hinausgegangen, "um das Naturschauspiel" der Venus am Westhimmel sich zu betrachten. Aber er verblieb noch etwas länger im Freien, "um überhaupt sich einmal wirklich den Sternenhimmel anzuschauen, weil man dies so normaler Weise nicht macht". Dabei entdeckte er noch zwei "besonders auffallende und sich absolut von den Sternen abhebende Erscheinungen", die zum Zeitpunkt des Anrufs noch in Sicht waren - während die Venus wie bekannt nach 30 Minuten verschwunden war. Da aber diese Körper nun schon 2 Stunden lang am Himmel standen, war er verwundert und sah dies "als nicht normal" an. Gefragt nach den Positionen ergab sich eindeutig das alte Lied - Sirius und Jupiter. Alsbald meldete sich Herr Stilecke aus Hannover, der ebenso aufgrund der Zeitungsmeldung nach der Venus Ausschau gehalten hatte und noch einige Zeit draußen verblieb, weil das Wetter so schön und das Fernsehprogramm so schlecht sei. Dann schaute er nach Südwesten und entdeckte dort ein weiteres "Fremdobjekt" und "ganz oben am Himmel ein weiteres". Wortwörtlich: "Kann sich die Venus in den Luftschichten spiegeln?" Auch dem Mann erklärte ich, was Sache ist. Er war nur verblüfft, ich ebenso - wenn auch aus anderen Gründen.
Deutlich wurde so, dass die Menschen sich tatsächlich "eingeladen" fühlten, wieder einmal bewusster den Himmel anzuschauen und nach dem "Abendstern" zu gucken. Wissend, dass die "Lampe" da oben wirklich die Venus ist. Doch sie belassen es aufgrund des Kaiserwetters nicht dabei und schauen sich am ganzen Firmament um und werden so auf weitere himmlische Attraktionen aufmerksam - und nun stellen sie sich darüber Fragen. "Praktischer Weise" wissen sie nun, wohin sie sich wenden können, haben zumindest ein "UFO-Telefon" vorgestellt bekommen, an welchem sie wissen, einen kundigen Amateurastronomen antreffen zu können. Hier verwischt sich eindeutig die Grenze "UFO-Meldestelle"/"astronomisches Beratungsbüro".
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29.03.2002
Viele nicht-erkannte IFOs gehen auf außerirdische Erscheinungen zurück
Im April 2002 kommt es am Firmament zu einer seltenen Parade: Gleich fünf Planeten sind sind am westlichen Abendhimmel zu sehen. Dies wird möglich, weil auch der sonnennahe und schwierig zu beobachtende Merkur ab dem 20.April tief am Nordwesthimmel auftaucht. Merkur bietet bis in die erste Maiwoche hinein die günstigste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres, ist aber kein "typischer UFO-Fehldeutungs-Kandidat". Außer Merkur sind noch Venus (!), Mars, Jupiter (!) und Saturn an der abendlichen Planetenparade beteiligt, um vielleicht wieder die BILD-Zeitung zu veranlassen "Katastrophenstimmung" ob dieses seltenen "Sternbildes" auszurufen. Bei ähnlichen Gelegenheiten früher war dies schon öfters der Fall gewesen. Venus baut ihre Rolle als Abendstern allerdings nur zögerlich aus. Zwar ist unser innerer Nachbarplanet nach Sonne und Mond das hellste Gestirn am irdischen Firmament, im April steht sie jedoch nach Beginn der Abenddämmerung schon recht tief am Nordwesthorizont, so dass ihr Licht durch die dichten Dunstschichten erheblich gedämpft wird und dadurch ihre momentane "UFO-Wirkung" verliert. Wenig Eindruck macht auch Mars. Zwar steht er am Westhimmel höher als Venus, allerdings ist er erheblich lichtschwächer und spielt als Einzel-UFO-Auslöser eher selten eine Rolle - und wenn dann nur bei seiner größten Annäherung zur Erde. Was nur alle paar Jahre vorkommt.
Heller Jupiter in den Zwillingen
Am auffälligsten ist jedoch der hell glänzende Jupiter im Sternbild der Zwillinge, der auch schon immer für sich eine "UFO-Darstellung" hergibt, wenn er zu anderen Jahreszeiten bzw anderen astronomischen Konstellationsbedingungen in Horizontnähe auftaucht. Dann sorgt er für den gleichen "UFO-Wirbel" wie derzeiten die Venus. Nach Einbruch der Dunkelheit sieht man den Riesenplaneten hoch im Süden. Nach Venus ist Jupiter der hellste Planet am Sternenzelt, wodurch sich auch seine "UFO-Belastung" erklärt. Da er hoch am Himmel steht, ist er auch von Laien kaum zu übersehen, aber wie gesagt, in dieser Position ist eher weniger dazu geeignet "UFO-Fieber" auszulösen. Aus der zweiten Nachthälfte zieht sich der Riesenplanet völlig zurück. Damit bleibt der Morgenhimmel im April planetenleer. Ab dem 14. April nimmt der Mond wieder zu. Nach seiner Neumondposition am 12. um 21.21 Uhr wandert der Erdtrabant als schmale, zunehmende Sichel am 14. an Venus und einen Tag später an Mars jeweils etwas südlich vorbei. Am Dienstag, 16. April, kommt es zu einem spektakulären Himmelsereignis: Der Mond bedeckt in den Abendstunden den Ringplaneten für etwa eine halbe Stunde. Gegen 23 Uhr verschwindet Saturn hinter dem Mondglobus, eine halbe Stunde vor Mitternacht erscheint der Ringplanet wieder am Westrand des Mondes. In der Nacht vom 18. auf 19. zieht der fast halbe Mond gegen Mitternacht knapp nördlich am Jupiter vorbei. Auch hier gibt es eine "UFO-bezogene Potenz", weil die Planeten dann als "Fremdsatelliten" oder "Mond des Mondes" gedeutet werden können.
Die Meteore des Lyriden-Stromes sind vom 12. bis 24. April zu erwarten. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Leier. Bei den Lyriden handelt es sich um schnelle Sternschnuppen mit Geschwindigkeiten um 180.000 Kilometer pro Stunde. Die günstigste Beobachtungszeit liegt in den Stunden um Mitternacht. Das Maximum der Lyridenaktivität ist in der Nacht vom 21. auf 22. zu erwarten. Leider stört diesmal helles Mondlicht die Beobachtung, sodass nur Ausreißer und größere Brocken mit flacher Flugbahn "ufologische Deutung" erfahren könnten, wie es aber immer wieder geschieht. Acht Prozent aller UFO-Meldungen gehen auf diese flinken Flitzer am Himmel zurück.
