UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-502

26.11.2025

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24.05.2010

China: Spiral-UFOs oder SF-´Wurmlöcher´ - Merke: Falsche UFO-Impressionen entstehen auch als Informations-Problem! 

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Als der Fall aufkam, gab es gleich Spekulationen, dass diese besonderen ´UFOs´ auch schon über China ausgemacht wurden. Was auch stimmt. Shi Bo berichtete in seinem 1997er Ullstein-Werk "UFO-Begegnungen in China" (ab S.239) auch davon in dem Bericht "24.Juli 1981: ein spiralförmiges UFO über China"... , genauer gleichzeitig über den südwestlichen Provinzen Guizhou, Yunnan, Qiunghai, Ningvia, Gansu, Hebei, Henan und Kinjjiang kurz vor Mitternacht und als sich entwickeltende, aufsteigende linsenförmige Wolke am Horizont mit Schweif aus einem sternförmigen Licht in der Ferne hervorgehend. Das Leuchtgebilde kam hinter den Bergen hoch und sah wie eine "Schraube mit einem besonders hellen Kern" aus und sorgte für lebhafte Illusionen bzw Interpretationen unter den Beobachtern. Unter den Zeugen war der ehemalige UFO-Skeptiker Shi Zsunsheng, Professor an der Medizinischen Fakultät von Kunming und er sagte: "Tatsächlich, ein UFO! Im unteren Teil befinden sich eine Reihe von Bullaugen!"

 

Lerne: UFOs entstehen auch als Informations-Problem

 

Diese Himmelserscheinung über die auch die Nachrichtengatenur "Neues China" weltweit berichtete hatte viele Gemeinsamkeiten mit einem ähnlichen Vorfall am späten Abend des 26.Juli 1977 über dem Land. Zhang Zhousheng, ein junger Astronom der Sternwarte Yunnan, welches der Chinesischen Akademie der Wissenschaften angehört, hat einen Artikel mit dem Titel "Eine UFO-Erscheinung in Sichuan" dazu geschrieben und so kam raus, dass die beiden ´erschröcklichen Himmelswunder´ "erstaunlich ähnlich" waren. Hitzige Diskussionen über die Ereignisse fanden im Lande statt, weil es Tausende von Beobachtungsberichten verblüffter Zeugen dazu gab. Maximal als Naturerscheinung von einem Meteor wurde des angesehen - auf die richtige Lösung von einem verzerrt-beobachteten Raketenstart mit seinen visuellen Beobachtungseffekten kam man nicht, weil sich natürlich das Militär dazu nicht äußerte und so gesehen den Deckeln auf dem Topf hielt. Wer jedoch den Überblick auch über russische UFO-Fälle besaß, konnte auch gleich die offensichtlichen Parallelen zu dortigen Fällen fernab der Raketenabschußplätze von Plesetsk (!) finden, die quasi identisch abliefen und nur aufgrund der Fernwirkung durch Perspektive und Sichtwinkel darauf (entsprechend des Standorts) den ´UFO-Charakter´ hatten und prägten*. Auch hier war es nur eine ´UFO´-Frage der richtigen Information - und den Mangel an dieser, weshalb die Erscheinungen irrtümlich wieder als echte UFOs durchgingen. Das alte Kernproblem - die entscheidende, richtige Information zur Klärung der Situation was wirklich vor sich geht fehlte, um Spekulationen z.B. über SF-´Wurmlöcher´-Effekte, ja natürlich auch total-falsche UFO-Spekulationen über "erschröckliche Himmelszeichen"**, zu unterbinden! Genauso ist es ja eigentlich immer, erinnern wir uns an den sommerlichen Vorfall von ´Greifswald´ 1990, wo es 4 Jahre für uns dauerte, bis die Sache geklärt war - um zu erfahren was wirklich geschehen war und was am Himmel vor sich ging! Auch hier ist die Basis eigentlich schlicht gewesen, aber man muss erst einmal darauf kommen.

** = Frühzeit und z.B. Mittelalter, als Meteore, Kometen oder Polarlichter mangels naturwissenschaftlichem Wissens anders gedeutet wurden und daher eine ganz mystische Bedeutung aus Ahnungslosigkeit zugedichtet bekamen. Bei den modernen UFO-Sichtungen mit einem realen Auslöser der nicht-erkannten IFO-Klasse ist es im Prinzip nicht wirklich anders als Fehldeutung bzw wo man der Erscheinung eine andere Be- und Deutung gibt als es tatsächlich der Fall ist! Dieses allgemeine Muster ist von überragender Gewichtigkeit und hat seine eigene gravierende Überrang-Bedeutung in den psychokulturellen, sozio-psychologischen Schlussfolgerungen/Erkenntnissen dazu und daraus! Stichwort: ´Engel und andere Außerirdische´. Durch falsche Images im Kopf entstehen verkehrte Prägungen und auch hirnwäscheartige Konditionierungen betreffs Verhalten aufgrund des falschen Geredes über die Dinge in der verkehrten Interpretation. Dies ist auch der Faszination für das Irrationale und dem sagenhaften Geschwätz darum ursächlich geschuldet! So entstehen mentale Konstrukte wie ´Fliegende Untertassen´ - jenseits der Frage "Wer legt hier eigentlich wen rein?" (gerade auch in der sogenannten "mainstream ufology", die sich oftmals gibt und anstellt als wären dort in Wahrheit die ´Muppets aus dem All´ unterwegs!) oder "UFOs - ja, aber für wen eigentlich und WARUM?" Dies alles liegt zunächst noch ´unschuldig´ in der Schublade unterhalb des Fachs wo dann noch Träume, Imaginationen und die Kreativität sowie die Utopie als pure Elemente der Fantasie aus dem Outer Limits-Bereich gebündelt weggeschlossen sind. Doch der Abstand kann uns gleich auf einen schmalen Grad führen. Will heißen: Die Distanz ist zur ´X´-Schublade so nicht groß um den visionären Impuls als eigene Kraft oder den ´virulente UFO-Virus´ freizusetzen oder den unseligen Geist aus der Flasche zu lassen...

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UFO-Geschichte: Das Geheimnis von UFO-Woody!

