UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-506

26.11.2025

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29.05.2010

UFOlogie made in China, Teil 3 (Der Weltraum rückt den Chinesen näher: Die UFO-Spiralen und mehr! Wow: Die größte UFO-Massensichtung der Welt überhaupt in moderner Zeit geschah in China!)

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Vorwort - Viele Teilchen fügen sich zu einem Ganzen, die Informationsfreiheit macht es möglich!

 

Jaja - das geheime UFO-Wissen der Regierungen... - was wird mit gezielt gestifteter Verwirrung über ein Phänomen "jenseits unserer Möglichkeiten" und daher "Jenseits von Top Secret" verschleiert? "Gott sei Dank gibt es immer noch Bereiche, in denen wir ziemlich im Dunkeln tappen, die nur wenig erforscht sind, Zu diesen bisher unerklärbaren Erscheinungen gehören auch die berühmten ´Fliegenden Untertassen´ oder UFOs, eines der faszinierendsten und meist-diskutierten Phänomen unserer Zeit" - so verkauft sich ein Mystery-UFO-Buch mit eindeutiger Reizkauf-Botschaft, der Werbetext aus der Marketingabteilung entstammt seinem Klappentext... Und selbstverständlich geht es immer wieder um "besonders gut dokumentierte UFO-Fälle", sonst klappt es mit dem rhetorischen Kaufanreiz wie "UFOs & Outer Space Mysteries" ja nicht.

 

Die Rahmensituation im globalen Dorf: Wie Kaugummi, Coca-Cola und andere amerikanische Kulturgüter, die Europa nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge des Marshall-Plan überschwemmten, wurden auch die ´Fliegenden Untertassen´ ein fester Bestandteil des europäischen popkulturellen Bewusstseins..., auch wenn sie zunächst als eine dieser "weiteren amerikanischen Narreteien" angesehen wurden. Aber dann verfing sich die Konzeption in abrechenden eigenen Weltraumfahrt-Zeitalter, wonach die UFOs interstellare Raumschiffe als Besucher aus dem Kosmos waren. Es lag einfach in der Zeit für diese besondere und spezielle Idee sowie Vision einer Denkschule. Mit Ende des 2.Weltkriegs begann auch in China, dem bevölkerungsreichsten Land des Globus, die Epoche der modernen UFO-Beobachtungen, jedoch waren anfangs zu diesem Thema keinerlei Informationen zu erhalten. Dies änderte sich erst um 1978, als in der Volkszeitung ´Remmin Ribao´ ein Artikel von Sheng Heng Yen von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften zu diesem Thema erschien, was wie eine Art Deichbruch in der UFO-Publizistik war. In China setzte das ungeheures Interesse an dem bislang ´verbotenen´ Thema ein - und ab etwa 1980 gründeten sich UFO-Gruppen wie im Westen. Im Chinesischen Fernsehen wurde 1981 sogar eine amerikanische UFO-Doku namens "UFOs Are Real" gesendet. Hauptsächlich Studenten waren enthusiastisch über dieses für sie neue Phänomen. Ausgerechnet der amerikanische UFO-Pfeiffenbläser Wendelle Stevens und sein Kollege Paul Dong brachten in China das Buch "UFOs über dem China von Heute" heraus. Dies heizte das Thema so richtig an. Sein Tenor: "UFOs sind ein ungelöstes Geheimnis mit tiefgreifendem Einfluß auf die Welt!" Und hier fahren wir fort mit hochinteressanten Ausschnitten aus der "Welt des Unerklärlichen"; soso. Gehen wir den China-UFOs in Zeiten dortiger Informationsfreiheit auf die Spur...

 

Der Griff ins UFO-Archiv geht weiter; lernen wir wieder mehr zum Thema ´UFO-Erscheinungen und ihre Auswirkungen´ - und weit über diesen Blickwinkel hinaus:

 

... Am 24.Juli 1981 ging es mit einem weiteren derartigen Zwischenfall gleich über acht Provinzen im Südwesten des Landes am späten Abend gegen 22:45 h weiter, diese Meldung erreichte sogar internationale Nachrichtenagenturen und machte die Menschen im Westen vielleicht erstmals überhaupt auf UFOs in China aufmerksam. Zunächst war soetwas wie ein runder Stern erschienen, der den nördlichen Himmel erleuchtete, daraus bildete sich zwei Leuchtschweife, die immer länger wurden und "begannen, sich um den Stern zu rollen". Für viele Betrachter wirkte dies wie "ein eingerollter Drache", der sich gegen Nordwesten am Himmel drollte. Die Ausdünstungen waren durchsichtig und ihre nach Westen (also zur untergegangenen Sonne!) hin ausgerichteten Flächen "bunt wie ein Regenbogen: gelb, grün und rot". Auch hier wieder in der Vergleichsgröße "wie der Mond". Je weiter sich das Gebilde wegbewegte, je schwächer wurde auch seine Leuchtkraft, nach knapp zehn Minuten war die Erscheinung vergangen. Das Gesamtgebilde wurde von anderen, eher technisch orientierten Zeugen als eine Art "Ventilator"-Gestalt am Himmel dargestellt, ebenso wie derartige Raketenstarts aus Russland her bekannt sind. Man sprach von weißlich-bläulichen, nebeligen Wirbeln, die um ein kleines Leuchtobjekt obenauf freikamen, welches sich selbst um die eigene Achse zu drehen schien. Typisch für das Land: Auch in diesem Fall gab es unzählige Zeugen, die das Schauspiel von einem Freiluft-Kino aus sahen. Unter den Zeugen auch Shi Zhunsheng, Professor der Medizinischen Fakultät von Kunming und bis dahin ein "entschiedener UFO-Leugner" (mehrfach stößt man in Bo´s Werke beim eigentlichen Begriff UFO-Skeptiker auf den überhöht-dargebotenen Begriff "Leugner", was schon eine ganz besondere Geisteshaltung belegt), der nun eingestand: "Tatsächlich, ein UFO! Im unteren Teil befinden sich eine Reihe von Bullaugen!" Vielleicht war es nur eine spaßige und UFOlogen-veräppelnte Laune des Herrn Professors, wenn er sogar für seinem Bericht eine typisch, bekuppelte ´Fliegende Untertasse´ aufzeichnete (S.248)? Wie auch immer, unter den Leuten, die das Phänomen ausmachten befanden sich auch Gruppen, die sich gegenseitig warnten: "Geht nicht in den Hof, bitte, UFOs sollen Leute entführen, das ist gefährlich!" Gefährlich scheint uns nur zu sein, wie in Anbetracht von eigentlich harmlosen und fernen Himmelserscheinungen plötzlich die alten UFO-Konzepte hochkommen und den Menschen im Hirn herumspuken.