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30.03.2002
Ostern 2002-UFO-News: Einblick in den UFO-Forschungs-Alltag
Die Meldeeingänge von Karfreitag bei der deutschen UFO-Meldestelle
Aufgrund des Umstandes, dass die deutschen (sowie österr.) Zeitungsleser in weiten Teilen mit der Agenturmeldung über die Existenz einer UFO-Meldestelle in Mannheim unter Werner Walter informiert wurden, waren einige Leute clever genug, um über die Telefonauskunft den richtigen WW ausfindig zu machen. Ich nehme mal an, dass jedoch viele andere leider nicht auf diesen nahe-liegenden Gedanken kamen. Wie immer bei solchen Presseberichten meldeten sich auch Personen, die irgendwann einmal etwas für sie absolut "komisches" am Himmel gesehen haben und bisher Stillschweigen darüber bewahrten, weil sie nicht wussten an wen sie sich damit zwecks Ratschlag und etwaiger Aufklärung wenden können. Der Meldeeingang war für den sachinformierten UFO-Phänomen-Untersucher der "alltägliche UFO-Durchschnitt". Aufregend zwar auf jeden Fall genug für die jeweiligen Zeugen, faszinierend für Journalisten wenn sie davon hören (jeder dieser Einzelberichte hätte bei der Meldung in der jeweiligen Region für fette Schlagzeilen gesorgt; in der Vergangenheit ist dies zigfach geschehen), aber für den informierten Ermittler in Sachen UFOs schon längst grauer Alltag.
Herr Rudolf E., Bauarbeiter (inzwischen in Ruhestand), aus Ottobrunn beschrieb mir eine Beobachtung, die er zusammen mit seiner Frau "um 1980" gemacht haben will. Es war auf jeden Fall in einem Sommer um diese Zeit herum gewesen. Damals feierten sie am Wochenende den Geburtstag der Dame auf dem Balkon. Es war ziemlich heiß gewesen und der Abend verschaffte angenehme Abkühlung. Irgendwann vor Mitternacht aber sahen sie dann "etwas ganz Ungewöhnliches, völlig aus dieser Welt". Aus der Ferne kam da über den anderen Häusern ein rot-orangener Feuerball "geräuschlos und irgendwie unruhig in der Bewegung herbeigeschwebt". Dann verhielt dieser etwa 1 Minute an einer Stelle, um dann gemächtlich "hochzusteigen" und dabei immer kleiner werdend. Dies ging so zwei Minuten "gut", dann "explodierte" das Gebilde in einem schnell-vergehenden Funkenregen: "Absolut geräuschlos, Herr Walter. Uns war es absolut unheimlich zumute." Seitdem ist das Ehepaar E.überzeugt "soetwas wie ein UFO" gesehen zu haben. Um nicht "für blöd" gehalten zu werden, schwiegen sie aber über die Beobachtung bis zum heutigen Tag. Und erst nach großen Diskussionen meldete sich der Mann nun, um "einem vernünftigen Menschen" mal "darauf anzusprechen". Ganz klar für den kundigen UFO-Ermittler ein Miniatur-Heißluftballon (MHB). Herr E. staunte nur, weil er noch niemals von soetwas gehört hatte. Etwa 15 % aller UFO-Erfahrungen gehen auf diese MHBs zurück.
Aus Waldkirch meldete sich ein Dipl.Ing.für Bauwesen polnischer Herkunft. Er konnte sich nur sehr schwer ausdrücken und betonte fortgesetzt "meine Seriosität, weil ich Dipl.Ing.bin". Radebrechend berichtete er von einer Beobachtung, die er bei einem Kurzurlaub zu Pfingsten 2001 im elsässischen Colmar gemacht haben will. Er war in einer kleinen Pension dort untergebracht. In einer Samstagnacht kehrte er spät zur Pension zurück und stellte den PKW auf dem Parkplatz ab. Als er ausstieg und den Wagen abschloss sah er am westlichen Himmel "ein Dutzend von milchig-weißen Lichtscheiben zwischen den Wolken tanzen". Er war davon völlig fasziniert und blieb stehen. Die Bewegung der "Untertassen" war völlig gleichmässig und sie kreisten "linksrum". Verblüfft beobachtete er dies und als zehn Minuten später der Pensionswirt den Müll ausschüttete, machte er diesen darauf aufmerksam. Beide schauten nun perplex in den Himmel und wussten damit nichts anzufangen. Sie standen noch etwa 15 Min ten da und sahen hin, doch dann "waren sie wie abgeschaltet" und es war nichts mehr zu sehen. Typische Fehldeutung von einem Outdoor-Lichteffektgerät wie z.B. an einer Disco. Inzwischen gehen immerhin 29 % der eingereichten UFO-Wahrnehmungsberichte auf solche lichterne Reflexionen an Wolken zurück. Der "UFO-Effekt" entsteht in solchen Fälle nur dann, wenn die hochführenden Lichtkanäle NICHT zu sehen sind. Bedingung hierfür ist eine "saubere Luft" zwischen Boden und Wolken. Sind die Lichtstrahlen zu sehen, weiß ja jeder, dass dies durch "Scheinwerfer" erzeugt wird. Dann werden diese Lichteffekte auch NICHT als UFO gemeldet, warum auch?
Aus Rothenburg a.d.Fulda meldete sich ein Jugendlicher, der seinen Namen nicht nennen wollte, dafür aber eine heiße Story drauf hatte: Angeblich habe er am Nachmittag des 2.März ein riesiges "Fliegendes Dreieck" auf dem Heimgang von der Schule herbeikommen gesehen und schließlich nach 2 Minuten landen gesehen - mitten auf einer Brücke. Dann sei ein blauer "Lichtstrahl" aus der Mitte erschienen und in diesem schwebten drei kleine Wesen mit "insektoiden Köpfen" herab. Mehr kam nicht raus, nachdem ich dem Burschen fragte, ob er dies ernst meinte und er darauf auflachte und sofort einhängte. Typischer ufologischer Spaßanruf mit exotischen Elementen "wie aus dem Fernsehen" entnommen. Für viele der "echten UFOlogen" die absoluten Spitzenfälle.
Meiningen. Die 17-jährige Beate R. war mit alten Schulfreunden auf einer Silvesterparty zum diesjährigen Jahreswechsel gewesen. Die Örtlichkeit war ziemlich abgelegen am Stadtrand und es gab "sturmfreie Bude", weil die Eltern des Veranstalters verreist waren. Natürlich gingen sie um Mitternacht hinaus, um ihre Raketen gen Himmel zu schicken. Doch dabei entdeckten sie "etwas, was mit dem Silvesterfeuerwerk sicher nichts zu tun haben kann". Eine "mondgroße" Feuerkugel von roter Färbung zog gemächlich über den Himmel und schließlich nach zwei Minuten über das Haus hing. Für ein paar Augenblicke sah die Berichterstatterin "genau in das Zentrum des Feuers hinein". Es kam ihr so vor, als wenn dort "soetwas wie Flammen loderten". Ihre Clique diskutierte die Erscheinung lautstark und über den Rest der Nacht weg. Niemand wusste damit etwas anzufangen. Eindeutig ein typisches "Neujahrs-UFO" namens Miniatur-Heißluftballon, der zu dieser Jahreswende massenhaft in Deutschland aufgelassen und fehlgedeutet wurde.
