UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-514

23.12.2025

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11.06.2010

UFO-Kunde, Fach Soziologie: Der Glaube an den außerirdischen Mythos, 1.Teil

 

+ Im Oktober 1957 begann mit dem sowjetischen SPUTNIK der Wettlauf der Weltmächte in den Weltraum, damit hat der Mensch seinen Blick in den Kosmos geschärft.

ausserirdisch-mythos 

"Vor der Erforschung des Weltraums, des Mondes und der Planeten, hielt der Mensch den Himmel für das Zuhause und den Herrschaftsbereich mächtiger Götter, die nicht nur das weite Firmament regierten, sondern auch das irdische Schicksal der Menschheit lenkten. Noch heute huldigt man diesen Sternengöttern in Form der in der Astrologie so beliebten ´Sternbilder´, denen man aus der Sagenwelt abgeleitet ihren himmlischen Platz zuwies und sie somit unsterblich machte. Natürlich errichtete der Mensch seinen Göttern auch riesige Denkmäler, die heute noch ein Fluidum der Mythen ausstrahlen. Doch mit der Zeit ersetzte der Mensch diese Götter durch neue Götter und Religionen, die aber auch keine besseren Antworten boten, als jene Götter die von seinen griechischen, römischen oder ägyptischen Vorfahren angebetet worden waren. Und während wir uns nun uns unsere allmächtigen und gütigen Götter ausgesucht und uns die Welt wissenschaftlich erklärt haben, wollen wir doch alle Glauben und warten auf ein Zeichen von Offenbarung. Unsere Augen richten sich himmelwärts, bereit das wahrhaft Unglaubliche zu akzeptieren und um unser Schicksal in den Sternen geschrieben zu finden - aber wie können wir es am besten erkennen? Mit neuen Augen, oder mit unseren alten...?"

 

(Aus dem Prälog, gesprochen von FBI-Special Agent Fox Mulder, in der "Akte X"-Folge ´Der Patient´.)

 

Das Universum ("The Old One", wie Einstein zu sagen pflegte) der Schatten und Phantome, dort wo Unvorstellbares und Unglaubliches herrscht, wo Mythen Gesetz sind und wo Legenden und Übernatürliches zur Wissenschaft werden, finden wir das Geheimnis unserer Seele - das Düstere gehört dabei immer dazu, die andere Polarität dazu ist die Erhellung. Und das ganze Universum mit seinen unzähligen Himmelskörpern, seiner galaktischen Unendlichkeit und der Winzigkeit seiner atomaren Partikel bleibt wohl für immer ein Geheimnis für uns und daran werden wir auch nie etwas ändern können. Mit dem bloßem Auge sind von der Erde aus etwa 5000 bis 8000 einzelne Sterne am nächtlichen Firmament zu erkennen, nur ein Hauch dessen, was wirklich da oben auf uns wartet und von dem uns die Astronomie bereits jetzt überwältigende Eindrücke in bildlicher Gestalt dank der Technik vermitteln kann. Seitdem unsere frühesten Vorfahren auf der Erde zum ersten Male in den Nachthimmel gesehen haben, ist der Mensch von der Brillianz und dem Geheimnis unseres mit Sternen besetzten Himmelsgewölbes gefesselt. Seit Menschengedenken zieht es uns gen Himmel. Die Astronomie ist deswegen eine der ältesten Wissenschaften überhaupt, und die Berichte vom "Stern von Bethlehem" überm Stall des Jesuskindes sind beileibe nicht die frühesten Texte über Himmelserscheinungen mit einer bewundernswerten Erzählkraft, die imstande ist Mythologien freizusetzen. Die Volkskunst hat es vollbracht, dass diese Erscheinung nachträglich als "Komet" gedeutet wurde - obwohl es dafür gar keinen wirklichen Ansetzer gibt.

