Blogarchiv
UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-416

cenap-infoline-titel-629

cenap-archiv-titel-371

2.08.2009

August-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

Fortsetzung

´Merkwürdige Erscheinungen über Zürich/Doch "Fliegende Untertassen?"´´ fragte am 16.August 1954 ´Die Ta´t: c.b.: "Mit dem Feldstecher konnte ich folgendes feststellen: Das UFO (Abkürzung für unbekanntes Flugobjekt, ebenso offizielle amerikanische Bezeichnung für sogenannten "Fliegende Untertassen", Red.) hatte, ganz treffend gesagt, die Form einer umgekehrten Untertasse. Doch betrug seine Dicke ungefähr den sechsten Teil seines Durchmessers. Sehr gut zu unterscheiden war ein breiter, kreisrunder Rand mit einer runden Fläche in der Mitte, die das Zentrum, ungefähr die Hälfte des Durchmessers des UFOs, ausfüllte. Ob die innere Fläche ein Loch war oder nur als Fläche ständig ihre helle Farbe beibehielt, war nicht genau festzustellen..." Diese ebenso erstaunlichen wie präzisen Angaben sind in einem Bericht enthalten, den soeben ein in Zürich wohnhafter Beamter, im militärischen Grad Oberleutnant der schweizerischen Fliegertruppe, unter dem Titel "Betrifft Beobachtung eines unbekannten Flugobjektes" an die Abteilung für Flugwesen und Fliegerabwehr in Bern eingesandt hat. Die Beobachtung wurde am Samstag, den 7.August 1954, 16:15 h, über Zürich gemacht. Nachdem erst kürzlich in der Zürcher Tagespresse Meldungen über merkwürdige Beobachtungen am Himmel erschienen sind und eine Diskussion darüber entbrannte, ob es sich bei den gesehenen Gegenständen um sogenannte "Fliegende Untertassen" oder aber nur um harmlose Kinderballone handle, finden wir es für richtig, der Bevölkerung auch von der hier erwähnten Beobachtung sowie einer weiteren, die weiter unten folgt, Kennntis zu geben. Wir befinden uns dabei in einer etwas peinlichen Lage. Auch uns ergeht es wie manchen nüchtern denkenden Menschen: man lächelt über diese angeblichen "Fliegenden Teller", die da unsere Stratosphäre unsicher machen und sogar nach einem amerikanischen Sensationsbuch bereits auf unserem Planeten gelandet haben solle, und tut sie als Hirngespinste, Schwindeleien, als Produkte einer Massenpsychose oder als irgendwelche Luftspiegelungen ab. Doch eine kleine Unsicherheit bleibt. Es liegen zuviele Meldungen über derartige Erscheinungen vor.

In den Vereinigten Staaten besitzen die zuständigen, besonders für die Überprüfung der UFOs eingesetzte Armeeposten, Hunderte von Berichten über entsprechende Beobachtungen. Nicht nur das: man hat auf Radarschirmen die Aktionen der geheimnisvollen Gegenstände eindeutig registriert, und deshalb konnte es sich nicht um Luftspiegelungen oder Halluzinationen handeln, sondern es mußten irgendwelche Gegenstände sein - doch was für welche? Piloten-Aussagen sprechen etwa von blauleuchtenden fliegenden Gegenständen, wie jener verängstigte Luftwaffenpilot, der in der Nacht des 4.Dezember 1952 in Laredo, Texas, landete und -unter dem angenommenen Namen Earl Fogle- nach dem jüngst herausgegebenen Buch des USA-Majors Donald E.Keyhie "Der Weltraum rückt uns näher" (Lothar Blanvalet Verlag, Berlin) erzählte, "dass ein geheimnisvoller, blauleuchtender, fliegender Gegenstand ungefähr zwanzig Kilometer vom Flugplatz entfernt beinahe in sein Kampfflugzeug gerast sei. es sei kein Zufall gewesen, das fremde Etwas sei mit voller Kraft auf seine beleuchtete F-51 zugeflogen. Erst im letzten Augenblick sei es zur Seite ausgebogen und mit ungeheurer Geschwindigkeit an ihm vorbeigeschossen. Zitternd vor Schreck beobachtete Fogle, wie das blauleuchtende Objekt wie ein Blitz kerzengerade nach oben stieg, nach einer Weile kehrt machte und im Kreis herunterkam, als ob es wieder angreifen wollte. Rasch schaltete Fogle seine Lichter aus und drehte in einer steilen Spirale nach unten. Die unbekannte Maschine tauchte bis auf 700 Meter herunter. Aber anscheind verfehlte sie Fogles Flugzeug in der Dunkelheit, denn sie zog weite Kreise in Richtung der Flugbasis von Laredo [was schon einmal auf mehr als schlechte Ortungsgeräte in dem UFO hindeutet, wenn es nicht gar rein nach Nachtsicht flog oder wie eine Motte vom Flugzeuglicht angezogen wurde]. Dann drehte sie ab und verschwand, wieder senkrecht aufsteigend, in der Nacht." Oder da ist die Meldung von Hauptmann George Madden und Leutnant Frank Briggs, die sich in einem B-29-Bomber auf einem Dienstflug über Kalifornien befinden, in einer Höhe von 5.300 Metern, bei klarem Wetter: "Hauptmann Madden überprüfte gerade seine Instrumente, als Briggs plötzlich einen hellgrauen Blitzstrahl bemerkte. Er blickte nach rechts hinaus und sah, wie eine V-Formation blauleuchtender Objekte in rasender Geschwindigkeit auf sie zukam. Briggs stieß einen Warnungsruf aus. Die seltsamen Flugzeuge schienen ihre Geschwindigkeit für den Bruchteil einer Sekunde beizubehalten, dannn verlangsamten sie jäh, die V-Formation geriet durcheinander, als wären einige über das Ziel hinausgeschossen, und in Kurvenschräglage zogen sie nach oben und verschwanden. Die ganze Erscheinung hatte nur fünf Sekunden gedauert. Der Hauptmann und Briggs starrten sich ungläubig an... Nach der Landung wurden beide Piloten ins Kreuzverhör genommen, jeder einzeln und beide zusammen. Aus dem Text des Berichtes geht klar hervor, dass der Geheimdienst keinen Zweifel an der Wahrheit der Meldungen hegte." [Hört sich stark nach einem zerbrechenden Meteoriten an, der auf Kurs midair-collision von der Crew eingeschätzt wurde und weit von ihnen entfernt am Himmel verging, interessanter Weise wird in dem Bericht nichts darüber ausgesagt, wie der Pilot der B-29 mit seiner Maschine reagierte. Ein Ausweichmanöver sollte die Standardprozedur dafür sein, wobei man schnell die eigene Bewegung der Maschine als Manöver der fernen Leuchterscheinung deuten kann. Wie dies bereits 1948 im Fall Chiles/Whitted geschehen war und auch in den folgenden Jahrzehnten immer wieder vorkam.]

 

Ähnliche Meldungen über Begegnungen mit geheimnisvollen Flugkörpern sowohl bei Tag wie bei Nacht liegen zu Hunderten bei der ATIC (Air Technical Intelligence Center, Hauptbüro des technischen Luftwaffen-Geheimdienstes) vor, und wenn auch ein gewißer Prozentsatz von ihnen durch Meßballone, Meteore, Luftspiegelungen usw auf natürliche Weise wird erklärt werden können, so doch nicht alle, um so mehr, als oft genug die UFOs zur gleichen Zeit, da sie von den Besatzungen gesehen wurden, auch auf den Radarschirmen der Bodenstationen erschienen, oder dass sie zuerst von den Radarstationen bemerkt wurden, worauf die in der Luft befindlichen Flugzeuge auf ihre Spur gesetzt wurden und ihnen in der Folge auch nahekamen. [Diese abenteuerlich-phantastisch anmutende Feststellung ist völlig übertrieben, da es sich hierbei nicht um "oft" gemeldete Geschehnisse handelt, sondern um eher rare, seltene Vorfälle die Keyhoe in seinem Buch überstrapazierte.] Wobei es auch zu unangenehmen Situationen kam, wie etwa für die beiden Leutnants Burt Deane und Ralph Corbett, die mit Düsenjägern F-94 mit Radarausrüstung auf einem Sperrflug über Hempstead, Long island, begriffen waren, nachts zwei Uhr: "Plötzlich tauchte ein paar Kilometer voraus ein schnell fliegendes Objekt mit hellblauem Licht auf. Durch die strahlende Helle des Lichtes war die Form des fliegenden Objektes dahinter nicht auszumachen. Deane, der die Flugführung hatte, signalisierte Corbett, sich mit seinem Radar ´anzuhängen´ und zu folgen. Dann versuchte er, die fremde Maschine einzukreisen. Sofort merkte er, dass sie entdeckt worden waren. Das UFO schlug einen engen Kreis und schnitt die Verfolgungskurve, in die er eingebogen war. Mit Vollgas versuchte Deane, näher heranzukommen, und verlor beinahe des Bewußtsein durch die Wirkung der ungeheuren Beschleunigung. Aber die Untertasse zog immer noch ihre Schleifen innerhalb seiner Flugbahn. Acht Minuten lang bemühten sich Deane und Corbett vergeblich, es den rasenden Flugkünsten der fremden Maschine gleichzutun. Als sei das Spiel ihm zu langweilig geworden, zog das UFO schließlich mit Überschallgeschwindigkeit steil aufwärts davon."

