21.04.2007
´Wetterballon-UFO-Invasion´...
...und die Unvorhersehbarkeit des Publikums in Sachen ´Fremdobjekt bei Mondsichel´
Freitag, der 20.April 07. Am Nachmittag erreichte mich Dr.Uwe Reichert aus der Redaktion der Astro-Zeitschrift ´Sterne und Weltraum´ am MPI für Astronomie in Heidelberg. Jener hatte am zur abendlichen Dämmerungszeit des Vortags eine auch für ihn erstaunliche Himmelsbeobachtung am klaren westlichen Himmel gemacht - und geglaubt so etwas wie eine "Supernova" auszumachen! Stand da geraume Zeit zunächst ein Objekt "viel heller als die Venus" zu dieser Zeit, welches dann plötzlich aufblitzte und verging, irgendwie fetzte irgendetwas nach oben hin scheinbar weg und war auch gleich außer Sicht. Er ärgerte sich bis dahin noch nicht seine Fotoausrüstung aufgebaut zu haben, um später dann die Mondsichel mit der Venus aufzunehmen. Daraufhin suchte er nach einer Erklärung für das Geschehen und stieß auf die Beiträge des CENAP, wo er identische Observationsberichte wie z.B. von dem Veteran-Astrofreund an der Sternwarte Waghäusel nachlesen konnte. So erst wurde ihm klar, was er da gesehen hatte. Als eMail schrieb er danach: "Schönen Dank für das informative Gespräch... Wie man selbst als Profi eine Weile lang von den Ballonen genarrt werden kann, habe ich ja durch meine gestrige Beobachtung selbst erfahren." Auch diese Erfahrung können UFO-Freunde des Fantastischen sich hinter´s Ohr schreiben, die da völlig falsch annehmen, dass wenn ein Experte - wie hier ein Astronom ausgerechnet am MPI für Astronomie - eine für ihn unerklärliche Erscheinung am Firmament sieht, sie dann auch ganz automatisch wirklich unerklärlich sein MUSS und damit für die UFO-Kataloge ein "handfester Kandidat" zu sein habe.
Erstaunt nahm ich am späten Abend eine eMail von Arnold Barmettler als Chef von Astronomie.info mit dem Betreff ´Seltsames am Himmel´ entgegen: "Heute Abend habe ich diese Anfrage erhalten. ´Was war das am 20.04.2007 um ca. 20.00 bis 20.30 Uhr, ziemlich senkrecht über 1712 Tafers/Schweiz? Ich dachte zuerst es sei die Venus! War aber ein sehr helles, weisses Licht. Plötzlich schwächer, dann zwei Lichter die sich in nördlicher und südlicher Richtung von einander weg bewegten und aus. Was war DAS? Wer weiss mehr? Wen kann man Fragen?" Auch hier den Parametern nach das ´alte Lied´ vom zerplatzenden Wetterballon. Zudem weist dies auch einmal mehr auf meine alte Erfahrung hin, wonach insbesondere in astronomischen Sterngucker-Kreisen Wetterballone für Irritation sorgen - da man die zwar von der Theorie her kennt, aber die dann in der Praxis selbst ´unangemeldet´ zu sehen, ist dann doch nicht so wie gesehen erwartet. Barmettler übrigens 24 Stunden später: "Gestern habe ich offenbar für keinen Cent überlegt. Der Ort der Sichtung war ja gleich neben Payerne* - ich dachte die Beobachtung käme aus Graubünden (Südostschweiz), dort gäbe es nämlich keine offiziellen Startplätze!" Er berichtete mir aber auch gleich in einer anderen Angelegenheit mit: "Momentan entwickle ich CalSky weiter, so dass Flares auch von anderen Satelliten als den Iridium-Satelliten berechnet werden können. Jetzt ist es mal MetOp A, an den Lacrosse arbeite ich gerade noch - http://www.calsky.com/?Iridium=&".
*= Claudio Abaecherli, AGO, in dieser Sache: "Tatsächlich werden in Payerne seit Jahrzenten täglich Meteoballöne für die sog. Radiosondierung gestartet (zB hier findet man als Bild das Resultat einer solchen Radiosondierungen - 5. Bild von oben): http://www.meteoschweiz.ch/web/de/w... . Doch können auch anderswo ähnliche Ballöne losgelassen werden - Als ich noch bei der Flab-Truppen war (=Fliegerabwehr) - wurden ab und zu solche Dinge, ausgerüstet mit einem Alu-Radarreflektor, losgelassen um die Windkorrektur berechnen zu können. Ich nehme an, dass dies noch heute geschehen kann. Und u.a. auch in Graubünden (das ist kein Staatsgeheimnis) gibt es Flab-Schiessplätze. Daher sind solche Sichtungen, insbesondere wenn Flab-Schiessübungen angesagt sind (steht in den Zeitungen) an verschiedenen anderen Orten möglich. Ob andere Truppen auch solche Ballöne verwenden, weiss ich nicht, ich vermute es aber. Und vielleicht macht die Bundeswehr auch davon Gebrauch..."
