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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-225

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16.12.2007

Die US-Luftwaffe und ihre Fliegenden Untertassen-Probleme

Mitte der 1950er Jahre...die Ära des ´golden age of Ufology´ und gleichsam des UFO-Dramas - etwas nach der Roswell-Story

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...Am 25.Oktober 1955 stellte US-Luftwaffen-Minister Donald Quarles den Special Report No.14 der Öffentlichkeit vor und gab diverse Erklärungen gegenüber der Presse ab. Er betonte, dass es keinen Grund für die Vermutung gibt, wonach Fliegende Untertassen über den USA fliegen. Quarles wies darauf hin, das auch die 3 % Unbekannten von 1954 erklärbar sein könnten, wenn es mehr Informationen zu diesen Fällen gäbe. Die Air Force wünschte sich damit die Untertassen-Kontroverse auf Null zurückzufahren. Quarles verwies auch extra darauf, dass die USAF-Studie ganz "wissenschaftlich" sei und man dort keinen Beweis dafür fand, dass die Objekte irgendwie von interplanetarischer Herkunft sind. Aber anstellte die UFO-Diskussion zu beruhigen, schüttete dieser Bericht neues Öl ins Feuer.

 

Donald Keyhoe schoß heftig quer und ließ die USAF stolpern, weil die Zahl von 3 % nur für die eingegangen Fälle der ersten drei Monate galt und ansonsten tatsächlich für 1954 die Zahl der Unerklärten bei 20-30 % lag! Die Air Force hatte mit gezinkten Karten gespielt, dies in ihrem hoffnungslosen Versuch das öffentliche Interesse zu reduzieren. So geht es natürlich auch nicht. Statt Aufklärung wurde die Spekulation gefördert, aber nicht nur von der Luftwaffe und dem Pentagon. Keyhoe machte die Sache für seine Kunden (= Leser) extra-spannend. Er vermittelte ihnen, er alleine besäße Zugang zu wichtigen Unterlagen und bekäme diese irgendwie durch eine Hintertüre aus dem Pentagon gesteckt. Doch dies stimmt so nicht und ist ein von ihm bewusst gepflegtes falsches Image gewesen. Bereits James Moseley erkannte dies 1953 auf seiner großen Untertassen-Tour. Mitte 1953 besuchte er auf "Gut Glück" einfach das Pentagon und erschien im Pressebüro und fragte beim Diensthabenden PIO (Public Information Officer), ob er ihm was in Sachen Fliegende Untertassen sagen könne. Moseley hatte wie viele andere durch Keyhoe den Eindruck gewonnen, dass die USAF einfach dicht macht, wenn es um die inzwischen fast schon legendären Discs ging und nur Keyhoe Material aufgrund seiner alten Verbindungen freibekommen habe. Moseley fielen fast die Augen aus, als der junge Leutnant am Pentagon-Press-Desk dann bat mitzukommen und die Kopien des Luftwaffen-Materials von der Wright-Patterson AFB in einem Zimmer einzusehen. Und dies ohne eine so genannte "Clearance" zu durchlaufen und eine Genehmigung zu erhalten! Alles was in den Dokumenten schwarz durchgestrichen war, waren die Namen von Zeugen und anderen Menschen die im Zuge der Ermittlungen befragt worden waren, ebenso natürlich sensitive Informationen über Militär-Ausrüstung wie Technik etc. "Ich bekam also nicht nur ohne Probleme Zugang zu den Unterlagen, sondern man lud mich auch ungefragt ein Notizen zu machen, wenn ich dies wollte. Und bei einigen Akten war die Zensur noch gar nicht durchgedrungen. Ich bekam auch gesagt, dass ich gerne Projekt Blaubuch besuchen könnte und man dafür alles hier im Pentagon arrangieren würde. Draußen auf Wright-Patterson könnte ich dann nicht nur weiteres Material einsehen, sondern auch Fotos und Filme von UFOs. Es wurde deutlich, dass der angebliche ´saucer-truth-seeker´ Keyhoe einmal mehr alles übertrieben hatte, was es in Sachen Geheimhaltung und Insider-Informationen alles gäbe, aber damit machte er sein Geschichtenerzählen nur spannender und spielte mit seinen Lesern", schreibt Moseley auf S.46 in seinem legendären Buch mit dem er tatsächlich schockierend nahe an der Wahrheit herankam.

 

Übrigens besuchte er Ende März 1962 dann wirklich Blue Book und war überaus erstaunt, wie wenige private UFO-Forscher (vor ihm hatte nur Walter Webb Blaubuch besucht) bisher dort aufgetaucht waren, um sich zu informieren, wirklich zu informieren. Jeder der die USAF kritisierte, hätte genauso dorthin gelangen können und sich anhand von Tatsachen zu orientieren. Aber, wie es wirklich ist, dies interessiert ja keinen. Daran hat sich auch nach dem Jahr 2000 nichts geändert. Der große Bonus, wie auch immer, war bei Moseley´s Ausflug in die Untertassen-Szene gewesen, dass er nun die Wahrheit über die Luftwaffen-Tätigkeit und ihren öffentlichen Auftritt erkannte - und die war ganz anders als Keyhoe und andere Promoter aus dem Feld es vorstellten. Moseley wurde früh morgens an einem Motel nahe der Basis von niemand anderem als Lt.Col.Robert Friend abgeholt und ins innere Heiligtum der Luftwaffen-Untertassen-Untersuchung gebracht. Friend, ein Farbiger, gab dabei zu verstehen, dass er den Blue Book-Job eigentlich nicht machen wollte, aber er akzeptierte den Auftrag, weil dieser ihn schlußendlich zur Karriere-Position eines Colonel bringen würde. Der UFO-Exzentriker verbrachte einen sehr netten und interessanten Tag mit ihm und bekam den Eindruck, dass die Organisation nicht die Resourcen und die Unterstützung von Oben herab hatte, wie es eigentlich notwendig wäre um einen umfassenden objektiven Job zu machen, trotzdem taten sie ihr Bestes. Übrigens besuchte Moseley als einer der wenigen UFO-Forscher auch Dr.Condon an der Universität von Colorado und konnte am 3.Oktober 1968 mit ihm etwa smehr als eine Stunde sprechen.

 

Captain George T.Gregory wurde im April 1956 zum neuen Chef von Blue Book berufen. Er löste Captain Hardin ab und er stellte seine Position während einer Einweisung vor Mitgliedern der Air Intelligence Training School vor. Er sah die Gefahr in der Publizität der vielen UFO-Clubs und der wachsenden Anzahl von UFO-Büchern und -Artikel gegeben. Dabei übertrieb er und verwies auf die Kapazität von Hynek und den Bericht Nr.14, der das Ergebnis von "einem großen Forum erfahrener Wissenschaftler" sei. Wie auch immer, er hatte gewaltig die Trommel geschlagen, während gleichsam alle bisherigen Blauchbuch- und ATIC-Leute verlorengegangen waren. Gregory mußte mit einer komplett neuen Mannschaft an den Start gehen und alles neu erlernen. Unter Gregory lief es mehr schlecht als recht: Er notierte alle Berichte von Jugendlichen kategorisch als Einbildung und sein Stab nannte rundweg alle eingehenden Berichte die über die "Canadian-United States Communications Instructions for Reporting Vital Intelligence Sightings" liefen als "unzureichende Daten" - ohne zu versuchen weitere Informationen zu erhalten, auch weil damit ein erhöhter Verwaltungsaufwand notwendig geworden wäre. Eine düstere Zeit. Gregory war ein forscher Berufssoldat, der seinen Vorgesetzten gefallen wollte. Im Oktober 1958 (1) übernahm dann Major Robert Friend Captain Gregory´s Job und versetzte damit dem UFO-Projekt einen "neuen Schuss in den Arm". Friend hob die Moral beim Projekt wegen seines naturwissenschaftlichen Hintergrunds und wurde sozusagen zum "Ruppelt II". Doch das Projekt selbst hatte Schranken gesetzt bekommen, die Ruppelt nicht kannte. Friend versuchte sich darin Ordnung in die "chaotischen Zustände" zu bringen, so stellte er auch fest, das manche Akten verschwunden waren und von ehemaligen Bediensteten als "Souvenirs" mitgenommen worden waren, um Erinnerungsstücke an "eine verrückte Zeit" zu haben. Er forderte den Aufbau eines Mikrofilmarchivs der Unterlagen und setzte die Katalogisierung von Stimuli-Gruppen durch, um endlich mal gemeinsame Charakteristiken erkennen und daraus aktuelle Fall-Bewertungen machen zu können. Jede bessere UFO-Organisation im Amateurlager sieht soetwas als ganz selbstverständlich und als Basis ihrer Unternehmungen an. Friend forderte auch Hynek und stellte eine inoffizielle wissenschaftliche Beratergruppe zusammen, die sich monatlich traf und die unerklärten Fälle diskutierte, neben Hynek gehörten dazu der Astronom L.V.Robinson, der PR-Spezialist Theodore J.Hieatt, der Militärpfarrer R.Pritz, der Physiker V.J.Handmacher und der Psychologe Leroy D.Pigg. Friend entwickelte dabei den Plan das UFO-Projekt vom ATIC hin zum wissenschaftlich-orientierten Air Research and Development Command zu übertragen, um damit den charakteristischen Fesseln des Nachrichtendienstes zu entgehen, da man rein nachrichtendienstlich der Sache nicht auf die Spur kam. Aber ARDC-Kommandant Lt.Gen.Bernard Schriever wollte nichts mit der UFO-Kontroverse zu tun haben und wies das Ansinnen strickt zurück. Moseley dagegen schrieb einen Preis von $ 1.000 für jedermann aus, der ihm einen "konkreten, materiellen Beweis" erbingen könne, wonach Fliegende Untertassen aus dem Weltraum die Erde besuchen. Niemand konnte aber irgendetwas Konkretes anbieten, viel unzureichendes Zeugs kam zwar rein, aber...