 

Dies ist der meistbezeugte UFO-Vorfall aller Zeiten. Das Objekt flog vom Herzen Chinas über die nordwestlichen Provinzen hinweg. CURO erhielt hierzu alle mehr als 1.000 Meldungen aus der betroffenen Region und legte diese als Fall 7.24, Sichtungen eines spiralförmigen Objektes, ab. Unter den Zeugen war Herr Liu aus der Provinz Kansu, welcher gegen 22:30 h sein Haus verließ und damit auf dieses "enorme, leuchtende Flug-Objekt" am Himmel stieß. Dieses an einen dahinziehenden Kometen erinnernde Objekt bewegte sich langsam quer durch sein Gesichtsfeld und hinterließ einen hellen Lichtschweif, der sich dann in helle Spiralen verlor. Dieses Phänomen war sehr brilliant und seine konzentrischen Drehungen deutlich auszumachen. Selbst aus dem nördlichen Tibet kamen Meldungen herein, die sich auf jenes UFO bezogen. Hier meldete man ein tennisballgroßes Objekt, umgeben von blau-weißen Lichtringen in verschiedener Lichtstärke. Sieben Minuten lang soll es mit etwa 120 km/h dahingeflogen sein, auf dem Weg von Ost nach West. Das Zentrum der Flugmaschine wurde plötzlich heller und begann zu rotieren, um dann in oppositionelle Richtung zu den Ringen beizudrehen. Mit dieser Bewegung wurden die umgebenden Ringe jedoch schwächer und dehnten sich weiter aus. Die gesamte Erscheinung nahm dann bis zu 35 Meter Durchmesser am Himmel ein! Als dann die Kernerscheinung verging, hellten sich die Ringe aus blau-weißem Licht nochmals extrem auf, um dann ebenso zu vergehen. Für unsere westlichen Verhältnisse ist diese spezielle Erscheinungsform einer unbekannnten Himmels-Anomalie recht ungewöhnlich. Doch in China wurden seit 1970 mehr als 20 unabhängige Fälle dieser UFO-Type registriert.

 

Bo erhielt zu diesem Phänomen sogar zwei Fotos mit jeweils zwischen sieben und zehn Sekunden Belichtungszeit von einem Wu Zhihong, die er in seinem Buch als Bildteil 1/1 & 1/2 verwendete. Wu Zhihong beschrieb das Phantom der Lüfte als eine Art Stern, aus dessen hinterem Teil ein gelber Lichtstrahl austrat, als das "Objekt begann, sich immer schneller um die eigene Achse zu drehen". Der Zeuge sprach von "einem dünnen Materienstrahl", "der im Zentrum dich und leuchtend war...und sich gegen den Rand hin verbreiterte und durchsichtig und schattig wirkte". Wie auch immer, "die Erscheinung vom 24.Juli 1981 über China hat zu einer hitzigen Diskussion geführt, sowohl in Forscherkreisen wie in der Bevölkerung". CURO-Propaganda-Verantwortlicher Wang Zhao erklärte ob des Vorfalls in einer Pressemitteilung: "Nach dem Vorfall haben wissenschaftliche Forschungsinstitute und Presseorgane von zahlreichen Provinzen und Autonomen Regionen diesseits und jenseits des Jangtse-Flußes Tausende von Beobachtungberichten erhalten. Viele der Berichte sind in Provinz-Zeitungen veröffentlicht worden. Am 4.September 1981 hat die Agentur ´Neues China´ für die chinesischen und ausländischen Leser eine kurze Mitteilung veröffentlicht." Man sprach von einem spiralförmigen UFO, welches von mehr als einer Millionen Chinesen beobachtet werden konnte! Die größte UFO-Massensichtung der Welt überhaupt in moderner Zeit! Wow!

 

Zhang Zhousheng, ein sympathischer und fleißiger Mann, schrieb als Astronom und "UFO"-Zeuge einen Beitrag für Bo´s Buch: "Die Geheimnisse der UFOs". Wir erinnern uns, dass dieser junge Mann an einem Observatorium der chinesischen Akademie der Wissenschaften arbeitet. Nach seiner eigenen Observation kam er zur Schlußfolgerung, dass die meisten riesigen UFOs oval sind und sich mit einer spiralförmigen, schraubenartigen Struktur umgeben. Er erklärt sie als Naturerscheinungen, die durch Weltraummaterie (Meteore), die in die irdische Atmosphäre eindringt, hervorgerufen wird. Diese Körper umgeben sich mit einer Wolke ionisierter Teilchen, die beim Eintritt in das Magnetfeld der Erde sich der Wirkung des irdischen Magnetfeldes aussetzen und dann das entsprechende schraubenförmige Gebilde in einem "Partikelstrom" produzieren. Über diese verrückte "naturwissenschaftliche" Erklärung brauchen wir gar nicht weiter zu debattieren, sie ist selbst jedem astronomisch eingermaßen gebildeten Laien zu weit hergeholt. Dies weist jedoch nach, dass das Etikett "Mitglied der Akademie der Wissenschaften" immer noch nicht aussagt, dass die betroffene Person wirklich und sachgerecht informiert ist, was natürlich einen grundsätzlich kritischen Blick auf "Akademiker" und "Wissenschaftler" werfen läßt, die in Ost und West betreffs UFOs hausieren gehen und als "Aushängeschild" vorgeblich seriöser UFO-Forschung sich verstehen.

 

Piloten-Sichtungen: Luftwaffenjets von UFO angegriffen! Ja, ziehen UFOs in den Krieg gegen uns?

 

Die erste UFO-Begegnung mit Piloten der chinesischen Luftwaffe soll sich am 18.Juni 1982 zugetragen haben. Es war exakt 21:57 h als sich eine Fünfergruppe von Kampfjägern im nördlichen Teil Chinas auf Streife befand. Plötzlich begann das elektrische System einer Maschine Störungen zu zeigen, die Navigationsinstrumente und die Kommunikationssysteme aller Maschinen schienen auszufallen. Gleichfalls sahen die Piloten ein UFO von milchig-gelb-grüner Farbe in der Größe des Vollmonds am Himmel auftauchen. Dies war ihnen dann zuviel und sie drehten bei, um zu ihrer Basis heimzukehren. Es stand ihnen frei im chinesischen UFO-Journal darüber zu berichten, welches monatlich mit 350.000 Auflage erscheint - aus anderer Quelle erfuhren wir, dass das fragliche Himmelsthriller-Phantom optisch groß wie der Voll erschien: Das Objekt wurde immer größer, drehte sich damit wie rotierend beschleunigte in den Himmel und bildete sich "wie ein leuchtender Berg aus Nebel aus", der milchige Lichtringe vom Zentrum - indem ein Feuer zu sehen war - freisetze. Dann konnte man im Innern des Phänomens dunkle Bereiche erkennen, nachdem die ganze Erscheinung nach 10 Sekunden dann wie explodierte und sich die verbleibenden Erscheinung wie ein gewaltiger Rauchring am Himmel rasch ausdehnte...