Doch, dies war es noch nicht, am Samstagabend erhielt ich jene eMail: "Sehr geehrter Herr Walter, gestern (20.4.2007) wurde auf der Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim zwischen 20:45 und 21:00 MESZ ein helles, mit blossem Auge nicht von einem Stern zu unterscheidendes Objekt beobachtet. Erst mit den schon einsatzbereiten Teleskopen konnte es als hoch fliegender Wetterballon erkannt werden, der schliesslich platzte und in einer Trümmerwolke zur Erde sank. Aus der Position am Himmel konnte man schliessen, dass der Ballon sicherlich auch von Mannheim aus eindrucksvoll zu sehen gewesen sein muss. Sind bei Ihnen zur fraglichen Zeit UFO-Meldungen eingegangen?" - War aber nicht der Fall, auch wenn ich selbst wegen den vorauslaufenden Meldungen da einen scharfen Blick drauf hatte! Und noch toller. AmSonntagabend erhielt ich von Matthias B. diese eMail-Meldung zum Samstagabend voraus: "Exakt genau so einen Wetterballon gab es auch einen Tag später, nämlich gestern Abend (Samstag) zwischen 20:30 und 20:45 MESZ zu sehen! Ich traute meinen Augen fast nicht, als ich von Weinheim* aus neben Venus ein genauso helles Objekt auf gleicher Höhe ein paar Grad daneben sah. Das Ding war wirklich genau gleich hell (Argelander-Stufe "0") und nicht von Venus unterscheidbar, da es ebenfalls nicht szintillierte. Es stieg sehr sehr langsam nach oben, was man beim Vergleich mit Venus auch mit blossem Auge erkennen konnte. Erst durch ein zum Glück schnell einsatzbereites Teleskop sahen wir, dass das linke Objekt der Ballon war. Auch hier wieder eine baumelnde Schnur unten dran mit einem Gegenstand. Scheinbarer Durchmesser ca. dreimal der Venusdurchmesser - wenn das 12 Meter sind (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wetter... ), könnte man die Entfernung abschätzen (wenn man Lust und Zeit hat). Das Ding ist dann genau wie am Freitag zerplatzt und man konnte wunderbar den glitzernden Teilchenregen verfolgen."
*= Irre: Weinheim ist nicht unweit von Mannheim-Vogelstang entfernt, ein ´Katzensprung´ geradezu und quasi vor meiner Haustüre. Und wegen des schönen Wetters sowie den bereits aufgelaufenen Meldungen zu den ´geheimnisvollen´ UFO-Wetterballons neben der Venus hatte ich auch an diesem Samstagabend genau zur genannten Zeit in den Himmel geschaut und mir die Umgebung der Venus genau beäugt - doch ich sah mal wieder außer eben der Venus nichts anderes!
Nachdem die Konjunktion Venus/Mondsichel am Donnerstagabend bei ein paar Leuten zur Irritation führte und am Freitagabend bei gleichen Witterungsbedingungen das praktisch ´gespiegelte´ Schauspiel (jetzt Venus rechts unterhalb der Mondsichel) nochmals anstand und zudem wegen des anbrechenden Wochenende viele Menschen die Freitagnacht außer Haus nutzen, stand zu fürchten, dass es wieder entsprechende Meldeeingänge geben würde. Und - es passierte gar nichts (auch gut) obwohl das Himmelsschauspiel dennoch vorhanden war, in der gleichen auffälligen und unübersehbaren Pracht wie 24 Stunden zuvor. Nur sah sich niemand veranlasst sich auf den Weg zu machen und die Geschichte nachfragend - um den Hintergrund dazu erfahren zu wollen - weitergeben. Damit wird einmal mehr klar, dass es nicht "vorausberechenbar" ist wenn und wann es zu "UFO-Meldungen" kommt. Dies hat niemand im Griff - es kommt wie es kommt. Die öffentlichen Reaktionen sind nicht zu bestimmen und so kommt die ´UFO-Situation´ schon immer relativ zufällig zustande. Wie bei den Wetterballons der letzten Zeit zu sehen, ist da sehr viel vom Zufall abhängig. Ähnlich verhält es sich auch mit dem ´UFO-Meldeeffekt´ aufgrund des praktisch in der breiten Öffentlichkeit unbekannten Miniatur-Heißluftballon. Tausende steigen da jährlich allein in Deutschland zum Himmel und sehen ja für alle Beobachter aus einer gewissen Distanz befremdlich und unvergleichbar mit den Alltags-Himmelserscheinungs-Erfahrungen aus. Trotzdem sind die auflaufenden UFO-Meldungen diesbezüglich sehr gering.