 

(1) = Col.Leonard T.Glaser vom ATIC schrieb am 18.Dezember 1958 eine Note betreffs dem Luftwaffen-UFO-Programm an Maj.Robert Friend, der versuchte die Untersuchungen irgendwie zu verbessern, da es einige Probleme gab, die durch das ´bürokratische System´ innerhalb der USAF selbst aufkamen und immer wieder die USAF gegenüber der Öffentlichkeit (Medien) und den UFOlogen ins Hintertreffen geraden liess. Oftmals war der Fluss von UFO-Meldungen durch die Kommando- und Postkanäle sehr träge. Daher sah die USAF immer wieder mal schlecht aus. Glaser verwies darauf, das es immer wieder mal vorkomme, dass die USAF-Untersuchungen lange Anlaufzeiten hatten und man gerade in den Ansätzen steckte, während die Presse bereits mehr wusste und im Pentagon nach Stellungsnahmen fragte. In einigen Fällen erfuhr man erst durch die Presseanfragen überhaupt von den Fällen und nahm dies dann nun als offizielle Meldung auf um ihnen nachzugehen (von alleine passierte gar nichts, erst auf Meldung an die USAF hin). Das ATIC hat sogar breit in der Öffentlichkeit diskutierte Fälle nie untersucht, einfach aus dem Grund, weil man diese dem UFO-Projekt nie offiziell meldete und der Job war klar umrissen: Man solle Meldungen untersuchen, die der Luftwaffe gemeldet wurden, die also einen "Post-Eingangs-Stempel" trugen. Der Grund hierfür war einfach: Man wollte die Kosten nicht explodieren lassen und die Steuergelder für etwas Besseres ausgeben. Es gab zudem bereits eine Reihe von Fällen zuvor wo USAF-Untersucher erst vor Ort eintrudelten, als bereits private UFO-Untersucher irgendwelcher Organisationen oder als Einzelpersonen die Zeugen nicht nur interviewt, sondern richtigehend über dem Umgang mit der Luftwaffe "gebrieft" (!) hatten, um ihnen einzuhämmern, was sie zu sagen hatten. In einigen Fällen gar benahmen sich solche UFOlogen sogar wie die "Rechtsanwälte" der Zeugen und bestimmten was gesagt wurde und liessen während des Interviews durch USAF-Personal die Zeugen nicht alleine. Manchmal gar beeindruckten diese UFOlogen die Zeugen gerne, indem sie mit einem ganzen Instrumentarium aufkreuzten und die USAF-Leute nur ´Bleistift und Block´ dabei hatten. Glaser machte auch extra darauf aufmerksam, dass die berufenen örtlichen USAF-Untersucher immer wieder eher nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden waren und in einigen Fällen hoffnungslos dem Thema gegenüber standen und kaum imstande waren wirkliche Untersuchungen dazu anzustellen. Es reichte ihnen dann, wenn das gemeldete UFO im Einzelfall nicht wieder auftauchte und keine Bedrohung dargestellt hatte. Zu Fall-Analysen waren solche Leute nicht wirklich fähig.

 

Gleichsam brachte er auch eine neue ufologische Idee in Umlauf, die insbesondere im esoterischen Adamski-Lager bis hin nach Old Germany begeistert aufgegriffen wurde: Diskus-und zigarrenförmige Untertassenobjekte seien ultrageheime Geräte Amerikas zur Dekontamination der Erdatmosphäre vor radioaktiver Strahlung aufgrund der A-Bomben-Tests. Daher auch das Schweigen der Offiziellen in Washington betreffs der "Untertassen-Wahrheit". Diese Maschinen würden in super-ultrageheimen Untergrund-Basen im amerikanischen Südwesten gebaut und gestartet. Diese Untertassen würden durch Atommotoren angetrieben, die die aufgesaugte Nuklear-Energie aus der Luft auf unbekannte Art in elektrische Antriebsenergie umwandelten und zudem das geheimgehaltene Prinzip der "Freien Energie" nutzten. Moseley ritt damit den von Albert K. Bender (1) vorgegebenen Gaul über geheime Kräfte weiter und er behauptete weiterhin, dass diese Untertassen von einer geheimen Gruppe namens "The Organization" (Schatten von MJ-12 lassen grüßen) betrieben würden, die der eigentlichen US-Regierung nicht mehr direkt verantwortlich sei und eigene Wege gehe. Um das Thema besonders spannend zu machen, künstlich spannend zu machen, behauptete er zudem: "Es würde mich nicht wundern, wenn jemand mich ´besuchen´ wird um mich zum Schweigen zu bringen, seien Sie also nicht überrascht, wenn dies die letzte Ausgabe der Saucer News sind sollte..." Doch dies alles war nur Spinnerei und einer der Späße gewesen, die Moseley sich mit der Gemeinde immer wieder leistete. Auch weil sie genau dies liebte, und es liebte diese Geschichten für bare Münze zu nehmen. Im konkreten Fall kam die Spinnerei von Dominic Lucchesi, "der bereits viele verrücke Ideen aufgekocht hatte" und bei Moseley wie Gray Barker und Ray(mond) A. Palmer unter den verschiedensten Alias-Namen oder auch unter Klarnamen solche Storys verbreitet hatte. Lucchesi meinte dies alles wohl ernst (2), aber die Herausgeber lachten sich schlapp darüber und fütterten ihr Publikum auf der Suche nach immer neuen fantastischen Storys ab. Sie verstanden es, den Eindruck zu erwecken als kämen diese Geschichten aus verborgenen, authentischen "Insider-Quellen" - und genau dies war der Trick um die Leser darauf abfahren zu lassen. Barker sah die Erfolgsstory so: "Lass die Leute glauben, führe sie in ihren Vorstellungen, lass sie sich wundern, unterhalte sie, gib ihnen Fantasie, Spass und Spiele." Als Gray Barker z.B. 1962 das Buch ?Flying Saucers and the Three Men? als Neuauflage von Al Benders sensationellem ?They Knew Too Much?-MIB-Buch herausbrachte, war dies nicht nur eine Neuauflage im klassischen Sinne, sondern sogar eine neue Version - die Barker selbst verfasste. Dieses Werk hatte mit Bender´s Original von 1953 nicht mehr viel zu tun. Und Barker hatte einen neuen Dreh gefunden, um den alten Schinken für ein neues Publikum noch interessanter zu machen. Barker erfand zudem ein Team von "three beautiful women dressed in tight white uniforms" und aus Bender´s Gruselgeschichte wurde schnell Soft-Porno-SF.