 

Nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa, Südamerika, in Kanada, Mexiko, Australien und Afrika sind diese UFOs beobachtet worden, teils als große leuchtende Scheiben, gelb, rot oder orangefarben, teils als intensive Lichtpunkte, die sich merkwürdig bewegen, und in zahlreichen Ländern beschäftigen sich die amtlichen Stellen offiziell mit der Untertassen-Forschung, wenn auch geheim. Als Ergänzung seien noch einige Beobachtungen angeführt, die in letzter Zeit im europäischen Luftraum gemacht wurden: am 1.Juli 1954 meldete die Agentur Reuter, der Pilot eines "Stratocruisers" berichtete, er habe südwestlich von Goose Bay, Labrador, mysteriöse Gegenstände wahrgenommen, in Form von einem großen und mehreren kleinen rundlichen Körpern. Er habe sich radiotelegraphisch mit Goose Bay in Verbindung gesetzt, worauf dort ein Jagdflugzeug gestartet sei, doch als dieses sich den Gegenständen näherte, seien sie verschwunden [nach einer jüngst angefertigten Neu-Analyse der damaligen Geschehnisse, sollte das UFO-Phänomen auf eine sich verteilende und im Flugschatten befindliche Wolke zurückgehen]. Sodannn meldete die NZZ am 7.Juli aus Norwegen, dass dort von einem norwegischen Photographen anläßlich der Sonnenfinsternis in einer Höhe von 4.500 m von einem Flugzeug aus tellerartige Erscheinungen photographiert worden seien (bekanntlich sind auch in den USA schon zahlreiche ähnliche Aufnahmen gemacht worden) [bei den beiden Lichtflecken, die während einer Sonnenfinsternis-Expedition aufgenommen wurden, handelt es sich um Sonnenlichtreflexionen im Bullauge des Flugzeugs]. Und vor Monatsfrist schrieb Luftmarschall Lord Dowding, ehemaliger Chef der britischen Jagdflugwaffe während des Kampes um England, im Sunday Dispatch, er glaube an die Existenz der "Fliegenden Teller", die von anderen Planeten stammten, und man solle auf keinen Fall versuchen, einen solchen Teller abzuschießen, da die Vergeltung schrecklich sein könne. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass nach Major Keyhoe auch die USA-Behörden strikten Befehl gegeben haben, auf keinen Fall ein UFO anzugreifen, sondern sich ihm nur möglichst zu nähern [was wieder vielen Meldungen der UFO-Presse widerspricht, wonach genau das Gegenteil der Fall sei und es einen expliziten Abschußbefehl gab, an den wir nicht glauben, da es in der Praxis keine entsprechenden, trotz Gelegenheit, Einsätze gab]. Aus weiteren Meldungen ist etwa herauszugreifen, dass am 18.November 1953 das britische Kriegsministerium die "Fliegenden Teller" in einer offiziellen Erklärung als bestehend anerkannt hat und dabei u.a. darauf verwies, dass ein runder oder kugelförmiger Gegenstand einwandfrei von einer Radarstation registriert worden sei, wobei es sich nicht um einen bekannten Gegenstand handle [später stellte er sich als durchgegangener Wetterballon während einer militärischen Übung heraus]. Interessant ist auch die Meldung des schwedischen Verteigigungsstabes vom 18.Dezember 1953, wonach von der Besatzung eines schwedischen Verkehrsflugzeuges ein kreisrunder, metallischer Flugkörper von etwa 10 m Durchmesser bemerkt wurde, der sich in einer Höhe von etwa 1.500 m unter dem Verkehrsflugzeug in großer Geschwindigkeit bewegt habe [hierbei handelte es sich, wie sich bald darauf klar herausstellte, um einen sich losgerißenen Werbeballon einer Firma]. Da zu dieser Zeit keine Militärflugzeuge in dieser Gegend in der Luft waren, beschloß das Verteidigungsministerium, eine sorgfältige Untersuchung durchzuführen und alle Radarstationen des Landes anzuweisen, ähnliche Beobachtungen sofort zu melden.

 

Man kann sich zu all diesen Meldungen einstellen wie man will - es ist kaum glaubhaft, dass nüchterne Engländer und Schweden, darunter bewährte Piloten, sich dazu hergeben, Falschmeldungen zu produzieren [was dennoch in den konkreten der Fall war, auch wenn man sich dies denken will - der Begriff "Falschmeldung" im Sinne einer arglistigen Täuschung der Öffentlichkeit durch die Piloten ist natürlich hier fehl am Platze, die Piloten ließen sich selbst durch einen für sie ungewohnten Gegenstand irritieren und mußten somit eine U.F.O.-Meldung abgeben, was ja so gesehen auch völlig korrekt ist!]. Die Genauigkeit der Beschreibungen [?]und die Übereinstimmung von ganzen Besatzungen, sowie etwa die Nähe des UFO im Falle der schwedischen Meldung, lassen auch Halluzinationen oder Luftspiegelungen usw ausschließen [stimmt sogar in Anbetracht der tatsächlich banalen Stimulis!] Auf alle Fälle zeigt sich, dass nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern, wie England und Schweden, diese Vorfälle nicht auf die leichte Schulter genommen werden - was die Untersuchungen ergeben habe und wieviel davon geheimgehalten wird, entzieht sich unserer Kennntis [dabei hat man doch gerade Keyhoe´s Buch zitiert gehabt, da wird doch alles kleinlichst vorgestellt]. Doch kehren wir nach diesem alggemeinen Exkurs nach Zürich zurück. Vor uns liegt der Rapport des eingangs erwähnten Fliegeroffiziers, der in seinem Berufskreis - er ist städtischer Beamter - das Ansehen eines nüchternen, peinlich korrekten und zurückhaltenden Beamten genießt [und damit voll dem Klischee des ordentlichen Beamten entspricht]; auf seinem Wunsch möchten wir denn auch auf die Bekanntgabe seines Namens verzichten. Wir fügen bei, dass die zuständigen militärischen Stellen in Bern gegen die Veröffentlichung des Rapportes nichts einzuwenden haben [was wieder die ufologische Legende um die Geheimhaltung von UFO-Material z.B. in der Schweiz ins Lächerliche zieht]. Dieser lautet:

 