 

Am 18.März 1988 befand sich um 21:35 h der Flug Nummer 2606 der Shinkiang Fluggesellschaft auf dem Weg von Peking nach Urumqi, als plötzlich einige Passagiere einen Lichtball ausmachten. Die Maschine befand sich gerade in 11.000 Metern Höhe nahe Hami in der Provinz Shinkiang. Das fremde Lichtgebilde wurde auf die vergleichbare Größe eines Basketballs geschätzt, es gab strahlenweise intensive Lichtbeams von sich und erinnerte zeitweise an ein gewaltiges Blitzlicht. Dieses Objekt erschien an der Steuerbordseite des Flugzeugs und bewegte sich in entgegengesetzter Richtung. Drei Minuten später änderte der Lichtball seine Flugrichtung und zog nach Norden. Hierbei verwandelte er sich in zwei sich trennende Formen: oben erschien eine Kreisgestalt und darunter eine eher bohnenförmige. Um den Kreis bildete sich rasch ein grüner Halo. Mit zunehmender Entfernung wurden diese beiden Phantome kleiner und schwächer, um um 21:48 h in der Nacht zu vergehen. Ähnliches war bereits am 11.Juni 1985 dem Flugnr.CA 933 auf dem Weg von Peking nach Paris über Lanzhou, Provinz Gansu, für zwei Minuten geschehen. UFOlogen verglichen das Geschehen alsbald mit dem bekannten russischen Pilotensichtungs-Fall von 1984 auf dem Weg zwischen Tbilissi nach Tallin. Warum dies aber dann auch mit dem Fall der Olympic Airways* von 1985 von Zürich nach Athen nahe der Grenze zur Schweiz in Zusammenhang gebracht wurde und von einem Beinahezusammentsoß "mit einem mysteriösen Objekt" die Rede ist, entgeht mir ganz, weil allein schon phänomenologisch ein gravierender Unterschied besteht: in den genannten Fällen von China und Russland sind nicht-erkannte Raketenstarts verwantwortlich während die Geschichte aus der Schweiz auf einen mehr als harmlosen, aber nicht erkannten Spielzeug-Solarzeppelin (Stichwort: UFO-Solar) zurückgeht, der wieder einmal für UFO-Alarm bei Piloten sorgte. Soweit also mal wieder in Sachen "Das geheime UFO-Wissen der Regierungen" und UFOs sind ein ungelöstes Geheimnis mit tiefgreifenden Einfluß auf die Welt". Darf es noch mehr Realsatire im ufologischen Halligalli-Effekt sein...?

 

+ Das Informationsproblem. Was sich hier zunächst sehr merkwürdig anhört, ist unter Kenntnis der tatsächlichen Umstände, weniger rätselhaft als zunächst gedacht. Der wissenschaftlichen Fachwelt sind diese himmlischen Wunder nämlich wohlauf bekannt. Sie haben weniger etwas mit exotischen Phänomenen und außerirdischen Wesen in ´Fliegenden Tellern´ zu tun, als eher mit menschlicher Forschungsaktivität im erdnahen Weltraum. Dazu muß ich jetzt etwas ausholen.

 

16.August 1968, ein bedeutungsvoller Tag für die Weltgeschichte in den folgenden Jahrzehnten. Die Zeit der ballistischen Revolution, vier Monate vor dem ersten Flug des Menschen um den Mond. Test einer amerikanischen "First Strike"-Waffe. Von Bord eines tief im Atlantik getauchten Atom-Unterseeboots* der amerikanischen Marine zischt auf einem glühenden Feuerstrahl, gefolgt von einer Rauchsäule, eine der furchtbarsten neuen Waffen des Pentagon in das erste Morgenlicht des neuen Tages hinauf: die POSEIDON ist unterwegs. Beim Start schien das Meer zu brennen. Eine Rakete mit dem Namen des griechischen Gottes der Meere und einem Dummy-Mehrfachsprengkopf. Über Cape Canaveral entfaltet sich in 25.000 Meter Höhe eine gigantische Farbblase aus Türkis, Lavendel und unwahrscheinlichen Blautönen - soetwas hatte die Fachwelt niemals zuvor gesehen. Ein ungewöhnliches Schauspiel bot sich den Militärs, den Regierenden und den Regierten. Ein Zeitzeuge: "Es war Dantes Inferno in Technicolor." Eine immer gewaltiger werdende Blase blähte sich in dem subtropischen Himmel auf. Die ionisierten Gase glichen einer gigantischen Träne. Die USA hatten mit einem ungewollten spektakulären Color-Effekt, hervorgerufen durch metallische Zusätze im Raketentreibstoff, die erste Fernrakete der Welt mit Mehrfachsprengkopf experimentell gestartet.

 

Das RA-2-UFO des Norwegers Thor Heyerdal im "Windmühlen"-Effekt

 

Am 2.7.1970 eilten Agentur-Meldungen um die Erde. Der norwegische Forscher Thor Heyerdal hatte von Bord seines legendären Papyrus-Schiffs RA-2 die Sichtung eines UFOs über den Westindischen Inseln inmitten des Atlantiks gemeldet, die er und seine Crew in den frühen Morgenstunden des 30.Juni 1970 machte. Ähnliche Beobachtungen wurden zeitgleich von den Bewohnern der Inseln St.Thomas und St.Croix in der Karibischen See bekannt. Zehn Minuten lang habe eine ´Fliegende Untertasse´ die Menschen verwundert, unter ihnen ein Wissenschaftler, Abenteurer und Weltreisender von allererstem Rang. RA-2-Funker Norman Baker gab in einem dringlichen Funkspruch an eine Kontrollstation in Florida durch, dass dies nun schon die dritte UFO-Beobachtung in den letzten drei Wochen sei. Ein flaches, kreisförmiges, leuchtendes Objekt war es jeweils gewesen, "so hell wie der Mond, aber viermal größer als der Erdtrabant"! Dieses silbrige Phänomen sei am Horizont erschienen, der Mond war nicht am Himmel, die Nacht war klar und die Sterne hell. Baker: "Während wir zusahen, wurde es immer größer, nahm eine halbkreisartige Form an, an den Rändern schien sie verwischt, dann wurde der Bogen blasser, wuchs aber weiter an. Größe und Form erinnerten uns an Bilder von Atomexplosionen, jedoch ohne die Säule des Atompilzes."