In diesem Rahmen der fragenden Überlegungen sei mal völlig ausgeschlossen, das wohl sowieso in Anbetracht "komischer Himmelsobjekte" nur die allerwenigsten Menschen die Courage und Motivation aufbringen, ihre merkwürdigen Beobachtungen weiterzugeben und sich auf die ´große Tour´ zu machen, um überhaupt erst herauszufinden, an wen man a) solche Berichte überhaupt weitergeben kann, der einem dann auch interessiert und informiert zuhört, sowie b) wahrscheinlich auch ausreichend Bescheid weiß, um wahrscheinlich auch eine Antwort geben zu können.
Montag, 23.April 2007. Der in unserer Metropol-Region wieder und wieder auftretende Wetterballon ließ mich nicht in Ruhe. Natürlich war die Natur der immer wieder neu auftretenden Erscheinung identifiziert, aber woher er immer wieder kam blieb unbekannt. Damit wurde dies Teil quasi zu einem "UFO-Wetterballon". In all meinen Jahrzehnten als Himmelsphänomen-Nachspährer war dies erstmals, wo in meiner Region wiederholt ´ein´ Wetterballon wie nach ´Fahrplan´ erschien - einfach auch, weil rundum es keinerlei Startplatz für Wetterballons z.B. durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt. Die beständig ruhige Wetterlage mit Windstille am Boden zumindest ließ auch die Frage aufkommen, woher aus weiterer Ferne das Objekt kam. Von der aerologischen Station nahe Stuttgart war das was mir da am ehesten einfiel. Seltsam bisher auch der Umstand, dass da jeweils fragliche Objekt NICHT in herbeikommender Bewegung noch beim Aufstieg gesehen bzw gemeldet wurde. Die ´Lebensdauer´ (in aller Regel) von einem Standard-Wetterballon, der bis in 20-25 km Höhe aufsteigen kann, ist etwa 60-90 Minuten. Dabei dehnt er sich bis auf 10/12 Meter Durchmesser aus - wodurch eine große Sonnenlichtreflexionsfläche spiegelartig gegeben ist - und seine Hülle ist so ´gefühlsecht´-dünn geworden, das er in der so genannten Scheidelhöhe aufgrund des Luftdrucks platzt. Doch bis dahin und auch dorthin muss er ja erst einmal kommen...
Thema Forschung/Recherche: Auf Zack sein, nicht in den ´Winterschlaf´ verfallen ist das A und O der UFO-Phänomen-Erforschung, um festzumachen, was wirklicher Sachstand ist. Zunächst rief ich die Mannheimer Außenstelle des DWD an und schilderte mein Anliegen aufgrund der aktuellen Ereignisse. Dort jedoch war man einfach nur baff. Man konnte mir da auch nicht wirklich weiterhelfen und konnte sich auch nicht vorstellen, woher diese Ballone kamen, da die DWD-Ballonaufstiegsstellen auch im weiteren Umkreis nur noch 2 x am Tag (Mittag und Mitternacht) Ballons auflassen. Zudem ist das Wetter auch nicht dazu geeignet gewesen, einen ´Überlebenskünstler´ zu produzieren und so weit wie bis über unsere Region zu tragen. Die Möglichkeit blieb jedoch vorstellbar das eine mobile aerologische Meßeinheit z.B. der amerikanischen Streitkräfte aus Ramstein oder Frankfurt in der Gegend aus irgendwelchen bedarfsorientierten Gründen unterwegs sei... Danach kontaktierte ich zusätzliche offiziell via eMail diverse Wetterdienste (so auch die aerologische Station bei Stuttgart, Weingarten), um dort mal die Lage zu schildern und nachzufragen. Gleiches galt für die Medien in der Groß-Region. Doch von denen hörte ich an diesem Tag gar nichts, die waren auch noch am nächsten Tag mucksmäuschenstill - und waren noch nicht einmal clever genug hier das Potenzial für eine ´Story´ zu sehen. Auch auf den Foren der üblichen Verdächtigen stellte ich mal meine "UFO-Wetterballon"-Anfrage ein und erhoffte mir von Wetterzentrale.de da noch am meisten, weil es hier ja die ausgesprochenen Wetter-Fans mit Erfahrung im Wetterumfeld gibt - und ausgerechnet von da kam hierzu nichts zur Sache. Auch erstaunlich.