"Betr. Beobachtung eines unbekannten Flugobjektes. Ich erachte es als meine Pflicht, Ihnen die Beobachtung eines UFO zur Kenntnis zu bringen. Datum: Samstag, 7.August 1954. Ort und Zeit: Zürich, 16:15 h. Wetter: 5/8 bewölkt, Wolkenhöhe 1300 m.ü.Gr. (nach Angabe des Flugplatz Dübendorf), etwa 60 km Westwind in Wolkenhöhe. Flughöhe des UFO: Knapp unter den Wolken. Beobachtungsdauer: Etwa eine Minute mit Armeefeldstecher. Vom Fenster meiner Wohnung, die in der Nähe des Schaffhauserplatzes liegt, beobachtete ich die Sportflugzeuge bei ihren Rundflügen über der Stadt. Dabei verfolgte ich auch einen Kinderballon, der, vom Westwind getrieben, von Altstetten Richtung Zürichsee trieb un dabei ständig an Höhe gewann, bis er nur noch als winziger Punkt sichtbar war. Plötzlich fiel mir in Richtung dieses Ballons eine dunkle Scheibe in der Größe eines 1-Rp.-Stückes auf, die sich scheinbar knapp unter den Wolken befand. Zuerst glaubte ich, dass es sich ebenfalls um einen größeren Ballon handeln würde. Eigenartigerweise wurde aber diese Scheibe nicht wie der Ballon vom Winde fortbewegt. Sofort holte ich meinen Armeefeldstecher, um das Objekt besser beobachten zu können. Mit dem Feldstecher konnt eich folgendes feststellen: Das UFO hatte, ganz treffend gesagt, die Form einer umgekehrten Untertasse. Doch betrug seine Dicke ungefähr den sechsten Teil seines Durchmessers. Sehr gut zu unterscheiden war ein breiter kreisrunder Rand mit einer runden Fläche in der Mitte, die das Zentrum, ungefähr die Hälfte des Durchmessers des UFO, ausfüllte. Ob die innere Fläche ein Loch war oder nur als Fläsche ständig ihre helle Farbe beibehielt, war nicht genau festzustellen. Der breite Rand änderte konstant seine Farbe von silbern über rosarot auf blau. Auffallend waren die ganz reinen wässerigen Farbtöne. Bei der roten Färbung schienen die Konturen des UFO zu flimmern, wogegen sie bei silber und blau genau umrissen waren. Dabei schlingerte das UFO leicht um seine Hochachse wie ein auslaufender Spielzeugkreisel. In Abständen von etwa 4 Sek. wurde hinter dem UFO ein dunkelbrauner Rauchsichtbar, der sich sofort auflöste. Nachdem ich das UFO etwa 1 Min. beobachtete hatte und cih annehmen konnte, dass es noch einige Zeit seinen Standort beibehalten würde, ging ich ans Telephon, um einen Bekannten zu avisieren. Leider konnte ich ihn nicht erreichen. Als ich zum Fenster zurück kam, war das UFO verschwunden. Mit dem Feldstecher suchte ich noch den betreffenden Himmelssektor ab. Nachdem sich die vorüberziehende Wolkendecke etwas aufriß, konnte ich einen kurzen Moment einen winzigen silbernglänzenden Punkt bemerken. Die Größe des UFO war sehr schwer zu schätzen. Doch dürfte der Durchmessser kaum mehr als 15 m betragen haben. Die Größe umfaßte auf der Skala des Armeefeldstechers einen Ausschnitt von etwa 4 Art.Prom. Unter Berücksichtigung des Beobachtungswinkels von etwa 25 Grad und der Flughöhe des UFO kommt man auf mathematischem Wege ungefähr zur gleichen Größenordnung. Ich möchte noch erwähnen, dass ich das Buch Der Weltraum rückt uns näher kenne. Doch halte ich es als ganz ausgeschlossen, dass ich unter dem Einfluß dieses Buches einer Täuschung zum Opfer gefallen wäre."

 

Auffallend ist an diesem Bericht die Tatsache, dass eine genaue Beobachtung vermittels Feldstecher möglich war, und dass die Wahrnehmung mit den Angaben der oben erwähnten Meldung aus Schweden ziemlich übereinstimmen. Bekanntlich ist vor wenigen Tagen in der NZZ ein leserbrief über einen angeblich beobachteten mysteriösen Gegenstand erschienen, der dann später in einer anderen Einsendung als Kinderballon abgetan wurde. Wir möchten dazu nicht Stellung nehmen [was aber schon mit dem "abgetan" sogar negativ-qualifizierend getätigt wurde!], doch verdient die Tatsache Beachtung, dass auch jener Beobachhter eine Bewegung des leuchtenden Gegenstandes bemerkt haben will, die "sich am ehesten mit dem Taumeln eines Kreisels während der letzten Umdrehungen vergleichen läßt" - also die gleiche Bewegung, die der Militärpilot beobachtet hat, allerdings mit dem Unterschied, dass das eine Mal der Gegenstand stillstand, das andere Mal in Fahrt war. [Ein kleiner Kinderballon ist eine Sache, ein scheinbar Rauch ausstoßender großer und bemannter Heißluftballon schon wieder eine andere Sache, gerade auch bei Wind kommt dann u.U. eine leicht schlingerende Drehbewegung durch die Massenträgheit zustande, während ein kleiner Luftballon mangels Massenträgheit einfach so herumwirbelt! Der Vergleich mit dem schwedischen Fall wird hier schier zur Ironie!] Doch damit nicht genug. Zufällig erfuhren wir, dass ein Brüderpaar vor etwa einer Woche nachts zehn Uhr im Luftraum über Kloten einige merkwürdige Feststellungen machte. Wie sie uns versicherten, glaubten auch sie nicht an die Existenz von "Fliegenden Tellern" und hatten auch keine Kenntnis vom Buche Keyhoes; erst als sie im beruflichen Kontakt von dem Erlebnis des Militärpiloten hörten und ihm ihre Wahrnehmungen mitteilten, zeigte es sich, dass es sich nicht, wie zuerst angenommen, um Positionslichter von Verkehrsflugzeugen handeln konnte.

 

"Ich stand mit meinem Bruder in jener Nacht in unserer Wohnung im Triemli am Fenster, als wir zwischen 22 und 23 h im Raum über Kloten einen leuchtendweißen, ja grellweißen Punkt feststellten, der still stand. Zuerst hielten wir ihn für einen stark leuchtenden Stern oder die Positionslichter eines Flugzeuges, doch stieg dieser hell leuchtende Punkt dann plötzlich rasch senkrecht in die Höhe, wo er wieder verharrte. Auf einmal wechselte das Licht von weiß-gelb ins Rot, wurde wieder weiß und setzte sich mit großer Geschwindigkeit leicht steigend nach rechts in Bewegung, Richtung Zürichberg, wo es unseren Blicken entschwand. Nach etwa einer Minute tauchte es wieder auf, um in rasender Geschwindigkeit nach links zu bewegen und hinter dem Käferberg zu verschwinden." [War da in der Nähe ein selbstgebastelter Heißluftballon mit seiner ´Brennerflamme´ fehlgedeutet worden, hört sich fast so an.] Merkwürdig an dieser Meldung ist die Tatsache, dass auch sie von einem weiß und rot scheinenden starken Lichtpunkt sprechen, wie jene Erscheinung über Fort Knox in den USA, die am 7.Januar 1948 von mehreren hundert Leuten beobachtet wurde, und die als "riesiges, glühendes Objekt von runder Form" bezeichnet wurde. Major Keyhoe [!] berichtet darüber: Am frühen Nachmittag des 7.Januars 1948 wurde ein riesiges, glühendes Objekt von runder Form von mehreren hundert Leuten in Madisonville, kentucky, und später von Tausenden im ganzen Staat gesichtet. Die Warnmeldung der Staatspolizei an Fort Knox sprach von einem Mindestdurchmesser des Flugobjektes von achtzig Metern. Eine halbe Stunde später tauchte das merkwürdige Flugschiff über dem Militärflugplatz Godman, nicht weit von Fort Knox, auf. Während es über dem Flugplatz kreuzte und dabei abwechselnd von rot bis weiß glühte, flogen Hauptmann Thomas Mantell und drei andere F-51-Piloten auf einem Übungsflug vorbei. Mantell, ein Kriegsteilnehmer, wurde durch Funk vom Kontrollturm des Godman-Flugplatzes angerufen und angwiesen, Natur und Art des fremden Objektes zu erkunden. Nachdem Mantell einige Minuten durch Wolkenfetzen gestiegen war, rief er den Kontrollturm an. "Ich habe das Ding gesichtet. Es sieht aus, als ob es aus Metall wäre - und es ist riesengroß...jetzt fängt es an zu steigen..." Nach einer kurzen Stille rief er wieder an. "Es ist immer noch über mir, hält meine Geschwindigkeit oder fliegt etwas schneller. Ich gehe jetzt auf sechseinhalbtausend hinauf. Wenn ich nicht näher herankomme, gebe ich die Verfolgung auf." Minuten vergingen. Der Turm rief Mantell erneut an, aber er bekam keine Antwort. Später an jenem Tage wurde der Leichnam Mantells in der Nähe seiner abgestürzten Maschine etwa hundertdreißig Kilometer vom Flugplatz aufgefunden. Ein Augenzeuge berichtete, die F-51 schiene in der Luft explodiert zu sein. Man fand kein Anzeichen eines Feuers, aber das Kampfflugzeug hatte sich ohne Zweifel in seine Teile aufgelöst, ehe es aufschlug. [Tatsächlich ging er Fall Mantell auch auf einen Stratosphären-Ballon vom Typ SKYHOOK zurück, wieder eine andere Ballonart neben Kinderluftballon, Werbeballon, Wetterballon, Heißluft- bzw Miniatur-Heißluftballon.]