 

Die UFOs, die sonst möglicherweise zusammen mit dem Kalten Krieg untergegangen wären, stellten bei der Suche nach neuen spirituellen Inhalten eine Antwort dar und erhielten dadurch soetwas eine eine Existenzberechtigung. Wenn alte Mythen verlorengehen, müssen sie durch neue ersetzt werden, da Mythen uns die Möglichkeit geben, unseren Glauben zum Ausdruck zu bringen. Mythen befassen sich mit jenen Aspekten der Welt, die wir für die wichtigsten halten oder nicht verstehen. Wenn wir im Westen glauben, dass der rationale Ansatz der einzige richtige sei - und wir haben diese Prinzipien mit Begeisterung übernommen -, dann haben wir uns dadurch auch vom Glauben an Gott gelöst. Gott ist wissenschaftlich unbeweisbar; seine Existenz beruht auf Glauben und Intuition. Neue Mythen tauchen auf, weil die Zeiten sich verändert oder Kulturen sich vermischt haben. In den Mythen wird eine Welt dargestellt, in der Tabus gebrochen werden können. Eben solches ist auch an Bord der Fliegenden Untertassen möglich: Das Geschehen liegt außerhalb des Verantwortungsbereichs des Individuums. Wie die Kunst bietet auch die Mythologie die Chance, Gedanken zu erfassen und die Welt so zu sehen, wie wir sie wahrnehmen oder wahrnehmen möchten. Aber Mythen erklären die Welt nicht nur, sondern erschaffen sie auch. Mythen können um "Geschichten" oder um wirkliche Ereignisse herum konstruiert werden, und genau dadurch entsteht vielfach ihre Uneindeutigkeit. Die Hinwendung zum Rationalismus und die Vorherrschaft all dessen, was wissenschaftlich überprüfbar ist, kann als Hauptfaktor bei der Entstehung des UFO-Phänomens gelten. Als Reaktion auf die Zerstörung des Glaubens an das Übernatürliche, an Götter und Traditionen bildete sich in einer kleinen, aber anwachsenden Gruppe weltweit ein neuer Mythos heraus - UFOs - , der eine Verbindung zwischen den alten und den neuen Mythen herstellte. Die Götter waren wiedergekehrt, aber in technologischer Gestalt. Als übernatürliche, fast gottgleiche Wesen entsprachen sie den Anforderungen der tradititionellen Mythologie, doch sie kamen zu uns mit den ´meßbaren´, ´berechenbaren´ und sogar fehlbaren Fliegenden Untertassen. Anhand der UFO-Mythen zeigt sich, dass den Menschen intuitiv bewusst ist, wie wenig die Naturwissenschaft und der Rationalismus die menschliche Seele anzusprechen vermag. In der heutigen Zeit stellen vielleicht die UFOs einen Schritt auf dem Weg zu dem Mythos dar, den Platon bereits im Staat entwarf, als er die Frage aufstellte, ob es möglich ist, einen einzigen Mythos zu erfinden, der für die ganze Welt glaubwürdig und sinngebend wäre. Aus der Geschichte wissen wir, dass jede Kultur Mythen hervorgebracht hat. Dieser Umstand alleine sollte selbst den hartnäckigsten Skeptiker davon überzeugen, dass Mythen ein Bedürfnis erfüllen, das grundlegender ist als die wechselhaften Anforderungen von Politik und Gesellschaft. Wir im Westen laufen Gefahr, den Kontakt zu den in den Mythen verkörperten Welten zu verlieren, und das UFO-Phänomen weist uns einen Weg in die mythische, schamanistische Welt zurück. Mythen haben eine Bedeutung, die weit über ihre "Realität" hinausgeht, und diese Bedeutung ist ein realer Bestandteil unserer heutigen Welt.

