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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-244

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4.04.2008

BILDhaftes Alien- und UFO-Theater um astronomisches Sternentheater

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BILD-Dresden dagegen brachte einen Kracher ins Blatt, worüber uns Jens Lorek informierte, aber erst mal seine Beschreibung des Zeitungsartikels als solchen, wie er dem Leser begegnet: Der Artikel, 32cm breit, 38cm lang,  besteht zur Hälfte (oben) aus dem Phantasiebild zweier "Fliegender Untertassen" vor einem purpurroten Himmel. In dieses Bild ragt links ein Portrait des Prof.Dr.Dieter B. Herrmann hinein, der ein gebundenes Buch in der Hand hält und mit Kugelschreiber Notizen in das Buch schreibt. Unter dem Portrait ein kleiner Artikel "Der Professor aus dem Fernsehen" mit einem "zwei Briefmarken" großen Bild aus der Sendung "AHA" des DDR-Fernsehens mit Prof.Hermann. Rechts unter dem Phantasiebild der "Fliegenden Untertassen" ein weiteres Phantasiebild von zwei grinsenden "Außerirdischen" mit kahlen Schädeln, großem Mund voller spitzer Zähne und abstehenden Ohren.

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>IN ZEHN JAHREN LANDEN DIE UFOS! ... und zwar in Berlin! Star-Astronom Herrmann verrät heute in Bautzen, woher er das weiß

Dresden - Seit Jahren ist Prof. Dr. Dieter B. Herrmann (69) überzeugt, dass es außerirdisches Leben gibt! Jetzt wird er erstmal konkret - und behauptet, dass es bald zum ERSTEN KONTAKT kommt! Wenn Sie sagen, wieder so ein Spinner, dann lesen Sie erstmal weiter! ... denn Professor Herrmann ist ein angesehener Experte. Zu DDR-Zeiten wurde er mit seiner Wissenschaftssendung "AHA" zum TV-Star. Bis 2004 war er Direktor der renommierten Archenhold-Sternwarte in Berlin. Heute kommt der Experte mit seinem hochinteressanten Vortrag "Außerirdische im Sonnensystem" in Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen! Hier will er seine These für die baldige "Alien-Invasion" erklären. "Schon in zehn Jahren könnten sie auftauchen", so Herrmann. "Dafür gibts einen wichtigen Grund!"

 

SIE WOLLEN EINGREIFEN! "Die Außerirdischen haben gemerkt, daß wir uns selbst vernichten. Klimakatatrophe, Artensterben - und sie kommen, um uns zu helfen!" Beweise hat er nicht. Allerdings zeigen immer mehr wissenschaftliche Forschungen, daß Raum & Zeit anders beschaffen sind, als wir bisher glaubten. Parallele, weiter entwickelte Welten können existieren und durch Raum-Zeit-Brücken Verbindung zu unserer Welt aufnehmen. Falls die Ufos wirklich kommen, dann ist ist für Prof. Herrmann klar, wo sie landen werden: "In Berlin, auf dem neuen Großflughafen. Da ist schön viel Platz, und man wäre sofort in der Hauptstadt."

 

Wie auf Bestellung gab es am letzten Wochenende auch gleich eine Ufo-Sichtung in Pirna. "Ein Mann sah am Himmel über der Altstadt eine Kette rot leuchtender Objekte, die lautlos schwebten", berichtet Werner Walter* (50) von der Zentrale Ufo-Meldestelle in Mannheim. Gelandet sind sie aber nicht. Vielleicht waren sie doch nur auf Durchreise zum Mars ...

 

Der Professor aus dem Fernsehen: Von 1957 bis 1963 studierte Dieter B. Herrmann Physik an der Berliner Humboldt-Universität. Zum TV-Star wurde er 1976 als Moderator der Wissenschaftssendung "AHA" des DDR-Fernsehens (550 Folgen bis 1991!). Prof. Herrmann ist Autor von rund 150 Büchern, 2150 wissenschaftlichen Publikationen. Er war bis 2004 Direktor der renommierten Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin.<

 

*= Und der berichtete nicht nur den Fall als solchen, sondern das ganze drumherum ebenso - und dass das Asiatischen Himmelslaternen waren, sowie dass diese seit Pfingsten 2007 unsere ´Wochenend-UFOs´ innerhalb der ersten deutschen UFO-Welle wie noch nie darstellen!