 

(1) = Um ihn herum gibt es das so genannte "Bender Mystery". Wie Sie vielleicht wissen, gründete Bender das International Flying Saucer Bureau (IFSB) in seiner Wohnung in Bridgeport, Connecticut. Er war einer der ersten Hobby-UFOlogen, der 1952 seine Organisation aufzog. Er tat dies zusammen mit Gray Barker, August Roberts, Meade Layne, Max Miller, Elliott Rockmore, George Fawcett und Coral Lorenzen und gab eine der ersten UFO-Zeitschriften namens Space Review heraus. Er lebte im Obergeschoß eines dreistöckigen Hauses mit seinem Stiefvater zusammen. Ein Großteil seiner Räumlichkeiten hatte er zu einer "Kammer des Horrors" umgebaut. An den Wänden hingen Gemälde von Frankenstein, Dracula und dem Wolfsmenschen, von der Decke hingen Totenköpfe und künstliche Fledermäuse, Spinnen, Schlangen und Ratten lagen auf den Tischen und Schränken. Albert Bender´s Beschäftigung war bis dahin gewesen sich Horror-Filme anzuschauen und SF-Geschichten zu lesen, sich mit dem Okkultismus und Schwarzer Magie zu beschäftigen. Seltsame Geschehnisse wie Poltergeister etc gehörten zu seinem Alltag. Genauso wie telepathische Botschaften, die er in seinem Kopf empfing. Und irgendwie gründete er dann als die Zeit reif war einen der ersten Fliegenden Untertassen-Fanklubs, eben das International Flying Saucer Bureau. Damals war die Untertassenologie eine gespenstische Angelegenheit gewesen und weit davon entfernt soetwas wie Feld-Forschung zu betreiben, kein Wunder wenn zunächst SF-Fans von dem neuen Thema magisch angelockt wurden. Für sie waren es die "real-life counterparts" zu den imaginären Raumschiffen, die sie aus den Amazing Stories- und Astounding Science Fiction-Heften kannten (so Jerome Clark in seinem Vortrag "Men In Black" während des First International UFO Congress 1977 in Chicago). Aus heutiger Sicht waren die Veröffentlichungen des IFSB auf billigem Groschenroman-Niveau angesiedelt, aber sie reizten die Menschen, weil die dort vorgebrachten Fantasien für Inspiration sorgten. Das IFSB wuchs rapide an, die Organisation wuchs weiter und weiter, verlor dabei immer mehr ihren jugendlichen Charme, weil immer mehr Leute ernsthafte Untersuchungen forderten. Erfolg war ihr beschienen weil das Thema zog. Bender gefiel dies immer weniger, er spann sich lieber weiter utopische Geschichten zusammen. Die MIBs, die er erfunden hatte, waren für ihn "paranormale Eindringlinge", die ihn angeblich in einem Raumschiff entführten und zum Südpol flogen. Dort sprach er mit den Okkupanten der Fliegenden Untertassen und er stellte sie sich als groteske Monster vor, die Mineralien aus unseren Ozeanen entnahmen um sie zu ihrem Heimatplaneten namens "Kazik" zu bringen. Die drei Männer in Schwarz, die ihn angeblich heimsuchten, besassen ganz besondere Augen: Sie glühten wie zwei Glühlampen - womit das sagenhafte Flatwoods-Monster aus West Virginia bereits seinen Vorläufer hatte. Damit er sie nicht verraten könne nahmen sie ihn bis zu ihrem endgültigen Rückflug 1960 in den geistigen Griff. Immer wenn er versuchte diese geistigen, paranormal auferlegten Fesseln zu durchbrechen bekam er heftige Migräne-Anfälle.

 

(2) = So behauptete er u.a. aufgrund von Amateurfunkkontakten mit Ausserirdischen nächtlings in eine nebelverhangene Gegend am Hackensack River von New Jersey gelockt worden zu sein, wo schließlich eine Fliegende Untertasse mitten auf der Strasse landete und er irgendwie telepathisch dazu verführt wurde an Bord zu gehen. Was dort geschah, wusste er nimmer, aber 12 Minuten später stand er wieder nebem seinem Automobil. Mit einer "Entführung" brachte man dies damals aber noch nicht in Verbindung.

Das Vorausgehende ist nur ein kleines Beispiel von der Art "of wacky things" die im Saucerdom in diesen frühen Jahren liefen und als Spiritisten, Okkultisten, New Age-Jünger und Esoteriker das Feld für sich in Beschlag nahmen, weil die "Fliegenden Teller" ihnen einen neuen Sinn gaben und eine spirituelle Revolution boten. Und genauso wirkt dieser Dreh noch heutzutage bestens in der Ufo(o)logie. Bereits Mitte der 50er Jahre erkannten Moseley und Barker (andere wohl ebenso, doch sie gehörten dann lieber zur "Schweigegruppe" und taten ganz ernsthaft um das Geschäft am Leben zu halten), dass dies alles nur laufen kann, "weil die Gläubigen ein bemerkenswertes Bündel von Charaktern darstellen: viele sind sehr leichtgläubig, leichte Ziele für Scherze und Schwindel sowie höchst.verdächtigen aufgekochten Theorien und abgedrehten Geschichten über Verschwörungen, dem Cover-Up und damit verbundenen finsteren Storys". Dem gilt auch schier 50 Jahre später nichts weiter hinzufügen. Aber so konnte das oben ausgeführte Geschehen prima laufen. Und aus ihm entwuchs der MIB-Mythos.

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Im Juli 1957 entband das Luftverteidigungs-Kommando die 4602d ihres UFO-Jobs und bestellte die 1006th Air Intelligence Service Squadron (AISS) zur weiteren Diensten der UFO-Untersuchungen. Im Februar 1958 gab es eine neue Fassung der AFR 200-2, in welcher hauptsächlich die neue UFO-Melde-Prozedur im Militär definiert wurde. Offenbar hatte es immer noch, und dies nach zehn Jahren Verwicklung im Thema, einige ernsthafte Schwierigkeiten mit dem System. Es wurde nun extra in der neuen Anweisung aufgefordert, das jeder Kommandant einer Air Force-Basis dafür zu sorgen hat, dass die ersten Untersuchungen zu regional aufgekommenen UFO-Meldungen von dort aus durchzuführen sind und dann das ATIC zu unterrichten sei, welches daraufhin entscheidet, wie weiter verfahren werden soll. Diese weitergehenden Untersuchungen sollten dann vom Personal der 1006th AISS durchgeführt werden. Hörte sich gut an, aber in Wirklichkeit gab es gleich wieder Folgeprobleme, da das Budget der 1006th zusammengestrichen wurde und so nur die allernotwendigsten Anstrengungen durchgeführt werden konnten. Schließlich konnten nur der ATIC-Kommandant selbst oder der Geheimdienst-Direktor der Luftwaffe in Washington, DC die 1006th in Gang setzen, wenn sie es also für notwendig hielten. Die 1006th steht bis Juli 1959 dem UFO-Programm zur Seite und wurde dann von der 1127th Field Activities Group von Fort Belvoir, Virginia, ersetzt. Diese Gruppe führte aber auch nur ein paar Untersuchungen durch, aus den selben Gründen. Das Problem ist sicherlich zudem bei all diesen wechselnden Einheiten gewesen, das sich da niemand ins Thema einarbeiten konnte, um die diversen Problemstellungen kennenzulernen. Den UFO-Meldungen als solches waren diese Pentagon-Kapriolen egal, 1957 gab es nämlichen wieder einen Höhepunkt an UFO-Berichten (mehr als 1000). Niemand wird so gutgläubig sein und annehmen, das bei solchen Fallzahlen wirklich jemand umfassende Nachforschungen anstellen konnte.