Beim Einkauf sprach mich ein Stimmgewaltiger unerwartet etwa so an: "Sie kennen sich doch am Himmel aus! Was iss´n das für´n Paar Strahler bald jedem Abend bei Sonnenuntergang?" Nach nem kurzen "Ja! Was´n los?" berichtete er mir, die ganze vergangene Woche über immer gegen 20:30 h "einen ganz hellen Strahler" bei der Mondsichel gesehen zu haben und zwei oder drei Mal mal oben-, neben- oder untendran noch so ein "grelles Teil", was dann aber später nicht mehr da war. Noch ehe ich was dazu sagen konnte, meldete sich der Ladeninhaber an der Kasse und sagte zu uns - "Ja, komisch - habe ich auch schon gesehen. Da ist ein Stern und dann noch einer, genauso hell und groß. Sah zusammen mit der Mondsichel schon toll aus..." Und plötzlich redete der ganze Laden rund um mich herum durcheinander, sechs bis sieben Personen - es war ´wie angezündet´. Alle ´miteinander´ - und ich stand belämmert da, bekam große Augen. Ich erklärte das "eine Teil ist der Abendstern, kennt ihr als Venus" (Reaktionen darauf: "Ach das ist der.., aber so groß und grell?", "Daran habe ich auch noch nicht gedacht..., war schon ungewöhnlich, aber über so Sachen mache ich mir keine Gedanken" {sic!}; eine Frau zu ihren Mann: "Siehste ist doch ein Stern, Du mit Deinem Hubschrauber immer..."...) Und zum Zweiten sagte ich nur, dass das ein Wetterballon ist, aber ich noch nicht weiß, woher der kommt. Reaktionen dazu: "Ich dachte die gibts nur am Nordpol..." und "Haben die Scheinwerfer bei sich?" Was alleine für sich genommen auch bemerkenswert ist, weil es zeigt, wie der allgemeine Kenntnisstand in der Bevölkerung ist. "Weisse Bescheid!" - würde jetzt ´Horst Schlämmer´ sagen.
Später am Tag schaute ich mal nach, was über die diversen Foren in dieser Sachlage hereingekommen war - und ob in Sachen Herkunft der Ballone eine Klärung zustande kam. Es mag sich vielleicht wie ´Haarspalterei´ anhören, jetzt noch nach der klaren Identifizierung der Erscheinung diesen Weg zu gehen, aber es ist für mich wie bei der Frage nach einer ´Feuerball´-Geschichte festzustellen, ob dies nun ein Bolide oder ein Reentry war. Im aktuellen Fall weiß man ja nie, wozu noch das Wissen um die Herkunft später wertvoll sein kann! Da geht es um den Blick ´hinter den Horizont´. Gut, bei Astronomie.de erfuhr ich so nun: "Ich wohne in Schwetzingen, BW und habe ihn am Freitag und am Samstag auch gesehen! Er kam langsam von Richtung Venus, überstieg langsam deren Helligkeit und zog langsam geradlinig zum Zenith. Dort verschwand er dann. Ich konnte ihn am Freitag ab ca. 21:00 Uhr beobachten, am Samstag etwas früher (dort können Besucher, die wir zum Grillen eingeladen hatten, die Sichtung bestätigen). Im Sucher blieb er noch Lichtpunkt, im 8" Newton konnte ich bei 250x einen weißen, kreisrunden Ballon erkennen, der unten einen Schwarzen Punkt hatte. Dort befand sich eine weiße Schnur an der ein roter Gegenstand hing (wahrscheinlich ein Messgerät). Bisher konnte ich den Ballon aber nicht beim Platzen beobachten." Am späten Montagabend wurde vom selben Beobachter nachgetragen: "Ich komme gerade vom Beobachten rein. Ich konnte den Ballon wieder um 20:40 im Westen ausmachen. Da habe ich ihn bei 100x ins Okular geholt und beschlossen, ihn so lange zu verfolgen bis er platzt. Das tat er dann auch um 20:51! Zuerst konnte man sehen, wie er plötzlich ganz hell wurde, dann zerplatzte er in viele Einzelteile die rundrum wegflogen. Der rote Fallschirm öffnete sich und das Messgerät sank sehr schnell an einem langen Seil nach unten. ich konnte es noch ca. 10° weit verfolgen, dann verschwand er hinter einer Wolke. PS: Ich muss meine Beobachtung von vorher korrigieren: Der rote Gegenstand war nur das Paket vom Fallschirm, das Messgerät, das heute manchmal hell aufblitzte, kam erst nach einer Strecke Seil, die ca. 5x den Durchmesser des Ballons betrug." Ein User brachte diesen bemerkenswerten Hinweis ein: "Der Beobachtungszeitpunkt könnte auf einen Routinestart 18.00UTC hindeuten. Benachbarte Radiosondenstationen sind z.B. Nancy, Stuttgart und Idar-Oberstein. Ausserdem findet diesen Sommer eine grosse Messkampagne zur Untersuchung von Gewittern im Nordschwarzwald statt. Dabei werden auch zusätzliche Radiosonden gestartet, z.B. im Murgtal."