 

Zur Veranstaltung selbst steht auf der Homepage des Deutsch-Sorbisches Volkstheaters ein klein wenig doch was anderes als BILD es verkauft und damit vielleicht Herrmann einen Bärsendienst erweist: Freitag, 04.04.2008, 19:30 h, großes Haus Bautzen, Hauptbühne - "Planeten am Wegesrand - Wissenschaft und Kunst/Außerirdische im Sonnensystem/Planeten am Wegesrand mit Professor Dieter B. Herrmann/Wissenschaft und Kunst im Theater" eine Veranstaltung der Sternenfreunde Sohland und des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters. Moderation: Lutz Hillmann. Mitwirkende: Prof. Dieter B. Herrmann, Prof. Feitzinger, Prof. Winnenburg, Dr. Bernhard, Dirk Irrgang, Wolfgang Knobel, Katja Reimann. Musik: Istvan Kobjela und Freunde - Stellen Sie sich vor, auf einem der Planeten des 41 Lichtjahre entfernten Sterns 55 Cancris A im Sternbild Krebs gibt es wirklich hochintelligentes Leben. Von dort nähert sich mit Übergeschwindigkeit ein Raumschiff unserem Sonnensystem. Was erhoffen sich die Besucher, was erwartet sie in Wirklichkeit? Lassen Sie sich einladen zu einer kurzweiligen Reise durch unser Planetensystem mit Musik, Animationen, erstklassigen Vorträgen und Gesprächsrunden.

 

J.L. Mitarbeiter war für uns beim astronomischen Sternentheater zu Besuch, schon aus dem Foyer des Veranstaltungsortes rief er mit dem Programmheft in der Hand an - und winkte ab, mit dem was in BILD völlig ohne Not zusammengezimmert worden war, hat das Ganze überhaupt nichts zu tun, BILD hat schlußendlich Prof.Herrmann verarscht um der grellen Headline für das Blatt selbst wegen und um mal wieder "Akte X" spielen zu können. Da bleiben aufgrund des wirklichen Programminhalts völlig falsche Vorstellungen bei den BILD-Lesern und bei Alien-UFO-Fans über den Astro-Professor zurück, zumal der selbst dadurch auch gar nichts gewinnen konnte - sondern seinem Ruf schadete!

 

Hier der Bericht:

 

>1. Die Veranstaltung begann 19.30 Uhr, hatte 21.00-21.20 eine Pause und endete 22.30 Uhr. Eintritt kostete 11 Euro. Der Zuschauerraum des Theaters (16 Reihen zu 30 Sitzen) war zu drei Vierteln gefüllt. Anwesend war das normale "Theaterpublikum", d.h. ältere Herrschaften um die 60, aber auch Familien mit Kindern. Ich habe zwei Fernsehkameras gesehen, aber keinen mir bekannten oder an irgendetwas Äußerlichem erkennbaren Journalisten.

 

2. Veranstalter war die Volks- und Schulsternwarte in Sohland/Spree. Die "Außerirdischen" waren die Rahmenhandlung, d.h. man stellte sich vor, ein Raumschiff mit außerirdischen Besuchern würde ins Sonnensystem einfliegen und nach Passieren des Kuiper-Gürtels zunächst Uranus und Neptun, dann die Gasplaneten Saturn und Jupiter und zum Schluß die inneren Planeten anschauen. Gezeigt wurde, was die "Außerirdischen" dann zu sehen bekommen. Das Ganze war eine als Theaterstück inszenierte Vermittlung astronomischen bzw. physikalischen Wissens. Der Intendant des Theaters moderierte. Insgesamt waren vier Professoren und mehrere Leute von der Sternwarte da. Zu jedem Planeten gab es ein kurzes Video mit etwas Musik, dann sprach der Moderator mit je 2-3 Personen über Wissenswertes zu dem Planeten, und weiter gings. Professor Herrmann redete hauptsächlich über Neptun und Uranus und ein wenig zu Jupiter, Saturn und Mars.