 

Ein Stück Historie des ´Flying Saucerdoms´, mal wieder flach serviert: Die Abenteuer von Woody (Derenberger)

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+ UFO-Historiker Jerome Clark faßte im ´International UFO Reporter´ für Jan./Feb.1995 die Story eines hierzulande kaum beachteten Kontaktlers zusammen, der im Jahre 1966 die UFOlogie bereicherte und selbst in der ARD-Sendung REPORT am 12.1.1968 interviewt wurde. Der Fall selbst ist vielleicht weniger interessant für uns, aber der Wirbel um ihn ist charakteristisch für die Entstehung von ufologischen Legenden.

Es begann angeblich alles an einem regnerischen Mittwochabend, dem 2.November 1966, als der damals 50-jährige Saatmaschinenverkäufer Woodrow (Woody) W.Derenberger sich mit seinem Pick-Up auf der Interstate Highway 77 unterwegs befand, um nach Hause zu seiner jungen Frau und zwei Kleinkindern im nahen Mineral Wells, ein Vorwort von Parkersburg, West Virginia, zu fahren. Die Sicht war schlecht und die Straßenbedingungen unsicher, sodass er mit gemächlichen 50 mph dahinfuhr. Er ließ sich von einem anderen Wagen überholen, und wollte einen nachfolgenden PKW ebenso vorbeiziehen lassen, dann begann aber eine Szene wie aus Spielbergs UFO-Film "Close Encounters...": Dieser "Wagen" war gar keiner, sondern eine Art ´Fliegende Untertassen´, die ihn nun mit etwas erhöhter Geschwindigkeit überholte und dabei beide Straßenseiten für sich in Anspruch nahm. Derenberger trat auf die Bremse und hielt rutschend 7 Meter von ihr entfernt an. Erst dachte er, er solle das Ding vielleicht umfahren, aber auf dem Acker käme er nicht weiter. So leuchteten seine Wagenscheinwerfer das Ding voll aus. Das Objekt schien etwa zehn Zentimeter über der Straße zu schweben, es gab einen flüsternden Ton von sich. Plötzlich öffnete sich eine Tür an ihm und ein Mann trat aus, um mit normalem Schritt an das Fenster der Beifahrerseite heranzukommen. Gleich, nachdem der Mann ausgestiegen war, schloß sich die Tür wieder und das Objekt stieg auf etwa 20 Meter Höhe an, um hier stationär zu bleiben.

 

"Würden Sie bitte das Fenster öffnen", wurde Woody höflich von dem etwa 2 m großen und etwa 90 Kilo schweren Fremden mit einem Lächeln gefragt, der selbst einen Regenmantel trug. Derenberger stellte sich namentlich vor und der Mann sagte: "Man ruft mich Cold". "Cold" wiederholte er nochmals, als er merkte, wie verwirrt Woody war. "Seien Sie bitte nicht erschrocken, ich will Ihnen nichts tun" und mit Blick auf die Lichter von Parkersburg fragte er: "Wie wird dies genannt?" Woody sagte ihm, dass dies eine Stadt sein, genannt Oarkersburg. "Von da, woher ich komme, nennt man dies eine Versammlung. Mr.Derenberger, warum sind sie noch so erschrocken? Schauen Sie mich an. Sie sehen doch, wir sind genauso wie Sie. Wir essen, schlafen, atmen und bluten genauso wie Sie. Haben Sie zu arbeiten, um leben zu können? Arbeiten Sie fürs Leben?" - "Ich bin Verkäufer." - "Ich bin Sucher. Mr.Derenberger, denken Sie nicht, ich sei ein Fremder. Seien Sie bitte nicht erschrocken. Warum sind Sie so erschrocken? Ihr Land ist mächtiger als meines. Ihr habt mehr Waffen als wir." Mit diesen Worten schritt Cold vom Wagen zurück und lief direkt davor. Mitten im Scheinwerferlicht erklärte er nun: "Mr.Derenberger, wir werden uns wiedersehen." Dabei machte er mit der Hand ein Zeichen und das Objekt erschien wieder, gerade mal zwei Meter von der Fahrertür entfernt. Wieder öffnete sich die Tür und in dem hellen Licht aus dem Objekt-Innern stand eine weitere Gestalt, die nun zurücktrat um Cold Platz zu machen; die Tür schloß sich gleich wieder und das Fahrzeug stieg gerade hinauf.

 

Völlig entnervt raste Derenberger nach Hause, wo er um 19:45 h ankam und seiner Frau das Geschehen beichtete. Nach 20 h begann er wie wild zu telefonieren: die Parkersburg-Polizei, die West Virginia-Staatspolizei, Glen Wilson von der Parkersburger Station WTAP und den Reporter Larry V.Murphy von der Parkersburg News. Abends darauf sendete bereits WTAP-TV sogar ein halbstündiges Interview mit ihm. Tags darauf hielt Derenberger eine Presse-Konferenz ab, in welcher er vor der Anwesenheit von Polizei und USAF-Leuten erklärte, für einen Lügendetektor-Test bereitzustehen, um seine Lauterkeit zu beweisen. Dank UPI stand die Story dann in vielen Blättern. Woody sei ein aufrechter Kirchgänger, der mit Respekt bedacht werde, er habe ein ehrliches Lächeln und schaue einem offen in die Augen. Er ist ein ehrlicher und überzeugend sprechender Mann der Gemeinde.

 

Damit begannen aber erst die richtigen Raumabenteuer von Derenberger. Bereits 48 Stunden nach dem ersten, gab es einen zweiten Kontakt. Dieses Mal war Woody mit seinem Freund Phillip Elliott auf der US Highway 50 unterwegs, als Derenberger sich merkwürdig, "wie unter Trance", verhielt und erstarrt war, die Augen rollen ließ und er schließlich die Pupillen nach oben verdrehte. Elliott hatte Mühe den Fuß Derenberger´s vom Gaspedal zu holen, damit sie keinen Unfall während der Fahrt verursachten. Derenberger begann dann seltsame Laute von sich zu geben, die sich wie Worte nach einigen Minuten anhörten, aber unverständlich blieben. Nach einer Weile kam ein klares: "Wenn sie bereit sind, dann werden wir ihnen alles sagen." Dann kamen noch Worte wie "Grundileis" und "Ardo" aus dem Mund des abgedrehten Derenberger hervor, jetzt bracht Woody zusammen. Sein Begleiter trat nun voll in die Eisen und lenkte den Wagen zur Straßenseit aus, schaltete den Motor ab. Elliott schüttelte nun Derenberger im Versuch durch, in wieder ins Bewußtsein zurückzuholen, was aber erst nach drei oder vier Minuten gelang. Er wußte von all dem nichts mehr und erst später stellte er fest, das es wohl Cold war, welcher ihm eine telepathische Botschaft übermittelt hatte, als er mit seinem Raumschiff direkt über dem Wagen der beiden mitflog. Cold habe sich hierbei als Außerirdischer von "der Galaxis von Ganymede" vorgestellt. Cold´s Vorname sei Indrid und er sei mit Kimi verheiratet, mit ihr habe er zwei kleine Söhne und ein weiteres Kind sei unterwegs. Sein Volk lebe so um die 125 bis 175 Erdjahre lang, auch wenn die Zeitrechnung dort eine andere sei.