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31.03.2002
Die Meldeeingänge des Ostersamstag, den 30.März
Herr Karl M. ist ein Naturfreund aus Passion und wandert gerne durch die Wälder rund um Klagenfurt (Österreich), wobei er auch gerne Pilze sammelt. So "um 1990" war er im Spätsommer auf einer Nachtwanderung unterwegs und hatte sich auf einer Bank am Waldrand niedergelassen, um sein verspätetes Vesper einzunehmen. Blickrichtung Klagenfurt. Dabei sah er "etwas, was ich noch nie gesehen habe und seither auch noch nie sah": "Gemütlich stieg da in einer Art Halbbogen ein rot-pulsierendes ´Ei´ in den Himmel, so wie ein Herzschlag. Es war etwa halb so groß wie der Vollmond, der ruhig am Himmel stand. Der Aufstieg dauerte etwa 5 oder 6 Minuten, dann wurde es klein wie ein Stern am Himmel." Auf meine Frage hin führte er weiter aus: "Die Kontur war unscharf und in der Mitte war es deutlich intensiver als zum Rand hin." Später erzählte er Freunden und Bekannten davon, die meinten, dass das wohl ein Flugzeug mit eingeschaltetem Landescheinwerfer vom Flughafen aus gewesen sein mag. Doch diese Erklärung "ist völliger Quatsch", solche Flugzeuglichter hat er "schon hunderte Male gesehen und die sind eindeutig grell-weiß, zudem einiges kleiner als das was ich gesehen habe. Flugzeuge steigen nicht im Halbbogen in den Himmel, sondern sind von der Warte aus, wo ich damals war geradeaus dahinfliegende Lichter, die nach einiger Zeit langsam schräg ansteigen. Gut, mal hört man die Motoren, mal nicht. Meine Sichtung war aber auch völlig geräuschlos. Doch dies war nie und nimmer ein Flugzeug." Erst als er in einer Zeitung von der UFO-Meldestelle in Deutschland erfuhr, meldete er es weiter. Ich klärte ihn natürlich über den Miniatur-Heißluftballon und seinem identischen Erscheinungsbild auf - und der Mann war zufrieden. Ich gab auch ihm den Hinweis auf die Firma Schorr Flugbedarf in Staffelstein, die solche Ballons vertreibt und er will sich im Sommer dann auch einen ordern: "Dann mach ich andere Leute damit narrisch."
Sigurd K. lebt heutzutage in Oldenburg. Am 27. April 1983 befanden er sich und seine Freundin mitten im Bepacken eines Umzugs-Wagens, weil er aus beruflichen Gründen von Nürnberg aus nach Oldenburg für eine große Mineralöl-Firma umziehen mußte. Im LKW lief das Radio mit und so hörten sie gegen Mittag, dass da am Himmel von Nürnberg ein "pyramidenförmiges UFO" stand. Tatsächlich hatten schon Leute auf der Strasse ihren Blick zum Himmel gerichtet, aber die beiden Umzügler hatten nicht weiter darauf geachtet. Nun schauten sie auch dahin, wohin andere Leute blickten und sahen hinter den immer wieder mal vorbeiziehenden Wolkenfetzen "metallische Erscheinung festgenagelt am Himmel stehen". Sie war nicht zu übersehen und sehr auffällig. Doch der Umzug ging vor und so schafften sie Einrichtungsgegenstände die nächsten Stunden über weiter in den LKW, dabei schauten sie immer wieder zum Himmel, weil dort nach wie vor und absolut bewegungslos das UFO stand. Im Radio kam die Meldung hierzu alle Stunde als erster Beitrag. Kurz nach Einbruch der Dämmerung fuhren die beiden dann mit dem abgepackten LKW Richtung Oldenburg los. Da stand die Erscheinung immer noch am Himmel. Mit zunehmender Dunkelheit wurde sie dann plötzlich "gelblich, orange und dann rot - um binnen einiger Minuten wie ausgeknippst zu verschwinden." Für Sigurd und seine Freundin (heute seine Frau) war dies ein "einmaliger Abschiedsgruss aus der Heimatstadt. Da man mich als "wandelndes UFO-Lexikon" in der Szene kennt, blinkten bei mir natürlich sofort alle Alarmanlagen. Damals hatte alle Welt von einem "UFO" über Nürnberg berichtet, es war von der Sternwarte aus sogar fotografiert und vom Bayerischen Fernsehen in einem gemieteten Lear-Jet sogar verfolgt worden. Schlußendlich stellte sich das "UFO" als ein besonders geformter Höhenforschungsballon heraus. Doch davon hatte der Beobachter aufgrund des Umzugsstress in den hohen Norden niemals was mitbekommen und glaubte seither an "sein Abschieds-UFO", an welches er sich heute noch sehr gut erinnert. "Weil soetwas vergisst man niemals..."
Bei nachfolgender Darstellung bin ich mir schließlich nicht sicher, ob die wirklich ernst gemeint war. Herr Ottmar Sch. ist Getränkeauslieferer und "im Sommer 1999" lieferte er gerade ein paar Kästen Bier bei einer Gaststätte am Rande von Greifswald an. Als er in die Strasse einbog und zur Gaststätte vorfuhr, sah er schon wie "etliche Gäste im Biergarten" aufgestanden waren und zum Himmel hochschauten. Neugierig geworden schaute er ebenso empor und sah "eine mattdunkle Wurst" am strahlenden Himmel dahintreiben. Das Gebilde sah "irgendwie sichelförmig aus, wenn auch nicht perfekt" und war keineswegs "gerade gestreckt". Es reflektierte matt die Sonne und zog sehr langsam dahin und kam immer näher. Der Wirt des Restaurants hatte auf den Bierfahrer gewartet und bekam den Rummel seiner Gäste im Biergarten mit. Auch er sah die Erscheinung und hatte inzwischen ein Fernglas darauf ausgerichtet. Sch. bekam das Fernglas gereicht und war während der Phase der größten Annäherung imstande soetwas wie "UFO-Solar" als schwarzen Schriftzug darauf zu erkennen, "kaum hundert Meter hoch". Es drehte sich ganz langsam um seine Längsachse und alle "halbe Minute war der Schriftzug" deutlich im Fernglas zu erkennen. Das "UFO" hatte sich selbst einen Namen gegeben. Ein "UFO", was sich noch selbst namentlich identifiziert und dennoch unverstanden beim Beobachter bleibt hatten wir NOCH NIE. Sch. machte sich deswegen Gedanken um "ein UFO von der Sonne", was ihm aber gleichsam auch "verrückt" erschien und zusätzliche für Verwirrung sorgte. Die ganze Sache erschien ihm schließlich auch wegen des Schriftzugs "total abgedreht" und er schwieg deswegen darüber. Noch nicht einmal seiner Frau und den Kindern sagte er etwas davon. Nun las er die Zeitung und den Artikel betreffs dem UFO-Telefon und war "auf dem Scheideweg". Er erzählte nun seiner Frau von der "verrückten" Sichtung und sie gab ihm moralische Unterstützung sich doch bei mir zu melden. Den ganzen Abend lang zierte sich der Mann und rief dann trotzdem an, nachdem er über die Telefonauskunft meine Nummer erhalten hatte. Ich informierte den Mann selbstverständlich was es mit dem "UFO-Solar"-Zeppelin auf sich hat und dass dies ein Kinderspielzeug in Gestalt eines 3 Meter langen Folienballons ist.
