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Israel testet Waffen
Sea Sparrow
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Vor dem Hintergrund der Syrien-Krise haben Israel und die USA einen unangekündigten Raketentest unternommen, der für nervöses Rätselraten sorgte. Russische Medienberichte über Raketenabschüsse im Mittelmeer lösten die Furcht vor einer unkontrollierbaren Eskalation aus. Erst Stunden später erklärte das israelische Verteidigungsministerium, eine Rakete des Typs "Sparrow" sei im Mittelmeer abgefeuert worden.
Gelenkt wurde der Test demnach von einer Militärbasis im Zentrum Israels aus. In der Mitteilung war nur von einer Rakete die Rede. Erst vor wenigen Tagen hatten die USA nach und nach fünf Zerstörer ins östliche Mittelmeer entsandt, wo daraufhin auch die russische Marine ihre Präsenz verstärkte.
US-Regierung: Haben nichts abgefeuert
Da die USA weiterhin einen Militärschlag gegen das syrische Regime wegen des mutmaßlichen Einsatzes von Giftgas erwägen, wurde über einen Zusammenhang spekuliert. Washington dementierte allerdings, Raketen von Schiffen oder Flugzeugen im Mittelmeer abgeschossen zu haben. Als engster Verbündeter Israels waren die USA an dem Test beteiligt, der freilich als Provokation gedeutet werden könnte.
Dem israelischen Verteidigungsministerium zufolge gehöre der Raketenstart zum Test des von den USA finanzierten Abwehrsystems "Arrow". Mit der "Sparrow"-Rakete simuliere Israel iranische und syrische Langstreckenraketen, um "Arrow" zu testen.
"Lange im Voraus geplant"
Der "Arrow"-Entwickler Usi Rabin betonte, derartige Tests würden "lange, lange im Voraus" geplant und normalerweise nicht beachtet. "Was heute wohl den Unterschied gemacht hat, ist die stark gespannte Situation wegen Syrien und die ungewöhnliche Wachsamkeit Russlands."
Verteidigungsminister Mosche Jaalon ging nicht auf die Frage von Journalisten ein, ob der Zeitpunkt des Tests ungeschickt gewählt worden sei. Ein US-Regierungsvertreter sagte, Israel teste laufend seine Raketenabwehr.
Israel hatte nach syrischen Drohgebärden wegen des amerikanischen Säbelrasselns unlängst seine Verteidigungsbereitschaft erhöht und betont, jeden Angriff mit voller Kraft vergelten zu wollen. Der Staat fühlt sich zudem durch den Todfeind Iran als Verbündeter Syriens bedroht
Russland bemerkte die Waffen zuerst
Auch Russland steht an der Seite des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, beliefert ihn mit Waffen und blockiert einen Beschluss des UN-Sicherheitsrats im Sinne einer Intervention. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums sagte russischen Nachrichtenagenturen am Dienstagmorgen, eine Radarstation in Armawir nahe dem Schwarzen Meer habe um 8.16 Uhr mitteleuropäischer Zeit den Abschuss von zwei ballistischen "Objekten" festgestellt. Sie seien ins Meer gefallen. Israel teilte mit, das Waffensystem habe sein "Ziel geortet und getroffen".
"Die Flugbahn dieser Objekte verläuft von dem zentralen Teil des Mittelmeers in Richtung der östlichen Mittelmeerküste", zitierte Interfax den russischen Sprecher. Dort liegen Syrien und Israel. Die Nachrichtenagentur RIA meldete unter Berufung aus Kreisen in Damaskus, die Objekte seien ins Meer gestürzt. Aus Syrien lagen keine Berichte über Raketeneinschläge vor. Die US-Marine erklärte, keines ihrer Kriegsschiffe habe eine Rakete abgefeuert.
Angriff dürfte mit Marschflugkörpern erfolgen
Bei einem möglichen amerikanischen Angriff kämen wahrscheinlich Marschflugkörper zum Einsatz. Ballistische Waffen werden in einer steilen Flugkurve abgefeuert. Sie werden im Gegensatz zu Marschflugkörpern nur in der Startphase angetrieben. Bei längerer Reichweite verfügen ballistische Raketen über ein eigenes Steuerungssystem.
Wegen der angespannten Lage wirkte der Vorfall sich auf die Weltwirtschaft aus. Der Dax rutschte beispielsweise um bis zu 1,2 Prozent auf 8142 Zähler ab. Auch in anderen europäischen Staaten gaben die Kurse nach. Die Märkte in Asien waren bereits geschlossen, die in den USA noch nicht geöffnet. Öl und Gold verteuerten sich. US-Präsident Barack Obama möchte den Kongress um Zustimmung für ein Eingreifen bitten. Die Abgeordneten kehren aber erst in der kommenden Woche aus der Sommerpause zurück.
Quelle: Telekom-News
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