Über Astrotreff.de erfuhr ich: "Ich wohne bei Heidelberg und habe das ´Phänomen´ am Freitagabend (20.4.) beobachtet. Nahe bei Venus, ungefähr gleich hell wie die Venus. Habe dann mit meinem Teleskop draufgehalten und nach ein paar Sek. ist es ´zerplatzt´. Mich würde auch interessieren, wo das Ding herkommt."
Dienstag, 24.4.: Gleich um 10 h erreichte mich ein Herr aus Bobenheim-Roxheim, der mir berichtete, am Sonntagabend ab 20:45 h da oberhalb der Venus ein auffallend-leuchtendes Objekt ausgemacht zu haben und daraufhin sein Teleskop aufbaute, ausrichtete und da gerade noch beobachten konnte, wie jenes Gebilde in einigen Sekunden von unten nach oben "abdimmte" und dannn verschwunden war. Am Nachmittag erreichte mich auch eine Dame aus Eisenberg, die sich "jetzt durchgerungen" hatte, sich einmal zu melden, "weil mir da eine Sache keine Ruhe lässt". In den letzten zwei Wochen habe sie immer wieder einmal (ca 4-5 x) knapp vor Sonnenuntergang hochgeschaut, um nach der Venus zu sehen. Dabei habe sie dann "eine zweite Venus" {sic!} ausgemacht, "was ja gar nicht sein kann, da fängt man ja an an sich selbst zu zweifeln - aber mein Mann und die Nachbarin können das bestätigen!" Da aber bis heute dazu nichts in der RHEINPFALZ stand, wollte sie es dann doch wissen und kam über das Planetarium Mannheim an mich. Via eMail bekam ich zwei Neuigkeiten rein, die die Geschichte wohl endgültig abrundeten. Zunächst meldete sich nochmals Matthias B.: "Heute (Montag) ging wieder ein Ballon hoch - habe ihn diesmal von Heppenheim aus zwischen 20:34 und 20:52 MESZ (da verschwand er hinter einer Wolke) mit dem Feldstecher beobachtet. Der war jetzt nicht ganz so hell, vielleicht zwischen -2 und -3 mag. Position: Azimut zwischen Mond und Venus, vom Mond aus gerechnet ca. 1/5 der Strecke. Höhe ca. 3/4 der Venushöhe." B. vermutete, dass der Startpunkt aufgrund aller inzwischen bekannten Informationen Idar-Oberstein in der Pfalz sein sollte. Und mit selber Post kam dann die ´Erlösung´ durch Peter Braner herein:
"Sehr geehrter Herr Walter,
Ihre Anfrage {an die DWD-Regionalzentrale Stuttgart} ist zuständigkeitshalber an mich weiter geleitet worden. Ich bin Aufstiegsleiter der ehemaligen Aerologischen Station Stuttgart (jetzt Autosondenstation Stuttgart).
Der von Ihnen beobachtete Wetterballon (und darum handelt es sich vermutlich tatsächlich) stammt nicht vom Deutschen Wetterdienst. Unsere Startzeiten sind 12:45 und 00:45 MESZ. Meine Recherchen haben aber ergeben, daß die Bundeswehr ebenfalls Wetterballons fliegt. Für Ihre Beobachtungen infrage kommt der Ballon, der um 18:45 MESZ in Idar-Oberstein gestartet wird. Bei einer durchschnittlichen Flugzeit von ca 120 Minuten platzt der Ballon gegen 20:45 MESZ - genau, wie von Ihnen beobachtet!
Dafür, daß diese Beobachtungen nicht regelmäßig gemacht werden, gibt es folgende Erklärungen:
1) die Jahreszeit. Am besten sind Wetterballons zu sehen, wenn es am Erdboden bereits dunkel, in großer Höhe (Wetterballons erreichen mehr als 30.000 Meter Höhe!) aber noch hell ist, d.h. wenn die Sonne vom Ballon aus gesehen noch nicht unter dem Horizont versunken ist. Das ist nur im Frühjahr und Herbst der Fall. Im Sommer ist es zur Zeit, wenn der Ballon platzt, am Erdboden noch zu hell. Im Winter ist die Sonne, auch vom Ballon aus gesehen, bereits unter gegangen.
2) die Wetterlage; wir haben eine recht lange anhaltende Hochdruckwetterlage hinter uns, die sich auszeichnet durch a) schwachen Wind und b) wenig oder garkeine Bewölkung.