 

Die Mitteilung des Brüderpaares über ihre Wahrnehmungen über Zürich erinnern auch an jene Meldung über Zürich erinnert auch an jene Meldung, die in der ´NZZ´ am 8.August erschienen ist, und worin ein Einsender mitteilt, er habe im Frühjahr dieses Jahres an einem Abend von Eßlingen aus in der Richtung der Flugplätze Dübendorf und Kloten ein sterngroßes, grünlichblaues Licht entdeckt. "Was uns in Erstaunen versetzte, war, dass die Erscheinung ganz plötzlich in gerader Richtung fünf bis sechs Zentimeter auf die rechte Seite schoß, und zwar -auf diese Distanz gesehen - mit ungeheurer Geschwindigkeit. Nun blieb das Licht wieder für eine bis zwei Sekunden flackernd am gleichen Ort stehen, schoß dann fünf bis sechs Zentimeter senkrecht in die Höhe, blieb wiederum einen Augenblick stehen und fiel dann in schräger Richtung wieder auf den Ausgangspunkt zurück. Das Licht hatte mit seiner Bewegung ein gleichschenkliges Dreieck beschrieben und war nach nochmaligem kurzem Aufflackern ganz plötzlich spurlos verschwunden." [Leider fehlen hier weitere Angaben, insbesondere derartige wie Winkelgradhöhe und Gesamtdauer der Observation.] Wir maßen uns nicht an, irgendwelche Hypothesen für all diese merkwürdigen Erscheinungen aufzustellen. Man hat das bekanntlich schon genug getan. Aber mit einem Achselzucken und Lächeln ist die Angelegenheit auch nicht abgetan, obwohl man vielleicht dazu neigt, weil die UFOs einfach nicht in unser Denkschema passen. Wir müssen - wie es jüngst auch C.G.Jung getan hat - nur feststellen, dass wir nicht wissen, um was es sich bei diesen merkwürdigen Flugobjekten handelt und woher sie stammen. Vielleicht, dass eines Tages plötzlich der Schleier dieses Geheimnisses sich lüftet!

 

´Umgang mit Marsmenschen´ war am 17.August 1954 ein Thema für den ´Tagesspiegel´: Über den Umgang mit den lieben Mitmenschen gibt es seit langem genaue Regeln, und sie sind uns, selbst wenn wir sie nicht immer befolgen, leidlich vertraut. Auch im Verkehr mit Geistern und Gespenstern haben sich bestimmte Umgangsformen eingebürgert, wie jeder, der das Tischrücken betreibt, bestätigen kann. Nivcht gerüstet aber waren wir bisher für eine mögliche Begegnung mit Wesen von einem fremden Stern, obwohl es nach Meinung vorsichtiger Leute ein grober Fehler war, sich nicht rechtzeitig darüber klarzuwerden, wie man den Insassen einer Fliegenden Untertassen gegenüberzutreten hat. Manche haben vielleicht auch geglaubt, solche Überlegungen hätten keinen Zweck; denn sicher würden die Marsmenschen so bösartig sein, wie die amerikanischen Filme sie darstellen. Dort werden bekanntlich die Erdenbewohner, die sich einer Untertasse aus dem Weltalll freundschaftlich nähern, von einem Instrument, das einem modernen Berliner Laternenpfahl beunruhigend ähnlich sieht, unversehens totgeschossen, so dass sie daliegen wie Max und Moritz nach ihrem bösen Ende in der Mühle. Zum Glück ist nicht jedermann so resigniert und mutlos, sondern es gibt einige Tapfere, die sich bewußt auf das erste Treffen mit den Marsmenschen vorbereiten. Zu diesen Tapfern gehört Ronald Cartmel, Pastor des englischen Städtchens Aldridge. Er hat ein Büchlein über den Umgang mit Wesen von fremden Sternen geschrieben und es an seine Pfarrkinder verteilt, die dem Vernehmen nach fleißig darin lesen. Jeden Abend steigt Pastor Cartmel auf den Kirchturm und hält nach Fliegenden Untertassen Ausschau. Wenn sie kommen, will er die Glocken läuten, damit die Bewohner von Aldridge noch einen letzten Blick in des Pastors Büchlein werfen können. Er selbst ist bereit, furchtlos mit gutem beispiel voranzugehen und, falls eine Untertasse im Garten des Pfarrhauses landen sollte, die Insassen mit einem freundlichen "How do you do?" zu begrüßen. Ob die Marsbewohner ihn verstehen werden, weiß Pastor Cartmel natürlich nicht. Aber er meint, dann werde sich eine prächtige Gelegenheit bieten, das Englische in einem neuen Sinne zur "Weltsprache" werden zu lassen.

"Knapp unter den Wolken"/Züricher beobachtet "Fliegende Untertasse" vermeldete am 18.August 1954 die ´Neue Presse´ aus Frankfurt: In einem Bericht, der eine ganze Seite umfaßt, beschäftigt sich nun auch die schweizerische Tageszeitung Die Tat mit dem Problem der "Fliegenden Untertassen". Die angesehene Zeitung schreibt unter anderem: "Wir maßen uns nicht an, irgendwelche Hypothesen für diese merkwürdigen Erscheinungen aufzustellen. Man hat das bekanntlich schon genug getan. Aber mit einem Achselzucken und Lächeln ist die Angelegenheit auch nicht abgetan, obwohl man vielleicht dazu neigt, weil die UFOs einfach nicht in unser Denkschema passen. Wir müssen - wie es jüngst auch C.G.Jung getan hat - nur feststellen, dass wir nicht wissen, um was es sich bei diesen merkwürdigen Flugobjekten handelt und woher sie stammen. Vielleicht, dass eines Tages plötzlich der Schleier dieses Geheimnisses sich lüftet!" Anlaß zu der umfangreichen Berichterstattung des Blattes bietet die Beobachtung eines Züricher Beamten - im militärischen Grad Oberleutnant der schweizerischen Fliegertruppe -, die unter dem Titel "Betrifft Beobachtung eines unbekannten Flugobjektes" der Abteilung für Flugwesen und Fliegerabwehr in bern mitgeteilt worden ist... [Dann folgt tatsächlich der vollständige Bericht ohne jeglichen Abschlußkommentar etc.

 

"Untertassen-Invasion" über der Schweiz, meldete die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ vom 25.August 1954: Die "Fliegenden Untertassen" sind in den letzten Tagen in der Schweiz zu einem allgemeinen Gesprächsthema geworden. Zahlreiche Schweizer haben den Behörden Augenzeugenberichte übergeben, unter ihnen auch Offiziere der Luftwaffe. In der Nacht wurden im Luftraum zwischen dem Saentis und dem Bodensee fünf mysteriöse Flugkörper gemeldet, die nach übereinstimmenden Berichten in wohlgeordneter Formation flogen. Einwohner von Chur sahen an drei einander folgenden Abenden jeweils zwischen 18:30 und 19:30 h ähnliche Erscheinungen am Himmel.

 

Die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ vom 25.August 1954 berichtete: Untertassen über der Schweiz? Laut dpa seien in den letzten Tagen die Fliegenden Untertassen zu einem allgemeinen Gesprächsthema geworden. Zahlreiche Schweizer haben den Behörden Augenzeugenberichte übergeben, unter ihnen auch Offiziere der Luftwaffe. Allein in einer Nacht wurden im Luftraum zwischen Säntis und dem Bodensee fünf mysteriöse Flugkörper gemeldet, die nach übereinstimmenden Berichten in wohlgeordneter Formation flogen. Die Kasseler Zeitung vom selben Tag bracht ein paar Zeilen mehr unter der Schlagzeile: Untertassen über der Schweiz - Mysteriöse Flugzeuge flogen in Formation. Einwohner von Chur sahn an drei einander folgenden Abenden zur selben Zeit ähnliche Erscheinungen am Himmel. Sie bewegten sich glitzernd in einer Höhe von etwa 3.000 Meter. Züricher beobachteten zwei hell leuchtende Objekte, die sich im feldstecher als leuchtende Scheiben mit rötlichem Mittelpunkt und hellem Rand erwiesen. Ihnen war die gleiche Schlingerbewegung eigen, die schon früheren Beobachtern solcher Flugkörper aufgefallen war. Soweit also die ergänzenden Informationen, die das Kasseler Blatt ebenfalls einer dpa-Depesche entnommen hatte. Hieraus lernen wir, dass es durchaus sinnvoll ist, verschiedene Zeitungen zu einem Vorfall bzw zu einer Beobachtungsmeldungen durchzuforsten, da man nicht davon ausgehen darf, dass eine vollständige Berichterstattung nur in einer Zeitung zu erwarten ist und Meldungsteile wegfallen können, die aus Platzgründen nicht verwendet werden oder weil die entsprechenden Redakteure diese als unwichtig erachten. Im obigen Fall ist die zusätzliche Information schon einmal wertvoll gewesen, da wir dadurch die Vermutung aussprechen dürfen, dass die in Zürich gesehenen Objekte etwaige Miniatur-Heißluftballone waren.