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03.04.2002
UNO soll UFO-Akten herausgeben
Gelegentlich frägt man sich als seriöser UFO-Phänomen-Untersucher schon, was diverse verzweifelte Versuche von UFO-Freunden des Fantastischen sollen - außer um auf sich in schweren ufologischen Krisenzeiten aufmerksam zu machen. So erfuhr ich soeben von einer "internationalen Petition", "in a united effort to obtain disclosure of information pertaining to the UFO phenomenon". Siehe unter http://www.virtuallystrange.net/pet...
Dahinter steckt ein privater, kanadischer Internet-Radiosender namens "The Virtually Strange Network 24/7" (USN) unter Errol Bruce-Knapp in Toronto mit seinem Programm "Strange Days...Indeed". Vornehmlich sind Gäste von Bruce-Knapp´s Sendung (an Ort auch auf Mittelwelle 1010 zu hören) jene Menschen, die abenteuerliche Geschichten aus verschiedenen "grenzwissenschaftlichen" oder "paranormalen" Wunderländern zu berichten haben. Hauptsache das Programm wird gefüllt. Ja, auch ich würde sagen, dies sind tatsächlich "seltsame Tage" in denen wir seit geraumer Zeit leben. Nachfolgend der Text der UFO-Petition, den Internetuser unter obiger Adresse unterschreiben können.
»PETITION
An den Generalsekretär der Vereinten Nationen
Hiermit fordern wir, die Unterzeichner vieler Nationen, dass Sie Mitgliedstaaten der VEREINTEN NATIONEN dazu ermutigen, grundlegende Maßnahmen zu ergreifen, ihre offiziellen Studien über und verwandt mit Unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) offen zu legen.
Es ist ein unwiderlegbares Faktum, dass UFOs (in Bezug auf solide Objekte, die wiederholt eng mit Menschen interagiert haben) ein weltweites Phänomen darstellen. Praktisch jeder Staat hat offizielle Untersuchungen über UFOs durchgeführt, doch die Ergebnisse bleiben üblicherweise unter Verschluss. Nur wenige Staaten (Frankreich, Australien, Spanien, Belgien, Brasilien, u.a.) haben ihre Untersuchungsergebnisse zugänglich gemacht, mit zivilen Untersuchern kooperiert oder entsprechende Ereignisse den Medien mitgeteilt.
Wir fordern, dass Sie Maßnahmen ergreifen, Mitgliedstaaten dazu zu ermutigen,
(1) alle UFO-Akten und Ermittlungsergebnisse in ihrem Besitz zu deklassifizieren und zu veröffentlichen;
(2) ernste wissenschaftliche Anstrengungen zur Untersuchung des Phänomens einzuleiten und zu unterstützen;
(3) Richtlinien oder Gesetze zu verabschieden, die Mitglieder der Streitkräfte, der Polizeiorgane, sowie zivile Piloten und Luftraumüberwacher dazu verpflichten, Berichte über UFO-Sichtungen im Rahmen der Ausübung ihres Berufes zu erstellen und diese öffentlich zugänglich zu machen, nachdem Informationen, die legitimerweise weiterhin unter Verschluss bleiben sollten, geschwärzt worden sind. Wir erkennen die Notwendigkeit einer Administration an, Informationen auf kürzere Sicht unter Verschluss zu halten, doch auf längere Sicht ist es wichtig, essenzielle Informationen der Öffentlichkeit nicht vorzuenthalten.
Unter den Unterzeichnern dieser Petition sind diejenigen, die selber eine Begegnung mit einem UFO erlebt haben und deren Leben dieses Erlebnis erheblich beeinflusst hat, mit einem (*) gekennzeichnet.
Respektvoll, Ihr«
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03.04.2002
Das Mysterium der Phantom-Kosmonauten
Jeder Freund des fantastischen Genre der Grenzwissenschaften hat schon irgendwann einmal davon gehört, dass es Raumflieger irdischer Herkunft geben soll, über die die Geschichtsbücher schweigen. Gemeint sich damit aber nicht "UFO-Kontaktierte" wie George Adamski oder Billy Meier, auch nicht die von "Außerirdischen entführten Menschen" wie Travis Walton oder Whitley Strieber. Gemeint sind damit echte Raumfahrer aus den Programmen der frühen Weltraumpioniere in Ost und West. In der westlichen Presse fanden sich immer wieder fantastische Spekulationen von Autoren des Spekulativen, die gerne das "Undenkbare" denken möchten und es zelebrieren. Hauptsächlich Gerüchte, Legenden und Sagen um "Phantom Cosmonauts" in der alten Sowjetunion geistern so umher, weil das Raumfahrtprogramm der UdSSR über Jahrzehnte hinweg völlig (nicht nur dem Westen gegenüber) geheimgehalten wurde. Von russischen Raumfahrer-Opfern ist die Rede, von Kosmonauten die bei missglückten Geheimmissionen nicht wieder zur Erde zurückkehren konnten und weiterhin in ihren zu "kosmischen Särgen" gewordenen Raumkapseln die Erde umkreisen. Mit Schuld daran ist seit Lenin´s Ära die bolschewistische Praxis gewesen, Fotos auf denen später politisch unliebsam gewordene Personen noch auftauchen könnten, diese Leute dann darauf geschickt wegzuretuschieren. Die sowjetische Zensur im Allgemeinen förderte somit auch wilde Theorien im Westen (und an der roten Heimatfront). Im Westen dagegen fanden diese Legenden Nahrung weil immer wieder irgendwelche "Experten" auftraten und in ihren quasi-utopischen Büchern (in der Szene aber "Fachbücher" genannt) behaupteten, dass die Russen geheime Raketenstarts in den Anfangtagen der Weltraumeroberung durchgeführt hatten und niemals später dazu sich äußerten. Dies wurde wieder und wieder behauptet und mit immer wechselnden "unidentifizierten Quellen" bestätigt. Mit am bekanntesten ist eine Meldung, wonach es italienischen Amateurfunkern (den Judica-Cordiglia-Brüdern) gelungen sein soll, die Notrufe solcher "Lost Cosmonauts" aufzufangen. Ihre angeblichen Namen sind: A.Ledovskiy, S.Shiborin, A.Mitkov, M.Gromova, V.Zavadovskiy, I.Kachur, P.Dolgov, A.Graciov, G.Mikhailov, V.S.Ilyushin, Ludmilla, Grachev, A.Belonkonyov, I.Istochnikov, A.Mikoyan, P.Yebenov (ganz besondere Story: er soll bei Apollo 11 dabei gewesen sein, um schließlich den Mondlander EAGLE auf der Mondoberfläche heimlich zu reparieren) und I.Fedrov.