 

Nachdem die Story gemeldet worden war, brach überall im Ohio River Valley eine UFO-Aktivität aus. Kevin Dee hatte bereits Derenberger und andere interviewt bevor ein vierköpfiges NICAP-Team vom Pittsburgh Subcommittee Parkersburg am Samstag, den 12.November erreichte. Die Untersucher sprachen mit Derenberger, anderen Zeugen, Polizisten und den Medienleuten. Sie besuchten auch den Ort der Begegnung, fanden aber überhaupt nichts außergewöhnliches vor. Vier Tage später schrieb ein Team-Mitglied seinen Bericht für das HQ in Washington: "Basierend auf dem uns soweit vorliegenden Informationen, können wir die Derenberger-Story nicht als Schwindel werten. Dennoch, die Frage ob Derenberger eine Halluzination (vielleicht in Verbindung mit einem Epilepsie-Anfall) erfuhr kann nicht ausgeschloßen werden:" Die Gruppe plante weitere Fortführungen der Untersuchungen. Derweilen setzten sich die Kontakte mit Cold fort. Einige Tage nach dem ersten Zusammentreffen kam Derenberger erst nach 21 h nach Hause zurück und stieß vor dem Haus mit Cold und seinen Navigator Carl Ardo zusammen. Es war recht frisch draußen, aber da seine Frau so erschrocken war, führten sie eine zweistündige Konversation vor der Türe durch. Am Abend darauf hatte seine Frau die Angst überwunden und lud die Fremden herein.

 

Im ´Probe Magazin´ vom September 1968 schrieb Derenberger u.a. nieder, dass die Fremden keine schriftlichen Aufzeichnungen ihrer Historie besäßen, alles was sie wissen, schlug sich in Legenden nieder. Sie glaubten, dass ihre Vorfahren von der Erde in einem Raumschiff gekommen sind und nach der Besiedelung irgendwie die Kunst des Raumflugs vergessen hatten. Erst mühsam mußten sie den Raumflug wieder erlernen. Sie würden ja gerne offen landen, sie hätten aber schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, die sich oftmals ihnen gegenüber feindlich verhielten. Cold wurde einmal in Arkansas mit einem Gewehr beschossen, sodass er sich erst einmal ein paar Kugeln aus den Beinen und Oberschenkeln operieren lassen mußte. Deshalb haben sie viel mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen Angst zu haben bräuchten. Dennoch haben sie nichts gegen einen friedlichen Kontakt, sie hätten auch nichts gegen einen soliden Handel mit uns, sie würden sich gerne offenbaren und auch uns kennenlernen wollen. Cold hatte der US-Regierung bereits ein Angebot gemacht, dass wenn sie ihm Sicherheit garantieren würde, er mit seinem Schiff landen würde. Aber aus irgendwelchen dunklen Gründen, will die US-Regierung ihnen nichts garantieren. Sie sagten ihm zwar, es würde keinerlei physikalische Bedrohung geben, aber andererseits wollte er nicht ohne weiteres sich selbst und sein Schiff in ihre Hände geben. So lehnte Cold das US-Regierungsangebot ab.

 

Derenberger war inzwischen zu einer Berühmtheit geworden und diente als Fokus einer Hysterie. Jede Nacht kurvten PKWs mit Raumschiff-Jägern, seltsamen Kautzen und UFO-Schwärmern rund um die Straßen seiner Farm und machten sich breit. Doch es erschien nie ein Raumschiff; dennoch kam in einer Nacht ein schwarzer Volkswagen unbemerkt herbei, ein Mann stieg aus und klopfte an Derenberger´s Tür. Er händigte ihm Medizin aus und fuhr wieder unbemerkt davon - es war Indrid Cold gewesen, der Derenberger Medizin gegen seine chronische Magenschmerzen gebracht hatte. Am 26.November kamen die NICAP-Leute zurück und sprachen mit Derenberger in seinem Mineral Wells-Heim. Als sie ihn fragten, ob er zur Hypnose bereit sei, lehnte er ab, da vorher ein "Air Force-Major vom Pentagon" vorbeigeschaut hätte und dieser ihn speziell darum bat, sich nicht hypnotisieren zu lassen. Ebenso hätte ihn ein FBI-Agent besucht und befragt. Inzwischen aber hatte Woody erfahren, das Cold vom Planeten Lanulos, "nahe dem Ganymede-Sternhaufen", kam. Bei diesem Meeting saß auch ein Parkersburger Psychiater, Dr.Raymond Jarvis (Pseudonym), dabei, der am 29.November seinen Mitgliedsbeitrag ans NICAP-HQ überwies und alle mögliche Hilfe der Organisation anbot. Er erklärte hierbei, schon seit Jahren Interesse an UFOs zu haben. Die lokalen NICAP-Untersucher wollten von ihm eine psychiatrische und neurologische Bewertung von Derenberger haben. Jarvis fand, Derenberger sei ein "freundlicher, extrovertierter Mann, dessen Verhalten, Denken und Interaktion mit anderen keinerlei wirklichen Beweis für eine ernsthafte Psychopathologie zeige". Am 7.Dezember gab es einen EEG-Test mit Derenberg in einem Hospital von Baltimore. Der Arzt, der diesen durchführte, entdeckte "keinen Beweis für einen Hirnschaden oder von fokalen organischen Veränderungen, aber auch keinen Hinweis auf das Vorhandensein einer konvulsiven Verwirrung".