Beides führt dazu, daß der Ballon ´im Gesichtskreis´ bleibt, und auch nicht durch Wolken verdeckt ist. Ideale Beobachtungsmöglichkeiten also! Es muß also die richtige Jahreszeit mit der richtigen Wetterlage zusammen kommen, damit solche Beobachtungen gemacht werden können. Und das ist halt oft nicht der Fall."
Damit hatte meine ´arme Seele´ ihre Ruhe gefunden und das Lösungs-Findungs-Glück stand auf der Seite des Tüchtigen. Ich verschickte die PM >Geheimnis des "UFO-Wetterballons" aus dem Rhein-Neckar-Gebiet gelüftet - Startplatz Idar-Oberstein und nicht die Venus< um die Sache soweit zum Abschluß zu bringen, die Menschen aufzuklären und zu informieren. Und auch, um die Geschichte damit vom Hals zu haben.
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22.04.2007
England: Wieder seltsame Lichter; USA: NORAD und die fremden Lichter; UFO-Forscher Don Ecker sagt: ´Ich habe mit der UFOlogie fertig...´
"Baffled by strange lights" meldete Newsshopper.co.uk am 21.April 2007 und Leserkommentare verdeutlichen das Ereignis, von dem ein Zeuge erkannte, dass dies mal wieder gelb-orangenrote China-Himmels-Laternen waren, auch wenn es für manchen Zeugen eine "freaky show" am Himmel war und "very weird". Menschen in und um die Gegend von Sidcup und Bexleyhead sahen gegen 21:30 am vorausgegangenen Freitagabend des 20.4. ´strange orange lights´ langsam durch den abendlichen Himmel schweben. Ihre Anzahl ist unklar (jemand sprach gar von "etwas 100 Stück"), aber sie sollen sich in Formationen oder Gruppen etwa 20 Minuten lang dahinbewegt haben. Manchem gelang es Fotos hiervon zu machen, aber das Bildmaterial ist wenig ergiebig - die Lichter zu lichtschwach und die Bilder verwackelt. Auch soll es eine Videoaufnahme hierzu von einem 11-Jährigen geben. Ein Zeuge sah wie die Erscheinungen minutenlang sogar eine Dreiecksformation hielten, andere wieder sahen nur Lichterketten am Himmel dahinschweben. Eine Zeugin soll hier ´sprechen´:
"At 9.30pm I was in my lounge in Sidcup with my daughter Holly, when our dog Taz started growling, snarling and barking at our back door. I assumed there was a fox in the back garden and let Taz out to investigate. But on opening the back door, I was amazed to see a complete straight line of white inidividual lights travelling in single file across the sky. There were literally hundreds of these lights, they were golden in colour, were quite low in the sky and were travelling from our right-hand side across the back of our house and off to the left where they simply disappeared. There was no noise at all, but they were following each in other in a distinctive arched line across the sky. I was so amazed that I got my husband up from bed and my son to look out of the back bedroom window and I telephoned my friend down the road. All of her family went into their back garden and saw them too. We were all very intrigued as to what they could be. The lights were there for about 10 mins and then vanished. It was really bizarre, can you let me know if anybody else witnessed them. It was only because of our dog´s reaction that I opened the back curtains and saw them, but people who would have been driving at this time, walking their dogs, etc MUST have seen them too."
Quelle: http://www.newsshopper.co.uk/news/t...
Und wie ging es hier weiter? Das große Boulevardblatt ´Sunday Sun´ vom 22.4. machte eine Sensation aus den Ereignissen gegen 22 h aus der Freitagnacht unter der Headline "Fire in sky mystery" für die ganze Nation! Grund: Die Erscheinungen wurden inzwischen auch der Royal Astronomical Society von Zeugen wie Graham Little ("I´am in shock as it was so weird and strange") gemeldet, um von dort eine rationale Erklärung zu bekommen - und eine Frau berichtete als ganz große Ausnahme, wie sie im PKW fast mit einer der "mysteriösen, gigantischen orangenen Kugeln" zusammengestoßen sei, als jene herabgekommen war. Durch ein Ausweichmanöver habe die 56-Jährige gerade noch verhindert von dem Teil verbrannt zu werden! Zum Glück verging der "ball of flamme" dann in einem Sekundenbruchteil in einem "burst of bright light" - rückstandslos (genauso wie es die MHBs machen und was spektakulär ausschaut!). So berichtete sie es der Polizei von East Boldon. Alle anderen Leute sahen aber die orange-roten, pulsierenden Lichtbälle minutenlang hoch am Himmel dahinschweben. Professor Sir Arnold Wolfendale, Professor der Physik an der Durham University, "said the strange phenomenon could be ball lightning which takes the form of a glowing, floating object". So entstehen fantastische Vorstellungen der falschen Art. Der Mechanismus ist hier ganz deutlich zu erkennen. Mit Kugelblitzen haben Miniatur-Heißluftballone garantiert nichts zu tun.