 

3. Das Thema "Funkfetzen von der Erde - Wie sieht ein fremdes Wesen unsere Erde" wurde vom Leiter der Sternwarte Sohland, Herrn Wolfgang Knobel, besprochen. Er zeigte als solche "Funkfetzen": fahrende und schießende Panzer, Raketeneinschläge, Pornokram, "Deutschland sucht den Superstar" und Werbung, um dann zu fragen, ob "Außerirdische" sich wirklich für einen Ort interessieren würden, von dem so etwas gesendet wird.

 

4. Erst ganz zum Schluß (war schon 22 Uhr durch) kam Professor Herrmann auf die "Außerirdischen" und den "BILD"-Artikel von heute (4.4.) zu sprechen. Er sagte, daß er gestern, also am 3.4., den ganzen Tag von "BILD" angerufen wurde und Fotografen bei ihm waren. Heute morgen dann fand er seine schlimmsten Erwartungen übertroffen, als er in Dresden-Neustadt aus dem Zug stieg und las, was die BILD-Dresden angerichtet hatte. In dem Artikel, so Professor Herrmann, ist nichts wahr, außer daß er im DDR-Fersehen eine Sendung hatte, aber die Sendung hatte keine 550 Folgen, und er hat auch keine 150 Bücher geschrieben. Zu den Außerirdischen sagte er nur, die irdische Geschichte (z.B. Europäer in Amerika) lehre, daß eine technisch überlegene Intelligenz nicht notwendigerweise auch moralisch integer ist, d.h. daß auch eine hochentwickelte Zivilisation, die interstellare Raumfahrt betreibt, kann bei ihren Reisen auf Raub und Unterwerfung aus sein.

 

5. UND DAS WAR ALLES ZU DEN "AUßERIRDISCHEN". Kein Wort von einer in zehn Jahren bevorstehenden Landung der Außerirdischen in Berlin, oder daß die Außerirdischen uns gegen den Klimawandel unterstützen wollten, nichts von parallelen Welten und "Raum-Zeit-Brücken". KEIN WORT VON DEM ALLEN! Der BILD-Artikel "In zehn Jahren landen die Außerirdischen" war also eine Zeitungsente.<

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In diesen Zeiten: An die Worte von Phil Klass gedacht!

BILD dir deine Meinung: Der Tag nachdem BILD-Dresden ´außerirdisch´ wurde

Wie schreibt doch die BILD-Zeitung in ihren quatratmetergroßen Werbetafeln, die man an vielen  Bahn- und Bushaltestellen sehen kann: "Jede Wahrheit braucht jemand der sie ausspricht" Also fangen wir mal damit an, solche Wahrheiten auszusprechen und schon sind wir bei unserem einmaligen Wiederkennungswert. Heute wollen wir uns mal zu Beginn mit dem leider vor Jahren verstorbenen Phil J. Klass und seinem Letzten Willen aus seinem ufologischen Testament beschäftigen, er spricht zu uns noch aus seinem Grab: "To ufologists who publicly criticize me: No matter how long you live, you will never know any more about UFOs than you know today. You will never know any more about what UFOs really are, or where they come from. You will never know any more about what the U.S. Government really knows about UFOs than you know today. As you lie on your own death-bed you will be as mystified about UFOs as you are today. And you will remember this curse. PJK"

Befremdlicherweise ist es auch nie von den Hardcore-UFOlogen verstanden worden, die gute alte UFOlogie richtig herauszuputzen. Das Schicksal hat nämlich schon eine Handreichung gemacht, um einen ernsthaften wissenschaftlichen Aspekt des Themas zu würden - nämlich es als übermächtiges sozio-kulturelles Phänomen aufzuarbeiten, was ernsthaft genug schon durch zig akademische Arbeiten gemacht wurde. Gut, dabei gehen die Retro-UFOs als physikalische Realitäts-Größe zwar baden, aber trotzdem wird nicht verstanden diese realistische und auch weitgehend anerkannte Ausgangsbasis als eine Art ´Fugentechnik´ zu nehmen und darauf dann aufzubauen (wenn es geht). Die sozio-kulturelle Betrachtung des UFO-Phänomens - und dazu gehören eben AUCH die UFO-Freunde des Fantastischen als Studienobjekt - ist dagegen gar ein Graus für die UFOlogie und heimlich auch verhasst. Sie hinkt da lieber von dannnen und hofft den Punkt aussitzen zu können, aber er ist immer präsent! Hat halt was mit Psychologie zu tun...