Anfang Dezember hatte Jarvis und seine Familie, die draußen auf dem Land von Parkersburg lebt, eine Tageslicht-Sichtung von einem diskusförmigen Objekt. Zwei Tage später sah Jarvis TV und fühlte dabei ein prickelndes Gefühl in seinem Kopf und den Armen. Dann hörte er die Stimme von Indrid Cold, der darum bat, sich mit ihm treffen zu können! Cold würde bald in Begleitung eines anderen erscheinen. In den folgenden Tagen sah Jarvis Lichter im Wald, leider aber nur, wenn er alleine war. Immer wenn er Mitglieder seiner Familie darauf aufmerksam machte, sahen diese nichts mehr. Cold dagegen hielt seine versprochene Ankündigung nicht ein. Die NICAP-Untersuchung brachte nichts weiter auf und von ihnen begleiteten Skywatchs erbrachten keine Bestätigungen der vielen UFO-Sichtungen von Anwohnern. Irgendwie war die Sache völlig enttäuschend, obwohl Pittsburgh Subcommittee-Leiter William Weitzel den Derenberger-Fall, "als einen der höchst-interessanten in den NICAP-Unterlagen" nannte. Derenberger selbst gefiel NICAP überhaupt nicht und er fürchtete, dass diese Gruppe seine Story monopolisieren könnte und ihn von den Profiten ausschließen. Ein Mann namens Jack Mace hatte sich derweilen selbst als Derenberger´s Manager eingesetzt, der immer wieder von dem Geld sprach, welches man aus der kommerziellen Ausschlachtung dieser Story herausholen könne.

 

Ende November war Gray Barker, ein Herausgeber aus West Virginia, der sich auf Kontaktler- und Okkult-Literatur spezialisierte, aufgetaucht und hatte mit Derenberger verhandelt (Barker war in diesem Jahr bei NICAP hinausgeflogen). Danach erklärte er gegenüber den Zeitungen, dass er fürchte, NICAP werde einen sehr negativen Bericht vorlegen und dann werden die Bürger von Parkersburg dumm dastehen. NICAP sei schon immer gegen Kontaktler-Behauptungen gewesen und lehne selbst kurze Erlebnisse mit UFO-Insassen als unglaubwürdig ab, "wie solle es hier anders sein". Damit schoß er daneben, denn NICAP selbst handelte hinter den Kulissen so bizarr wie noch nie. Das HQ in Washington stellte eine Fragen-Liste für Dr.Jarvis zusammen, damit dieser beim nächsten telepathischen Kontakt mit Indrid Cold diese vorbringen könne. Doch NICAP´s Geduld und Derenberger´s Glaubwürdigkeit erodierten rapide. Im der Mai/Juni-Ausgabe von 1967 bereits schrieb NICAP: "Auch wenn NICAP nicht imstande war nachweislich die Behauptungen von Derenberger zu widerlegen, ist der Fall weiterhin höchst fragwürdig". NICAP fand keinerlei überzeugenden Beweise, um Derenberger´s Behauptungen zu substanzieren, während gleichsam Derenberger´s Story immer wilder, komplizierter und phantastischer wurde. Bedenken machte es NICAP, das einige Leute nun aus dem Derenberger-Umfeld selbst von der Sache angesteckt wurden und zu Teilnehmern dieses Geschehens wurden, wobei sie harmlose Vorfälle überzeichneten, misinterpretierten und mystifizierten, obwohl es keinen objektiven Anlaß dazu gäbe: "Was sich hier tut hat nichts mehr mit einer empirischen Erfahrung zu tun, sondern gehört der Psychologie zugeordnet."

 

Als nun sich die wartenden Massen um die Farm zerstreuten, fühlten sich die Leute von Lanulos frei und landeten regelmäßig auf Derenberger´s Besitz. Nun nahm er auch auf ausgedehnten Flügen teil, besuchte den Amazonas und flog zu einem nahe dem Mond geparkten großen Mutterschiff. Dann kreuzte er mit ihnen durch das Sonnensystem. Hierbei stellte er verblüfft fest, dass die Saturn-Ringe "einfach nur Regenbögen sind, die durch Sonnenlicht auf dem Eis entstehen". Dann flog er mit dem Schiff nach Lanulos, landete aber nicht. Es flog nur nahe genug der Oberfläche, damit Derenberger seinen friedlichen Einwohnern zuwinken konnte. Eine Reise im Mai 1967 brachte Woody wieder nach Lanulos, wo er jetzt in Cold´s luxuriösem Heim empfangen wurde, als dann aus dem Haus herauskam starrten ihn alle an, weil er gegen die Sitte der Lanulosianer Kleider trug. Später beschloß Derenberger es den Aliens gleichzutun und wurde Nutist, obwohl er sich wegen seiner Übergewichtigkeit dafür schämte und alle Lanulosianer perfekte und wunderschöne Körper hatten. Bei einem Flug zur Venus stellte er fest, dass die Nacktheit im Universum weit verbreitet ist. Kurioser Weise erinnert dies an eine kaum bekannte Episode vom März 1950, als ein alter Mann in den Wäldern von Mineral, Washington, auf ein Paar Venusianer "in göttlicher Nacktheit" traf; ähnliches wurde während der Airship-Hysterie am 16.April 1897 nahe Springfield, Missouri, gemeldet. Ein nacktes, menschenähnliches UFO-Wesen wurde auch Ende Sommer 1960 aus Memphis gemeldet. Eine dubiose 1986er Entführungs-Behauptung aus Deutschland beschreibt ein angebliches Zusammentreffen mit gigantischen, aber ansonsten menschlich-aussehenden, attraktiven nackten Aliens.

 

John Keel nahm sich der Affäre um Derenberger an und besuchte diesen mehrmals, bei seinem ersten Besuch sah er selbst "kleine Lichter auf einem Feld hinter Woody´s Haus herumhüpfen". Nach Derenberger handelte es sich um Projektionen von Cold´s Raumschiff. Keel glaubte explizit daran, das Derenberger essentiell aufrichtig sei und er habe keine Zweifel daran, dass dieser außergewöhnliche Erfahrungen mit ungewöhnlichen menschlichen Wesen mache; dennoch stimmte er mit Derenberger´s Interpretation nicht überein und sah in den freundlichen Raumbrüdern gefährlich, manipulierende Okkult-Wesen mit finsteren Absichten. Keel sprach auch mit Marge Derenberger und ihren zwei Kindern, die ebenso mit Indrid Cold und seinen Kollegen vom Planeten Lanulos zusammengekommen waren. Die Lanulosianer können völlig unbemerkt unter uns weilen, ja sie gingen sogar in Parkersburg ungestört einkaufen. Derenberger´s Frau schloß sich schließlich der Einschätzung von Keel an. Keel stellte fest, das weitere Verwande aus der Familie Derenberger die Außerirdischen getroffen hatten. Sogar Men In Black tauchten auf und griffen einmal Woody mit einem Messer an und sorgten so für eine auffällige Narbe auf seinem Bauch, doch leider ist dieser Beweis für andere "unsichtbar". Derenberger war inzwischen zum Vortragsreisenden geworden und wurde beliebter Gast in Radio- und TV-Talkshows. Für den 28.Februar 1968 lud er Journalisten zu einer Wohnung in Vienna, Virginia, ein, um selbst mit den Raumbrüdern zu sprechen. Aber die Außerirdischen erschienen wegen den negativen Schwingungen von skeptischen Reportern nicht.