 

Zunächst einmal hört sich das Geschehen an, wie eines der wenigen hochverbürgten UFO-Ereignisse der abstrakten Art. Doch das Sammeln von UFO-Reporten alleine ist ja noch nicht die Aufgabe der wissenschaftlich orientierten Untersuchung des UFO-Phänomens, sondern die Grundlagen- und Hintergrund-Recherche zu jedem Einzelfall. CENAP ist bekanntlich auch das deutsche Teilstück eines weltweiten Informations-Austausch-Netzwerkes ernsthafter Studenten des Gesamtkomplex UFO, die Neo-UFOlogie - nicht erst seit gestern, sondern schon seit vorgestern. Was großen Teilen der Weltöffentlichkeit verschloßen blieb, entging natürlich nicht unseren Argusaugen. Leute vom amerikanischen ´National Investigations Committee on Aerial Phenomena´/NICAP hatten Kontakt mit dem RA-2-Funker aufgenommen, der die Zeitungsmeldungen soweit bestätigte und noch ein paar Details zusätzlich einbrachte: Hiernach wirkte die Lichtschau so, als würde man einen Luftballon aufpumpen, als sie expandierte, nahm sie eine hemisphärische Gestalt an undverlor gleichsam an Intensität. Sie illuminierte quer über dem Wasser, ähnlich dem Mondlicht - einmal zogen zwei kleine Wolken zwischen ihm und das Boot. Inzwischen war auch die Meldung des Schiffs MV THEMIS von der ´Royal Netherlands Steamship Company´ aus New York bekannt, welches gerade von Jamaica kommend auf die Küste von Florida zusteuerte. Fast die gesamte Crew hatte zunächst einen hell-weißen Kreis gesehen, der sich dann ausdehnte und den Himmel um sich erleuchtete, um Minuten später zu verglimmen.

 

Dann kamen Informationen an NICAP heran, die den ganzen Fall zusammenbrechen ließen: Die US-Marine hatte einen nicht angekündigten POSEIDON-Raketenstart auf Cape Kennedy in der Nacht des 29.Juni (30.Juni bereits für Heyerdahl in einer anderen Zeitzone!) durchgeführt. Als die Rakete in einer unterorbitalen Flugbahn zur Sonne hin aufstieg, während die Erde darunter noch lange in Dunkelheit schlummerte, teilte sich ihr Schweif in breite Kreise auf, wodurch eine erstaunlich geometrische "Wolke" ausgebildet wurde. Der Raketenstart erfolgte um 21:30 h EDT, dies war 1:31 h GMT, gleich darauf hatten Heyerdahl und andere ihre UFO-Observation am äußeren Rand der sogenannten Eastern Test Range (reicht vom Cape bis in den Nordatlantik hinein) gemacht. Die Blähung in der Phänomen-Gestalt erklärt sich durch die Neigung der Rakete zu rotieren, als die zweite Stufe ausbrannte. Der Schweif der sich spiralig-drehenden Rakete kreierte einen "Windmühlen"-Effekt, der durch die Strahlen der Sonne in den oberen Atmosphärenschichten wie verzaubert wirkte.

 

UFOs: Zeugen und ihre Zeichen am Himmel - Ich weiß doch, was ich sehe!

 

Die amerikanischen Kollegen kannten bereits ähnliche UFO-Meldungen aus der Karibik und den USA vom August 1969. Sie werden es erkannt haben: So manches sonderliche UFO-Phänomen geht auf irdische Raketentests* zurück (wie jetzt gerade wieder hier im Filmfall ´UFO Sighting Footage 100% proof´ {!} zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=dLPk... ** ) - egal, ob in Ost oder West, in China oder im atlantischen Gebiet, irgendwo über Südamerika oder über Europa. Immer wieder sind es UFO-Meldungen mit besonders glaubwürdigen und hochangesehenen Zeugen (Wissenschaftler, die es eigentlich {besser} wissen müssten aber trotzdem im Dunkeln tappen) und Phänomene, die von unzähligen Betrachtern zufällig und unerwartet bezeugt werden. Man schreibt diesen eigentlich harmlosen Auslösern dann jedoch wundersame Eigenschaften zu, die sicherlich objektiv damit gar nichts zu tun haben. Dennoch, sie lassen die Akten der UFO-Forscher platzen, die diese wieder und immer wieder als unerklärliche Phantome der Lüfte anbieten. Insgesamt gesehen weist all dies, was Sie soeben gelesen haben, nach, dass die chinesische UFO-Situation ein konzentriertes Abziehbild der weltweiten UFOlogie darstellt und alle ihre Problemfelder in wunderbarer Weise der Ahnungslosigkeit enthüllt.

 

 

Falsche Aussagen, Verzerrungen der Wirklichkeit, Fälschungen führen auf eine falsche Fährte und narren den Forscher. Die "Schuld" liegt jedoch nicht alleine bei den ach so guten Zeugen (je höher die berufliche oder gesellschaftliche Position, die berufliche Position und akademische Bildung, je eher lassen UFOlogen die Tatsachenbehauptungen durchgehen und himmeln sie als "beste Beweise" an), sondern auch bei der teilweise naiven Gutgläubigkeit und den Wunschvorstellungen der UFOlogen, die nichts weiter wünschen, als den "Durchbruch" ihren teilweise von außen genährten Phantasien zu erleben. Jede Arbeit soll ihre Früchte tragen, niemand will sich Ziele setzen, die sich schließlich als schaumige Luftschlösser entpuppen. Um Frustrationen zu entgegen, dient hier die Scheuklappe als Mittel ufologischer Unsterblichkeit. Weniger wissenschaftlich orientierte UFOlogen (sowieso das Mehr der Bewegung!) verlassen die Pfade der objektiven Nachweisführung und schwimmen im Gewässer spiritistischer Offenbarungen, der Esoterik und des New Age-Wahns mit. Hier ist sowieso alles egal, Hauptsache man hat eine gute Story und erfährt eine Stimulanz. Der Schritt hin zur Pseudo-Religion ist kurz und die Rituale und Symbole finden sich hierfür schnell. Die englischen Piktogramme und Kreise im Weizenfeld sprechen für sich, aber dies soll hier nicht weiter erörtert werden, obwohl es dazu von meiner Seite aus einiges zu sagen gäbe.

 

An dieser Stelle möchte ich betonen, nicht davon auszugehen, dass die UFO-Legende grundsätzlich dazu dient, um verdeckte militärische, nachrichtendienstliche Operationen zu covern. Die Verantwortlichen mögen das Thema UFO allgemein als harmlose, ideologische Spinnerei ansehen. Gelegentlich ist es scheinbar besser, wenn die Bevölkerung an die Untertassen glaubt, um so von geheimen Operationen abzulenken. Im Fall der sowjetischen UFO-Abenteuer nur zu verständlich. Zu kritisieren sind dann jedoch die naiven UFOlogen, welche viele grobe Fehler und Ungenauigkeiten zulassen, was ihre Glaubwürdigkeit auf Null sinken läßt. Dies gilt für die UFO-"Forscher" im Osten genauso wie für ihre Freunde im Westen. Hier wird es besonders hart, da die westlichen UFO-Freunde eigentlich einen Informationsvorsprung haben sollten. Aber die Ignoranz ist ja wesentlicher Bestandteil und Elixier des UFO-Aberglaubens, der künstliche Nährung durch die Brut der schreibenden Künste erfährt.