 

1961 dann wurde der ATIC Teil der Air Force Foreign Technolgy Division beim Air Force Systems Command. Mit dieser Umstellung versuchte der ATIC die UFOs wieder loszuwerden und frage andere Behörden wie die NASA oder die National Science Foundation, ob sie den Job übernehmen wollten. Doch niemand wollte mit dem "public relations nightmare" etwas zu tun haben. Zu diesem Zeitpunkt bereits war Blue Book aber mehr schon zu einem UFO-Archiv und UFO-Berichte-Endlager verkommen, welches gelegentlich mal UFO-Meldungen tatsächlich untersuchte, es fehlte weiterhin einfach an den wirtschaftlichen Mitteln. Friend wurde inzwischen Lt.Col. und übergab 1963 den Job an Major Hector Quintanilla, der der letzte Chef von Blue Book sein sollte. Auch er war ein Karriere-Offizier gewesen, der sich persönlich nicht für UFOs interessierte und die Sache mehr als eine PR-Affäre hinnahm und erst mit der Zeit sich eher engagierte, aber genug Schwierigkeiten erfuhr um sich dann doch nicht so voll zu konzentrieren. Aufgerüttelt wurde er jedoch 1965, als eine weitere große UFO-Welle heranrauschte, es gab geradezu eine dauerhafte Flut von Meldungen. Das war niemanden recht, da man sich insgeheim schon Chancen ausrechnete, die UFOs vom Hals zu bekommen und sich gemächlich aus dem Geschäft zurückzuziehen. Dem Pentagon war das Vietnam-Problem weitaus wichtiger als alles andere, ganz zu schweigen von den Untertassen. Hinzu kamen die Probleme mit der Bürgerrechtsbewegung und die Mysterien des Universums traten mehr und mehr in den Hintergrund. Die ganz westliche Welt erfuhr gerade eine Ära der Desillusionierung aufgrund der Bevölkerungsexplosion in der Dritten Welt, der globalen Umweltverschmutzung und weltweitem Hunger.

 

Das Air Technical Intelligence Center

 

Viele Menschen kennen nicht das ATIC. Ruppelt: "Das ATIC war einmal Teil des Air Material Command, aber Mitte 1952 gab es eine Veränderung und seither ist das ATIC die Feld-Aktivität des Directorate of Intelligence, Headquarters Air Force. Unser Chef, Brigadier General Garland, ist direkt Major General Samford, Nachrichtendienst-Direktor beim Hauptquartier der USAF, verantwortlich. Die Hauptarbeit des ATIC ist es nicht, ´Fliegende Untertassen´-Berichte zu untersuchen, sondern dient hauptsächlich der Verhütung vor technischen Überraschungen durch ein ausländisches Land. Dies bedeutet, dass wir an allen feindlichen Flugzeugen, Raketen und jeglicher Ausrüstung, die damit in Verbindung steht Interesse haben und sie beim ATIC studieren wollen."

 

Von 1947 bis August 1949 studierte die USAF 375 Vorfallsberichte und folgerte, dass alle Sichtungen auf folgende Ursachen zurückgingen:

 

+ Massen-Hysterie oder Kriegsnerven

+ Schwindel oder Personen, die nach Öffentlichkeit suchen

+ Psychopathologische Personen

+ Missinterpretation bekannter Objekte

 

Bis 1952 jedoch änderte sich die Einstellung. "Es ist nun zu folgern, dass die Majorität der Berichte nicht aufgrund einer Hysterie, Kriegs-Nerven, Schwindel, Öffentlichkeitssucher, psychopathologische Personen etc zustandekommt, sondern die Berichte von Personen stammen, die definitiv etwas gesehen haben, welches sie sich selbst nicht erklären konnten und dies daher sehr ehrlich der Luftwaffe weitermeldeten", bekannte Ruppelt in seinem Briefing für das ADC, womit er jedoch den entscheidenden Punkt nicht zurücknimmt, dass dennoch die Majorität der Meldungen auf die Misinterpretation bekannter Objekte zurückgeht! + Massen-Hysterie oder Kriegsnerven + Schwindel oder Personen, die nach Öffentlichkeit suchen + Psychopathologische Personen tauchen also in Zusammenhang mit einer Minorität der Berichte auf, die mit dem Begriff Fliegende Untertassen gebrandmarkt sind!

 

Natürlich setzte sich das ATIC für ihr UFO-Projekt mit der Frage nach dem Raumflug auseinander, aber "dafür gibt es keinen Beweis, was ich nochmals betonen möchte und ich wiederhole das Wort ´Nein´ diesbezüglich. Wir haben für UFOs keinerlei Beweis, dass diese irgendetwas mit außerirdischem Raumflug zu tun haben. Wir haben die Folgerung gezogen, dass diese berichteten Objekte keine direkte Bedrohung für die Vereinigten Staaten sind, dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen haben wir niemals irgendwelche Hardware aufgegriffen, womit wir irgendwelche Stücke, Teile oder ganze UFOs von unbekannten Material oder Herkunft meinen." Zum anderen erhielt die USAF viel Zeugs, was man ihr als UFO-material anbot, welches sich schließlich aber als etwas gänzlich anderes herausstellte und sicher nichts mit dem UFO-Phänomen als solches zu tun hatte. Auch der vermeintliche Fotobeweis wurde hier zurückgewiesen: "Einzelfotos sind sehr leicht zu fälschen, ohne das man die Negative dabei manipulieren muß. Andererseits besitzen wir einige Bilder, die wir nicht leicht erklären können, da wir darauf nur Lichtflecken sehen und diese können auf unterschiedlichste Herkunft zurückgehen." Erstaunt werden Sie damit feststellen, dass dies genau auch der Stand der Dinge heutzutage ist. Es hat neben neuen phantastischen Behauptungen zu Einzelfacetten des UFO-Phänomens eigentlich keine neue Erkenntnisentwicklung und auch Fortentwicklung des Phänomens gegeben. Was kann und muß man daraus folgern? Diese Frage stellen wir nun Ihnen, geben also den ´Schwarzen Peter´ an Sie als Leser und UFO-Fan weiter.

 

Statistische Studien. Das ATIC führte eine statistische Studie der gesammelten Daten durch, fand darin aber keinerlei Muster für die Sichtungen! Bis 22.Dezember 1952 analysierte man 1021 Berichte, welche dem ATIC via militärischer Kanäle zugingen und nicht die Darstellungen von Zivilisten enthielten. Aber auch diese speziellen Zeugen meldeten hauptsächlich Ballone, Flugzeuge, astronomische Körper, Enten im Flug über Drive-in-Kinos, Scheinwerfer an Wolken und Schwindel als UFO-Manifestationen weiter. 22,72 % dieser Meldungen enthielten ungenügende Daten zur Bewertung. Kein Wunder also, wenn 20.1 % der Fälle unerklärt blieben. Was heißt nun "unerklärt"? Es handelt sich für das ATIC hierbei um Berichte, bei denen es von seitens des ATIC keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Beobachter gibt. Wenn der Bericht eine relativ gute Anzahl von Daten enthält, lassen sich diese gegenprüfen und wenn man jetzt kein bekanntes Objekt oder Phänomen einbringen kann, wird die Sichtung als unbekannt eingestuft. Ruppelt: "Es mag sehr gut sein, dass wenn wir mehr Daten für diese Sichtungen hätten, sie recht leicht erklärbar sein mögen." Bereits früher wurde der Datenmangel kritisiert!

 

Feststellungen. "Auch wenn vielerlei Erklärungsmodelle in der wissenschaftlichen Welt angeboten werden (Fata Morgana, Nebensonnen, Eiswolken), so sind diese Erklärungen für zwar einige UFO-Fälle zutreffend, aber sie bleiben in der Minorität", weist der ATIC-Report aus und schickt damit populäre Schaubilder nach Hause.

 

Zerplatzende Pläne. Die USAF wollte 100 Videokameras mit speziellen Lichtbrechungsfiltern ausgerüstet an Örtlichkeiten aufstellen, die gewiße Konzentrationen von UFO-Berichten mit sich brachten. Man erhoffte sich Spektralanalysen von UFOs durchführen zu können. Diese Videokameras sollten in Kontrolltürmen und bei einigen ausgesuchten Radarinstallationen innerhalb der USA aufgebaut werden, "aber wir bekamen Probleme mit den Filtern und bliesen die Sache ab." Inzwischen erwartete man auch keine besonderen neuen Erkenntnisse mit diesen Geräten, da es sich hierbei auch keineswegs um hoch-entwickelte wissenschaftliche Ausrüstung handelte. Die Möglichkeiten einer empfindlichen Gerätschaft zur Aussetzung an Orten, wo verstärkt UFOs auftauchten, wurden beim ATIC in allen Details diskutiert, "aber die Kosten für ein solches Programm würden im krassen Widerspruch zu den zu erwartenden Resultaten stehen."