 

Einen Monat später erschien Derenberger in der ´Fred Gale Radio´-Show vom Sender WWDC, Washington, DC. Zum Erstaunen von Derenberger rief hierbei jemand an, der ebenso erklärte nach Lanulos geflogen zu sein und dem zustimmte, was Derenberger bisher berichtet hatte. Dieser Anrufer nannte sich Ed Bailey und gab noch einige ergänzende Informationen ab, denen Woody schnell zustimmte. Der Sender hatte den Anruf zurückverfolgt und hatte die Nummer an Derenberger´s Manager weitergegeben, der sich nun Bailey annahm und erfuhr, dass dieser in Wirklichkeit der damals 21-jährige Psychologie-Student Tom Monteleone von der Universität von Maryland war. Etwa eine Woche später besuchten die Derenberger´s und ihr Manager Tom und führten ein Gespräch mit ihm. Er gab hierbei eine erstaunliche Geschichte bekannt, wobei er Kontakt mit Vadig erhielt. Zwei Monate später flog Monteleone dann mit Vadig nach Lanulos. Monteleone arbeitete damals als Kellner in einem Restaurant, wo die Außerirdischen ihn mehrmals besuchten. Die Derenberger´s waren zufrieden und besuchten den Studenten einen Monat später, dieses Mal war John Keel mit von der Partie, der sich zunächst skeptisch zeigte, dann aber bald volles Vertrauen zu Monteleone faßte.

Unter seinem echten Namen besuchte Monteleone dann einige UFO-Konferenzen und Vorträge im Gebiet von New York City und wurde selbst ein kleiner Star. Jedenfalls bis Januar 1970, als er dann es vorzog, sich von der Szene abzuwenden und selbst Keel angriff, indem er ihn "zu jener Horde komischer Käutze" zählte, von denen er nichts mehr wissen wollte. Egal, auch Monteleone´s Story fand Einzug in ein Buch, welches Derenberger zusammen mit Harold W.Hubbard 1970 unter dem Titel "Visitors from Lanulos" herausgab. Keel sprach auch in seinem Werk Mothman Prophecies von dem Fall und nannte Monteleone´s Story "eine direkte Bestätigung von Woody´s eigenen Erfahrungen". Nun, die Story von Monteleone war Science fiction von Anfang an und wurde 1979 von OMNI enthüllt. Monteleone gestand zu, dass der ursprüngliche Anruf bei der Radiostation dazu gedacht war, Derenberger in Widersprüche zu verwickeln, was ihm jedoch nicht gelang, "da Derenberger geschickt alles bestätigte und die Story weiter ausbaute und schließlich auch erklärte, jenen UFOnauten persönlich zu kennen, der mich kontaktierte". So trieb Tom Monteleone die Sache weiter und lernte die "befremdliche, schmerzhaft-pathetische Welt der UFO-Kultisten" kennen. Während die meisten OMNI-Leser dachten, dass die Story mit dem Telefonanruf erledigt gewesen sein, ging die Sache jedoch tiefer, wie wir oben erfuhren. Später schrieb Monteleone mehr oder weniger erfolgreich SF-Romane und schrieb auch ein Skript für ein Fernsehstück über seine Erfahrungen als angeblicher Kontaktler.

 

Danach verschwand auch Derenberger aus der Öffentlichkeit und nur einige fast schon militant gutgläubige ´Fliegende Untertassen´-Enthusiasten nehmen ihn noch ernst. Selbst Keel, in dessen übernatürlichen Weltbild alles Unmögliche möglich wird, nahm ein Jahr nach den Monteleone-Bekenntnissen eine skeptische Haltung gegenüber Derenberger an. Anfang der 80er Jahre lebte Derenberger immer noch in Parkersburg und verkaufte Gebrauchtwagen, er lebte da bereits in bescheidenen Verhältnissen. Einem Fan aus Massachusetts versprach er bei "finanzieller Unterstützung" eines Tages Sicht auf Cold´s Raumschiff oder gar ein persönliches Zusammentreffen zu vermitteln. Derenberger hielt den Gläubigen lange hin, dann erhielt dieser am 9.Mai 1984 einen handschriftlichen Brief von Cold´s Frau Kimi: "Altho, Sie denken bereit zu sein, um mit unseren Leuten sprechen zu können, doch Sie sind es nicht. Erst wenn Sie dafür vollständig bereit sein werden, wird Indrid Sie kontaktieren. Seien Sie nicht enttäuscht, geben Sie nicht auf, arbeiten Sie an sich. Würden wir Sie zu früh kontaktieren, könnten unsere Pläne ruiniert werden, die wir für Sie bereits entwickelt haben. Woody steckt in Schwierigkeiten finanzieller Art, wir können ihm leider nicht helfen. Tun Sie ihr Bestes, aber es wird nicht allzu lange dauern, bis wir Sie kontaktieren."

 

Wir können heute sicher davon ausgehen, das Woodrow Derenberger´s Erzählung weit mehr auf eine menschliche Erfindung unter dem ´virulente UFO-Virus´ als eine außerirdische Intervention zurückgeht.

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Der Adamski-Spuk geht immer noch um 

Wir sind immer wieder verblüfft, wenn alte Nieten wie die Story um den Kontaktler George Adamski durch die Hintertüre Einzug in die moderne UFOlogie halten. Im Stuttgarter EHAPA-Verlag erschien die Nr.3/1997 des "Akte X-Magazin", in welchem die Chefredaktion der "Objektivität" wegen Martin Buschmann* eine Lagebeurteilung namens "Außerirdische Weltraumschiffe (UFOs) - Eine Realität" für seine damsls in Neu Wulmstorf angesiedelte GAP-Germany abgeben ließ, bebildert u.a. mit den Fotos der Venus-Raumschiffe die George A. ablieferte.