 

Die Bereitschaft ist gegeben: Eine alles akzeptierende und aufsaugende Öffentlichkeit pirscht sich an Sensationen heran, UFOs sind eine Faszination, jedenfalls ihr kinomäßiges Bild, die Medien suchen solche Inspirationen natürlich, um sie als "letzte Nachricht" anzudienen. Immer mehr Menschen blicken zum Himmel auf und lassen die Romantik spielen, auf der Suche nach den Fremden, den Anderen, den Aliens. Kaum wunderlich also, wenn große UFO-Wellen plötzlich ausbrechen, von denen dann die ganze Welt spricht. Ein weiteres Muster ist die Himmelserscheinung vom 27.August 1987, welche von Tausenden in Zentral-China und Taiwan bezeugt wurde. Dies war in jener Gegend der erste übergreifende UFO-Schrecken seither und wurde in beiden Nationen als "UFO-Besuch" verbucht. Die Schilderungen waren fast schon klassisch. Das glühende Objekt war als "eine ovale Platte" oder "ähnlich einem Kometen" mit einem Schweif beschrieben worden, es "sah aus wie ein Schirm". Das UFO war von orangener Farbe und drehte sich, als es ostwärts zog. Es war zwischen 19:30 und 20:30 h Ortszeit. Die Nachrichtenagenturen rund um die Welt griffen die Story auf, für ungezählte Millionen von Medien-Konsumenten war ein neues UFO aufgetaucht! Das Vehikel der UFOs sind die naiven, "unschuldigen" und ohnmächtigen Medien. Die Medien sind es, welche als Drogendealer in Sachen UFO fungieren und mitverantwortlich für den UFO-Aberglauben sind. Die Worthuren machen ihr Geschäft. So ist es, so wird es immer sein.

 

Back to the story. Tatsächlich, die Chinesen haben ein Raumschiff gesehen, wenn auch kein außerirdisches von E.T.. Japan hatte gerade ihre letzte H-1-Rakete gestartet und das wahrgenommene "UFO" war nichts weiter, als sie herabkommende zweite Raketenstufe, als das Raumgefährt gerade zum zweiten Orbit über China ansetzte. Eine Resttreibstoffwolke nreitete sich hoch ober über der Zone aus und wurde vom Dämmerlicht der bereits untergegangenen Sonne 100 Meilen über dem bereits in Dunkelheit liegenden Land angeleuchtet. Noramerikaner, die nach den Meteoren des Perseiden-Schauers im August 1986 Ausschau hielten, hatten bereits mit einer ähnlichen Himmelserscheinung beim allerersten H-1-Flug Bekanntschaft gemacht (siehe so auch ´Sky & Telescope´ vom November 1986, S.546). Die UFO-erzeugenden Resttreibstoff-Wolken sind in Fachkreisen seit Jahrzehnten bekannt. In letzter Zeit wurden sie zur routinemäßigen Sicherheits-Maßnahme, da unverbrauchter Treibstoff in einer Rakete explodieren kann und damit unzählige Teile neuen Weltraumschrotts produziert, der für die Raumfahrt allgemein inzwischen zum problemreichen Gefahrenpunkt wurde. Da diese Himmelsfeuer von Millionen gesehen werden können, werden viele davon zu UFO-Gläubige. Irgendwie finden die rationalen Erklärungen nicht alle Betroffenen, sie werden außerdem die logischen Erklärungen kaum akzeptieren - die Legende lebt weiter.

 

Rätsel an Schanghais Himmel

 

Am Mittwoch, den 8.Dezember 1999, meldete dpa ein rätselhaftes Flugobjekt über Schanghais Himmel: "Ein UFO am Himmel über Schanghai gibt chinesischen Wissenschaftlern Rätsel auf. Nach einem Bericht der Tageszeitung ´Shanghai Daily´ hatten mehrere Augenzeugen am späten Donnerstagnachmittag vergangener Woche für etwa eine Stunde lang ein unbekanntes Flugobjekt mit einem orangefarbenen Schweif über der Stadt beobachtet. Wissenschaftler der Sternwarte Schanghai erklärten die Erscheinung als meteorolgisches Phänomen, berichtete die Zeitung in ihrer Ausgabe vom Mittwoch. Astronomen der Sternwarte in Nanjing gingen dagegen davon aus, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Flugzeug gehandelt habe. Die für den Luftverkehr über Ostchina zuständige Behörde hat nach Angaben der Zeitung für die betreffende Zeit keine außergewöhnlichen Bewegungen auf ihren Radarschirmen festgestellt. Auch Fotos des unbekannten Flugobjekts haben bislang nicht zur endgültigen Klärung des Rätsels beitragen können."

 

Soweit eine Meldung, die teilweise auch in den deutschen Zeitungen (z.B. in der ´BZ´ vom 9.Dezember 1999 aufgegriffen wurde. Der Informationsgehalt (Sichtungsdetails durch Augenzeugenbeschreibungen) war gering und der Zeitungsleser konnte im Kern damit ´genausogut´ wenig anfangen, wie jeder durchschnittliche UFO-Spezialist. Was soll man sich genau unter diesen "meteorologischen Phänomen" vorstellen, auch wenn die orangene Schweifausbildung mit einem roten Sonnenuntergang am Nachmittag zusammenhängen könnte. Die Sternwarte Nanjing hielt das Phänomen für ein Flugzeug oder wohl besser dessen nachleuchtenden Kondensstreifen, der dann von der untergehenden Sonne die orangene Färbung annahm, was sicherlich viele kennen und schon selbst z.B. auch bei Wolken abendlich gesehen haben. Natürlich wäre dies dann ein meteorologisches Phänomen. Auch die Angabe über keinerlei außergewöhnlichen Bewegungen auf dem Radar der Flugraumüberwachung weist in diese Richtung, wonach eben ein gemeldetes und damit herkömmliches Flugzeug hierfür verantwortlich sein könnte. Das muß man sich aber selbst anhand der dpa-Meldung zusammenreimen, man kann aber viel eher (wenn man ´geöffneter´ für solche Themen ist) als UFO-Fandom-Mitglied sich ein Bild des Widerspruchs in den öffentlichen Erklärungen zusammenbasteln und von einem echten Fantom der Lüft sprechen - eben so wie es immer geschieht.

