.
11.06.2015
Im Jahre 1987 bekam CENAP ein Schreiben von G.Lucifora welcher beim Besuch seiner Haus-Baustelle 5 Fotos eines unbekannten Flugkörpers machen konnte. Dieser Fall wurde ebenfalls bei der UFO-Forschungsgruppe GEP aufgenommen und untersucht und ist seit dieser Zeit als "Ungeklärter UFO-Fall" in ihren Publikationen. Im letzten Jahr wurde er nochmal in einer Sonderpublikation der GEP aufgeführt und veranlasste uns sich diesem Fall nochmals zuzuwenden zur Aufarbeitung. Dies aber auch, weil wir damals nach kurzer Untersuchung, den Kollegen der GEP die Untersuchung überliesen, da sie schon ein Zeugen-Interview vornahmen, aber dies zu keiner Erklärung führte, auch wenn es Hinweise auf etwaigen Ballon oder militärischen Flugkörper gab.
-
Begonnen hat es mit diesem Schreiben des Zeugen:
Dazu diese Fotos:
Bei Nachfrage bei "Der Bundesminister der Verteidigung" bekamen wir dieses Schreiben:
Damals vermuteten wir auch ein Fake mit einem "Klingelknopf" , was jedoch durch die GEP-Publikationen in Frage gestellt wurde.
28 Jahre sind es nun her und bei der CENAP-Nachrecherche ergaben sich neue Indizien zur Aufklärung diesen Foto-Falles von 19.Juni 1987:
Schaut man sich die Karte des Geschehen an, sieht man zu der schon im Brief des Zeugen erwähnten NATO-Basis welche unser Interesse weckte:
Luftaufnahme (von 2004) der Comiso Nato Basis:
History von NATO-Basis Comiso:
Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm Italien wieder die Kontrolle und erweiterte den Flugplatz. Von 1965 bis 1973 diente er als vorgeschobener Stützpunkt eines Seeaufklärungsgeschwaders der italienischen Luftwaffe. Zwischen 1954 und 1972 wurde der Flughafen auch kommerziell genutzt.
Ab dem 24.März 1982 übernahm die US Air Force den Flugplatz als Comiso Air Base. Im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses wurden dort 112 Marschflugkörper (Cruise Missiles) mit atomaren Gefechtsköpfen stationiert, die der 487th Tactical Missile Wing unterstanden. Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts wurden die Marschflugkörper 1991 abgezogen und die militärische Nutzung auf ein Minimum reduziert.
Und hier wird es nun in diesem Fall interessant, da nach unserer Recherche sich ergab, dort in den 80igern ständig NATO-Manöver und umfangreiche Übungen durchgeführt wurden, so auch genau zu dem Zeitpunkt der Beobachtung im Juni 1987 welches unter dem Namen "Dragon Hammer" lief:
Hierbei wurden auch Marschflugkörper zu Übungszwecken eingesetzt. Diese können von U-Booten, Schiffen, Flugzeugen oder von Land gestartet werden und fliegen in einer Höhe von 15 bis 100 Metern so niedrig, dass sie nur schwer vom gegnerischen Radar erfasst werden können. Auch für Infrarot-Sensoren sind sie auf Grund ihrer geringen Hitzeemission nur schwer erkennbar.
Ausschlaggebend war auch der Einsatz von Marschflugkörpern und die Suche nach Vergleichsaufnahmen bei der Recherche begann.
Nochmal ein Blick auf die beste Aufnahme des Zeugen:
Starke Vergrößerung des "Objektes":
Bald darauf wurden wir fündig in unserem CENAP-Archiv und der Marschflugkörper Tomahawk erwies sich als Indiz :
Bei der Suche von Foto und Filmaufnahmen diesen Marschflugkörper wurde die Ähnlichkeit des "Flugkörpers von Comiso" dann bestätigt und sprechen die Indizien für Marschflugkörper Tomahawk, welcher der Zeuge zufällig bei Land-Überflug erwischte:
Vergleicht man nun die Flugaufnahmen der Tomahawk mit den Zeugen-Aufnahmen von Comiso wird das Indiz für diesen Fall zu Near Ifo: Tomahawk!
CENAP-Mannheim
-
Update: 16.04.2016
.
Nachtrag zu oben aufgeführten Recherche welche bei der Ufologie Gemeinschaft GEP/DEGUFO/MUFON als absurd abgetan wurde. Unter anderem wurde die Geschwindigkeit des Marschflugkörpers als Gegenargument aufgeführt. Und so bleibt man weiterhin bei der Good Ufo Bewertung.
Daher stellten wir weitere Recherchen an zur weiteren Unterstützung unserer These für die Identifizierung: Marschflugkörper Tomahawk. Dabei fanden wir in Publikationen der amerikanischen Streitkräfte weitere Bildmaterialien, welche aufzeigen, es sehr wohl möglich ist tief fliegende Tomahawks zu fotografieren. Wichtig ist dabei, diese Tomahawks sich bei ihren Überlandflügen an landschaftlichen Gegebenheiten und Gebäuden orientierten:
Wie auf dieser Grafik dargestellt, wurden Tomahawks mit Landschaftsdetail programmiert für Flüge unterhalb der Radarerfassung.
-
Weiter fanden wir Aufnahmen aus den Golf-Kriegen bei welchen Kriegsreporter Aufnahmen von plötzlichen tief fliegenden Tomahawks aufnehmen konnten:
Alle Aufnahmen stammen aus dem Irak-Krieg/USAF
Bei unseren Recherchen wollten wir jedoch auch an zusätzliche Aufnahmen und Daten von Übungs-Einsätzen dieser Tomahawks gelangen. Klar sind solche Suchen nicht in zwei, drei Tagen zu machen, aber mit Ausdauer gelingt es schon...
Und so kamen wir an Information der US-NAVY und darin enthaltenen Bildmaterialien über die zu Übungszwecken eingesetzte Tomahawk-Variante BQM-74E-Aerial-Target welche zu Ziel- und Schießübungen verwendet wurde.
Vorbereitung zum Start einer BQM-74E
BQM-74E Aerial Target an Bord von US-NAVY Schiff im Mittelmeer 1986
BQM-74E Aerial Target im Beschuß über Wasser-Oberfläche
Nach Flugübung, erfolgte die Bergung von BQM-74E Aerial Target mit einem Fallschirm
BQM-74E Aerial Target wurden auch zu Übungszwecken eingesetzt bei Überlandflügen zu Testzwecken von Radarerfassung und Programmierung von angepassten Landschafts-Tiefflügen bei welchen auffällige örtliche Landschaftsformationen und Gebäude als Anflugspunkte genutzt wurden.
Da solche Übungen ebenfalls unabhängig von größeren Manövern durchgeführt wurden (gerade auch zu der Zeit des "kalten Krieges"), spricht sehr viel dafür auch im Fall Comisio es sich um einen Überflug von mehreren BQM-74E Tomahawks gehandelt hat. Und eine Near-Ifo Bewertung mehr einzubeziehen ist, als die Begrifflichkeit Good Ufo, welche mehr ein Hinweis auf unzureichende Recherchen in diesem Fall ist.
CENAP-Mannheim/Michelstadt