 

Der ´Mannheimer Morgen´ vom 25.August 1954 stellte seinen Lesern die Frage: "Fliegende Untertassen" über Ulm? Hier der Bericht: 15 Augenzeugen berichteten bei der Landespolizei unabhängig voneinander, dass sie in der Nacht zum Freitag über Senden bei Ulm drei sogenannte "Fliegende Untertassen" gesichtet hätten. Die mysteriösen Himmelserscheinungen hätten keine Geräusche verursacht und seien mit ungeheurer Geschwindigkeit in Nord-Süd-Richtung geflogen. Die seltsamen runden Flugobjekte hätten sich etwa in Höhe der Cyrrus-Wölkchen befunden und hätten ihr Licht zwischen grellweiß, grün und rot gewechselt. Sie seien etwa dreimal so groß wie ein Stern gewesen. Plötzlicher Stillstand und mehrfache zickzackartige Bewegungen seien deutlich festzustellen gewesen. Eine der "Fliegenden Untertassen" habe man 45 Minuten beobachten können, doch auch sie sei dann mit rasender Geschwindigkeit am Horizont verschwunden.

 

´Langhaariger Untertassenpilot - Begegnung mit norwegischen Frauen´ meldete am 25.August 1954 die ´Abendpost´: Dem Polizeichef der nordnordwegischen Stadt Mosjön berichteten am Dienstag zwei Frauen, dass sie beim Beerenpflücken dem Piloten einer gelandeten "Fliegenden Untertasse" begegnet seien. Die Zeitung Helgeland berichtet, dass die Frauen erklärt hätten, ein dunkler, langhaariger, fremdartig aussehender Mann, der in einem khakifarbenen Arbeitsanzug gekleidet war, sei auf sie zugekommen und habe sie durch Zeichen aufgefordert, ihm zu folgen. In einer Mulde hätten sie eine "Fliegende Untertasse" mit einem Durchmesser von etwa fünf Meter gesehen. Sie habe ausgesehen wie zwei aneinandergelegte Untertassen. Nachdem eine Unterhaltung mit dem Fremden weder in Englisch noch in Französisch oder Deutsch möglich gewesen sei, sei er wieder eingestiegen und die Untertasse sei mit "hummelähnlichem Brummen" senkrecht hochgestiegen und verschwunden. Der Polizeichef Stephenson bestätigte, dass zwei Schwestern, 24 und 32 Jahre alt, in getrennten Vernehmungen mit geringen Abweichungen dieselben Aussagen gemacht hätten. Die Polizei beabsichtigt, den bezeichneten Ort am Mittwoch zu besichtigen, um eventuelle Spuren der Fliegenden Untertasse zu entdecken.

 

"Untertasse" zwischengelandet? Nachforschungen in Nordnorwegen - Beobachtungen auch in der Normandie hieß es am 26.August 1954 in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´ unter Bezugnahme auf Depeschen von UP und dpa: Die norwegische Polizei ist zur Zeit mit der Aufklärung eines Berichts beschäftigt, nach dem am vergangenen Freitag im nördlichen Norwegen eine "Fliegende Untertasse" gelandet sein soll. Zwei ältere Frauen, die sich im Walde in der Nähe des nordnorwegischen Orts Mosjoennhas befanden, um Blaubeeren zu suchen, wollen plötzlich von einem Mann angesprochen worden sein, der dunkelhäutig gewesen sein soll und langes schwarzes Haar gehabt habe. Da keine Verständigung möglich war, führte der Fremde die beiden Frauen zu einer kleinen Lichtung, wo seine "Fliegende Untertasse" gelandet war. Nach den Aussagen der Frauen soll das Fahrzeug einen Durchmesser von rund fünf Metern gehabt haben. Sein Aussehen wird wie das zweiter aufeinandergeklappter Teller beschrieben. Der Fremde soll sein Schiff bestiegen haben, den beiden Frauen zugewinkt und dann mit seiner "Fliegenden Untertasse" mit unglaublicher Geschwindigkeit davongeflogen sein. Etwas abgekämpft kehrte ein Trupp norwegischer Polizisten am Mittwochnachmittag nach Mosjoen zurück, nachdem er vergeblich nach der Stelle gesucht hatte, an der nach Aussage der beiden Norwegerinnen die "Fliegende Untertasse" gelandet war. Von den beiden Frauen angeführt, waren die Polizisten zwar bis zu der Stelle gekommen, an der das Flugobjekt aus dem Weltraum niedergegangen sein soll, aber nichts deutete auf das sagenhafte Ereignis hin: keine angesengten Bäume oder Büsche, keine Spuren auf der Erde, nicht einmal ein geknickter Grashalm...

 

Mehrere Augenzeugen berichteten am Dienstagabend in der Normandie, sie hätten am Montag eine Gruppe von "Fliegenden Untertassen" beobachtet. Der Sohn eines Kaufmannes in Vernon erzählte, er habe am Montagmorgen einen zigarrenförmigen Flugkörper über der Seine gesehen. Die "Zigarre" habe bewegungslos am Himmel verharrt - plötzlich habe sich aus ihr ein ovaler Körper gelöst, der an seiner Oberfläche eine rote Flammenkrone trug. Diese "Untertasse" sei schnell abwärts geflogen und sei dann in weitem Bogen wieder emporgestiegen und in der Dämmerung verschwunden. Weitere "Untertassen" folgten. Die gleichen Erscheinungen wurden auch von mehreren anderen Personen beobachtet. Unter diesen Augenzeugen befand sich auch ein Chemie-Ingenieur aus einem Laboratorium der französischen Armee, der zu dieser Zeit in seinem Auto unterwegs war. - Wie wir bereits ebrichteten, sind in den letzten Tagen Formationen von "Untertassen" mehrfach über der Schweiz gesichtet worden. Außerdem trafen Meldungen aus dem Raume von Ulm ein.

 

´Die Untertasse war ein Hubschrauber´ kam es via UP aus Oslo und die ´Frankfurter Allgemeine Zeitung´ berichtete so am 27.August 1954: Das Rätsel um die Fliegende Untertasse, die zwei im Walde Beeren sammelnde norwegische Frauen am vergangenen Freitag in der Nähe von Mosjoeen mit eigenen Augen gesehen haben wollten, hat sich am Donnerstag überraschend geklärt. Auf die Erklärung der beiden als durchaus vernünftig bekannten Frauen hatten sich mehrere Polizeibeamte auf die Waldlichtung führen lassen, wo das denkwürdige Gespräch der beiden Frauen mit einem "Marsmenschen" stattgefunden hatte und von wo die gelandete "Untertasse" auch wieder aufgestiegen sein sollte. Die Polizeibeamten hatten nichts finden können, was die Erzählung der Beerensammlerinnen erhärtet hätte. Am Donnerstag meldete sich jedoch der amerikanische Militärpilot Faurot und berichtete, er sei der "Marsmensch" gewesen. Alelrdings sei er auf der Lichtung nicht mit einer Fliegenden Untertasse, sondern mit einem Sikorski-Hubschrauber gelandet und nach seinen erfolglosen Verständigungsversuchen mit den beiden Frauen auch wieder aufgestiegen.

 

´Forschung nach Flugobjekten´ hieß es kurz und knapp am 27.August 1954 in der ´Frankfurter Allgemeinen Zeitung´ hinsichtlich einer von dpa/UPI verbreiteten Meldung aus Düsseldorf: In Düsseldorf ist eine "UFO-Forschungsstelle" gegründet worden, die alle Augenzeugenberichte über unbekannte Flugobjekte erfassen will. In Mittelnorwegen haben Polizisten die Waldlichtung untersucht, auf der nach Angaben zweier Frauen eine "Fliegende Untertasse" gelandet sein sollte, und keine Spuren auf der Erde oder an den Bäumen entdeckt.