 

Aber je tiefer wir in den Himmel schauen, um so mehr entdeckten wir weitere Geheimnisse, das menschliche Auge war über Jahrtausende das einzige Mittel zur Erkundung des Sternenhimmels. Heute schaut man in einer lauen Sommernacht in den dunklen Nachthimmel vielleicht auf der optischen Jagd nach Sternschnuppen und man ist genauso wie der Neanderthaler versucht, die kosmischen Rätsel zu erhaschen und sie zu begreifen, aber auch zu deuten. Dies geschieht um sich selbst einen Platz und eine Bedeutung zu geben. Natürlich lassen sich Bedeutungen auch dort entdecken, wo es in Wirklichkeit gar keine gibt. Irgendwie ist man einer All-Macht dabei ausgeliefert, die etwas in uns bewirkt: Liebespaare erfahren unter dem Sternenzelt romantische Gefühle und einsame Sterngucker kommen ins Philosophieren. Und noch heute fühlt man sich klein und bedeutungslos unter dem Firmament unter diesen Bedingungen. Die alten Barden wie die Schreiber moderner Science Fiction brauchten nur zum Himmel zu zeigen, und Hörer oder Leser waren/sind in ihren Bann gezogen. In unserem Tagen füllt sich das himmlische Firmament erneut mit seltsamen und verwirrenden Ereignissen. Ein geschichtlicher Überblick der älteren und jüngeren Vergangenheit offenbart, dass da und dort seltsame Ereignisse am Himmel verzeichnet werden. Interessanterweise zeigen solche Dokumente, dass die UFOs sich anscheinend dem kulturellen Millieu und dem technischen Niveau der Beobachter angepaßt haben. Allein deswegen schon ist es schwierig sagen zu können: "Ja, dies ist eindeutig das Werk einer extraterrstrischen Intelligenz." Alle bisherigen Untersuchungen haben bisher keine physikalische Realität von exotischen Erscheinungen beweisen können, auch wenn individuelle Fallstudien gelegentlich vielversprechend sein mögen, aber auf den durchschlagenden Erfolg müßen wir nach wie vor warten. Schade eigentlich.

Die Naturwissenschaften, so scheint es, kommen im Prinzip ohne Gott aus und brauchen lediglich drei Propheten: Albert Einstein, Nils Bohr und Charles Darwin. In gewisser Weise trügt der Schein. Seit Kurt Gödel`s Satz über die "Unvollständigkeit logischer Systeme" wissen wir, dass wir uns Fragen ausdenken können, die legitim im Sinne unserer Logik sind, die wir aber nicht beantworten können. Eine dieser Frage ist: "Warum machte sich das Universum die Mühe seiner Existenz?" Wir können an dieser Stelle Gott nicht als Ursache ausschließen. Aber wir können Antworten auf diese Fragen zurückweisen, die der naturwissenschaftlichen Betrachtung widersprechen. So können wir getrost davon ausgehen, dass es nicht der 26.Oktober des Julianischen Kalenders im Jahre 4004 vor Christus war, als Gott die Erde schuf. Und wir wissen auch viel darüber, wie das Werk entstand. Es entstand anders, als es in der Bibel (oder ihr Vorläufer, die jüdische Thora) beschrieben wird, welche eine vielfältige Materialsammlung von uralten Überlieferungen aus dem sumerischen, babylonischen, ägyptischen sowie hebräischen Legendenschatz darstellt und auf verschiedenen Medien festgehalten und weitergegeben wurde - auf Stein, in Ton, auf Papyrus, Pergament und schließlich auch Papier. Die einzelnen Kapitel wurden von Hand geschrieben oder geritzt, basierten meistens auf mündliche Weitergaben in einer Zeit wo Mythen und Fakten sich zu einem unentwirrbaren Knäuel verbanden. Wieder und wieder wurden aus den unterschiedlichen Kulturkreisen die Texte mühevoll kopiert, Ermüdung und Flüchtigkeitsfehler hierbei sind dann normal. Viele Generationen saßen mit ihren jeweiligen eigenen zeitgenössischen Vorstellungen daran, um dies immer neu ausgestaltet weiterzugeben. Die Veränderungen im Zuge der Zeit sollten so gewaltig sein, um bis hin zur gedruckten Bibel etliche Epochen später (und selbst ab dann gab es noch diverse eigenständige Interpretationen der Bibel!) die wahren Inhalte und Hintergründe absolut religiös-mystisch verklärt zu verdunkeln. Im Grunde ist dies grotesk: Keine Pizza wird gebacken, wenn sie nicht in Auftrag gegeben wurde, und ausgerechnet vom Universum behaupten die Naturwissenschaftler tapfer, dass das nur so passiert ist. Bibelfeste Gläubige jedoch sind davon überzeugt, dass es eine geradezu "phänomenale Genauigkeit" von Anfang bis Ende in der Weitergabe der biblischen Texte, Aussagen und Inhalte gab. Wer´s glaubt... Andererseits gibt es "aus Ehrfurcht der Juden vor dem Wort Gottes" keine einzige bekannte Gesamthandschrift des hebräischen Alten Testaments, die älter als 1000 Jahre ist. Die "Originalurkunden" sind nicht mehr vorhanden.