 

Was sich zudem in der Widerspruchs-UFO-Forschung den, nach außen hin so wortschön mit "erfahrungswissenschaftlichen Arbeit" verkauft, eigenen Grundsätzen widerspricht - und niemanden auffallen will. Klar, wäre ja ein eigener Knieschuß! Zudem würde dies bei Selbsterkenntnis einen irreparablen Schaden anrichten, den eigenen Höhenflügen die Vitalität rauben und einem die idealistische Rückendeckung nehmen.

 

 

Was mich sofort als "die Basics" daran erinnert, was der französische UFO-Forscher Michel Monnerie im Interview mit Guy Capet für die ´Les Extraterrestres´ vom April 1978 nach eigenen UFO-Nachforschung von 15 Jahren Dauer revolutionär sagte und mich sehr berührte: "Und was ist eigentlich, wenn es (echte) UFOs gar nicht gibt?" Ich habe dies 1982 erstmals im "CENAP-Sonderband 2" vorgestellt! Und an dieser Stelle für Uninformierte (mit dummen, falschen Bildern und Vorstellungen im Kopf!) sei gesagt: Die meisten Positionen die wir vertreten sind eben durch die Vorarbeiten von UFO-Phänomen-Erforschern in aller Welt entstanden, weil wir diese für uns absorbierten. Alla und ohne Fisimatenten: CENAP ist also das Kondensat der internationalen, realen UFO-Forschung selbst schon! Wenn man so mag, dann ist soviel gar nicht mal auf unserem "eigenen Mist gewachsen". Wir setzen nur die mühsam zusammengeklaubten internationalen Erkenntnisse konsequenter durch, als es bisher der Fall war. Wir haben unsere Lektion gelernt und brauchen daher auch nicht immer wieder das Rad neu zu erfinden. Dies einfach nur mal als ehrfurchtgebietender ´Informationsflow´für Sie, der dem uninformierten UFO-Chaoten allein schon das Hirn weichkocht, da er ganz andere (falsche) Ideenwelten über uns im Kopf hat. Daraus ergibt sich schlichtweg eine ganz andere grenzüberschreitende Dimension als sie sich die meisten UFO-Freunde des Fantastischen zu uns vorstellen, weil sie keine Ahnung haben (und dies gerne durch ablenkendes Blümchentext-Drumherumgerede und durch hauptsächliches im ´Dunkeln-Stochern´ vertuschen bzw glätten mögen).

Natürlich mag dies die Mundwinkel jener enttäuscht herunterhängen lassen, die da jetzt größte Hoffnungen auf den ´Bekehrten´ Prof.Herrmann setzten, der ja quasi der ostdeutsche Heinz Haber darstellt. Solche zusammengesponnenen Geschichten wie auch zuletzt die UN-Nummer sind ja pseudo-balsamartige ´Hoffnungsträger´, der immer wieder falschen Art - eine uralte ufologische Lektion übrigens. Eine Misere bei der die Geigen einfach nicht wirklich erklingen können und eine mediale UFO-Inszenierung die sich auf Zehenspitzen und mit Samthandschuhen schleichen soll..., was aber gleichsam nicht heißt, dass man diese Lügerei im Blindflug mit Samthandschuhen anpacken muss, weil dies keineswegs etwas mit einem "unschuldigen Idealismus" zu tun hat, sondern dahinter steckt nur eines: gezielt ausgeübte Professionalität. Dies sind keinerlei ketzerische Gedanken oder ein Verrat an der UFOlogie, es ist einfach nur so gesagt, wie es wirklich ist. Wollen nicht alle UFOlogen die ´UFO-Wahrheit´ erfahren, nichts als die Wahrheit? Eben wurde wieder eine dazu geäußert! Und es ist auch keine Missetat von einem ´Feindsinnigen´... Schließlich bleibt nicht das hängen, was wirklich in Bautzen passierte, sondern das Hinguckermaterial nebst Headline und die Behauptungen über Herrmann aus der Zeitung - und dadurch entsteht der Eindruck: "Selbst ein renommierter Astronomie-Professor hat doch gesagt, dass..." Richtig, es steht zwar da und ist trotzdem total falsch! Öffentliche Irreführung und die ´Medienselbstkontrolle´ ging zum Lachen in den Keller...