Update: Am Dienstag, den 24.April, berichtete dann newsshopper.co.uk unter "UFOs from the Dark Side of the Moon" ( http://www.newsshopper.co.uk/news/t... ) über die realen Hintergründe der Aufregungen ("People living in parts of the borough began to panic as strange formations of lights could be seen moving across the night sky. Some tried to follow the UFOs in their cars, others alerted neighbours and many called Bexley police to report a potential alien invasion.") in Wort, Bild und Video-Clip! Die Beleuchtungs-Design-Studenten Richard Stirzaker (21) und Alan Watson (20) hatten die Aktion "The Great Gig in the Sky" am Rose Bruford College im Fach ´Spreech and Drama´ organisiert und ihre Klasse dafür gewinnen können, 100 chinesische Himmelslaternen in den Abendhimmel aufzuschicken. Ein Schulorchester spielte beim Start dazu Tracks vom Pink Floyd-Album ´The Dark Side of the Moon´ auf. Stirzaker: "Das war eine magische Show als die ´Laternen´ unter dem Eindruck der Musik starteten und davonflogen, aber wir wurden dann wirklich von den Reaktionen darauf überrascht. Der ungeplant eingetretene UFO-Effekt in der Öffentlichkeit war geradezu brilliant, absolut abgedreht." Das College-Managment hatte für die Aktion eine Erlaubnis vom Stadtrat in Bexley, der Feuerwehr und dem London City Airport eingeholt. PC Michael Wearing, der als Polizist am Startplatz der himmlischen Laternen anwesend war und von der Veranstaltung für sich private Video-Aufnahmen machte, fand das ganze Spektakel direkt am Ort nicht ganz so aufregend und fuhr schließlich kurz vor Ende wieder weg. Erst als er einiges von der Örtlichkeit entfernt war und dann die Lichter weiter weg zum Himmel fliegen sah und man nicht mehr erkennen konnte, was sie wirklich sind, kamen ihm doch Bedenken wie er mitbekam, dass deswegen aufgeregte Leute auf den Strassen umherliefen und zum Himmel deuteten: "I have been a bit concerned." Er nahm es aber noch eher mit einem amüsierten Lächeln hin. Noch... Aber als dann später Julie Hill vom Albany Park auf dem Polizeiposten erschien und berichtete, UFOs in der Gestalt von fliegenden Dreiecken mit dem Wagen verfolgt zu haben und er ihr erklärte, was in Formationen fliegenden Lichter wirklich waren und sie ihm fast wütend sagte "They were definitely not Chinese lanterns!", wurde ihm die ganze Problematik in ihrer Ersthaftigkeit erstmals klar.
Die Frau war nicht bereit ihm zu glauben, Polizeibeamter hin oder her. Dabei war er doch beim UFO-Abflug direkt dabei gewesen und sah die Objekte selbst davonfliegen. Inzwischen scheint die UFO-Konpirationsidee wirklich in der britischen Gesellschaft angelangt zu sein, die Reaktion von Frau Hill ist ja in dieser Richtung eindeutig. Die entsprechenden ´günstigen´ massenmedialen Rahmen-Bedingungen sind nirgends in Europa kaum besser als auf der Großen Insel, wo das "Aliens-sind-hier!"-Cover Up durch die Behörden der Regierung ja alle paar Monate mal durchgenudelt wird. Polizisten sind ja Regierungsvertreter und wenn dann noch ein solcher sagt, genaus zu wissen, dass das keine fliegenden Dreiecke waren, sondern eben Miniatur-Heißluftballons, dann kann dies zu der beschriebenen hysterischen Reaktion führen. Naive mögen darauf vielleicht amüsiert reagieren, aber eigentlich ist die Sache in Sachen ´staatlicher Ordnung´ und Zustand der Gesellschaft doch etwas ernster. Die gute alte Zeit des ´Bobby´ noch aus Edgar Wallace-Filmen mit Thrillerpfeiffe und kleinem Gummiknüppelchen ist eindeutig aus und vorbei, längst schon sind die britischen Polizisten mit MPs bewaffnet auf den Strassen. Der Wind hat in Sachen öffentliches Ansehen der Polizei gedreht... Aus diesem Grund stellte PC Michael Wearing wohl auch seine eigenen Videoaufnahmen zur Verfügung.