 

Sicherlich ist es ein zu großer Zufall (manche sehen ihn nur als einen anderen Namen für eine nicht erkannte Ordnung an), dass Außerirdische gerade dann anfingen, unseren Himmel heimzusuchen, als wir selbst begannen, zu den Sternen hinaufzuschauen und über die Kolonisierung anderer Welten nachzudenken. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien dies durch die schnelle, aufregende Entwicklung der Raketen-Technologie vielen Leuten als wirkliche Möglichkeit. Und dann erschienen auf einmal überall auf der Welt Dinge, die außerirdische Raumschiffe zu sein schienen. Es passte einfach in das Denkvermögen der Zeitepoche.

 

Während es außergewöhnliche Himmelserscheinungen der für die Zeugen unerklärten Natur geben wird, gilt dies genauso für ungewöhnliche menschliche Erfahrungen. Während in aller Regel die UFOs meistens objektivierbar als nicht-erkannte echte Himmelserscheinungen sind, gibt es auf dem Sektor der ungewöhnlichen menschlichen Erfahrungen große Probleme, weil sich hier andere Realitäten ausweisen, die den Binnenraum der Seele betreffen. Deswegen habe ich große Probleme damit umzugehen. Ganz einfach aus dem Grund, weil mir die hochwirksame "virtuelle Wirklichkeit" dieser grauen Innenweltlandschaft als Rationalist fremd zu sein scheint - trotzdem, ich kenne die Existenz der Liebe und diese ´lebt´ auf dem selben Level wie die Existenz anderer außergewöhnlichen Wunder und Geheimnisse unseres eigenen inneren "Weltraums". Mancher mag dies als Widerspruch oder Inkonsequenz sehen, wenn ich dennoch skeptisch diesen anderen Obskuritäten und Ausprägungen gegenüber bin. Damit muß ich leben, weil auf der anderen Seite mir klar ist, dass dies alles "aus mir selbst kommt". Hier haben wir es mit einer ´geistigen Kraft´ zu tun, die in uns allen wohnt. Es geht darum, dass es eine ´andere Realität´ als jene gibt, die wir anfassen können - dies kennen wir alle, sonst wären wir keine kreativen Menschen. Die Frage ist nur, ob all diese ´geistigen Kräfte´ extern von uns existieren, oder ob wir in deren Mittelpunkt stehen, weil wir diese selbst freisetzen, ohne sie fassen zu können. Dies muß mit der Ratio kollidieren - und deswegen gibt es den großen Streit darum. Es geht hier um eine Realität des Spürens, Empfindens und des Fühlens - womit wir täglich uns auseinandersetzen, mehr oder minder bewußt. Trotzdem, diese Dimension ist genauso gewichtig (wenn auch verdrängt) wie die Gehaltsabrechnung. Wir (ich auch) leben täglich damit. Mit diesem Übergangsraum, mit dieser Pufferzone kommen wir eigentlich auch klar, auch wenn dies wegen mangelnder Nachvollziehbarkeit gerne von unseren Kollegen und Vorgesetzten negativ besetzt wird - aber auch die leben genau darin und damit. Wir alle haben einen Ruheplatz, in welchem wir uns von der harten Realität der Rationalität zurückziehen. Und dort kann alles erscheinen - und bei manchen Menschen geschieht dies tatsächlich und wird übermächtig. Dies sind pure religiöse Erfahrungen, egal wie man sie auskleidet oder benennt. Hieraus entstehen Brücken zu einer anderen Welt. Jeder nimmt diesen Brückenschlag vor, die meisten in ihren (Tag-)Träumen, die voll irrrational besetzt sind. Wenn dieser Traum sich umsetzen läßt, dann war es eine "Vision", wenn nicht, dann eine unrealistische Spinnerei. Das Geheimnis des Menschen ist vielleicht, dass er so grundsätzlich irrational ist, auch wenn er es ungern zugibt. Ich denke, wir unterschätzen das Irrationale im Menschen.

