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Astronomie - Erinnerung an Meteorit Eichstädt von 19. Februar 1785

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Breitenfurt: Infotafel bei Breitenfurt macht auf "Meteorit Eichstädt" aufmerksam 
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Erinnerung an Himmelsstein
Breitenfurt (EK) Vor 230 Jahren, am 19. Februar 1785, schlug ein Meteorit im Wittmeß-Wald bei Breitenfurt ein. Seit dem Wochenende erinnert eine Gedenktafel neben dem Radwanderweg bei Breitenfurt
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Der etwa drei Kilogramm schwere Stein krachte auf einen schneebedeckten Stapel Ziegel bei der Ziegelhütte und beschäftigte seinerzeit Laien wie Wissenschaftler. Genannt wird er „Meteorit Eichstädt“ nach der früher gebräuchlichen Schreibweise der Bischofsstadt.
Anlässlich dieses Jahrestages trafen sich Wissenschaftler, Amateure und Sammler unter dem Motto „Wissenschaft trifft Leidenschaft“ zum siebten Deutschen Meteoriten Kolloquium in Nördlingen. Dort präsentierten und diskutierten die Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum die naturwissenschaftlichen und historischen Fakten zum „Eichstädt-Meteoriten“. Bei einem Ausflug in den Markt Dollnstein wurde eine Infotafel am Radweg in der Nähe des Breitenfurter Bades aufgestellt.
Dollnsteins Bürgermeister Wolfgang Roßkopf, Karl Wimmer vom Rieskratermuseum Nördlingen, Rainer Bartoschewitz vom Meteoritenlabor Gifhorn und Christoph Würflein vom Naturpark Altmühltal enthüllten die Infotafel. Auch der Schirmherr des Kolloquiums, Stefan Hölzl aus Nördlingen, wohnte dem Festakt bei.
Bürgermeister Roßkopf bezeichnete den Einschlag als ein „besonderes geschichtliches Ereignis“. Es sei sicherlich wert, auch im Altmühlzentrum Burg Dollnstein einen Platz zu finden. Roßkopf berichtete über die überlieferte Absturzstelle. Beim Ziegelstadel habe es sich um eine Ziegelei und eine Kalkbrennerei gehandelt. Von den damaligen Gebäuden sei nur noch die Hauskapelle übrig. Bei der Kapelle treffen sich die Breitenfurter und Ochsenfelder jährlich zu einer Maiandacht. Weiter erklärte der Bürgermeister, dass die früheren Eigentümer schon 1861 ihr Grundstück an den Staat veräußert hätten und nach Ochsenfeld gezogen seien. Dort gebe es noch den Hausnamen Ziegler.
Aus fachlicher Sicht steuerte Wimmer einige Details bei: Ein Knecht schnitt gerade oben im Stadel Stroh, als er einen Donner hörte. Er lief hinunter zur Tür und sah einen Stein herabfallen, der zwei bis drei Meter entfernt von der Hütte senkrecht niederging, mit etwa 240 Kilometern pro Stunde, wie Experten heute nachrechnen können. Er zerschmetterte die unter dem Schnee begrabenen Ziegel. Der Knecht musste den Stein abkühlen lassen, bis er ihn anfassen konnte. Eine im Kolloquium vorgestellte Abschätzung ergab, dass die Oberflächentemperatur bei 50 bis 60 Grad Celsius gelegen haben muss.
Der Ziegler überbrachte den Stein dem Eichstätter Rhetoriklehrer Joseph Pickel, der sofort sieben seiner Schüler zu einer ausgiebigen Befragung anhand eines modern anmutenden Fragebogens an die Absturzstelle schickte. Vom jüngeren Bruder Ignaz Pickel, Naturforscher und Physiklehrer zu Eichstätt, stammt die handschriftliche „Authentische Nachricht“ über den Fall. Sie ist undatiert, könnte aber noch im Jahr des Falls 1785 verfasst worden sein.
Der Meteorit wurde noch 1785 in mehrere Teile zerschlagen und in der ganzen Welt verteilt. Von ursprünglich 2,9 Kilogramm sind heute noch rund 500 Gramm erhalten. Die größten noch vorhandenen Exemplare befinden sich in Wien (122 Gramm), Zürich (116), Gifhorn (73) und London (43). Die restlichen 123 Fragmente werden unter anderem in Paris, New York, Cambridge, Stockholm, Prag und Kalkutta aufbewahrt. Das größte Stück mit 611 Gramm fiel im Zweiten Weltkrieg dem Bombardement Münchens zum Opfer. Ein in Budapest gelagertes Fragment von 87 Gramm wurde beim ungarischen Volksaufstand 1956 zerstört. Für das Altmühl-Zentrum in Dollnstein wäre natürlich ein Stück des „Meteoriten Eichstädt“ sehr interessant. Schmunzelnd machte Wimmer Hoffnung, dass im Wittmeß-Wald zwischen Wasserzell und Wellheim noch Stücke gefunden werden könnten.
Am Rande der Gedenktafelenthüllung hatte Hobbyastronom Alexander Geiss aus Ochsenfeld, der auch am Kolloquium in Nördlingen teilnahm, ein H-Alpha-Teleskop aufgebaut. Darin konnten die Veranstaltungsteilnehmer Sonnenprotuberanzen beobachten. Diese hatten an diesem Tag die Ausmaße von vier Erddurchmessern.
Quelle: Donaukurier
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