Nach dem Niedergang der Sowjetunion fiel auch der Vorhang der Geheimhaltung und die alten Unterlagen der sowjetischen Raumfahrt-Manager, Ingenieure und Kosmonauten werden nun nach und nach der interessierten Öffentlichkeit bekannt. Der deutsche TV-Kleinsender VOX hat in verschiedenen Dokumentationen in den letzten Jahren hiervon schon einen guten Teil vorgestellt, in vorbildlicher Dokumentararbeit vorgestellt! Nicht wenig liegt die Freigabe oder das Bergen dieser alten Unterlagen auch am Wert des guten alten amerikanischen Dollars. U.a. auf Auktionen wurden und werden die historischen Ereignisse, festgehalten in Dokumenten, für westliche Museen und Institute preisgegeben. Die größten Geheimnisse der sowjetischen Raumfahrt kamen so unter den Hammer - die Versager eines russischen Mondlandeprogramms, die Nedelin-Katastrophe, die schrecklichen Raketensprengkopfentwicklungen mit radiologischen und biologischen Sprengköpfen etc. Und, tatsächlich, es wurde auch bekannt, dass es tödliche Unglücke von Kosmonauten bei Trainings-Einsätzen gab, aber dies hat nichts mit den "Phantom Cosmonauten"-Storys um moskoviter Legenden zu tun.
Es gibt tatsächlich einen bis heute noch namentlich unbekannten Kosmonauten, der nur als FM-2 bekannt ist und von dem es eine Büste gibt. Er flog an Bord von Zond 7 und Cosmos 368 mit. Er kam jedoch heil zur Erde zurück. Es gab aber Dummy-Kosmonauten (die nannte man "Mechanical Astronaut Simulator"), die noch vor Gagarin hochgeschossen wurden - und einen Affen namens "Boris Chimp 504", der an Bord der Mondsonde Luna 15 zum Erdtrabanten geschossen wurde und noch kurze Zeit nach der Landung dort überlebt haben soll.
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07.04.2002
Die Samstag-Nacht des Feuerballs: 6.April 2002
Nach all den Aufregungen rund um die Entwarnung zum "Oster-UFO-20002", der Venus, ging ich in der Erwartung einer ruhigen Nachfolgezeit ins erste April-Wochenende. Doch es kommt gelegentlich anders als man denkt. Gegen 22:45 h klingelte das Telefon und ein Herr aus Darmstadt berichtete mir aufgeregt von "einer hellen, grün-weißen, mondgroßen Feuerkugel" die "gerade eben" schier horizontal über den Himmel gegen Süden geschossen sei. Sie besaß einen kurzen Schweif und irgendwie lag beim 3 - 5 Sekunde dauernden Durchgang eine Art "Grollen" in der Luft, dann verschwand sie sich scheinbar aufspaltend am Horizont. Uhrzeit der Observation genau 22:20 h. Der Mann war "super-beeindruckt" und "wußte gar nicht was er denken sollte". Da er sich noch an die dpa-Meldung über die "UFOs zu ostern" in seiner Zeitung erinnerte, wühlte er sofort seine alten Zeitungen durch und fand dort schnell den entsprechenden Artikel, machte sich ans Telefon und rief die Auskunft an und schon meldete er sich in Mannheim. Ich dachte gleich an eine große Sternschnuppe, klärte den Mann auf und dachte, dass damit die Sache erledigt sei.
Doch Pustekuchen. Eine halbe Stunde später war der Spielfilm im Fernsehen für mich endgültig erledigt und die Anrufe landeten bei mir Schlag auf Schlag in dieser Reihenfolge. Menschen aus Miltenberg, Mosbach, Bad Mergentheim, Würzburg, Offenbach, Lichtenfels, Haßloch, Lahr, Krumbach, Gengenbach, Augsburg, Ulm, Donauwörth und nahe Oberndorf erreichten mich. Alle beschrieben im Kern ein und das selbe Phänomen zur selben Uhrzeit ausgemacht zu haben. Manche hörten Geräusche wie "fernen Donner", andere wieder gar nichts. Fast alle berichteten, dass sie darauf aufmerksam wurden, weil es "plötzlich taghell um sie herum" war oder "ein greller Lichtschein vom Himmel ins Zimmer fiel" - für Sekundenbruchteile, dann sahen die Leute "ein glühendes Ding über den Himmel schießen". Die Bahnbewegung ging wegen Unkenntnis von Himmelsrichtungen in den verschiedenen Meldungen etwas konfus durcheinander und waren widersprüchlich, aber im Kern war die Bewegung gegen Süden bzw Südosten gerichtet. Gelgentlich wurde auch aus dem "Grün-Weiß" ein "Blau-Weiß". Und je weiter die Meldungen nach Süden hin gingen, je eher wurde auch berichtet, wie das "Originalobjekt" zerbrach und dann "zwei" oder "drei" "Kugeln fangen spielten und wie hintereinander her jagten" wie ein Herr aus Donauwörth es formulierte. Das "Zerplatzen" oder "Zerteilen" wurde oftmals als "rot-weißer Vorgang" beschrieben, genauso wie das Vergehen. Es gab nur einen Ausreißer in der Darstellung der Zeitdauer. Eine ältere Dame aus Lahr meinte, "dass das Ding eine halbe Minute lang quer über den Himmel dahinzog und Funken schlug".
Gegen 1:30 h schaute ich in der Beobachtungssparte von www.astronomie.de nach, ob auch Astro-Leute davon etwas bemerkt haben. Erstaunt nahm ich zur Kenntnis, dass offenkundig das superschöne Wetter viele Himmelsbegeisterte verlockt hatten, sich einen "Spechtelabend" zu leisten - der neue Komet mit dem Namen ähnlicher einer nordischen Möbelhauskette machte diese Leute neugierig. Gleich als erste Meldung meldete sich Stephan Psy, der in Oberösterreich auf Himmelsschau gewesen war und mit Blick Südwesten "einen Meteor wie ein Feuerwerk, blendend hell, von Vollmondgröße, grünlich-blau und orange" gesehen hatte, der dann in mehrere Stücke zerbrach und in einer hellen Rauchwolke verging, die "noch einige Sekunden nachglühte". Ein Kometenjäger aus Bad Tölz bestätigte daraufhin die Meldung und berichtete nach der Beobachtung von genau 22:20 h nach ein paar Minuten eine Art "doppelten Donnerschlag" vernommen zu haben und aufgrund der Schallgeschwindigkeit berechnete, dass das Durchgangsobjekt wohl 80 km hoch war. Er beobachtete auch wie die "Feuerkugel im Zenit in 3 helle, grüne Lichtkugeln zerbrach". Weitere Observer hatten sich hier mit ihren aktuellen Beobachtungen eingetragen.