 

Ebenfalls am 27.August 1954 berichtete der ´Mannheimer Morgen´ zum Thema "Fliegende Untertassen" in religiöser Sicht - Pfarrer Winterhalter sprach vor Mitgliedern der Kolpingsfamilie: Auch eine größere Welt mit Lebewesen, die uns Erdenmenschen an Verstandeskräftenund in der technischen Entwicklung weit voraus sind, macht unseren Herrgott nicht kleiner. Das etwa war die Schlußfolgerung, die man aus Stadtpfarrer Winterhalters Vortrag am Mittwochabend im E-6-Kolpingheim über "Fliegende Untertassen" heraushören konnte. Pfarrer Winterhalter sprach, wie er selbst sagte, "nicht als Fachmann der Elektrophysik oder Astronomie", sondern vom Standpunkt des interessierten Laien aus. Er erinnerte daran, dass schon die alten Römer (Plinius, Livius) von "fliegenden Schilden" gesprochen hätten und auch um die Mitte des 19.Jahrhunderts Beobachtungen von "unbekannten fliegenden Objekten", wie sie die Amerikaner heute nennen, gemacht worden seien. "Ich bin selbst sehr skeptisch", sagte der Geistliche, der nichts weiter wollte, als seinen Zuhörern über seine Berichtsammlung von beobachtungen "Fliegender Untertassen" einen Querschnitt zu geben. "Etwas genaues weiß man nicht", war ungefähr der Trend, aber "immerhin konnte auch die Unmöglichkeit der Existenz solcher Dinger bislang nachgewiesen werden". Selbst ein Theologe und Wissenschaftler wie P.Dessauer habe die Vermutung ausgesprochen, dass außerirdische Wesen mit "übermenschlichen" Fähigkeiten sich irgendwo im Weltall herumtrieben. Das erste Interesse an diesen Dingen und auch in christlicher Sicht rein wissenschatlich, meinte Pfarrer Winterhalten. "Die Grundsätze unseres Glaubens sind auch mit den erstaunlichsten Lebensmöglichkeiten auf anderen Planeten durchaus vereinbar und das Schöpfungsbild würde sich dadurch nicht verändern." Und noch etwas: "Uns sind Aufgaben gestellt, die uns im Augenblick viel näher liegen und die wir nicht über den sich hier andeutenden Möglichkeiten, Kombinationen und Spekulationen vernachlässigen sollten." Von der dem Vortrag, der mehr eine zwanglose Plauderei war, folgenden Diskussion wurde eifrig Gebrauch gemacht.

 

Am 28.August 1954 beschäftigten sich die ´Düsseldorfer Nachrichten´ mit unserem Thema unter der Schlagzeile: Seltsame Erscheinung am Nachthimmel/Peter Reinicke: "Ich sah eine Fliegende Untertasse". Bei der Kriminalpolizei des 1.Polizeireviers und in der Redaktion der Düsseldorfer Nachrichten meldete sich der 36 Jahre alte Peter Reinicke und berichtete von einer seltsamen Erscheinung, die er in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch am Düsseldorfer Nachthimmel bemerkt haben will. Ohne die Glaubwürdigkeit des Zeugen anzweifeln zu wollen, sei gesagt, dass Erscheinungen von "Fliegenden Untertassen" oder ähnlichen geheimnisvollen Flugkörpern nur mit großer Skepsis aufzunehmen sind. Peter Reinicke ist dennoch davon überzeugt, eine "Fliegende Untertasse" gesehen zu haben. Er erzählt: "Am Mittwochmorgen um 2:30 h gingen meine Frau und ich durch den Hofgarten nach Hause. Als wir vom Jröne Jong aus in die Reitallee einbogen, sahen wir etwas über Schloß Jägerhof einen kreisrunden Gegenstand. Eine Sinnestäuschung ist unmöglich, weil wir den rotierenden Flugkörper etwa eineinhalb bis zwei Meter groß sahen. Die Mitte der Scheibe war höher als der Rand. Aus dem Rand kamen stoßweise Lichtstrahlen. Sie waren stahlblau und wechselten in der Regenbogenskala bis schwefelgelb. Der Flugkörper stand zeitweise rotierend in der Luft, flog dann eine Rechtskurve und sackte bis auf etwa 800 Meter Höhe ab. Das Schauspiel dauerte etwa acht Minuten. Die Augen schmerzten vom Betrachten. Dann stieg der Flugkörper steil hoch und verschwand über den Wolken. Ich habe bis zu diesem Ereignis nicht an Fliegende Untertassen geglaubt. Nach diesem nervenerregenden Schauspiel bin ich allerdings davon überzeugt, dass kein Mensch in Deutschland bisher eine Fliegende Untertasse deutlicher gesehen hat, als meine Frau und ich." Wir geben den Bericht ohne Kommentar wieder.

 

Die Diskussionen werden immer eifriger: Woher kommen die "Fliegenden Untertassen"? Diese Frage stellte am 28.August 1954 die ´Aachener Volkszeitung´ in einem Essay von Paul Jungschläger: Die "Fliegenden Untertassen" oder das Erscheinen der UFOs (unbekannte Flugobjekte) bilden augenblicklich das aktuellste Thema. In vielen Ländern, besonders in Amerika, wurden in letzter Zeit häufiger solche "flying saucers" gesichtet. Aber auch in Deutschland, namentlich in Berlin, sind seit Mai 1945 Einflüge von UFOs (auch zeppelinförmige Luftschiffe) registriert und bisher mehrere hundert Augenzeugenberichte gesammelt worden. Alle publizistischen Organe bemächtigen sich dieses Themas, das natürlich ein dankbares Betätigungsfeld im Geiste Münchhausens und Hans Dominiks abgibt. Immerhin besteht an der zunehmenden Häufigkeit der Himmelserscheinungen kaum noch ein Zweifel, wenn auch, wie C. G. Jung sagt, "das Gesehene im Einzelfall eine subjektive, Im Falle mehrerer oder gar vieler gleichzeitiger Beobachter eine kollektive Vision (bzw. Halluzination) sein kann". Tatsache ist aber auch, dass derartige Objekte bereits zu Zeiten Senecas beobachtet wurden, und für uns von behenderem Interesse ist, dass "Zeichen am Himmel" ebenso in den ersten nachrichtlichen Jahrhunderten festgestellt worden sind und Karl der Große z. B. ein Gesetz erlassen hat, um diese, Luftdämonen" zu vernichten. 1883 soll ein mexikanisches Observatorium das erste Foto einer solchen fliegenden Scheibe gemacht haben. Es ist sicher kein Zufall, dass jenseits des Großen Teiches, im "Lande der unbegrenzten Möglichkeiten", die meisten UFOs in Erscheinung treten. Man erinnert sich in diesem Zusammenhang der Aufführung des Welles´schen Hörspiels über die Landung der Marsmenschen in New Jersey und ihre katastrophalen Folgen. Ohne der materialistischen Denkweise vieler Wissenschaftler das Wort reden zu wollen, muß doch jede Meldung über Landungen vorher mit Skepsis aufgenommen werden. Die beste Nahrung für UFO-Sensationen bieten die beiden in Amerika herausgekommenen Bücher "Flying Saucers Have Landed" von Leslie/Adamski sowie "Der Weltraum rückt uns näher" von Major Keyhoe. In dem einen werden notariell beeidigte Begegnungen mit Venusmenschen und eine Landung silbernschimmernder Marsbewohner geschildert. Das Buch wird im Herbst in deutscher Sprache erscheinen. Keyhoe verficht in seinem Bericht die Anerkennung der interplanetarischen Herkunft der UFOs und will durchaus ernst genommen werden. Er stützt sich u.a. auf Unterlagen des USA-Verteidigungs-Ministeriums, und seine Meinung wird von der amerikanischen Luftwaffe bzw. dem Ausschuß Blaubuch vertreten. Sein Buch ist im Lothar-Blanvalet-Verlag (Berlin) erschienen. Die Wissenschaft hat bis heute keine eindeutige Stellungnahme bezogen. Sie widerspricht sich in ihren Auffassungen teilweise recht erheblich.

In letzter Zeit haben sich auch Theologen mit dem Wesen aus dem Weltall auseinandergesetzt. In "Wort und Wahrheit" erörtert Philipp Dessauer (München) das Problem und kommt zu dem Schluß, "dass Vernünftige Wesen von einem bewohnten Stern im Weltall unsere Erde mindestens seit acht Jahren beobachten". Diese seien philosophisch gesehen unzweifelhaft Personen und theologisch gesehen Geschöpfe Gottes. Die Existenz der Erscheinungen kann kaum noch abgestritten werden. Die Frage ist nur, woher sie kommen und ob diese "disks", die sich nicht nach unseren irdischen Gesetzen richten und weder Treibstoff noch Motor in unserem Sinne kennen, von unbekannten Wesen gesteuert werden? Es ist hierbei sehr beachtlich dass sich zur Zeit Mars und auch Venus in größter Erdnahe befinden. Nach der Entfernungs-Ephemeride von Schreiweis hat Mars z. B. im Juli und August dieses Jahres die kürzeste Entfernung von unserem Planeten, ein Faktum, dem immerhin Bedeutung zukommen dürfte. Die Entfernungswerte, auf die schon Morin und Kepler verwiesen, spielen in der modernen Kosmobiologie bereits eine Rolle. Wie sehr kosmische Einstrahlung wirkt, ergab sich bei der letzten Sonnenfinsternis, als die Temperatur um drei Grad absank usw. Auf dem Mars, wo eine dünnere Atmosphäre und ein kälteres Klima herrschen, wäre es möglich, sich mit weit geringeren Fluggeschwindigkeiten vom Boden zu erheben als bei uns. Von anderer Seite wird das Manövrieren selbst mit elektromagnetischen Wirkungen erklärt. Auf jeden Fall waren uns Wesen, die UFOs schufen, technisch unvorstellbar voraus, so dass auch damit die These von dem technischen "Wassermannzeitalter" an Boden gewinnt. Von Interesse ist noch, dass bisher bei "Einflügen" bestimmte Mondphasen beobachtet wurden. Wie dem auch sei: diese Zeilen sollten nur einmal kurz das Für und Wider in der Diskussion um die "Fliegenden Untertassen" darstellen.