 

Die uralte Frage nach Leben im Weltall beantwortete uns der junge Mann als Früh-Exologe schnell mit einem heftigen "Ja", da diese Fragestellung sich für ihn durch das Auftreten von ´Fliegenden Untertassen´ (für ihn gleich UFOs) anno 1947 erledigt hat. 1959 gründete dann George Adamski die UFO-Studiengesellschaft INTERNATIONAL GET ACQUAINTED PROGRAM, um den Menschen des Planeten Erde der "Philosophie" auszuliefern, "Informationen im Bezug auf Raumschiffe von anderen Planeten zu bekommen", will heißen: Ihm und Konsorten abzukaufen. Die heutige GAP hat ihr HQ in Dänemark und wird von Ex-Major H.C.Petersen geleitet, der in dieser nordischen Nation ein Außenseiter-Dasein fristet, genauso wie die anderen "eigenständigen GAP-Forschungsstellen" in Japan, USA und Germany; alles auch Stützpunkte der Exos nach dem ´Akte X´-Zeitalter. Wie bekannt geht diese ufologische Sondernummer auf George Adamski zurück, der am 20.11.1952 seinen ersten Kontakt mit den Venusbewohnern (dies wird aber im "Akte X"-Magazin wohlweislich verschwiegen!) hatte und nach der Legende, die auch Buschmann festigt, von einem USAF-Piloten beobachtet worden sein soll, wie in einem Bericht des Projektes Blaubuch stehe. Darüber hinaus treibt die Sage ihre wilden Blüten: Adamski sei vom damaligen Papst "vorgeladen" gewesen, er habe eine Vorladung bei der UNO gehabt und besaß einen persönlichen ID-Ausweis, der ihm Zugang zu jeder amerikanischen Militärbasis verschaffte! Dicke Dinger, wie wir meinen. Genau diese Behauptungen sind wirklich verwunderlich.

 

Jämmerlich, genauso wie die beiden TV-Protagonisten Mulder & Scully in der ´Fernseh-Wirklichkeit´ auf eine Mauer des Schweigens stoßen, geht es auch GAP-Deutschland, heute umzulegen auf die Exos hierzulande. Die Mauer des Schweigens, was macht sie nach der GAU-GAP--Truppe aus? Beim Bundesministerium für Verteidigung liegen keine Vorkommnisse über Alien-Begegnungen durch Bundeswehrpersonal vor und vom österr.Verteidigungsministerium wird verkündet, daß die Landesverteidigung keine Zuständigkeit für diese Phänomene hat. Nur in Belgien will man anders reagiert haben, weil man dort "das UFO-Phänomen als real" betrachtet. Nun, dies hat ja auch kaum jemand ausgeschloßen - noch nicht einmal wir Skeptiker und kritischen UFO-Phänomen-Untersucher tun dies. Eine Mauer des Schweigens kann man die Antworten also nicht nennen, weil Antworten allein schon Mitteilungen, Äußerungen und Stellungsnahmen sind und kaum als ´Schweigen´ ausgelegt werden können, ganz im Gegenteil. Für die UFOlogen der GAP-Truppe ist es klar, das "phantastische Summen investiert" wurden, "um die UFO-Vorkommnisse geheim zu halten". Unfug der dritten Art, aber mit Methode in Umlauf in der Glaubensgemeinde gebracht um auf fruchtbaren Boden zu fallen und für das sagenhafte Geschwätz kreativ zu sorgen...

 

Auch sollen lt GAP-Verfechter Buschmann die durch FOIA freigekommen Unterlagen der US-Regierung "beweisen, daß UFOs außerirdischer Herkunft sind und für die USA ein Sicherheitsrisiko darstellen". Ganz das Gegenteil ist in beiden Punkten der Fall! Der von Buschmann angeführte NSA-"Report" ist nichts weiter als eine Denksportaufgabe für einen neuen Mitarbeiter gewesen und das Memorandum vom 23.1.1947 (falsches Datum auf jeden Fall!) weist nur nach, daß die Unsicherheit über das UFO-Phänomen (welches ja noch zu erforschen galt) und den Untertassen-Sichtungen in strategisch wichtigen und sicherheitsempfindlichen Landesteilen wie eben Neu Mexiko (Atomwaffenanlagen, Atomforschungszentren, Atomwaffen-tragende Luftwaffeneinheit auf Walker Air Field, Roswell) von sicherheitsrelevantem Belang für das Militär, dem Geheimdienst und die Regierung waren. Auch das von Buschmann verwendete Zitat aus einem Papier vom 29.7.52 geht darüber nicht hinaus und räumt nur Denkmöglichkeiten betreffs der Erklärung des UFO-Phänomens ein. Denken und spekulieren kann man ja viel, genauso wie es Buschmann tut. Auch der Bericht an General Twining vom Herbst 1947 hat es, jaja, in sich, er wurde nämlich von ihm zurückgewiesen und abgelehnt! Aber dies wird hier einmal mehr verschwiegen...

 

Das CIA-Interesse aus dem Jahr manifestierte sich im Januar 1953 im bekannten Robertson-Forum, worauf sich M.Chadwell am 11.9.52 an den CIA-Chef berief. Es wurde jedoch nicht der Nationale Sicherheitsrat einberufen, sondern eine Forschungsgruppe der höchsten wissenschaftlichen Spitzen des Landes um die UFO-Situation zu prüfen, zu beraten und Empfehlungen über die weitere Aufarbeitung des Themas der CIA gegenüber abzugeben, nachdem im Juli das Land wegen den Washingtoner UFO-Vorkommnissen fast in Panik (besser wohl in Hysterie) geraten war und deswegen Journalisten einen Aufstand machten, wie man ihn nie zuvor erfahren hatte: Im Pentagon wurden die Kommunikationskanäle zeitweise aufgrund der Medienanfragen paralysiert und damit die Verteidigungsbereitschaft entscheidend reduziert. Dies war die berechtigte Sorge des CIA und nichts weiter.