Kaum hatte ich mich aus dem I-Net zurückgezogen klingelte schon wieder das Telefon und Leute aus Schwäbisch Gmünd, Auerbach, Aschaffenburg sowie Ruppertshofen waren "endlich" zu mir durchgekommen. Alle berichteten eindeutig das selbe Phänomen. So "aufgedreht" einige dieser Leute auch waren, in Anbetracht meiner langen Erfahrung auch als Amateurastronom waren die Meldeeingänge "komischer Objekte", "Mega-UFOs" und "ungewöhnliche Flugkörper" dieser Art für mich eher langweilig, dennoch widmete ich mich den ernsthaften Anliegen der Leute, die einfach nur wissen wollten was da los gewesen war. Etwa 8 % aller hierzulande gemeldeten UFO-Erscheinungen dieser Natur sind - Feuerball-Boliden, "der große Bruder der Sternschnuppe" (größere Meteore). Dieses kosmische Spektakel in der deutschen Lufthülle ist so "neu" nicht - schon etliche Male war in der Vergangenheit, genau soetwas wie jetzt aktuell geschehen, passiert und löste den gleichen Wirbel aus. Um 3 h hängte ich den Telefonhörer aus und ging endlich zu Bett - sonst hätte dies wohl kaum ein Ende gefunden.
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09.04.2002
UFO-gläubige Akademiker der MUFON-CES stellen utopische Forderung auf
MUFON-CES fordert professionelle UFO-Melde- und Forschungsstelle
Wer dieser Tage die Internet-Seite von MUFON-CES besucht bekommt es mit der Meldung »MUFON-CES fordert professionelle UFO-Melde- und Forschungsstelle. Resultierend aus der Lahmlegung der Polizeiarbeit durch die vielen UFO-Meldungen vom Sonntag fordert MUFON-CES die Schaffung einer finanzierten UFO-Melde- und Forschungsstelle in Deutschland. Es ist nicht auszuschließen, dass zukünftige Sichtungen in einer Großstadt offizielle Informationskanäle noch viel mehr beanspruchen. Wenn, wie bisher in Deutschland, schon keine Forschung finanziert werden kann, so werden doch Anfragen, Berichte und Hilferrufe geordnet kanalisiert« zu tun.
Das alte Lied also mit neuem Aufhänger, sich sein UFO-Hobby vom Staat finanzieren lassen. Zugegeben, mir würde dies auch ganz gut gefallen, aber dies ist einfach nur ein Traum jenseits den Realitäten und daher habe ich ihn nie geträumt. Ansonsten kann man freilich fordern so viel man will, in den selben Tagen forderten die Metaller 6,5 % mehr Lohn. Ob die Polizeiarbeit in Bayern "lahmgelegt" wurde ist keineswegs sicher noch bewiesen. Und arbeiten Hellseher bei MUFON-CES, wenn man dort davon ausgeht, dass da "künftige Sichtungen" offizielle Informationskanäle noch viel mehr beanspruchen könnten? In einem dreiseitigen Papier von einem "Hannes la Rue" auf der MUFON-CES-Seite namens "Analyse: Rätselraten über unerwartete Sternschnuppe macht Bedarf an finanzierter UFO-Forschung deutlich". MUFON-CES bedauerte, dass die Aufklärung erst "nach fast 24 Stunden" stattfand. Dies ist ja keineswegs korrekt. MUFON-CES bittet so Zeugen der Erscheinung sich dort zu melden. Deutschland braucht eine professionelle UFO-Meldestelle, "wie Frankreich eine mit Erfolg betreibt" (richtig wäre betrieb und mit Erfolg?). Und weiter im Text: »Bestehende Meldestellen wie die in Mannheim sind der Aufgabe nicht gewachsen. Wie der ´Ufo-Experte´ Werner Walter im Internet selber schreibt, identifiziert er UFOs mit Hilfe von vorschnellen Vermutungen. Walter schreibt, nachdem sich aufgrund der Erscheinung vom Samstag ein verwirrter Zeuge bei ihm gemeldet hatte: "Ich dachte gleich an eine große Sternschnuppe, klärte den Mann auf und dachte, dass damit die Sache erledigt sei." Mit Aufklärung hat das nichts zu tun, denn Aufklärung setzt Ermittlung voraus. In diesem Fall hatte Walter, der die Boliden-Theorie als erster ins Spiel gebracht hatte, mit seiner Vermutung jedoch anscheinend recht. Auch unsere Meldestelle ist für die dringend benötigten Aufgaben nicht gerüstet. Wir können auch nur einem Bruchteil der Berichte die notwendige Ermittlung zuteil kommen lassen.«
Hört sich zunächst recht provokativ an, zunächst rhetorisch provokativ aufgebaut nämlich. Ich identifizierte dieses UFO nicht "mit Hilfe von vorschnellen Vermutungen", sondern aufgrund der dargestellten Fakten rund um die Darmstädter Sichtung. Von einem "verwirrten Zeugen" hatte ich es zudem nicht, was hier vorgebracht wird macht die Deutung des Lesers nach "einem geistig verwirrten Zeugen" auf - dies ist klare Absicht. Ermittlungen und Recherchen sind nur dann notwendig, wenn der dargestellte Vorgang keine glasklare Identifizierung mit sich bringt - was unmittelbar damit zusammenhängt ob man das IFO-Spektrum kennt. Und damit hängt MUFON-CES bekanntlich schwer in den Segeln, weil deren "echte UFOs"-Kataloge mit nicht-erkannten IFOs durchseucht sind. Schlußendlich ärgerte aber die MUFON-CES, dass die von mir ausgegebene Erklärung im aktuellen Fall doch mal wieder richtig war. Und nun der eigentliche Hammer: "Wir können auch nur einem Bruchteil der Berichte die notwendige Ermittlung zuteil kommen lassen." Daher also die gewaltige und laufend schwankende Anzahl von "echten UFOs" in den MUFON-CES-Akten. "Echte UFOs" auch nur weil neben der IFO-Unkenntnis die Untersuchungen gar nicht gemacht werden können. Dies kann man kaum glauben, wenn laufend betont wird, dass die Gruppe mehr als 100 Mitglieder besitzt. Bei solch einem "Apparat" sind die eigentlich doch wenigen Fälle gut abzuarbeiten. Besonders heiter für mich (hört sich aber für uninformierte Menschen gut an!) ist die Ausführung: "Die Arbeitsweise ist die pragmatischer Skeptiker und besteht im Überprüfen von Augenzeugenberichten, im Aufstellen von Erklärungsmodellen und in der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern im In- und Ausland. Die Grundüberzeugung der Mitglieder ist, dass es Phänomene gibt, die nicht identifiziert werden können. Eine Erklärung für diese kann noch nicht abgegeben werden." A) Von der Arbeitsweise pragmatischer Skeptiker haben wir bei MUFON-CES noch nie was mitbekommen, sonst wären ja deren "echte UFOs"-Kataloge nicht voller nicht-erkannter IFOs (selbst MUFON-CES-Mitglieder sahen z.B. in Miniaturheißluftballone echte UFOs - doch wenn schon das eigene ´Personal´ nicht zwischen echten und falschen UFOs unterscheiden kann, dann sieht es doch sehr düster aus, Akademiker und Wissenschaftler hin oder her). B) Die Erklärungsmodelle gehen über diese Welt hinaus. C) Die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern im In- und Ausland ist eine jene, unter UFO-Gläubigen untereinander. Dies will noch gar nichts bedeuten. Auch Wissenschaftler sind nur Menschen und haben ihre launigen Hobbys. Und es gibt einige Ex-MUFON-CES-Mitglieder die sich inzwischen als Insider einen "ast über deren Wissenschaftlichkeit" lachen. Fragen Sie Alexander Keul oder Helmut Lammer. Weiter heißt es bei MUFON-CES: "Informierte Spezialisten können letztendlich denjenigen UFO-Zeugen die Angst nehmen, die von ihren Erlebnissen eingeschüchtert worden sind." Genau dies ist es, was wir beim CENAP machen, ohne dass es dem Staat einen Cent oder Euro kostet.