 

Auch die in der Schweiz erscheinende Wochenzeitschrift ´Die Tat´ griff sich am 28.August 1954 das Thema: Das Rätsel der Fliegenden Teller - Düsenjägerpilot Major Mantell jagte einen Kugelblitz. Hier ging es zunächst weniger um die Untertassen-Storys, sondern um Meteorologie. Man berichtete von Erfahrungen der Flieger aus dem letzten Weltkrieg über "unüberwindbaren Luftwiderstand", dem sogenannten "ungeheuer starken Schiebewind", der an den Piloten angeraten schien, sofort niedere Luftschichten aufzusuchen. Dieses Problem führte zur Erforschung der Hochatmosphäre, aber erst nach dem Krieg fand aufgrund der sprunghaften Weiterentwicklung der Flugtechnik die Wetterforschung in der Stratosphäre statt. Hierbei stieß man auch auf die sogenannten "Jetstreams", ein "weitverzweigtes Düsensturm-System oberhalb der Wolkengrenze". Und in diesen Höhen hatte man Lichterscheinungen beobachtet, die kugel- oder ellipsenförmig am Himmel dahinjagten. Jetzt erinnerte man sich in Anbetracht der teilweise als "grüne Feuerbälle" bekanntgewordenen Phänomene an die Berichte amerikanischer Flieger über Europa von sogenannten "Sauerkraut-Meteoren" im 2.Weltkrieg. Und dann tauchten 1947 die Fliegenden Untertassen des Ken Arnold auf. Doch die Wissenschaft hatte auf die dadurch entstehende Psychose der "Unbekannten Flugobjekte" wenig oder gar nicht reagiert. Dann schaltete sich aber die US-Luftwaffe ein und erklärte nach einer Untersuchung von unzähligen Augenzeugenberichten die Untertassen u.a. zu "atmosphärischen Phänomenen". Donald Keyhoe glaubte daran jedoch nicht und erklärte die UFOs zu außerirdischen Raumschiffen, die als Boten aus dem Weltenraum daherkämen, angelockt von den irdischen Atombombenversuchen. Er empfahl daher bei Begegnungen mit Untertassen sich friedlich zu verhalten, weil sie bei einem Angriff vielleicht zu gefährlichen Feinden werden könnten. "Solche und ähnliche Kommentare wurden wiederholt veröffentlicht und erhöhten die Nervosität der von kriegsangst geplagten Menschen unserer Tage", schrieb dann Die Tat aus und klammerte sich daran: "Um so wichtiger erscheint es, die natürlichen Erklärungen für die merkwürdigen Phänomene in den Vordergrund zu rücken." Gerade auch "in Mitteleuropa, wo jetzt Untertassen beobachtet worden" waren. Fehlschlüße und Phantasiegebilde machten sich sonach in sensationslüsternen und nervösen Gehirnen breit, dem wollte das Blatt entgegenwirken und setzte mit Hintergrund-Informationen ein, darunter ein Beispielsfall, der uns heute noch ob seiner Aktualität verblüfft:

 

So waren kurz vorher Agenturmeldungen umgegangen, wonach man an der tschechischen Grenze am wolkenverhangenen Himmel hin und her jagende "untertassenähnliche" Gebilde beobachtete, hierfür gab es eine Reihe "glaubwürdiger Personen", weswegen man der Meldung nachging. Und man wurde tatsächlich fündig: Es stellte sich nämlich heraus, "dass in der Nähe der Grenze eine tschechische Flakabteilung Scheinwerferübungen in verschiedenen Wolkenhöhenlagen durchgeführt hatte. Die Scheinwerfer waren in erster Linie zum Westhimmel, also nach der deutschen Grenze gerichtet. Wenn nun ein Scheinwerfer den Wolkenhimmel anstrahlt und sich dabei, wie in diesem Falle, sehr hoch lagernde Wolkenschichten am Himmel befinden, so entsteht an der Wolke ein etwa mondgroßer hell-leuchtender Kreis. Bei der im Rahmen der Übung stattfindenden ´Verfolgung´ des angenommenen Objektes werden die Scheinwerfer mal seitwärts, mal rückwärts gedreht. Je höher die reflektierende Wolkenschicht ist, um so schneller werden die Bewegungen der an der Wolkenwand entstehenden Lichterscheinung. So entstand seinerzeit der Eindruck, dass in 5.000 Metern Höhe Untertassen auf und ab und hin und her jagen. Dieses Beispiel zeigt schon, wie schnell die Phantasie reale Vorgänge in utopische Gebilde verwandelt. Vor dem Kriege, als man noch nichts von den Fliegenden Untertassen wußte, wäre niemand darauf gekommen, Leuchtkreise einer Scheinwerferübung als unbekannte Flugobjekte zu bezeichnen. Jeder wußte, dass es Scheinwerferreflexe waren. Heute aber, wo die Untertassen-Psychose die Menschen konfus gemacht hat, wird jede Lichterscheinungen am Himmel, der nicht alltäglicher Natur ist, als irgendeine Ausgabe der verschiedenen Untertassen-Modell-Serien bezeichnet."

 

+ Was hier dargestellt wurde, ist nichts weiter als die altertümliche Variante des heute immer wieder UFO-Meldungen hervorrufenden Disco-Scheinwerfers namens Skytracker oder Skybeamer bzw der Spacecannon! Es wäre gerade absurd anzunehmen, dass derartige Lichteffekte erst wieder Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger neu als UFO-Stimulus auftraten und zwischenzeitlich nie wieder derartige Scheinwerfer-Projektionen UFO-Meldungen erzeugten. So ist es mehr als wahrscheinlich zu vermuten, dass die UFO-Literatur noch manchen verborgenen Scheinwerferlichter-Fall als "echte UFOs" mit sich herumschleppt.

 

Und schon war man in der Schweiz wieder bei den Perlschnurblitzen und bei dem Kugelblitz-Mysterium angelangt. Hierzu zitierte man eine Beobachtung herbei, die sich damals über Westfalen abspielte. Tausende und aber Tausende von Menschen sahen plötzlich am Abendhimmel - es war eine schwüle Gewitternacht - eine Anzahl weißer Kugeln in der halben Größe der Vollmondscheibe. Die merkwürdigen Gebilde jagten durch eine Wolkenschicht und waren plötzlich verschwunden: "Schon wurde die übliche Untertassen-Meldung verbreitet. Aber auch in diesem Falle gab es eine Erklärung, die sich allerding nicht jeder selbst geben konnte, weil dazu Kenntnisse über die Gewitterelektrizität notwendig sind." Es sollen sich also an jenem Abend sogenannte Perlschnurblitze ausgebildet haben, wie es vielleicht "im Jahr ein- oder zweimal" passiert: "Sie sind daher der Allgemeinheit kaum bekannt, und der ungeschulte Beobachter kann nicht wissen, dass die Natur derartige seltsame Phänomene hervorzaubern kann." Leider wurden zum Fall aus Westfalen keinerlei weiteren Angaben gemacht, sodass man dies einfach mal so stehen lassen muß. Es gibt eigentlich gar keinen Grund, vorerst, ein Mysterium mit einem anderen Mysterium erklären zu wollen, wenn vielleicht wieder Scheinwerfer für das westfälische Geschehen verantwortlich gewesen sein mögen. Wie auch immer, ohne nähere Angaben kann man dies als seriöser UFO-Phänomen-Untersucher nicht recht bewerten. Handelte es sich hierbei um die UP-Meldung aus Bielefeld vom 12.August, die wir vorgeschaltet eingebracht hatten?