 

Bereits am 3.Dezember erhielten wir über die Project 1947-Liste eine Reuters-Meldung ("Shanghai Appears Convinced of UFO Visit") zu dem Ereignis. "UFO darts across the city´s skyline - UFO sighting one for Shanghai´s X-Files" titelte so die ´Shanghai Daily´ zum Geschehen und die ´Wenhui Daily´ setzte "UFO appears in the sky over Shanghai" als Titelseiten-Schlagzeile hierzu; beide Zeitungen druckten auch Farbfotos des Phänomens ab, welches wie ein Meteor aussah. Hier brachte Reuters schon eher Details auf: Ein Fotograf der ´Wenhui Daily´ konnte die leuchtende Erscheinung aus dem 43.Stock des Verlagsgebäudes aus 10 Minuten lang sehen, wie es stationär am Himmel erschien und dann einfach verschwand. Während der Beobachtung fotografierte er es. Die beiden Fernsehsender Schanghais strahlten Filmaufnahmen des Phänomens aus, worin man sieht wie es durch den Himmel zieht und einen Schweif hinter sich läßt. Fast 100 Menschen sahen "ein zylinderförmiges Objekt mit einem flammenden, orangenen Schweif über dem westlichen Teil der Stadt für etwa eine Stunde dahinziehen". Sie wußten nicht, was es war. Unter ihnen auch ein ehemaliger Mitarbeiter der Sternwarte, Professor Jiang Xiaoyuan, der keinerlei Erklärung anbieten konnte. Die Artikel erschienen jeweils mit einer Werbung für den "The X Files Movie", der gerade in Schanghai in den Kinos anlief. Damit wurden neue Fakten geschaffen.

 

Im Internet fanden wir bei der ´Chines Morning Post´ einen entsprechenden Artikel, der auch Bildmaterial enthielt. Das begleitende Foto der Erscheinung weist auf einen Flugzeugschweif im ´Fire in the Sky´-Effekt (siehe aktuelles Neufundland-Pseudo-UFO-Mystery) hin, auch wenn es in amerikanischen Internet-Foren Debatten für einen "Kometen" gab, was aber wegen den Fallcharakteristiken eh völlig auszuschließen ist.

 

Peking: Plötzliche Woge von UFO-Sichtungen in China

 

Wie die Agence France Press am Mittwoch, den 15.Dezember 1999, aus Peking zu berichten wußte hatte die ´Pekinger Youth Daily´ am Montag einen Artikel publiziert, in welchem es um zwei leuchtende Objekte ging, die in der vorausgehenden Nacht fotografiert worden waren. Die Zeitung meldete, dass das Foto etwas zeige, was wie ein Paar "Raketen" aussehe und die über dem Distrikt Changping im Norden der Hauptstadt aufgenommen wurden. In einem weiteren Beitrag berichtete die Zeitung von weiteren Zeugendarstellungen über UFO-Sichtungen jeweils vom späten Nachmittag des 14.November und 11.Dezember. Hierbei wurde ebenso ein ähnliches Foto über der Hauptstadt aufgenommen. Die Pekinger ´Youth Daily´ spekulierte darüber, ob die fotografierten Erscheinungen nichts weiter als Kondensstreifen von Jetflugzeugen sind, die sich nur sonderlich in der Dämmerung am Himmel abhoben... - es geht also wieder im Kreis, aber man war sehr nahe dran.

 

China: Weitere UFO-Storys kommen auf

 

AP meldete sich am 2.Januar 2000 mit dem Artikel "China sees UFOs and calls it science, not superstition" aus Pusalu Village, China. Schlichte Bauern in den Bergen bei Peking haben in ein Licht getauchtes Objekt gesehen, von denen manche sagen, dass dies nur ein UFO gewesen sein kann. Inzwischen haben Menschen aus zwölf weiteren chinesischen Städten möglicherweise UFO-Sichtungen im Dezember 1999 gemeldet. UFO-Forscher in Peking hörten derweilen sogar von einer "alien abduction", der sie inzwischen nachgehen. Zum Millenniums-Wechsel steht China also inmitten zumindest eines Flaps von Sichtungen angeblich außerweltlicher Besucher. Und dies in einer Nation, deren enggeknöpften kommunistischen Führer ansonsten streng durchgreifen, aber jetzt diese Sichtungen sogar ernsthaft betrachten lassen. China´s zweimonatliches UFO-Magazin hat nach wie vor eine Auflage von 400.000 Exemplaren und selbst in den staatstragenden, konservativen Medien finden sich Berichte über UFO-Sichtungen. UFO-Fans behaupten sogar Unterstützung durch bekannte Wissenschafter zu bekommen und Verbindungen zum Militär zu haben, wodurch sie ihrer Tätigkeit den Schein einer wissenschaftlichen Respektabilität geben.

 

"Einige dieser Sichtungen sind echt, andere wieder Schwindel und bei anderen herrscht noch Unklarheit", erklärte nun Shen Shituan, ein Raketen-Wissenschaftler der der Präsident der Aerospace-Universität in Peking ist und gleichsam als Ehrendirektor der China UFO Research Association dient. "Dieses Phänomen ist es wert untersucht zu werden." Wir sehen, dass das Jahr des Drachen in China einige Überraschungen mit sich bringt. Aber Geremie Barme, Beobachter der chinesischen Kultur an der Australia National University, wundert dies alles nicht: "All dies paßt in die chinesische Kosmologie und schließlich ist auch China immer stärker von der Propaganda Hollywoods befallen, kaum jemand kann sich ihr mehr entziehen." Dies ist tatsächlich ein überraschender Punkt. Wer auf CNN die Live-Berichterstattungen des chinesischen Staatsfernsehens zum Millenniums-Wechsel gesehen hat wird verwundert sich die Augen gerieben haben, als man da computeranimierte Werbeclips von Nike und Pepsi Cola mitten in der Nachrichtensendung sah! China tritt im Jahr des Drachen somit ins Zeitalter des Marktes ein und chinesische Zeitungsherausgeber haben nun genauso wie ihre amerikanischen Kollegen festgestellt, das sich Zeitungen mit Berichten über UFOs und nahe Begegnungen mit Aliens besser verkaufen lassen. Auch Zhao Fujuan von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die inzwischen ein erstes Gigant-SETI-Radioteleskop zur Suche nach Zeichen und Signalen aus dem Kosmos plant, erkennt dies an, weswegen auch die Akademie erstmals ihren Mitgliedern erlaubt gegenüber der Presse in Sachen UFOs zu sprechen: "Wir stecken auch mit unserem ehrgeizigen Weltraumprogramm weite Ziele und je besser die Menschen gebildet sind wächst auch ihr Interesse an all den damit verbundenen Dingen. Parallel haben die Menschen in China inzwischen mehr Freizeit und suchen sich Interesseren und Hobbys die irgendwie auch etwas mit Raumfahrt und Wissenschaft zu tun haben. Niemand wird sich also wundern können, wenn nun auch Randgebiete der Wissenschaft wie UFOs für die Chinesen interessant werden. Das wachsende Interesse an all den Dingen fördert natürlich auch die Anerkennung des Raumfahrtprogramms der Regierung." Unter der Hand spricht man in Peking längst davon in den nächsten zwei Jahrzehnten einen asiatischen Ableger des US-Space Shuttles zu bauen und sich an Pläne zur Kolonisierung des Mondes heranzuwagen...