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14.04.2002
UFOlogische "Wissenschaftler" stuften Flugzeug als hochwertiges echtes UFO ein
Die angeblich wissenschaftliche UFOlogie bekommt einen weiteren schweren Schlag verpasst
In der so genannten UFOlogie gibt es viele Fraktionen. Die stärkste ist wohl die der UFO-Esoteriker, gefolgt von den "Außerirdischen-Gläubigen" und denen die glauben, dass die UFOs "Geheimwaffen der Nazis" sind. Und es gibt Akademiker, die irgendwo dazwischen angesiedelt sind und ganz ernsthaft tun. In Deutschland ist dies eine Vereinigung namens MUFON-CES, die angeblich über 100 Wissenschaftler zur Seite hat, um UFO-Phänomene zu untersuchen. Es sind jene, die an "Fliegende Untertassen glauben" - egal, woher sie kommen, vielleicht aus der "Siebten Dimension" oder unserer "Zukunft". Bereits 1994 fielen diese akademischen Experten, die in ihrer Freizeit dem UFO-Hobby wie andere UFOlogen ebenso pflegten, damit auf, sich leicht narren zu lassen, nachdem zwei Buben aus Fehrenbach ihnen eine Fliegende Untertassen-Fotoserie zukommen ließen. Durch die "wissenschaftlichen" Fotoanalysen wurde ein handtellergroßes Kinder-Plastik-Spielzeug zu einem 8 Meter großen anomalen Objekt. Nach ehrfahrungswissenschaftlichen Maßstäben lernt man aus solchen Erfahrung und die MUFON-CES wird nicht müde, genau dies zu betonen. Doch es nützt in der Praxis nichts und ist offensichtlich eine Hohlformel um uninformierte Journalisten in den Wald zu locken, leider.
Obwohl da über 100 "Wissenschaftler" zur Verfügung stehen, jammern gleichsam die Leute darüber bei nurmal 2 Meldeeingängen von "Fliegenden Untertassen" und "kleinen Wesen" im Monat völlig überfordert zu sein und rufen nach einer staatlich finanzierten UFO-Forschung. Kaum zu glauben. Zu einem dieser bizarren UFO-Meldefälle gehört ein kurzer Videoschnippel von nicht mal 30 Sekunden. Aufgenommen von ein paar Kindern anno 1998 in Mayen bei Koblenz. In dem Buch »Unidentifizierte Flugobjekte über Europa« (Herbig, München, 1999, Autor: Illobrand von Ludwiger) findet sich in der Liste "Ergebnisse der von der MUFON-CES-Bildanalyse-Gruppe untersuchten Videofilme" der Fall wieder. Bewertet hier als UFO der A-Klasse, ist soetwas wie die S-Klasse bei Mercedes-Daimler! Hier ist der Zuverlässigkeitsindex bei 98 % angegeben. Also ein Top-UFO-Ereignis in Europa.
Im Nachhinein hängte sich CENAP-Mitarbeiter Roland Gehardt aus Heilbronn an diese Geschichte und setzte mit Recherchen und einer Untersuchung an - "nachdem die MUFON so gut wie gar keine Untersuchung durchführte und trotzdem den Fall zu 98 % als echt zu den Akten gelegt hat", wie der Zeuge der fraglichen Observation nun selbst eingestand. Dies ist ein Hammer. Es stellte sich heraus, dass die "Fliegende Untertasse" nichts weiter als ein kleines Privatflugzeug war, welches aus einer bestimmten Seitenlage und bei Sonnenlichtreflektion wie eine "Scheibe mit spitzem Dom" (in Wahrheit nur der rechte Flügel) aussah! Und der "UFO"-Zeuge gestand dies schlußendlich auch zu. Soviel zu einem Fall aus der Kategorie "wissenschaftliche Beweise", die angeblich "in aller Welt Öffentlichkeit und Medien von der anwachsenden Menge unerklärter Fälle faszinieren" sollen. Diese Meldungen, zu denen auch unser hier besprochene Fall zählen soll, sei "ein Weckruf für Wissenschaftler". Wirklich? Autor von Ludwiger (vorgeblich ein "vorurteilsloser Wissenschaftler" mit einer "beeindruckenden Gruppe von Mitarbeitern" die "durch viele Jahre der Felduntersuchung geschult" seien) nannte das Fallmaterial in seinem vorgenannten Buch nun als Teil des "Schatz gut dokumentierter Daten". Gleichsam lesen wir, dass die Skeptiker mit ihren konventionellen Erklärungen "immer unhaltbarer bis hin zur Lächerlichkeit" seien. Aha, erstaunliche Betriebsblindheit der "ufologischen Elite", die dem Leser des Buches "nun an dem Schatz gut dokumentierter Daten teilhaben" läßt, "die reif für eine Analyse sind". Ja, diese Analyse wurde mal wieder durchgeführt und die "wissenschaftliche UFOlogie" landete auf dem Acker. Von Ludwiger lässt sich so gerne von anderen UFO-überzeugten Wissenschaftlern hochfeiern. So meinte einer von jenen, dass das genannte Buch "die besten UFO-Fälle in Europa" vorstelle und er auch die dort vertretenen Ansichten voll teile, weil es sich um "so überzeugende UFO-Beweise" handle, die hier "reichlich demonstriert" seien. Aha. Ein anderer "UFO-Wissenschaftler" meinte sogar, dass das Buch "gut untersuchte" UFO-Sichtungen enthalte.