 

Dennoch, da alles mit George Adamski angefangen hat, sollte man diese überaus kontroverse Leitfigur für den esoterisch-besetzten Teil der UFOlogie etwas näher betrachten und dazu schlagen wir Jerome Clark´s "The Emergence of a Phenomenon: UFOs from the Beginning throught 1959" auf, der sich umfangreich dem am Abend des 23.April 1965 an einem Herzinfarkt verstorbenen ufologischen ´Leithammel´ annahm. Die heutige Generation weiß wahrscheinlich mit dem Namen Adamski nicht viel anzufangen, aber verglichen mit heute war er soetwas wie der Bob Lazar oder John Mack für seine Zeit in der Szenen-Bedeutung. Clark geht dabei auf die von Buschmann vorgebrachte Behauptung über die Einladung zum Papst ein, die sonst niemand begleitete, aber von der Adamski eine Goldmünze mit der Prägung des Papstprofils mitbrachte, und die nach Recherchen der dänischen SUFOI in einem Andenken-Münzladen erworben werden konnte. Weitaus wichtiger ist jedoch, daß der Vatikan die Behauptung zurückwies, das Adamski eine Papst-Audienz erhalten hat. Adamski und seine blindgläubige Gefolgschaft hatten eine von vielen Illusionen und Wunschvorstellungen geprägte gute Zeit miteinander, auch wenn allein Adamski die Kontakte und Begegnungen mit den engelsgleichen Aliens von der Venus oder vom Saturn pflegte.

Adamski wußte, das er seine Fans immer in Trapp halten mußte und ihnen Hoffnung zu geben hatte. Auch wenn natürlich nicht alle Anhänger sich wirklich alles gefallen ließen. Seine Saturn-Konferenz von anno 1962 wurde zwar als rein-physikalisch verkauft, aber selbst Lou Zinsstag aus Basel sieht diese als nichts weiter als ein "spirituelles Meeting" an, wofür ja Adamski bestens geeignet war, da er vor der Untertassen-Zeit bereits als Channel-Medium für tibetanische ´Meister´ diente und die Aliens sich auf diesem Weg einklinkten, um in dann zum ersten Treff in der kalifornischen Wüste zu bewegen. Wie auch immer, als Adamski auf dem Saturn geweilt haben will, soll er seine Anhänger vorher schon aufgefordert haben in Meditation zu verfallen, um zu versuchen seine telepathischen Nachrichten zu empfangen, nachdem er von einem Saturn-Raumschiff auf einer USAF-Basis abgeholt worden sei, da dort hohe Regierungsvertreter bereits mit den außerirdischen Raumbrüdern getagt hätten. Für Frau Zinsstag ging dies dann doch ein bißchen zu weit und sie nannte diese Affäre dann eine "persönliche, mentale Erfahrung - induziert durch eine (Selbst)Hypnose-Methode". Aber nicht nur auf dem Saturn hatten die Space Brothers (and Sisters) ihre Behausung, auch verschickten sie Postkarten an ihre irdischen Fans unter Postfach 885, Glendale, Kalifornien. Doch bald darauf kam heraus, das Adamski selbst das Postfach angemietet hatte und von dort aus auch Werbematerial für seine Sache verschickte.

 

Im Februar 1965 war Adamski von seiner Krankheit gezeichnet gewesen und flog nochmals nach Washington, DC rüber um sich mit Madeleine Rodeffer (und ihrem Mann) zu treffen, welche zu den glühendsten Verehrern seine Geschichte zählten. Am Morgen des 21.2. berichtete Adamski dann der erstaunten Gläubigen, das ein Außerirdischer kurz vorbeigekommen sei, der sich gerade auf dem Weg zu Vize-Präsident Hubert Humphrey befand und hier Rast machte, aber auch verkündete, das ein Raumschiff bald vorbeifliegen würde und man deswegen eine Kamera bereitlegen sollte. Um 15 h erschien das Scout-Ship und wurde gefilmt. Aber gemäß Frau Rodeffer "fehlten ein paar Teile des Films und verschiedene gefälschte Teile wurden hinzugefügt" als der Film zur Entwicklung weg war. Aber sie gab zu, daß die Raumbrüder selbst nochmals kamen, um einen Teil des Films abzuschneiden, auf dem man die Unterseite ihrer Maschinen klar sehen kann und damit Rückschlüße auf den Antrieb ziehen könne, was die Erdlinge auf gar keinen Fall tun sollten. ? Wie auch immer, ein Zwischenruf sei uns hier nach Betrachtung des von Michael Hesemann für DM 98,- verkauften Videobandes "UFOs: Die Kontakte, Teil 1: Die Pioniere" gegönnt. In diesem Video findet man verschiedene der bisher kaum gesehenen Adamski-Untertassen-Filme in recht ordentlicher Qualität wieder, so gut sogar, das man bei einigen klar sehen kann, daß die "Space Ships" nichts weiter als kleine schwarze Pappescheiben auf Fensterglas aufgeklebt sind, welches vor der Kamera bewegt wird und wodurch im Einklang mit der ´Objekt-Bewegung´ auch Schmierflecken auf dem Glas selbst sich genau und entsprechend synchron mitbewegen. Kein Wunder, wenn dieses Material bisher nur in eingeweihten (will heißen Fan-) Kreisen gezeigt wurde, da ansonsten alle anderen Betrachter vor Lachen sich auf dem Boden rollen.

 

James W.Moseley ist bekanntlich Herausgeber der ´Saucer News´ (heute ´Saucer Smear´) gewesen, als er sich auf die Spuren von Adamski setzte, als jener gerade in Amerika und anderen Teil der Welt für Furore sorgte. Er fand heraus, daß die "Zeugen" des ersten Kontakts nahe Freunde und Anhänger von Adamski waren und schon 1957 sich einer, Alfred Bailey, von seiner Aussage zurückgezogen hatte, wonach er ein Raumschiff oder einen Alien gesehen haben will und auch davon ausgeht, daß dies für die anderen ebenso gilt. Eine Untertassen-Aufnahme, die Adamski in Landed verwendet und auf den 13.Dezember 1952 datiert hatte, schob er Jerold Baker als Fotograf zu, der jedoch wies dies zurück und gestand ein, das Adamski dieses Foto tags zuvor gemacht habe und dazu wahrscheinlich ein Modell verwendete. Ray Stanford verbrachte als Teenager seine Tage mit Adamski und erklärte, das Adamski ihm im Vertrauen zugestanden habe, "all diese Untertassen-Scheiße" aus monetarischen Gründen zu machen und natürlich niemals an Bord eines Raumschiffs war.