 

Chen Yanchun, ehemaliger Forscher beim Aerospace-Ministerium der Regierung, unterhält in seiner typischen Pekinger Drei-Zimmer-Wohnung in einer Neubausiedlung das China UFO Research Resource Center, was er selbst "China´s X-Files-Büro" nennt. Hier befinden sich 140 Schuhschachteln mit Zeitungsausschnitten und Augenzeugenberichten in Briefform. Allein 1999 gingen hier Briefe über 500 UFO-Sichtungen ein, von denen aber inzwischen erst etwa 200 näher untersucht werden konnten. Soweit klar ist war nur an 1/3 etwas dran. Zu seinen aktuellsten Fällen gehört die Behauptung eines Pekinger Arbeiters, der Anfang Dezember 1999 von einem Außerirdischen in seiner Wohnung besucht worden ist und zusammen mit seiner Frau und dem Kind "geistig" 265 Km nach Osten weggetragen und wieder zurückgebracht worden ist. Für Chen ist "der Anstieg der Fliegenden Untertassen-Vorfällen ganz natürlich" in Anbetracht der chinesischen Aerospace-Aktivitäten...

"U.F.O. Boom Doesn´t Worry Officials", dies war am 11.Januar 2000 die Schlagzeile, die Elisabeth Rosenthal in die ´New York Times´ einbrachte, um über den Ausbruch an UFO-Interesse in China zu berichten. In allen chinesischen Provinzen und Großstädten gibt es sonach inzwischen UFOlogen und UFO-Organisationen wie z.B. die ´Jiangsu U.F.O. Research Society´, die gar eine eigene Internet-Page bereithält. Dies ist alles kein Wunder, wenn man weiß, dass sogar der Haupt-Regierungs-TV-Sender CCTV-1 bereits UFO-Dokumentationen ausstrahlte und in den Parteizeitungen entsprechende Feature-Artikel erschienen. China entwickelt also derzeiten eine öffentliche UFO-Kultur während gleichzeitig Mitglieder der spirituellen Falun Gong-Bewegung ins Gefängnis geschickt werden, weil sie staatsfeindliche Aktivitäten und "antiwissenschaftliches Verhalten" an den Tag legten. Offenbar hat die chinesische Führung beschlossen die UFO-Manie als unorthodoxes Freizeitvergnügen seines Volks zu tolerieren weil sie keine politische Bedrohung mit sich bringt und sehr populär geworden ist. Irgendwie bekommt man sogar den Eindruck, als würde die Regierung genauso wie die Bürger es zulassen, in der UFO-Forschung soetwas wie eine Art Wissenschaft zu sehen sobald man sich fundamental von Falun Gong etc abhebt. Jin Fan, Ingenieur und Leiter der Dalian UFO Research Society im nordöstlichen China, gesteht dies auch ein: "Unsere Sache ist rein wissenschaftlich orientiert während Falun Gong sich mit Kulten und dem Übernatürlichen beschäftigt." Selbst die Chinesische Luftwaffe besucht wichtige UFO-Veranstaltungen um in akademischer Freiheit über das Thema zu diskutieren.

 

Auch in China gibt es einen technischen Fortschritt und Videokameras zählen auch hier zu einem technischen Ausrüstungsstandard für bald jeden Haushalt. Kein Wunder also, wenn auch immer mehr UFO-Erscheinungen auf Video festgehalten werden, deren Bilder Zugang zu den Zeitungen und ins Fernsehen finden. Allein in Peking gibt es 280 organisierte UFOlogen, von denen allein 30 % Mitglieder der Kommunistischen Partei sind. Inzwischen werden ihre jährlichen Veranstaltungen auch von Journalisten der großen Nachrichtenagenturen des Landes besucht und sie berichten darüber. Dies ist alles in den letzten zwei Jahrzehnten aufgrund der politischen Liberalisierung und Marktreformen möglich geworden. Genauso wie sich China mehr und mehr der restlichen Welt öffnete, genauso öffnete sich auch das Denken der Chinesen. Auch Jin Fan gelang es am 25.Dezember 1999 ein "verdächtiges UFO" über Dalian aufzunehmen: "Ich glaube schon das es eines war. Es glühte, bewegte sich seltsam und überhaupt seine ganze Erscheinung war befremdlich. Es hatte Substanz und Dimensionalität, es war deutlich ein Objekt." So wie es erschien konnte es weder eine Rakete noch ein Flugzeug sein. Er gibt an, dieses Thema schon lange genug zu studieren um zwischen einem echten UFOs und einem "atmosphärischen Phänomen" unterscheiden zu können.

 

Am 8.Februar 2000 berichtete Harald Maass aus Peking in der ´Frankfurter Rundschau´ unter der Schlagzeile "Mystik statt Mao" über Religionen und Kultbewegungen die in China einen wahren Boom erfahren und über die die KP ihre Kontrolle verliert. Genauso wie in Russland waren es nicht allein UFOs, die plötzlich über das Volk hereinbrachen. Das Übernatürliche überhaupt kommt über der Milliardenvolk, auch wenn es nicht gut ist, wenn man es so benennt und von Dingen zwischen Himmel und Erde spricht, die die Wissenschaft nicht erklären kann. Umgekehrt kann man den selben inhaltlichen Themenbereich problemlos aufgreifen, wenn man ihn ins Wissenschaftskorsett zwängt und dafür den richtigen semantischen Dreh zur Legitimation findet. Die Falun-Gong-Bewegung hatte es nicht geschafft und bekam erhebliche Probleme - einige ihrer Führer wurden auf bis zu 18 Jahre Haft verurteilt, so lange mußte in letzter Zeit kein Demokrat oder Dissident hinter Gitter. Nach zwei Jahrzehnten der Öffnung spüren Maos Erben, dass ihnen die Kontrolle über ihr Riesenreich entgleitet, weil das Volk selbst auf der Suche nach neuer spiritueller Führung ist. Nachdem in der der "Kulturrevolution" nur Mao anbeten durfte kehren die Chinesen wieder zu Religion und Aberglauben zurück, im Strickmuster der neuen Zeit und einer neuen Generation. Quacksalber, Wahrsager und Taoistische Meister sind so populär wie zur Kaiserzeit. Und der Aberglaube schweißt die Menschen zusammen, davor hat die KP-Führung Angst. Es geht dabei nicht um die Überzeugungssysteme, sondern um die damit verbundenen gesellschaftlichen Freiräume. Man weiß ja schließlich, dass sich in den Kirchen Osteuropas ehemals die Opposition formierte, die schließlich die Regimes zu Fall brachte. In China will man soetwas auf jeden Fall verhindern. Ob es etwas hilft, seitdem Kapitalismus und Korruption die Ideale des Sozialismus entleert haben? Selbst in der alten Sowjetunion gab es trotz allem Widerstands des Systems einen Zusammenbruch. Parallel einher steigt die Arbeitslosigkeit an und viele Menschen sind seelisch verzweifelt - suchen die Flucht in irgendeiner Form der ausgelebten Spiritualität.

