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Astronomie - Meteorit NWA 7533 zeigt: Der rote Planet hatte bereits nach 100 Millionen Jahren eine feste Kruste und dichte Atmosphäre.

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Die stark verkraterten südlichen Hochregionen sind vermutlich der älteste erhaltene Teil der ursprünglichen Kruste des Planeten Mars. Die Untersuchung von Bodenproben aus dieser Region könnte Forschern wertvolle Informationen über die Entstehungsgeschichte des roten Planeten liefern. Zwar ließen sich auf der Erde über einhundert Meteoriten aufspüren, die von unserem Nachbarplaneten stammen. Doch bislang hatte keiner dieser Gesteinsbrocken seinen Ursprung in jener südlichen Hochregionen.

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Abb.: Ein Schnitt durch den Meteoriten NWA 7533 zeigt helle und dunkle Einschlüsse in einer grauen Grundmasse. (Bild: L. Labenne)

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Das hat sich nun geändert. Einem internationalen Forscherteam um Munir Humayun von der Florida State University gelang der Nachweis, dass der Meteorit NWA 7533 Zirkon-Einschlüsse enthält, die 4,23 Milliarden Jahre alt sind. Die Forscher sehen darin einen Beleg für die Herkunft des Meteoriten aus diesem ältesten Teil der Marsoberfläche. Das hohe Alter der Zirkon-Einschlüsse deutet auf eine frühe Ausdifferenzierung der Kruste auf dem Mars: Sie müsse sich bereits etwa 100 Millionen Jahre nach dem Beginn der Planetenentstehung gebildet haben. Demnach hätten sich, so Humayun und seine Kollegen, die Krusten von Erde, Mond und Mars etwa zur gleichen Zeit gebildet. Eine derart frühe Ausdifferenzierung der Kruste müsse auf dem Mars mit einer erheblichen Freisetzung flüchtiger Bestandteile aus dem Inneren des Planeten einhergegangen sein. Daraus konnten sich, so die Forscher weiter, eine frühe Atmosphäre und eine Hydrosphäre bilden – mit entsprechenden Implikationen für das Klima und das biologische Potenzial.
NWA 7533 wurde ursprünglich von Beduinen in der Sahara entdeckt und 2012 von Meteoriten-Forschern aufgekauft. Es handelt sich um eines von insgesamt fünf bislang aufgespürten Bruchstücken eines größeren Körpers, der durch den Einschlag eines Asteroiden auf dem Mars ins All geschleudert wurde und nach langer Reise schließlich auf der Erde niedergegangen ist. Der Meteorit besteht aus so genannter Breccie, kantigen Gesteinstrümmern, die in eine feinkörnige Grundmasse eingebettet sind. Die chemische Zusammensetzung des Gesteins zeigt, dass der Meteorit vom Mars stammt.
Humayun und seine Kollegen konnten das Alter der Zirkon-Einschlüsse aus den radioaktiven Zerfallsprodukten von Uran bestimmen, die in den Kristallen enthalten sind. Zirkon-Kristalle entstehen typischerweise bei der Erkaltung von Magma. Die äußerst widerstandsfähigen Kristalle können die Pulverisierung und das Schmelzen des Gesteins bei einem Asteroideneinschlag unbeschadet überstehen und so heute Auskunft über ihren Ursprung geben.
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Quelle: pro-physik
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