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Sie sind über uns

Roland Gehardt aus Heilbronn-Böckingen erklärt Augenzeugen, was sie am Nachthimmel beobachtet haben – Mit Untertassen hat das nur wenig zu tun

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Es melden sich bei uns ganz normale Leute. Die wollen einfach wissen, was Sache ist.“

Roland Gehardt

Es war an einem Samstagabend, als Roland Gehardt das Unfassbare gesehen hat. Neun Lichtobjekte schwirrten am bewölkten Nachthimmel umher und verfolgten einander. „Ich habe gedacht, es ist soweit“, sagt Gehardt. Er habe sein Auto am Straßenrand geparkt und sei eine halbe Stunde lang im Freien gestanden, den Kopf nach hinten gebeugt, die Augen starr nach oben gerichtet – fast wie beim Gurgeln. Ausgerechnet er, fasziniert von allem, was sich im All abspielt und abspielen könnte, ist womöglich derjenige, der die ersten Außerirdischen zu Gesicht bekommt. Leider zerplatzte der Traum innerhalb eines Sekundenbruchteils. Gehardt erkannte: Die Lichter sind von einem Himmelsstrahler, mit dem Discos auf sich aufmerksam machen. Deshalb auch immer die gleiche Verfolgungsszene.

Das war früher, ein paar Dekaden zuvor. „Mittlerweile bin ich aus dem Fantastischen in die Realität zurückgekehrt“, sagt Gehardt und lacht. Heute ist er 48 Jahre alt, die Begeisterung für Unerklärliches ist noch immer ungebrochen. Dumm ist nur, dass sich fast alles erklären lässt. Aber genau das hat Gehardt sich zur Aufgabe gemacht: Er will Menschen den wahren Auslöser für das Phänomen liefern, das sie irgendwo da oben beobachtet haben. „Ein Ufo ist nicht mehr als ein Unidentifiziertes Flug-Objekt, das ist ein völlig wertfreier Begriff.“ Und er macht das Ufo eben zu einem Ifo, einem Identifizierten Flug-Objekt. Mit Außerirdischen habe das alles nichts zu tun, dieses diskusförmige Ding blinke nur immer gleich in den Gedanken der Leute auf, wenn sie von einem Ufo hörten. „Fliegende Untertassen gibt es nicht.“ Schade eigentlich.

Komische Dinger Die ersten Mails trudeln ein. Wenn Roland Gehardt von seiner Arbeit als Lager- und Fuhrparkleiter einer Firma im Raum Pforzheim nach Böckingen heimkommt, setzt er sich erst einmal an seinen Laptop, der auf dem Wohnzimmertisch steht. So wie heute. Eine Lampe in Ufoform leuchtet neben ihm. Es schreiben Leute, die am vergangenen Abend oder am Wochenende etwas gesehen haben, das sie einordnen wollen.

Rot glühende Sternkörper zogen vor den Augen eines Mannes über den Himmel, eine Frau aus Calw spricht von komischen Dingern, die horizontal am Balkon vorbeiflogen, wo sie gerade eine Zigarette rauchte. Wieder andere sahen eine hellweiße Lichtkugel über den Dämmerhimmel flitzen. Roland Gehardt engagiert sich seit Jahren für das Centrale Erforschungsnetz Außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) mit Sitz in Mannheim. Er führt auch dessen Weblog, den er so gut wie täglich füttert. „Es melden sich ganz normale Leute“, sagt Gehardt. „Die wollen einfach wissen, was Sache ist.“ Wer ungewöhnliche Lichter am Himmel sieht, der kann sich leicht erschrecken.