 

Beispiele für die Fallbearbeitung durch den ATIC

 

In der Nacht des 13.Mai 1952 machten vier Amateur-Astronomen gegen 22 h Beobachtungen durch ihr kleines Teleskop auf einem College-Campus. Plötzlich bemerkten sie vier ovalförmige Objekte in einer diamantförmigen Formation. Die Objekte erschienen direkt über ihnen und verschwanden nach 3 Sekunden über dem Horizont. Diese Objekte oder Lichter waren von rötlich-brauner Färbung und jeweils von der Größe eines halben Dollars bei ausgestrecktem Arm. ATIC stufte den Fall bei den Unbekannten ein, wenn es sich hierbei durchaus um Enten oder Gänse im Flug handeln könnte, die Licht an ihren Bäuchen reflektierten. Nur weil die Beobachter betonten, dass sie ihr Teleskop in einem völlig lichtleeren Gebiet aufbauten, wurde diese denkbare Lösung nicht einbezogen.

 

Eine weitere interessante Sichtung geschah im Juli 1952 an der Patrick AFB. Sieben Leute, alles Luftwaffen-Personal, beobachteten für 15 Sekunden fünf verschiedene Überflüge nahe ihrer Basis. Das erste Licht schwebte in Westen, drei Lichter zogen rasch über die Basis von West nach Ost dahin und das fünfte Licht kam aus Westen über die Basis herbei, drehte wieder um und zog nach Westen ab. Jedes Einzellicht war viel heller als ein Stern und war bernstein-rot gefärbt, gab keinerlei Geräusch ab. Zum Sichtungszeitpunkt befand sich kein Flugzeug in diesem Gebiet. Ein kurz vor der Sichtung gestarteter Ballon mag für das schwebende Licht verantwortlich sein. Es ist möglich, dass die drei sich schnell bewegenden Lichter Meteore waren, auch wenn drei Meteordurchgänge nur jeweils Sekunden voneinander entfernt und die gleiche Bahn ziehend, recht zweifelhaft sind. Das fünfte Licht kann wegen seiner 180°-Drehung kein Meteor gewesen sein.

 

Am 14.Juli 1952, um 20:12 h EST, beobachteten zwei Pan American-Piloten nahe Norfolk, Virginia, acht Objekte über der Chesapeake Bay nahe Old Point Comfort, Virginia. Ihre DC-4 befand sich in knapp 3.000 m Höhe. Als die Maschine sich 20 bis 25 Meilen NO vom Norfolk-Beam befand, sahen die Flieger sechs Objekte hintereinander unterhalb auf die DC-4 zukommen. Als diese Objekte dann recht nahe und leicht versetzt neben der Maschine auftauchten, schienen sie in Richtung 270° "davonzurollen", woraufhin sie bald von zwei anderen Objekten besucht und begleitet wurden. Als man die Objekte zunächst in der Ferne sah, schienen sie obenauf zu glühen, dies in einem intensiven bernstein-rötlichen Licht, weitaus brillanter ter als die Lichter der Stadt unten am Boden. Das Licht der Objekte erinnerte an glühende, heißrote Kohle. Sie waren eindeutig rund. Als sie die DC-4 erreichten, schienen sie zu beschleunigen und dann die Richtung zu wechseln. Während ihrer Annäherung hielten sie ihre Formation bei, aber plötzlich schien es so, als wollten sie ihre Führungsmaschine überholen. Während dieser Beschleunigungsphase schwächte sich ihr Licht ab. Kurz darauf waren sie alle vergangen. Doch sie erschienen noch einmal brillant aufleuchtend und stiegen auf, dann ging Licht für Licht aus und alles war vorbei. Sie waren lange genug in Sicht, sodass der Pilot seinen Sitz nach der ersten Wahrnehmung verlassen, das Cockpit durchschreiten und sie von einem anderen Fenster aus weiterbeobachten konnte, insgesamt wohl um die 10 bis 20 Sekunden. Der einzige Hinweis auf eine mögliche Identifikation der Objekte ergab sich aus einem Bericht der Langley AFB, Va., wonach zu dieser Zeit fünf Jetflugzeuge in dem Gebiet unterwegs waren. (Anmerkung: Der Vorfall passierte 10 Meilen NO der Langley AFB.) Bemühungen mehr Daten über das Manöver der Jets zu erlangen, erwiesen sich als unfruchtbar. Da Flugzeuge in dem Gebiet unterwegs waren, ist es möglich, dass diese fehlgedeutet wurden. Die UFO-Formation erinnert an die Formation "Rattenrennen", aber es ist zweifelhaft, dass ein solches Manöver unterhalb von 3.000 m in der Nacht durchgeführt wird, andererseits muß es auch einen Grund haben, warum keine zusätzlichen Daten über die Jets uns ihre Manöver gab. Aus diesem Grunde wurde die Sichtung der zwei Pan American-Piloten als "möglicherweise Flugzeuge" klassifiziert.

 

So erklärt das ATIC: "Wir geben zu, nicht jeden Bericht erklären zu können, aber wir gehen davon aus, genug über die Unbekannten zu wissen, um sagen zu können, dass es ihnen nicht obliegt, ungewöhnliche Spekulationen freizusetzen." Dennoch wird das Projekt fortgesetzt, "da man niemals wissen kann, was in der Zukunft alles noch passieren wird". Es gilt jedoch alles zu unternehmen, "unsere Kommunikations-Kanäle nicht mit wertlosen Berichten zu verstopfen". Hier schließt sich wieder die Kette um den Hals des CIA für sein UFO-Interesse.

 

Captain Edward J.Ruppelt schrieb für die August 1952-Ausgabe des ´Air Intelligence Digest´ einen UFO-spezifischen Artikel, welchen Brad Steiger ab S.407 einbringt. Zunächst erklärte er, dass der USAF-Geheimdienst keinerlei Hinweis darauf gefunden hatte, dass irgendeine ausländische Nation mit einer Geheimwaffe hinter den Fliegenden Untertasse stünde, aber auch keine Raumschiffe ferner Planeten! Aber er gestand auch zu, dass dies vielleicht in Zukunft der Fall sein könnte. Beim ATIC habe man in Erwägung gezogen, dass die UFOs eine sowjetische Propaganda-Waffe sein könnten: zum einen gefälschte Meldungen und zum anderen geschickt ausgenutzte Naturphänomene um eine Massenhysterie zu erzeugen. Nach den 1946er Ereignissen über Skandinavien wären die aktuellen US-Observationen die logische Fortentwicklung hierzu. Aber da man niemals einen konkreten Hinweis oder Beweis erbringen konnte, verwarf man dies bereits recht bald. Die USAF untersuche derzeit die UFO-Berichte nurmehr deswegen, um genug Informationen zu erhalten, damit man auch jene Fälle noch aufklären könne, die derzeiten als Unerklärt abgelegt seien.

 

Ruppelt ging auf das Drama im Themenbereich der UFOs ein. Seit Jahren fesselten sie Amerika im Atomzeitalter, wo es eine Faszination am Gespenstischen und Unbekannten gäbe, da die Erfindungen des Menschen derzeit selbst ans Unglaubliche grenzten. Die öffentliche Presse vitalisierte und förderte das UFO-Interesse alleine schon dadurch, dass selbst der winzigste Aspekt aufgeblasen wurde, um die Story am Leben zu erhalten. Der ATIC weigerte sich jedoch nicht, sich auch der Raumschiffs-Frage zuzuwenden. Dies ist auch natürlich, da die Idee des Raumflugs in diesen Zeiten schon jenseits der phantastischen Themen gehörte. In den Studien der USAF zum UFO-Thema gehörten Raumschiffe von fernen Planeten zu einer ernsthaften Betrachtung des Gegenstandes. Das Raumschiffe entweder vom Mars oder der Venus kommen könnten wurde zunächst hypothetisch kaum in Frage gestellt, wenn auch die anderen Planeten unseres Sonnensystems als Lebensträger ausgeschloßen wurden. J.E.Lipp von der Rand Corporation hatte sich mit dieser Frage ausführlich auseinandergesetzt, wie wir inzwischen wissen. Lipp ging sogar davon aus, das irgendwo im Kosmos hochentwickelte Wesen Methoden des Raumflugs entwickelten, die wir heute nur als phantastisch betrachten würden. Aufgrund der gewaltigen Entfernungen im All und der abseits gelegenen Position unseres Solarsystems hätten diese Fremden uns bisher noch nicht erreicht und die Chancen ständen hierfür auch schlecht. Auch wenn es UFO-Berichte bis zurück zu Zeiten des Alten Testaments gäbe, kämen diese für die ETH-Lösung kaum in Frage. Wie auch immer, hinsichtlich UFOs wisse man inzwischen, dass die Zeugen zutiefst bewegt und erschrocken sind über das was sie sahen - "oder, denken gesehen zu haben".

