2.01.2021
Die NATO-Luftstreitkräfte in ganz Europa flogen im Jahr 2020 rund 350 Einsätze, um russische Militärflugzeuge abzufangen, die sich ganz legal im internationalen Luftraum an den Grenzen der Allianz bewegten.
Diese Zahl ist ein "moderater Anstieg gegenüber 2019", so eine Sprecherin. Russische Militärflugzeuge senden laut NATO oft keinen Transpondercode, der ihre Position und Höhe angibt, legen keinen Flugplan vor oder kommunizieren nicht mit den Fluglotsen.
Insgesamt vermeldete die NATO für 2020 mehr als 400 Einsätze, um unbekannte Flugzeuge abzufangen. "NATO-Kampfjets sind rund um die Uhr einsatzbereit, um bei verdächtigen oder unangekündigten Flügen in der Nähe des Luftraums unserer Verbündeten starten zu können", sagte NATO-Sprecherin Oana Lungescu.
Die NATO hat zwei Flugleitzentralen – eine in Deutschland, die Nordeuropa abdeckt, und eine in Spanien, die den Süden abdeckt – die alle Flugbewegungen in ganz Europa überwachen. Die Daten dafür kommen von rund 40 Luftüberwachungsradaren. Etwa 60 NATO-Jets stehen rund um die Uhr für QRA-Einsätze bereit (Quick Reaction Alert).
Seit dem Beitritt der drei Länder zum Bündnis im Jahr 2004 betreibt die NATO eine baltische Air Policing-Mission für Estland, Lettland und Litauen. Die NATO bietet auch Luftpolizeischutz für Bündnispartner auf dem westlichen Balkan, die nicht über eigene Kampfjets verfügen: Albanien, Slowenien und Montenegro. Es werden auch Gespräche über die Ausweitung des Luftpolizeischutzes auf Nordmazedonien geführt. Im Jahr 2020 haben die NATO-Staaten auch bei der Überwachung des Luftraums von Rumänien, Bulgarien und Island geholfen.
Quelle: FLUGREVUE