Reflektionen Für die meisten Erlebnisse, von dem ihm Beobachter erzählen, hat Gehardt eine plausible Antwort parat. Der Ufodetektiv und Hobbyastronom erkennt oft allein an der Schilderung, um was es sich handelt. An erster Stelle stehen die sogenannten MHBs. Modellheißluftballons, auch bekannt als asiatische Himmelslaternen oder Partyballons. Sie sind im Trend: Gäste von Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern lassen sie gerne steigen. An zweiter Stelle kommen Discolichter und andere ungewöhnlich aussehende Lichterscheinungen – zum Beispiel durch Reflektionen –, gefolgt von Planeten und Meteoren, die manchem so sehr auffallen, dass er es den Ufospezialisten berichtet. „Ich schaue selbst oft in den Himmel“, sagt Gehardt; nur leider meist, ohne dabei etwas zu entdecken.

Auch Verwirrte kontaktieren CENAP. „Das ist aber wirklich sehr selten“, sagt Gehardt. In diesen Fällen ist er, wenn man so will, eine Art abgespaceter Seelsorger. Er habe sich einmal mit einem Mann aus der Region getroffen, der behauptet hatte, er sei ein Außerirdischer. „In einem solchen Gespräch vergeht einem schnell das Lachen.“ Die Frau dieses Mannes sei mit den Nerven am Ende gewesen. Er habe ihn an einen Psychologen verwiesen, sagt Gehardt. „Da hört der Spaß auf, wenn es um die Psyche eines Menschen geht.“ Oftmals gingen derlei Behauptungen private Probleme voraus oder Verlustsituationen, mit denen diese Menschen überfordert sind. So ähnlich ist es seiner Meinung nach auch bei den Mitgliedern einer Gruppierung, die glauben, von Außerirdischen entführt und dabei medizinischen Experimenten unterzogen worden zu sein. Gehardt: „Für die ist das eine subjektive Wahrheit.“

Alien-Sammlung Roland Gehardt ist seit der ersten Mondlandung an der Raumfahrt interessiert. Plötzlich sei alles möglich gewesen. „Der Schritt zu den Außerirdischen war kurz.“ Im Alter von neun Jahren habe er Bücher von Erich von Däniken gelesen. Der Schweizer Schriftsteller vertritt die These, dass Außerirdische vor langer Zeit die Erde besucht und die Entwicklung der Menschheit beeinflusst hätten. „Ich war damals felsenfest davon überzeugt, dass Außerirdische da waren“, erinnert sich Gehardt.

In der Wohnung von Roland Gehardt liegen gerade etliche Kartons herum. Er hat seine alte Ufosammlung aus dem Keller seiner Mutter geholt. Das meiste habe er über Ebay ersteigert, sagt er. Er kramt darin herum und will gar nicht mehr aufhören. Alien-Vorhänge stecken da drin, Außerirdischen-Lutscher, Raumschiffe, Rucksäcke in ET-Look und jede Menge Modellufos, sogar ein ferngesteuertes. Vieles ist noch originalverpackt. „Es tut mir selber leid, dass die Sammlung nicht im Regal steht“, sagt er, „ wir haben keinen Platz.“ Da stehen bereits 2000 Bücher, die sich mit extraterrestrischem Leben beschäftigen. „Aliens und Ufos sind ein Teil unserer Kultur und im menschlichen Kollektivbewußtsein verankert“, sagt er.

Außentermine machen Gehardt besonders Spaß. Höhepunkt war ein Einsatz in den 80ern. Er ist zu einem vermeintlichen Ufolandeplatz bei Kassel gefahren, von dem Boulevardmedien berichtet hatten. Er nahm Ackerproben und steckte das Areal mit Zahlenschildern ab. „Da kommt dann der Detektiv in einem raus“, sagt Gehardt. Wie er feststellte, stammten die Ufospuren von einem landwirtschaftlichen Gerät.

Die Vorstellung, dass es außerirdisches intelligentes Leben geben könnte, fasziniert Gehardt wohl noch sein Leben lang. „Ich glaube daran“, sagt er; Betonung auf glaube. Er würde trotz seiner Flugangst ins Weltall starten, das wäre ein Traum. „Wem’s gefällt“, sagt sein Sohn Juri Allen, 19, den Ufos langweilen. Er will die Sammlung seines Vaters mal verkaufen. Seinen Vornamen wird er aber ganz sicher nicht mehr los. Juri hieß der erste russische Astronaut, Allen war der erste amerikanische.