 

Nachwort der Roten Jacke in Sachen Mission X aka U.F.O. : Die Kür gegen die unterirdische ufologische Mittelmäßigkeit der Unbelehrbaren alias ´Flying Saucerers´

 

+ Das Aufkommen von Propheten, Sekten und Kulten war in Chinas Vergangenheit immer auch ein Anzeichen für den Untergang einer Dynastie... - So und jetzten sollten Sie einmal mehr imstande sein, die UFO-Wahrheit der auch im asiatischen Raum bekannten "7 Köstlichkeiten" der ufologischen Idee zu erkennen die tatsächlich jenseits von Schwindel und ´Einbildung´ liegt. So einfach ist es nämlich mit den angeblich größten Geheimnissen unserer Welt um die Skythriller nicht..., auch wenn der virulenten UFO-Virus als globaler UFO-´Grippen´-Virus des Weltraumfahrt-Zeitalters zuschlägt und die Menschen zeitgerecht infiziert hat.

 

Was können wir also mitnehmen? Auf einer bestimmten Ebene oder auf eine bestimmte Weise ist das UFO-Phänomen real in seiner 3 1/2-D-Dimension. Einmal mehr konnten wir erleben, dass die Ursachen von UFO-Sichtungen selbst nicht fiktiver Natur sind, nur das was man in der Projektion in der ´Alien´-Interpretation daraus macht, weil die nicht-erkannten IFOs sich als Informationsproblem so auswirkten, wird dies dann abenteuerlich und sind im Mythos verborgen. Ja, das UFO-Phänomen ist so gesehen wie Science Fiction, die einem selbst passieren kann. Und erst dann fängt ein UFO-PROBLEM vom Kopf her an... Da sind psychologische und soziologische Prozesse im Gang, aufbauend auf dem falschen Mythos. Auch wenn es dafür kaum Akeptanz in der UFOlogie gibt - es ist dennoch so! Und so schaut die Mythologie von heute in ihren Hintergründen aus. Eine Mythologie, die sich um reale, aber nicht verstandene Tatsachen rankt und die Wahrheit verschleiert. Da gibt es nichts zu bagatellisieren. Mit unserem industriellen und technologischen Hintergrund ist es nur logisch, dass wir uns selbst im UFO-Phänomen sozusagen widerspiegeln und im Eulenspiegel zeigen. Dies ist die wahre "unbekannte Natur" des UFO-Phänomens. Auch wenn dies dem konservativen Flügel der exologisierten UFOlogen nicht gefallen wird, auch wenn dies das eigentliche ´Testament´ des UFO-Phänomens aus dem globalen Dorf mit besonderen ´Erinnerungen an die Zukunft´ ist.

 

Mut zur Wahrheit!

 

Gerade auch wegen dem Status und dem weitgehendst berechtigten Negativ-Imagebild der Pseudowissenschaft UFOlogie braucht die Szene klare und notwendige Worte auf den Grabstein gemeiselt; zur Demontsration in Sachen ´Ermahnung´ und den Mut zur ungeschönten Wahrheit - und jemand der den Mut hat diese Worte auch auszusprechen. So sei es auch hier wieder einmal geschehen, auch wenn es szenenintern in der sich verträumt-gebenden UFOlogie mit Tomaten vor den Augen sicher nichts bewirkt und es in ihr so weiterbrodelt wie in der unrühmlichen Geschichte ihrerselbst...

 

So richtig geht es nicht nur um die mythologische UFO-Wechselwirkung zwischen Ost und West, sondern der Blickwinkel muss erweitert werden. Das wahre Spektrum behinhaltet Sagen und Märchen, das Paranormale, Mythologie, Soziologie und Psychologie. All diese Elemente beeinflussen schon eine UFO-Sichtung und färben die ´Überlieferungen´ dazu. Es gehört auch zum UFO-PHÄNOMEN sich so zu präsentieren, die unseren inneren Erwartungshaltungen entlang der Mythologie entspricht. Dies ist das fehlende Element oder Puzzleteil in der Begutachtung der ganzen Affäre - und schon ist das Bild komplett. Diese Aufgabe der Auflösung des angeblichen UFO-Rätsels aus höherer Warte obliegt nicht den UFO-Zeugen, sondern uns UFO-Phänomen-Erforscher der ersthaften Art. Und ich denke, unser Endergebnis ist; Aufgabe gelöst, Knoten entwirrt, Thema unbeschwert mit aller Gewichtung belastbar entmystifiziert. Na, haben wir uns dies nicht sauber ohne Risiken und Nebenwirkungen für die normale Welt erarbeitet? Normale Mitmenschen/Zeitgenossen brauchen da gar nicht bedrückt reagieren, dafür gibt es keinen Grund - weil im Grunde haben wir dies alle schon geahnt, vielleicht nur nicht so final und ultimativ formuliert. In großen Bruchstücken ist dies ja alles schon bekannt gewesen, man muss die einzelnen Teile im Puzzle nur glatt zuzusammenfügen, siehe zum Beispiel A.Hendry´s & A.Hynek´s Erkenntnisse*. Im Jahre 63 - nächsten Monat schon geht es in sein 64.Jahr - des modernen UFO-Phänomens ist die Zeit sowieso längst überreif dazu... Es wiederholt sich nur alles ´neu´ in der einen wie anderen Aufbereitung/Ausartung im ewigen Kreislauf. Zur einen ´Hälfte´ sind UFOs nicht-erkannte IFOs multikausaler Ursache (wie ich schon in dem Buch "UFOs: Die Wahrheit" {Heel, Königswinter, 1996} betonte) und zur anderen Häfte ein soziologisches Phänomen, wodurch sich der Gesamteintopf mit ufologischem Analogkäse und Klebefleisch ungesund ergibt. WW

Quelle: CENAP Archiv

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