Quelle: CENAP-Archiv

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2.01.2008

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Januar-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

In den Tagesneuigkeiten des ´Badener Tageblatt´ vom 13.Januar 1948 fand sich dies: >New York. "Fliegende Untertassen" sind erneut am Himmel der Vereinigten Staaten aufgetaucht. Nach den Erklärungen eines Obersten, der zum "Abfangen" eines dieser geheimnisvollen Körper drei Flugzeuge starten ließ, flogen die "Untertassen" in ungefähr 7000 Meter Höhe mit einer Geschwindigkeit von etwa 300 Stundenkilometern. Eine der Erkundungsmaschinen explodierte, ohne dass sie mit der "Untertasse" in berührung kam.< [Dies ist eine überdramatische Erstdarstellung des Fall Thomas Mantell.]

 

"Ich sah einen ´Fliegenden Teller´" meldete am 12.Februar 1953 die ´Neue Zürcher Zeitung´: >Sonntag, den 25.Januar 1953, 13:20 h, befand ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf dem oberen Sesseli-Skilift, der auf einen etwa 3.000 Meter hohen Nebengipfel des Mt.Baldy führt. Mt.Baldy liegt etwa 80 Kilometer von Los Angeles entfernt und gehört zu einem Gebirgszug, der kranzartig am Rande des Mojave Desert liegt. Als ich mich der oberen Station des Skilifts näherte, gewann ich einen guten Blick in die Wüstenebene im Nordosten. Zu dieser Jahreszeit erscheinen, nach den Winterregen, ausgedehnte Flächen dunkelgrünen Gestrüpps. Auf dunkelgrünem Hintergrund saß ein offenbar ungeheuer großes, metallisch in der Sonne blitzendes Ellipsoid vollkommen bewegungslos. Das Ding verharrte eine gute Minute, leuchtend in der Sonne. Unterdessen langte ich am oberen Ende des Skilifts an und machte nach der Abfahrt den Angestellten des Skilifts auf die Silberellipse aufmerksam. Nun begann das Ding rhythmisch in der Sonne zu blinken, sehr langsam zuerst, vergleichbar einer rotierenden Münze kurz vor dem Umfallen. Das Tempo des eigenartigen Flatters an Ort steigerte sich, und gleichzeitg begann sich das Ding zu bewegen, blinkte noch zweimal in der Sonne und verschwand rasch nach Osten im Dunst. Später berichteten andere Skifahrer von einem ähnlichen Ding am Tage vorher. "Fliegende Teller?" P.L.T.<

 

"Kreisrund, hell und silberschimmernd: Allnächtlich starten Fliegende Untertassen", so ein großflächiger Bericht in der Ausgabe vom 28.Januar 1958 der ´Kasseler Zeitung´ aus der Kolumne "Wissenschaft und Technik": >Bevor sich der Mann schlafen legte, blickte er noch einmal zum Fenster hinaus. Als er zum wolkenbedeckten Nachthimmel aufschaute, stockte ihm der Atem: Eine Fliegende Untertasse! Nie hatte er daran geglaubt. Aber nun sah er sie mit eigenen Augen. Kreisrund, hell, silberschimmernd am samtenen Himmel, ein Licht blinkte, und dann war sie verschwunden. Die Wolken hatten sie aufgesogen. Der Mann rief die Polizei an. "Sie werden einen Wetterballon gesehen haben!" beruhigten ihn die Polizisten. Doch der Mann glaubte ihnen nicht. Wer läßt denn schon nachts Wetterballone steigen? Und er hat doch einen Lichtschein gesehen! Und eine kreisrunde Scheibe. Und das plötzliche Verschwinden! Aber es war ein Wetterballon! Ein Ballon, der genau um 0 h auf einer Höhe am Rande Stuttgarts gestartet war. Das ist nichts weiter, als ein technischer, nüchterner Vorgang. Der Mensch schickt einen Boten in den Himmel! Jede Nacht um null Uhr und jeden Tag um 6, 12 und 18 h in Stuttgart, München, Emden, in Schleswig, in Hannover und in Berlin. Aber auch in China und Brasilien, in Südafrika und Australien, in Sowjetrußland und in Kanada - überall in der Welt steigen in regelmäßigem Turnus die Ballone in den Himmel. Immer wieder dasselbe Bild: Ein kugelrunder Ballon von 2 Meter Durchmesser, gefüllt mit 6 Kubikmeter Wasserstoffgas. Darunter ein mit Silberpapier bespanntes, fallschirmartiges Holzgestell. Und daran wieder hängt mit einer langen Antenne ein Kästchen aus Aluminiumblech - die Sonde. An der Sonde glimmt ein kleines, batteriegespeistes Lämpchen. "Acht! Null Uhr!" Da läßt der Meteorologe den Ballon los. Lautlos steigt die weiße Gummikugel in den Nachthimmel. Schnell und schweigend. "Etwas höher! - Noch etwas höher! - Gut so!" ruft der Meteorologe und hinter ihm heben sich zwei große Reflektoren eines Radargerätes. "Ballon aufgefaßt!" In der kleinen Hütte, auf deren Dach sich die Radarantennen drehen, sitzen zwei Radarfunker und stellten ihre Reflektoren auf die glimmende Lampe des aufsteigenden Ballons ein. Nun zittert auf ihren Bildschirmen eine grüne Linie, die sich immer wieder an einer Stelle auszackt: Das ist das Silberpapier des unter dem Ballon hängenden Holzgestells. Es reflektiert die Radarstrahlen. Um 6 und 18 h wird lediglich diese Radarbeobachtung der Windrichtung- und geschwindigkeit -ohne Sonde- durchgeführt. Schon längst ist der Ballon, ist auch das glühende Lämpchen nicht mehr zu sehen. Doch auf dem Radarschirm läßt sich der Ballon erkennen. genau verfolgen die Männer in der Station die Högenfahrt des von ihnen ausgesandten Boten, der in jeder Minute 350 Meter den Sternen entgegensteigt. Unabläßig sprechen die Radarfunker Zahlen in ihr Mikrophon, immer mehr neigen sich die Antennen und zeigen fast senkrecht nach oben. Über eine Stunde lang steigt der Ballon, stärker wird der Druck auf der Ballonhülle, immer mehr bläht er sich auf, je dünner die Luft da oben wird. Nach einer Stunde hat er bereits einen Durchmesser von fast 20 Metern. Er befindet sich jetzt 25.000 Meter über der Erde.

 

Drinnen, im hellen Arbeitsraum der Stuttgarter aerologischen Station, tütet und piept es in hohen Tönen aus zwei Lautsprechern. Zwei Meteorologen haben sich Kopfhörer über die Ohren geschoben und halten je einen Bleistift in der rechten und der linken Hand. Damit zeichnen sie Punkte auf Millimeterpapier: Sie hören auf die Stimme der Sonde! Denn diese kleine, nur zigarrenkistengroße Sonde, die mit dem Ballon in die Stratosphäre klettert, enthält ein kleines Wunderwerk: Ein blondes Frauenhaar - das sich je nach Luftfeuchte zusammenzieht oder ausdehnt und diese winzige Bewegung auf ein sinnreiches Zeigerwerk überträgt, ein Bi-Metall, das die Temperatur genau mißt und eine Druckdose, die auf die kleinste Luftschwankung reagiert. Alle diese Messungen werden durch Zeiger auf eine Walze übertragen, die bis auf bestimmte Felder elektrisch isoliert ist. Gerät ein Zeiger auf eine nicht isolierte Stelle der Walze, entsteht ein Kontakt, der von einem winzigen Sender in Morsezeichen umgewandelt zurück zur Erde gestrahlt wird. 50 bis 60 Zeichen in der Minute tüten aus den Lautsprechern. Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchte. Durch die Radarmessung wird außerdem noch die Windgeschwindigkeit in jeder Höhe bis auf mindestens 18.000 Meter in der Stunde genau bekannt. Der ganze Erdball ist mit einem dichten Netz von aerologischen Stationen überzogen, die international zusammenarbeiten. Auch die Stationen des Ostblocks tauschen ihre Beobachtungen mit den westlichen Wetterfröschen aus. Vor allem ergeben sich so für die Fliegerei die wichtigsten Unterlagen zur Flugvorbereitung.<

 

+ Obiger Wissenschafts- und Technik-Beitrag zeigte zwar schön auf, was man sich unter einem Wetterballon vorzustellen hat, es wurde sogar ein Foto vom Aufstieg eines solchen Wetterballons (inklusive Radar-Reflektor) abgedruckt, aber wie nun der "UFO-Effekt" zustandekam (und darum sollte es schließlich gehen) wurde nicht erklärt! Bemerkenswert ist jedoch das zu Anfang eingebrachte Fallbeispiel des ungläubigen Betrachters, der die richtige Lösung zurückweist, nur weil er nicht weiß wie ein Ballon in der gegebenen Beobachtungssituation ausschaut. Dies ist ein durchgehend wichtiger Faktor, der das UFO-Phantom bis in die heutige Zeit hinein begleitet - genauso wie die unzureichend eingebrachten Erklärungen (auch wenn sie stimmen sollten, was auch nicht grundsätzlich der Fall ist).