Stichwort: Ufos

Der Begriff Ufo steht für Unidentifiziertes Flug-Objekt und bezeichnet jedes Phänomen, das sich am Himmel ereignet und von Beobachtern nicht eindeutig erkannt wird. Beim Centralen Erforschungsnetz Außergewöhnlicher Himmelsphänomene, bei dem Roland Gehardt aktiv ist, melden sich Menschen, die sich eine Erscheinung am Himmel nicht erklären können. Mehr Infos zu CENAP gibt es im Internet unter www.hjkc.de
Quelle: Heilbronner Stimme
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Und es gab Leser- bzw Publikums-Reaktionen darauf, Gehardt erhielt diese eMails:

 

+ "Meine Frau hat am Bodenseeufer in Kreuzlingen einen schwarzen Stein gefunden. Dieser stimmt mit der Beschreibung eines Kohlenstoffmeteoriten überein. Schwarz, glatt und man kann ihn mit den Fingern leicht zerreiben. Wir wissen nicht wo wir ihn untersuchen lassen können. Auch drängt die Zeit, er beginnt langsam zu zerfallen und wir wissen auch nicht wie wir ihn lagern müssen. Könnt ihr uns weiterhelfen? An wen können wir uns wenden? Wir würden uns sehr über eine Nachricht freuen. Familie M." Wieso wenden sich Leute die einen schwarzen Stein finden an UFO-Forscher? Die Mail ging an Thomas Grau vom Feuerkugel-Netzwerk weiter.

 

+ "Ich habe gestern um genau 24 Uhr - also von Samstag auf Sonntag - komische Flugobjekte gesehn. Dachte erstmals es seien Sterne doch dafür waren die Lichter zu stark und zu groß. Dann dachte ich es seien Flugzeuge oder Helikopter..doch das hab ich nach genauerem gucken auch auschließene können... Es waren ca. 8 Stück oder mehr..die sich alle in eine Richtung fortbewegten. In gleichen Tempo. Sie waren alle gleichgroß und kreisförmig. Würde gerne wissen ob es dafür schon irgend eine Erklährung gibt... Oder was das war.. Gesehen habe ich sie aus meinem Fenster in Solingen." Auf Nachfrage erklärte Herr B. dass die Farbe der Objekte ein dunkles Gelb gewesen wäre.

 

Weitere UFO-Wochenendmeldungen:

Um 10:30 h meldete sich Frau Heidemarie W. (64) aus Wandlitz, deren Mann im Geschäft via I-Net soeben mich ausfindig gemacht hatte und ihr meine Rufnummer weitergab. Die Frau war noch ziemlich aufgeregt, weil sie zusammen mit einer Freudin beim abendlichen Spaziergang vergangenen Freitag, so zwischen 20 und 20:30 h, eine außergewöhnliche Himmelsbeobachtung machte, die sie seither irritierte. Zunächst war eine rot-orangene Erscheinung mitten am Himmel aufgetaucht, die sie zunächst "an ein brennendes Flugzeug, irgendwie" erinnerte, doch dazu war sie 1) viel zu langsam, 2) stellt man sich dies dann doch etwas anders vor und 3) war dies eher "Art Feuerball nach innen". Unheimlich war noch die Geräuschlosigkeit. Zudem stieg das Ding hoch und kam nicht runter, Rauch oder so gab es eh nicht. Nach 4 Minuten ging dann das orange-rote Licht "langsam aus". Die beiden Frauen waren ziemlich erstaunt, liefen weiter. Doch nach keinen 15 Minuten kam genau noch so ein Phänomen aus der selben Richtung daher - und alles verlief genauso ab! Geschätzt war jedes Gebilde etwa so groß wie ein Vollmond am Himmel stehen würde, also unübersehbar. Am Telefon steigerte sich die Dame richtig in ihre Ausführung hinein - und ihre Stimme begann richtig zu zittern, weswegen ich sie erst einmal mit einem "sowas werden Sie vielleicht in dem Jahr nochmals sehen können, so einmalig sind diese künstlichen UFOs gar nicht einmal..." Und erklärte den MHB...