 

Bei seinen Versuchen, in allen Naturereignissen und -erscheinungen irgendeine Bedeutung zu entdecken, hat der Mensch beachtliche Fantasie bewiesen. Dass unsere Vorfahren ihre Beobachtungen ins Unvernünftige übertrieben, weil sie glaubten, fast jede Naturerscheinung stehe in irgendeiner Beziehung zu kommenden Ereignissen, sollte uns nicht allzu sehr überraschen. So kam es, dass nicht nur dem Sonnenstand, sondern auch den Konstellationen der Sterne und Planeten eine Bedeutung beigemssen wurde. Selbst der Vogelflug und schließlich sogar die Anordnung und Variationen der Eingeweihte von Vögeln nahmen für Kundige eine Bedeutung an. So bildeten sich allmählich Künste wie Astrologie, Augurentum, Handlesen und Phrenologie aus. Die Seele bekommt also Flügel um die innere Stimme und Bilder zu empfangen, wohin uns diese individuell führen ist eine Frage der tiefen Dimensionen eines Individuums - was auch dazu führt, das selbst ansonsten schlaue Leute dumme Sachen sagen können. Hier bewegen wir uns in der Orientierung nicht nur horizontal, sondern auch vertikal. Eine Überschreitung des normalen Alltagsbewußtseins findet statt und eine Transzendierung tritt ein. Dies hat mit einer Pathologisierung nichts zu tun, auch wenn hier Hirngespinste materialisieren. Daraus entstehen übergeordnete Wirklichkeiten unseres Seins, aber aus der Seele heraus. Für viele Menschen sind diese Phänomene aber zu einer dogmatisierten Ideologie geworden. Ob aus Dummheit oder aus Unwissenheit heraus, ich weiß es nicht. Dummheit und Aberglauben haben schon öfters über die Vernunft und Wissenschaft gesiegt. Und menschliche Unwissenheit mit Geldgier gepaart haben schon Werte unseres Planeten ausgerottet und vernichtet - denken wir an die Tierwelt, wo unsere Mitgeschöpfe nur deswegen umgebracht werden, weil man z.B. dem Horn des Weißen Nashorns sexuell stimulierende Eigenschaften für erschlaffte Männer zuschreibt. Jene, die die Geister rufen sind immer wir selbst - weil wir sie brauchen, aus welchen Gründen auch immer. Natürlich existieren "Geister" auf jeden Fall im Kopf des Betrachters, wo sie aus seiner Seele (also dem Inneren) ihren Weg nach Außen finden und dies hängt wieder vom Zustand des Inneren ab. Ja, Geister sind auch nur Menschen, weil der ganze Spuk um sie vielleicht