 

"Sind Menschen die ´Dummen´ des Universums?" fragte Alton Blakeslee in einem Bericht für die ´Frankfurter Rundschau´ vom 3.Januar 1968:

 

>Irgendwo auf einem Planeten in den ungeheuren Weiten des Universums bemüht sich nach Ansicht vieler Wissenschaftler möglicherweise eine hochentwickelte Zivilisation seit vielen Jahrzehnten fruchtlos, der Erdbevölkerung auf dem Funkweg Kunde von ihrer Existenz zu geben. Vor der Konferenz der amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft in New York meinte der Astronom Carl Sagan von der Harvard-Universität am Wochenende, wenn solche Kontaktversuche tatsächlich unternommen würden, bedienten sich die extraterrestrischen Zivilisationen wahrscheinlich eines sehr einfachen Kodes, den "jeder Dussel" verstehen müsse. "Die fremden Lebewesen würden erkennen, daß wir verhältnismäßig dumm sind und erst am Anfang ihres eigenen gewaltigen technischen Wissens stehen", sagte Sagan. "Wenn wir mit den Eingeborenen einer kleinen Pazifikinsel in Verbindung treten wollten, würden wir ihnen ja auch kein Telegramm schicken." Die von der menschheit immer wieder erregt erörterte Möglichkeit, daß außer der Erde noch zahlreiche andere Himmelskörper im Kosmos intelligentes Leben beherbergen, stand im Mittelpunkt der Schlußsitzung der New Yorker Konferenz. nach Angaben von Everett Hafner von der Universität Rochester gilt es als nicht ausgeschlossen, daß unter jeweils huntertausend Sternen einer einen Planeten hat, auf dem sich intelligentes Leben entwickelt hat. Allein unser Milchstraßensystem aber setzt sich aus hundert Milliarden Sternen zusammen. Und die verschiedenen galaktischen Systeme im gesamten Weltall zählen ebenfalls nach Milliarden.

 

Die nächsten Planeten, auf denen vielleicht intelligente Lebewesen wohnen, werden freilich von den Wissenschaftlern bereits in beträchtlichen Entfernungen vermutet, die nicht mehr nach Kilometern, sondern nach ...zig Hunderten und Millionen oder mehr Lichtjahren gemessen werden. Ein Lichtjahr ist die Entfernung, die der mit 300.000 Sekundenkilometern "reisende" Lichtstrahl in einem Jahr zurücklegt. Wenn eine hochentwickelte Zivilisation, die auf einem 40 Lichtjahre entfernten Himmelskörper beheimatet ist, der Menschheit über Funk ihren Gruß entbieten wollte, benötigte ihr "Blitzgespräch" immerhin 40 Jahre bis es auf der Erde ankäme. Und die Antwort der Menschheit brauchte, vorausgesetzt daß sie "postwendend" abgeschickt würde, weitere 40 Jahre in umgekehrter Richtung. Theoretisch aber ist es durchaus denkbar, daß sogar ein Planet in 300.000 Lichtjahren Entfernung versucht, Kontakt mit der Erde herzustellen... Hafner erläuterte auch die "narrensicheren Methoden", die fortgeschrittene außerirdische Lebewesen für die Kontaktsuche mit der technisch "zurückgebliebenen" Erde verwenden könnten. Sie könnten natürliche Funkwellen von Wasserstoff- oder Hydroxylmolekülen so modulieren, daß das Schema irdischen Beobachtern auffallen müßte. Sie könnten ferner einen Kode wählen, der sich auf ausgesprochen physikalische Gesetze bezöge und von irdischen Wissenschaftlern entschlüsselt werden könnte. Die Existenz der Menschheit mag außerirdischen Zivilisationen inzwischen durch die zahllosen Funkwellen bekanntgeworden sein, die seit der Entwicklung der drahtlosen Telegraphie durch Marconi im Jahr 1895 in zunehmendem Maße den Erdball umrasen und auch in das Weltall hinausdringen. Dr.Sagan weist aber in diesem Zusammenhang darauf hin, daß es möglich geworden sei, Delphinen etwa 50 Wörter Englisch beizubringen, wohingegen bislang niemand auch nur ein "Wort" Delphin-Sprache verstehen könne. "Vielleicht läßt das die relative Intelligenz der beiden Arten erkennen", meinte der Forscher sarkastisch.<

"Sowjetastronom sprach in München" meldete die ´Süddeutsche Zeitung´ vom 26.Januar 1968: >An "Fliegende Untertassen" glaubt er nicht. Dr.Dimitriy Martynow, Professor an der Lomonossow-Universität in Moskau und Direktor des staatlichen astronomischen Sternberg-Instituts, der such aus Anlaß der Ausstellung sowjetischer Bilder in München aufhält, hält es für "Sensationsgier", daß sich ein paar Leute in der Sowjetunion neuerdings für das Problem der Untertassen interessieren. Die Gruppe arbeite ohne staatliche Unterstützung.<

 

"Die UFOs waren wieder da!" hieß es am 23.Januar 1978 im ´Express´: >Der junge Brasilianer Manoel Roberto ist nach eigenen Aussagen gemeinsam mit seinem Vetter Paulo von einem UFO in der Nähe seines Heimatortes Cuiaba entführt worden. Manoel war am Freitag etwa 500 km von der Wohnung seiner Eltern aufgefunden worden. Er berichtete, ein leuchtendes Objekt habe sich ihnen genähert und sie aufgesogen. Im Innern des Apparates hätten sich 8 Männer von kleiner Statur in roter Kleidung befunden. Wo sein Vetter geblieben ist, konnte Manoel nicht sagen.<

 

"10 sahen UFOs" meldete BILD am 3.Januar 1983 aus Bochum: >Neujahrsgrüße von E.T.? Zehn Deutsche aus Wuppertal, Iserlohn und München riefen Prof.Kaminski an. Der Weltraumforscher: "Alle wollen kurz nach Mitternacht UFOs gesehen haben. Erst dachte ich an Sektlaune, aber da scheint was dran zu sein. Es wurde als ein flackerndes rotes Ding, scheibenförmig mit hellem Mittelpunkt beschrieben."<

 

"UFO über München?" fragte sich am 3.Januar 1983 die ´Abendzeitung´: >War es ein Silvesterscherz oder ein UFO? Hunderte von Münchnern, die das neue Jahr auf den Hügeln des Olympiageländes feierten, sahen kurz nach Mitternacht ein rätselhaftes, rötlich leuchtendes Objekt am Himmel. Einmal flog es nach Norden, verschwand - und tauchte dann wieder im Westen auf. Die geheimnisvolle Erscheinung blieb eine halbe Stunde lang sichtbar. Minutenlang war das "Ding" in etwa 45 Grad zur Erdoberfläche zu sehen. In langsamen, aber konstanten Flug verschwand es schließlich im Osten. Auch eine Polizeistreife war ratlos: "Vielleicht handelt es sich um einen Wetterballon." Doch auf den Radarschirmen der Münchner Flugsicherung hatte man nichts derartiges geortet. Auch in Düsseldorf, Wuppertal und Krefeld war zur selben Zeit das Objekt beobachtet worden. Der Leiter der Bochumer Volkssternwarte, Professor Heinz Kaminski: "Wir bitten Augenzeugen, ihre Beobachtungen in einem kurzen Brief an uns (4640 Bochum 1, Blankensteinerstr.200a) zu senden."<

 