 

Genau wie zuvor in der ´Süddeutschen´ wird fast der selbe Text zum Kugelblitz-Theoretiker Benedicks verwendet, ohne ihn jedoch selbst zu benennen. Auch hier wurde Hauptmann Mantell zum Opfer eines Kugelblitzes ernannt, der ansonsten als "ein Märtyrer der Untertassen-Psychose" gestempelt wurde. (Ironischer Weise druckte man zu diesen Zeilen noch das Bild eines aufgelassenen, riesigen Wetterballons für Stratosphären-Forschung ab.) Der Schreiber der Tat leistete sich die Untat und erklärte, das Astronomen in Amerika und Deutschland (zumindest von der Sternwarte München, in Schwaben, Oberbayern und Oberfranken) Untertassen als außerirdische Besucher ausschließen und die bekanntgewordenen, authentischen Fälle allesamt auf Kugelblitze zurückführen würden. Hierzu wurde übrigens ein Bild aus der Lubbock-Lights-Fotoserie verwendet, das man nun als Kugelblitze vor dem schwarzen Nachthimmel zu erklären suchte.

 

Auch in Österreich stachen die Untertassen über die Medien ins Bewußtsein der Öffentlichkeit. Der ´Wiener Echo´ hatte von Sommer bis Spätherbst 1954 eine gigantische Serie unter dem Titel "Untertassen sind Tatsache" laufen, basierend auf dem gerade erschienen Buch von Donald Keyhoe "Der Weltraum rückt uns näher". Vielleicht war dies sogar bis zum heutigen Tag die größte UFO-Berichterstattungsserie im deutschsprachigen Raum, angeheizt damals natürlich mit einer fast ganzseitigen Titelaufmachung mit dem verkaufsfördernden Hinweis: "Dieser Bericht ist der sensationellste, der je in einer Zeitung stand. Auch die größten Skeptiker müßen nun zugeben, dass Major Donald E.Keyhoe das Geheimnis der Untertassen enträtselt. Sein nüchterner Bericht erklärt uns mit kühler Sachlichkeit, dass die Untertassen aus dem Weltraum kommen. Versäumen Sie daher keine Fortsetzung!" Damit war ja alles geklärt und der Leser bekam quasi Garantien ausgestellt, die in Anbetracht des ufologischen ´Detektiv-Romans´ von Keyhoe nichts mehr als den Wert von Katzengold besaßen. Doch zu diesem Zeitpunkt, wollen wir es auch den verantwortlichen Redakteuren zugestehen, wußte ja noch niemand so recht Bescheid und man ließ sich durch den militärischen Rang Keyhoe´s sicherlich auch blenden. Geblendet wurden aber nicht nur Journalisten und Leser, wie die 8.August 1954-Ausgabe vom ´Wiener Echo´ in der "Tribüne der Meinungen" zu erkennen gab.

 

Hier hatte man Chef-Luftmarshall Lord Dowding aus England zitiert, der sich ebenso auf Keyhoe´s Originalwerk Flying Saucers From Outer Space bezog und ob dessen erklärt hatte: "Ich habe niemals eine Fliegende Untertasse gesehen, und trotzdem glaube ich fest, dass es welche gibt. Aber ich war ja auch nie in Australien und bin doch von der Existenz dieses Erdteils überzeugt. In beiden Fällen hat mir eine Fülle von glaubwürdigen Zeugnissen die absolute Gewißheit erbracht. Über 10.000 Augenzeugenberichte über das Erscheinen von Untertassen liegen vor, und die meisten von ihnen können nicht durch irgendwelche ´wissenschaftlichen Erklärungen´ weggedeutet werden. Offenbar waren es weder Halluzinationen noch Effekte von Lichtbrechungen im Raum, Meteore, von Flugzeugen herabfallende Räder oder sonstige ´natürliche Dinge´. Die besten Anhaltspunkte finden wir wohl in Major Donald Keyhoe´s Buch ´Flying Saucers From Outer Space´. Ich sage das, weil die meisten der darin aufgeführten Beobachtungen durch die Nachrichtenabteilung der amerikanischen Luftwaffe nachgeprüft wurden. Die Zuverlässigkeit der Berichte wurden dabei bestätigt. aber Erklärungen konnten nicht gefunden werden." Natürlich war diese Aussage beeindruckend für den Leser, die die Untertassen in Anbetracht dieser fachmännischen Aussage eines britischen Kriegshelden weitaus ernster nehmen mußte, als sie es verdienen. Neben dem deutschen Erfinder der Flüßigkeitsrakete V-2, Prof.Hermann Oberth, wurde auch der Landesvorsitzende der Gesellschaft für Weltraumforschung in Nordrhein-Westfalen, Dr.Wilhelm Meyer-Cords, zitiert, der ebenfalls die Existenz der Fliegenden Untertassen unterstützte und persönlich daran glaube, "dass die Fliegenden Untertassen von Lebewesen geschaffen seien, die auf höherer Entwicklungsstufe als die Menschen stehen". Nach Meyer-Cords würden sogar "in absehbarerer Zeit konkrete Ergebnisse vorliegen, die durch Messungen und Forschungsarbeiten der Wissenschaftler in den westlichen Ländern" sich ergeben...

 

Prof.Willy Messerschmitt, Flugzeugkonstrukteur, erklärte: "Warum sollten wir die höchstentwickelten Wesen sein? Vielleicht bereisen andere schon seit Jahrhunderten den Weltenraum. Von der Erde dürften sie nicht stammen. Keine Macht der Welt würde sie über fremdes Gebiet fliegen lassen." Selbst Prof.Wernher von Braun wird unterstützend zitiert: "Wir stehen vor einem Neuland. Keine irdische Macht kommt für die Untertassenproduktion in Frage." Auch der Jesuitenpater Philipp Dessauer (München) kam zu Wort: "Aus dem Gesamtmaterial über die Fliegenden Untertassen dürfte sich heute mit einer gewißen Sicherheit ergeben, dass vernünftige Wesen von einem bewohnten Stern im Weltall unsere Erde mindestens seit acht Jahren beobachten." Dies hatte Dessauer während einer Diskussion zwischen Theologen, Soziologen und Laien rund um die "Planetiden" geäußert gehabt, weshalb quasi der kirchliche Segen die Untertassen noch mit auf den Weg bekamen! Ja Dessauer hatte aufgrund der bis dahin stattgefundenen Veröffentlichungen sogar aufgefordert, dass die Regierungen eine Pflicht haben, die Menschen auf eine Begegnung mit unbekannten Wesen fremder Sterne vorzubereiten: "Nur eine grundreligiöse Haltung macht die Menschen frei für die Dimension der Frage an die neuen Geschöpfe: Wer seit ihr?" Schon damals versichtere der Jesuit: "Es gibt keine Stelle in der Heiligen Schrift, die versichtert, dass der Mensch seiner natürlichen Stellung nach Mittelpunkt des Alls ist." Damit war auch das später immer wieder als Selbstzweck verwendete Wort über den Grund zur Verheimlichung der Untertassen-Geheimnisse vom Tisch, wonach man den Zusammenbruch der kirchlichen Ordnung befürchte und deswegen die Untertassen-Aliens lieber den Gläubigen vorenthalte.

 

´Seltsame Erscheinungen am abendlichen Himmel lassen die Vermutung zu, dass über Zweibrücken unbekannte Flugobjekte gesichtet wurden. Ein Leser sah am Montagabend gegen 21:30 h in SW-Richtung über der Stadt einen leuchtenden Körper zuerst als Zigarre, dann nahm er Kugelform an. Er flog lautlos und langsam in weitem Bogen über den Flugplatz und verharrte in Richtung Auerbach einige Zeit, worauf er pfeilschnell und gerade die Stadt überquerte und gegen SW verschwand. Vor einigen Wochen war uns ein ganz ähnlicher Bericht abgegeben worden. Beide Leser schließen die Version "Flugzeug" der völligen Geräuschlosigkeit wegen aus, und auch um Halluzinationen könne es sich nicht gehandelt haben, da es andere Zeugen gibt.´, ´Pfälzer Merkur´, 2.August 1959.

 

´Die Volkssternwarte erbittet Nachricht über den von sechs Bochumern (darunter 2 Ingenieure) am 4.8.ca 20:55 h in Richtung NW-SO in anscheinend geringer Höhe auch mit Ferngläsern beobachteten länglichen, zigarrenförmigen, scharf umrissenen Flugkörper´., ´Westdeutsche Allgemeine Zeitung´, 5.August 1959.

 

"Fliegende Untertassen" tauchten am Wochenende über Neuguinea auf. Wie ein Missionspriester der Papuas mitteilt, seien sie, in blaues Licht getaucht, plötzlich erschienen und in der Luft stillgestanden. "Illuminierte Männchen" hätten von innen aus gewinkt. ´Südost-Tagespost´, am 19.August 1959.

Quelle: CENAP-Archiv

 

824 Views
Raumfahrt+Astronomie-Blog von CENAP 0