aus dem Diesseits unserer Seele kommen mag. Hier ist also eine breitere Perspektive angesagt, um all die Seltsamkeiten der Welt zu verstehen, die mit sich interaktiv sind, im cybernetischen Sinne sozusagen. Der Spuk, so die heutige parapsychologische Erkenntnis, ist genauso personenbezogen wie ´Entführungen´ von Menschen durch Außerirdische. Dumm ist dabei themenübergreifend bei allen angeblichen Anormalitäten des Globus, dass man all diese Dinge nicht so kontrolliert beobachten und aufzeichen kann, wie man es sich als Wissenschaftler wünscht. Spukige Erscheinungen lassen sich nicht in kontrollierten Situationen nachstellen. Trotzdem gehören all diese Dinge zum Menschen. Da muß man schon die Frage stellen, ob all diese ´Phänomene´ aus dem Mentalen ins Physische hinübertreten - ähnlich wie ein Traum der sich externiert? Seit undenklichen Zeiten haben wir Ländern jenseits des Horizontes mit uns unähnlichen, eingebildeten wimmelnden Kreaturen bevölkert und hörten begierig den fremdartigsten Erzählungen über Bewohner ferner Plätze zu. Im Nichtalltäglichen hat das sich außerhalb der Sichtweite befindliche zugestande Überzeugungskraft. Dieser Grundstz scheint als unveränderliche Größe die menschliche Historie zu durchlaufen. Auch wenn es höchst zweifelhaft ist, ob es wirklich Geister*, Gespenster und sonstige mystische, polternde Plagegeister gibt, unzweifelhaft dagegen ist, dass Betroffene (die "Fokusperson/en") oft unter gravierenden Folgeerscheinungen leiten, auch wenn weltweit kein einziger Fall aus diesen ´höheren Sphären´ zweifelfrei physikalisch nachgewiesen ist. Parallel einher betroffen sind meistens Menschen die selbst aus anderen Gründen als dem ´Phänomen´ straken Stresssituationen ausgesetzt sind und nicht gelernt haben mit Konflikten umzugehen. Unsere fast alleinige Informationsquelle sind die Augenzeugen. Dieser Zustand ist ganz klar nicht ideal, weil die meisten von uns unter den besten Umständen schlampige Beobachter sind. Manchen Sie einen Versuch, ehe Sie diesen Vorwurf zurückweisen: schauen Sie in ein fremdes Wohnzimmer und schätzten dort die Größe eines Möbelstückes und messen sie dieses dann aus. Falls Ihre Erfahrung und Ernüchterung der meinen gleicht, werden Sie schon eine kleine Lektion in Zweifel, auch in Demut lernen.