"UFO war ein Ballon" klärte bereits am 4.Januar 1983 zumindest die ´Abendzeitung´ ihre Leser auf: >Es war ein gelungener Silvesterscherz, nicht "E.T." und auch nicht die "grünen Männchen vom Mars", was die Münchner in den ersten Minuten des neuen Jahres am Himmel sahen. An verschioedenen Stellen in und um München waren Mini-Heißluftballone aufgestiegen. Unter anderem handelte es sich um Werbgeschenke, die eine Firma zu Weihnachten verschickt hatte. So startete ein Ballon kurz nach Mitternacht von der Leopoldstrasse aus. Ein anderes Exemplar stieg von der Esebeckstrasse, kurz hinter dem Olympia-Radstation, auf. Dort hatten die Schüler Christian (15) und Robert (11) einen roten Ballon selbst gebastelt. Unter allgemeinem "Halloh" der Nachbarn ließen die pfiffigen Buben das gespenstisch leuchtende Gebilde in die Lüfte steigen. bereits im Mai vergangenen Jahres hatte die Angestellten der Münchner Firma "Infratest" sieben Ballons anläßlich des Geburtstags ihres Chefs gestartet und eine ähnliche Flut von UFO-Meldungen verursacht.<

 

"UFOs waren Reklameballons" meldete schließlich am 7.Januar 1983 auch BILD: >Die "UFO-Invasion" aus der Silvesternacht ist aufgeklärt: Eine Düsseldorfer Firma hatte 100 Kunden zu Weihnachten rot-weiß gestreifte Heißluftballons aus Pergamentpapier geschenkt. Die meisten ließen ihn zum Jahreswechsel fliegen...<

 

"Italien: 1982 ´nur´ noch 23 UFOs..". meldete die ´Kärntner Tageszeitung´ am 9.Januar 1983: >Italien ist bei den unbekannten Flugobjekten aus der Mode gekommen. 1982 wurden zwischen Bozen und Palermo nur 23 UFOs gesichtet. Diese Meldung verbreitete am Freitag das "Nationale UFOlogische Institut" in Turin. Im Rekordjahr 1978 hatten die "UFOlogen" 700 unbekannte Flugkörper registriert, 1980 noch 200 und 1981 immerhin noch 60.<

 

"Von UFO verfolgt?" fragte ´Der Landbote´ aus Lausanne am 11.Januar 1983: >Ein 28-jähriger Waadtländer versichert, am vergangenen 21.Dezember von einem unbekannten Flugobjekt (UFO) verfolgt worden zu sein, als er von Echallens Richtung Orbe fuhr. Das mysteriöse Wesen, eine kleine rote Kugel, die auch feste Gegenstände ungehindert durchdrang, soll sogar auf der Hinterbank seines Autos Platz genommen haben. Der junge Mann war so beeindruckt von diesem Vorkommnis, daß er mit dem Weltinstitut für hochentwickelte Wissenschaften Kontakt aufnahm. Der betroffene P.M. bemerkte die rote leuchtende Kugel mit einem Durchmesser von 12 bis 15 cm, als sie sich hinten am Auto hin und her bewegte. Dann verbreitete sie ihr Licht innerhalb des Wagen. Der Fahrer kann sich nicht erinnern, was dann geschah. Eine Erinnerungslücke von acht bis zehn Minuten bleibt ihm unerklärlich. Auf oder im Wagen hinterließ das UFO keine sichtbaren Spuren. P.M. erhofft sich jetzt eine Klärung des Ereignisses, wenn er sich Anfang Februar einer Befragung unter Hypnose durch einen UFOlogen unterzieht.<

 

"UFO war ein Laserstrahl", entkräftete tags darauf ´Der Landbote´ am 12.Januar 1983 die vorherige Meldung: >Das unbekannte Flugobjekt (UFO), von dem sich -wie gestern berichtet- ein Waadtländer verfolgt sah, hat sich als optische Täuschung erwiesen. Wie eine Lausanner Zeitung gestern bekanntgab, soll ein Anrufer erklärt haben, ihm bekannte Personen hätten sich mit Laserstrahlen ein Spiel erlaubt. Ein Rohr, das aussieht wie eine große Taschenlampe, ermöglicht es tatsächlich, eine rot leuchtende Scheibe auf einen festen Gegenstand zu projizieren. Dabei bleiben die Strahlen unsichtbar.<

 

"UFO oder Kosmos?" fragte am 16.Januar 1983 die ´Abendpost´: >Für Aufregung hat in der brasilianischen Küstenstadt Macae ein mysteriöser, vom Himmel gefallener Metallzylinder gesorgt. Nach Angaben der Polizei streifte das glühende Objekt ein Wohnhaus, welches Feuer fing. Der Zylinder sei etwa 60 Zentimeter lang und habe einen Durchmesser von zehn Zentimetern. Durch zwei kleine Fenster könne man im Innern eine Reihe roter Drähte erkennen. Die Bevölkerung ist nach Darstellung eines Polizeibeamten wegen des rätselhaften Fundes in zwei Lager gespalten. Die einen hielten das Objekt für einen Teil des sowjetischen Kosmos-Satelliten 1402, der demnächst auf die Erde stürzen soll. Andere seien überzeugt, der Zylinder stamme von einem UFO.<

 

"Feuerball bei London: War´s der rote Satellit?" reichte am 18.Januar 1983 BILD kosmische Rätsel nach: >Als roter Feuerball stürzte ein glühendes Metallstück abends auf eine Wiese in Reading bei London. 68 Quadratmeter nasses Gras verbrannte zu schwarzgrauer Asche. Im britischen Atomlabor Aldermaston wird zur Zeit untersucht, ob das runde Metallstück mit Drähten von dem sowjetischen Atomsatelliten "Kosmos 1402" stammt. Die US-Stadt Bakersfield (250.000 Einwohner) wurde gegen einen möglichen Satelliten-Absturz versicher. Schäden bis zu 2,4 Millionen Mark werden ersetzt. Die Versicherungsprämie (2.400 Mark) zahlte ein Geschäftsmann.<

 

"Russen-Satellit taumelt zur Erde: Heute nacht stürzt Kosmos ab! Alarm auf der ganzen Welt" erklärte am 23.Januar 1983 die ´Abendpost´ ihrem Leserpublikum: >Überreste des sowjetischen Spionagesatelliten Kosmos 1402 sollen nach letzten Informationen in der Nacht vom Sonntag zum Montag über dem Arabischen Meer, einem Teil des Indischen Ozeans zwischen der arabischen Halbinsel und dem indischen Subkontinent abstürzen. Davon hat die Sowjetunion am Freitag UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar unterrichtet. Der jetzt zur Erde taumelnde Raumflugkörper ist als sogenanntes Teil A im wesentlichen die Raumkapsel mit den Instrumenten des Satelliten. Der Reaktor wird erst zwischen dem 5. und dem 15.Februar niedergehen. Noch ehe die Sowjetunion ihre präziseren Angaben über das Gebiet machte, in dem Kosmos 1402 heruntergehen soll, wurde weltweit Alarmbereitschaft angeordnet. Im Bundesinnenministerium in Bonn wurde ein besonderer Stab tätig, der notfalls Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung treffen soll. Allerdings wird die Wahrscheinlichkeit, daß Bruchstücke in der Bundesrepublik zu Boden fallen, als sehr gering angesehen. Falscher Alarm! Graz, ap: Das Satellitenfieber hat auch Österreich erfaßt. Als am Donnerstag in der Oststeiermark ein kleines Waldstück aus zunächst nicht ersichtlichen Gründen zu brennen anfing, wurden unverzüglich Strahlenspürtrupps der Feuerwehr in Marsch gesetzt, die Weltraumbehörde NASA alarmiert und sogar das Bundesheer eingesetzt. Es waren jedoch keine Satelliten-Teile, die den Brand verursacht hatten, sondern eine Zigarettenkippe. Kein UFO-Geschoß: Einen Thriller mit Weltraummonstern sah sich Dominic Funrady im kalifornischen Santa Monica gerade im Fernsehen an, als ein schweres "unbekanntes Objekt" plötzlich durchs Dach seines Hauses krachte und nur einen Meter von Dominic entfernt auf dem Fußboden zerschellte. Sogleich alarmierte Polizisten stellten fest: Es handelt sich nicht um ein "UFO-Geschoß", sondern um ein Stück Eis, das sich von einem Flugzeug gelöst hatte.<

Quellke: CENAP-Archiv

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