Sachkundige und erfahrene Skeptiker werden hier bei von Ludwiger übrigens als "militante ideologische Skeptiker" wortreich "disqualifiziert" und als Deppen hingestellt. Doch die Wirklichkeit disqualifiziert die "gläubigen UFO-Akademiker" ob ihrer Leichtgläubigkeit und ihrer Unfähigkeit zu wirklichen Untersuchungen und Recherchen selbst. Dazu gibt es weitere Beispiele. However, von Ludwiger erklärt, dass die "Kriterien für die Aufnahme [echter UFOs] in die Datei allein durch die Besprechung des Falles in der MUFON-CES-Gruppe" sei. Doch offenkundig haben dort die Leute keine Ahnung und "nicken nur ab" was der Vereinsvorsitzende aus "ideologischen Gründen" vorgibt. Im aktuellen Fall gab es bekanntlich keine Untersuchung von den über 100 Organisationmsitgliedern und schnell wurde der Fall von Mayen hoch eingestuft. Offenkundig, nur um die Zahl zu mehren. Für diese Truppe sind die UFO-Erklärungen durch sachkundige Skeptiker (hier ausgegeben negativ als "ideologische Skeptiker") "nicht sehr vernünftig: "Aber den ideologischen Skeptikern ist jede noch so unzureichende Erklärung lieber, als keine anbieten zu können." Nun, eine "nicht sehr vernünftige" sachkundige Erklärung gab ich vor einigen Tagen betreffs des "Mega-UFOs" von Süddeutschland ab. Dennoch war sie treffend während MUFON-CES sich noch im Kreise drehte. Hier stimme also einiges fundamental nicht.
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21.04.2002
Die Kurzgeschichte vom "fliegenden UFO-Rohr"
Außerirdische Erlebnisse in Kallenhardt, einem Dorf bei Rüthen im Kreis Soest, Sauerland
Damit wurden die Lüdenscheider GEP-Kollegen zwischenzeitlich konfrontiert. Am Abend des 9.April 2002 war gegen 21:30 h von einer Familie dort ein himmlisches Ding gesehen worden, "das mit drei Gruppen von jeweils drei roten langsam und stetig blinkenden Lichtern umgeben gewesen war". Das Gebilde soll ein "rohrartiger Flugkörper" gewesen sein, der "sich langsam, mehr schwebend" gen Südosten bewegte und "dabei ein mahlendes Geräusch machte". Einen soliden Körper habe man bei der Dunkelheit nicht sehen können, die Gestalt wurde nur aufgrund der Lichter (drei Gruppen von jeweils drei roten langsam und stetig blinkenden Lichtern) darum herum "projiziert" bzw erahnt (ein wahrnehmungspsychologischer Vorgang, um den Eckpunkten die durch Lichter "markiert" werden eine Gesamtgestalt zuzuweisen - siehe Beispiel "Fliegende Dreiecke" aufgrund von drei Flugzeuglichtern oder zylinderförmige "UFO-Mutterschiffe" aufgrund zerbrechender Feuerball-Boliden oder Re-Entry-Körper). Die Zeugen meldeten sich bei der Polizei, die den Fall dann an die GEP abgab.
In der Folge wand man sich dann an die Westfalenpost, die einen entsprechenden Regionalbeitrag brachte und die GEP dabei so vorstellte: "Es sind keine abgefahrenen Spinner, die sehnsüchtig E.T.& Co.erwarten, sondern echte Spürnasen, die schon seit 1972 seltsamen Ereignissen wissenschaftlich-kriminalistisch nachgehen... Über 700 solcher Vorfälle aus ganz Deutschland füllen die Akten des Vereins... Das scheinbar Unerklärliche ist zu erklären...denn der Großteil merkwürdiger Beobachtungen lässt sich mit viel Spürsinn eben doch erklären. Was bleibt sind eine Handvoll Fälle, die mit dem Wissen von heute noch nicht restlos geklärt wurden: ´Wir kennen noch nicht alle Naturerscheinungen, wir kennen auch nicht alle psychologischen Vorgänge bei denen, die etwas beobachtet haben´ (wurde hier Hans-Werner Peiniger zitiert). Kein einziger dieser deutschen Fälle hat sich bisher, um in der Fachsprache zu bleiben, als so genanntes ´Best UFO´ erwiesen - im Klartext, Beweise für außerirdische Abstecher zur Erde fehlen." Nach dem Zeitungsartikel meldeten sich prompt zahlreiche weitere Zeugen dieser Erscheinung aus der Region - doch diese hatten keinen "rohrartigen Flugkörper" in dem Phänomen gesehen, sondern etwas ganz anderes erkannt: drei Hubschrauber die im Formationsflug flogen; einer vorne, zwei seitlich versetzt. Dies würde auch die roten Lichter und das "mahlende Geräusch" erklären, schrieb die Westfalenpost dann zur Aufklärung, über die uns Peiniger am 17.April bereits informierte. Die Helikopter kamen aus Richtung Graf-York-Kaserne am Möhnesee sagten einige Leute klar aus. Nach den GEP-Zahlen ihrer Statistik sind 14 Prozent aller vermeintlichen UFOs Flugzeuge oder Hubschrauber, beim CENAP in Mannheim nur die Hälfte - 7 %.
Wichtiger jedoch ist etwas ganz anderes: Die in drei Hubschrauber hineingesetzte illusorische Gesamtgestalt als "rohrartiger" Flugkörper in der Zeugendarstellung. Weit weg vom wirklichen optischen Eindruck den reale Hubschrauber hergeben. Wir haben es hier mit einer Wirklichkeitsverfremdung zu tun, auf die Leute eben hereinfallen und sie daher ganz ernsthaft beschwören. Doch was wäre geschehen, wenn der selbe Fall erst nach z.B. 2 Jahren bei der GEP gelandet wäre und da sicherlich die Zeitung nicht bereit gewesen wäre ´mitzuspielen´ und den Aufrug zu starten? Auch wäre es nach dieser Zeit so gut wie unmöglich gewesen rückwirkende Nachforschungen anzustellen, da die Flugbewegungsdaten z.B. bei Luftraumüberwachungseinrichtungen nach 30 Tagen automatisch gelöscht werden. Wie würde der Fall dann dastehen, trotzdem scheinbar ausreichende Daten von dern Beobachtern zur Verfügung gestellt worden sind? In diesem Fall spielte das Glück des Untersuchers mit, auch in Hinsicht auf die Reduzierung von Recherchenaufwand, da andere unabhängige Zeugen die Geschichte problemlos aufklären konnten. So einfach ist es tatsächlich manchmal in Sachen "Nachforschungen" und "Untersuchungen". Aufgrund von als Hubschrauber-Formationen bereits gemeldeten "UFO"-Fällen und den daraus gezogenen Lehren wäre nur der Datenvergleich verblieben und so wohl die Identifizierung als "nahe IFO" oder gar klares IFO erfolgt. Andere UFO-Forscher dagegen, die eben diese Kenntnisse nicht haben, würden dagegen meutern und mosern. Die zahlreichen UFO-Freunde des Fantastischen sowieso. Frei nach dem Motto: Wie können die GEPler nur ein "UFO-Rohr" am Himmel so ´ausgeben´? Von "Wegerklären" wäre wahrscheinlich die Rede etc. Eine staatliche UFO-Kommission z.B. deswegen einzuberufen wäre den "Bock zum Gärtner" gemacht, irgendwie.
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Quelle: CENAP-Archiv
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