Kurz nach 13 h meldete sich Frau K. aus Cham, die gerade alle Tageszeitungen durchgemacht hatte, um nach einer Meldung zu Sichtungen von UFOs am Samstagabend zu suchen. War aber nichts dringestanden (sie hatte bereits am Sonntag meine Rufnummer ausfindig gemacht, wollte aber erst mal abwarten, "was die Presse schreibt"). Familie K. hatte gegen 21 h einen Burgerladen verlassen, als sie direkt auf dem Parkplatz bemerkte, wie ein Ehepaar ein paar Meter weiter weg zum Himmel starrte und was von UFOs murmelte, als es sich darüber unterhielt. Tatsächlich schwebten da um ein Dutzend intensiv-roter Leuchtkörper in einiger Entfernung und einiger Höhe "gespenstisch glimmend" geräuschlos über der Stadt dahin. Frau K.: "Mich hat´s ja fast umgehauen! Sowas glaubste net!" Sie und ihr Mann waren am aufgeregtesten, der 13-jährige Sohn dagegen "blieb ziemlich cool, weil der dringend zum DSDS-Fernsehen nach Hause wollte"*. Sie schauten sich dies so 1-2 Minuten an, "wie die Lichter - einfach ein wilder Haufen - ganz gemütlich dahinzogen, dabei leicht anstiegen". Aber weil der Sohnemann so drängelte, stiegen Sie in den PKW ein und fuhren in die entgegengesetzte Richtung und von den noch am Himmel schwebenden Lichtern weg! Dies habe ich auch nur selten aufgrund einer UFO-Sichtung gehört! Ist schon krass. Das andere Ehepaar blieb auf dem Parkplatz zurück und schaute dem "UFO-Flug" weiter zu. Nun erwartete Frau K. dazu mehr zu erfahren und hoffte darauf, dass da was in den Zeitungen stehen würde...

Gegen 16 h berichtete Hans-Peter A. aus Flein, wie er am Freitagabend noch seinen Hund ausführte. Irgendwann zwischen 21 und 21:30 h beobachtete er dabei "eine Reihe von sechs rötlichen Lichtkörpern" über den Bäumen am Stadtrand hintereinander dahinziehen, "alle viel größer als Sterne und sie stiegen auch im flachen Winkel an". Nach 2-3 Minuten "wurden sie schwächer oder verschwanden in den niedrigen Wolken", dann war es auch schon rum. Komisch war das nur anzusehen, "und hatte mit Flugzeugen ganz sicher auch nichts zu tun. Die sehen ganz anders aus, die sehe ich auch immer und die fliegen immer gerade aus und nie hoch". Nachdem er jetzt den Artikel in der ´Stimme´ gelesen hatte, wollte er doch gleich mal CENAP im I-Net suchen und meldete sich daher. Kuriosum nebenbei: Ich meldete mich natürlich mit Walter und er sprach mich weiterhin mit "Herr Gehardt" an...

 

Frau Sch. aus Wüstenrot meldete ähnliches von Freitagabend, aber dort gesehen gegen 23 h, weil sie solange in einem Sportzenter war. Mit ihrem Sport-Partner rauchte sie noch genütlich eine Zigarette vor der Halle, als sie beide gleichzeitig bemerkten, wie "mehrere rote Dinger über den Himmel zogen, scheinbar ohne Geräusch von sich zu geben". Von ihrem Standort aus konnten sie dies nur schlecht sehen, "weil die an uns ein Stück weit weg vorbeizogen". Aber mehr als eine Minute sollen sich doch in Sicht gewesen sein. 5 oder 6 Stück können es gewesen sein, die da hintereinander leicht untereinander versetzt dahinzogen, "und zwar sahen die aus wie die die starren roten Warnlichter an Türmen oder Sendemasten - nur dass die eindeutig durch die Luft zogen, was schon verrückt ausschaute".

Quelle: CENAP-Archiv

 

 

 

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