 

Adamski war zu seiner Zeit von den führenden UFO-Forschungsgruppen in Amerika, wie NICAP oder APRO, offen und öffentlich abgelehnt worden. Und auch Moseley machte sich zusammen mit seinem zeitweisen Kumpan Gray Barker (der privat oftmals recht skeptisch über das war, was er als echt verkaufte, aber dennoch sich daran freute, welche farbigen Geschichten er auf den Weg bringen konnte und schon Mitte der 50er Jahre erkannte, das er nur ein Unterhalter und Folklore-Erzähler sein kann und niemals ein Berichterstatter des Faktischen, auch wenn er sich darüber freute welche Rolle er nach außen hin spielte und damit durchaus zufrieden war) einen folgenschweren Spaß mit Adamski. Aus einer Sammlung von offiziellen Briefköpfen entnahmen sie einen Bogen des State Department in Washington, DC und schrieben dar auf einen Inhalt frei aus der Phantasie, wonach ein "R.E.Straith vom Kultur-Austausch-Ausschuß" erklärte, daß das Außenministerium vielerlei Bestätigungen und Beweise dafür habe, was Adamski von und über seine Freunde von der Venus behaupte, was man aber öffentlich nicht bestätigen könne. Die Londoner The Times kümmerte sich nach Bekanntwerden des Briefes (dafür hatten Adamski und seine Anhänger freilich gesorgt) um den Inhalt und erfuhr vom amerikanischen Außenministerium, das es weder diesen R.E.Straith noch den von ihm vertreten Ausschuß dort gibt. Damit kam von Adamski und seinen Fans sofort der wilde Ruf nach Vertuschung auf, weil Adamski höchstselbst eine "Untersuchung" betreffs dem Brief durchgeführt habe und seine Authenzität nur bestätigen konnte. Auch der kanadische Funkmeß-Ingenieur Wilbert B.Smith stellte sich auf die Seite Adamskis und erklärte gegenüber Donald Keyhoe (NICAP), er habe nach erster Skepsis feststellen gekonnt, daß dieser Brief total echt sei, weil einer seiner Freunde R.E.Straith persönlich kenne und Straith für eine "supergeheime Behörde unter Kontrolle des Außenministeriums" arbeite. Doch auch dies war nichts als eine Lüge, da Moseley und Barker aus einer Bierlaune heraus am Abend des 6.Dezember 1957 insgesamt sieben derartige Briefe für Vertreter der UFO-Gemeinde schrieben, weil sie sich über die langanhaltende Verwirrung im UFO-Feld lustig machten und dem noch eines obendrauf setzten wollten.

 

Ja, das war schon eine verrückte Zeit damals gewesen, in welcher sich die Legende namens U.F.O. bildete und im öffentlichen Bewußtsein und Verständnis auch mit Namen wie dem Bri- ten Cedric Allingham oder dem Amerikaner Orfeo (Matthew) Angelucci und anderen verhaftet blieb. Der Londoner Verlag Frederick Muller hatte im Herbst 1954 auf der Kontaktler-Welle mitgezogen und "Flying Saucer from Mars" publiziert, in welchem Allingham seinen Kontakte darstellte und wozu er einen Mann namens James Duncan (ähnlich wie Klaus Müller hierzulande) als Zeugen zitierte. Das Buch förderte in England und dem nahen europäischen Kontinent die Begeisterung in ufologischen Reihen für Kontaktler, auch wenn Allingham und Duncan irgendwie nie richtig greifbar wurden. Duncan konnte niemals ausfindig gemacht werden und Allingham trat nur ein einziges Mal während eines Vortrags in Kent auf, wobei er seltsamerweise in Begleitung des Astronomen und Schriftstellers Patrick Moore erschien! Der Verlag Frederick Muller, der auch verschiedene von Moor´s Büchern verlegte, verkündete dann, das Allingham in einem schweizer Krankenhaus an Tuberkulose verstorben sei. Heute geht man davon aus, daß die ganze Story von Moore ausgebrütet worden war, der für seinen Humor stand und notorisch bekannt gewesen ist. Ende der 50er Jahre versorgte er spaßeshalber das Kontaktler-Magazin "Cosmic Voice" der Aetherius Society mit getürkten Briefen von angeblichen Wissenschaftlern mit solchen Namen wie Walter Wumpe, Egon Spunraas, Professor Huttle-Glank oder Dr.Huizenass oder Dr.L.Puller, die sich vermeintlich positiv der Sekte gegenüber stellten und positive Aussagen zu ihrem UFO-Klimbim machten. Dort fiel man darauf herein und erst in einem Beitrag der Psychic News bekannte sich Mooore zu diesem schwarzen Scherz. Die Forscher Christopher Allan und Steuart Campbell lernten dann viel später Peter Davies kennen, einen alten Freund von Moore. Dieser gestand ein, Moore´s ursprünglichen Allingham-Test umgeschrieben zu haben, damit man den Schreibstil von Moore nicht mehr darin erkennt. Der im Buch abgedruckte Allingham war in Wirklichkeit der unscharf von hinten fotografierte Davies selbst gewesen und er hatte den Allingham in Kent gespielt. Bei Angelucci war die Sache einfacher, der kurz nach seinem ersten Auftritt als Sprecher auf einer ´Fliegenden Untertassen´-Veranstaltung (August 1953, Los Angeles) anfing "lebhafte Träume von einer ihn verfolgenden wunderbaren, uns halbähnlichen Welt" zu bekommen und mentale Probleme bekam. Schließlich lebte er selbst nur noch "in der anderen Welt, wo er ein früheres Leben nochmals lebte und wo ihm seine Raumfreunde sagten, wie er wirklich hieße: Neptune".

 

Was GAP-Germany und andere GAPs noch im UFO-Feld wollten ist daher recht fragwürdig gewesen, zumal dies alles keine brandaktuellen News sind, sondern längst abgehangener alter Schinken im Leichenhaus der UFOlogie - auch wenn sie darüber nicht gerne berichtet und hier vielleicht das allergröße Cover-Up zu suchen ist. Weswegen dann der Buschmann-Lagebericht im "Akte X"-Magazin aus ´Objektivitätsgründen´ erschien ist genauso fragwürdig. Die Wahrheit lag jedenfalls nicht da drinnen im "Akte X"-Magazin und hunderttausende X-Files-Freunde wurden dieses Mal irregeführt, um sie zu auch zu ersten Exologen zu formen. Wahrlich, eine verlorene Generation X(-Files). Was GAP-Germany so für Vorstellungen in Sachen UFO-"Forschung" hatte, konnte jeder Internet-User auf der GAP-Homepage selbst in Erfahrung bringen und sich an UFO-Freunde und Lichtarbeiter richtet (siehe oben). "Unsere Themen" sind sonach u.a.: Ashtar Sheran, Santiner, Kontakte mit Außerirdischen, zukünftige Ereignisse auf der Erde, spirituelles Bewusstsein.

Quelle: CENAP Archiv 

 

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