 

* = Geister sind körperlose oder mit einem feinstofflichen Leib versehene, endliche Einzelwesen, die über einen eigenen Willen verfügen. Doch keine zwei Geister sind identisch. Das für das lateinische spectrum verwendete Wort Gespenst zur Bezeichnung feinstofflicher, sinnlich wahrnehbarerer Manifestationen schreckenerregender Gestalten wurde ab dem Ende des 18.Jahrhunderts zunehmend durch das allgemeine Geistererscheinung ersetzt. Bei diesem Begriff bleibt offen, ob eine derartige Erscheinung sinnlich wahrnehmbar und damit intersubjektiv überprüfbar ist oder nur als subjektives Erlebnis des jeweiligen Geistersehers stattfindet.

 

Man könnte hoffen, wir seien heutzutage frei von solchen Behinderungen des Fortschritts. leider nicht. Die meisten modernen Bürogebäude lassen den ominösen 13.Stock aus, und hoch bezahlte Anwälte und Banker meiden Leitern und schwarze Katzen. Wall-Street-Makler lassen sich aus der Hand lesen, und ansonsten intelligente Leute rufen unsichtbare "beglaubige Sensitive", an, um sie um Rat zu fragen. Die übernatürlichen Wundersamkeiten der Welt dieses Buches sind Boten zu uns selbst, aus uns selbst heraus. Eben als ungewöhnliche menschliche Erfahrung, die wegen der subjektiven Unerklärbarkeit in eine Art rosa Wolke gebettet werden. Bis hin zu Weisheits- oder Rätselbüchern wie der Bibel, in denen sich viele magische Ereignisse wiederfinden. Vergessen wir schließlich nicht das von den 39 Büchern des Alten Testaments immerhin 18 Propheten* zugeschrieben werden - die Religionen von Juden, Moslems und Mormonen basierend zu großen Teilen auf den Lehren von Propheten. Wir verstehen einfach nicht, nach welchem ´Plan´ unsere Seele funktioniert und deswegen sind deren Bilder (eingefasste Projektionen) sicherlich ein Problem. Deswegen wird alles so persönlich genommen. Wegen des Unverständisses und des Selbstschutzes äußern sich die meisten Betroffenen dahingehend, dass die gemachte Erfahrung aus externer Quelle kommt und fremd ist, damit immunisiert man sich gegen den ´Vorwurf´ von psychologischen Strukturen etc als Herkunft der übernatürlichen Manifestation. Niemand hört soetwas gerne, weil er sich dann mit einem Fuß schon in der Gummizelle sieht. So ist es doch. Hier spielen in sich ´lebensspendende´ Kräfte herein, die die Mehrheit beherrschen, andere wieder ihnen unterliegen und dann anomalistische Seltsamkeiten zu erleben. Dies sind Erfahrungen die Menschen nun einmal machen und zu den ´letzten Geheimnissen´ hochstufen - dies muß man zur Kenntnis nehmen, es gehört einfach dazu - aber man darf es nicht überstrapazieren. Es gilt auch anzuerkennen, dass der Mensch Reaktionen zeigt, die nicht autonom vom gesunden Menschenverstand arbeiten. Es ist eben nicht so, dass wir alles im Griff haben - und dadurch entstehen Erlebniswelten jenseits aller Logik und Vernunft. Und dies alles ist von dieser Welt - es zählt auch zur Vielfalt der Schöpfung. Deswegen muß man all dies weiter fassen und erkennen: "Ich habe dies oder jenes erfahren." Und es ist eingerahmt in den Satz "Gott-Vater ist auf dem Rückzug während die Absurdheiten im Vormarsch sind". Doch es ist im Prinzip genau das selbe, nur in des Kaisers neuen Kleidern. Damit werden die Betroffenen auch zum Teil einer neuen Schöpfung.

 

* = Doch mit jenem Menschengeschlecht, welches mittels übernatürlichen Visionen oder Ahnungen Vorhersehungen machen ist es zumindest in modernen Zeiten nicht allzu weit her, wie jeder Astrologie-Kenner weiß. 1983 gab es in einer britischen Zeitung den Aufruf an die Leserschaft, wonach sich jene zu einem wissenschaftlich-psychologischen Test stellen sollten, die glaubten über Gebühr prophetische Fähigkeiten zu besitzen. Tatsächlich meldeten sich 127 Personen. Meistens waren es Frauen im Altersdurchschnitt von 46 Jahren, von denen achtzig Prozent behaupteten, ihre Vorahnungen träfen in siebzig Prozent aller Fälle zu. Der Persönlichkeitstest zeigte, dass diese Frauen signifikant neurotischer als der Bevölkerungsdurchschnitt waren und auf einer "Lügenskala" hohe Werte erreichten. So lange Astrologie also von einem pragmatischen Standpunkt aus gesehen der Erlebniswelt des Menschen standhält, so beweist dies nicht mehr und nicht weniger als dass sie unter den Umständen, die wir erleben, das leistet, was wir von ihr erwarten. Vom logischen Standpunkt aus gesehen heißt das aber noch lange nicht, dass Astrologie "wahr" ist in einem objektiven Sinne.

Fortsetzung folgt...

Quelle: CENAP Archiv

 

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