Am 21.April 07 meldete AP aus Denver, Colorado/USA: "NORAD: Front Range Lights Were Meteors". Um 23:08 h der Freitagnacht war von Dutzenden Menschen im Gebiet Front Range rund um die Metro-Zone Denver entweder ein Feuerball oder gar mehrere Feuerkugeln in rotgrüner Färbung gesehen und dann den Behörden gemeldet worden. Capt. Tim Lundbergh vom North American Aerospace Defense Command/NORAD, welches für die Luftsicherheit in den USA und Kanada zuständig ist, konnte einen Reentry-Vorfall ausschließen und weist das Geschehen auf Meteore zurück. Den Forschern vom Denver Museum Of Nature and Science dagegen ist die Sache nicht so wichtig und sie werden erst am Montag den Dienst wieder aufnehmen und dabei einmal die Überwachungskameras kontrollieren, ob die dazu etwas aufgezeichnet haben... - http://cbs4denver.com/topstories/lo...
Am 18.April 07 wurde über http://kevinrandle.blogspot.com bekannt, das der amerikanische UFO-Forscher und ehemalige Hauptverantwortliche für das US-´UFO Magazine´ oder einfach ´UFO´ Don Ecker (der immerhin einige große UFO-Schwindel wie z.B. Gulf Breeze zum ufologischen Unwilllen aufdeckte und UFO-Märchenonkels als solche enttarnte - ausgerechnet wieder ´angebetete Stars´ der Szene) seine UFO-Forschungstätigkeit jetzt nach 20 Jahren einstellt und zusammen mit seiner Frau Vickie die von ihnen aufgebaute UFO-Kiosk-Zeitschrift verlässt. Wenn die Hauptmotoren ausfallen, gehts schnell bergab - da gilt es zu sehen wie sich der heutige Herausgeber William Birnes (Koautor von Phil Corso!) nun verhält oder ob er seine Frau weiterhin solche Artikel wie "Dulce alien base shoot out with U.S. Forces in 1979" schreiben lässt. Zudem führt Birnes die Zeitschrift in die falsche Richtung und man veröffentlicht dort inzwischen "total crap!". Ecker: "So, we see that nothing in Ufology changes. We see that old cases are repeated as if newly discovered and that solid explanations are ignored because the mystery is more important than the truth. {Hintergrund: die Mantell-Geschichte von 1948 wurde jetzt nochmals mystifizierend aufgekocht, obwohl alle wissen, dass da nur ein Skyhook-Ballon Ursache der Sichtung war und eben keine echte >Fliegende Untertasse<; da platzte Ecker nun endgültig der Kragen und schlug die Faust auf den Tisch - genug von UFOtainment.} As some in the news media say, ´Why ruin a good story with the facts?´" Enttäuscht von der Thematik und frustriert über die UFOlogen schrieb er so eine simple Wahrheit nieder, die man als ernsthafter UFO-Phänomen-Erforscher schon öfters von sachkundigen Forschern immer dann hörte, wenn sie nach langen Jahren aussteigen und die Türe hinter sich zuschlagen - und zwar immer und immer wieder mit den selben Erkenntnissen:
"Most ´researchers´ are ignorant of what has happened previously in the field of UFO research. They are ignorant of the claims made in the past, ignorant of past hoaxes perpetrated by ´players´ in the field and are intolerant of views that conflict with their deep seated erroneous beliefs. Quite frankly, I´ve grown tired of this field. ... I´m tired of believers that become upset when their fuzzy illogic is shown to be as full of holes as Swiss Cheese. I´m tired of frauds and clowns in this field that are shown to be frauds and clowns and yet still are treated like they are stars with something important to say. 20 years ago I thought that genuine study, research and investigation might make a difference. Alas!! I was most profoundly wrong! I have had enough! So, this is my goodbye from the wonderful and wacky field of UFOs. For any of you that, through the years, have found any of my writing on the subject to be of interest... thank you. However, if you are a believer in Bill Cooper, Mel Noel, Billy Meier, Project Serpo, or benevolent ET´s from the Pleiades, I´m sure you will be glad to see my exit... So with that in mind I now make my exit. I have been labeled, in recent years as a liar, poor researcher, incompetent and a fraud. In the past, I have been called a government agent and one misguided person. This is how it is in Ufology all too often. Thanks, because if nothing else... this has been an interesting but frustrating 20 years."
Hm, dies liest sich quasi ´vorab´ so, wie ich wohl meinen endgültigen eigenen Abschied - nur auf deutsche Verhältnisse übertragen - wohl formulieren würde. Da braucht man sich nichts vormachen. Don Ecker hat jetzt den Kampf gegen den dauerhaften UFOtainment-Nonsens in der UFOlogie selbst aufgegeben und seine Schmerzgrenze war erreicht, als er merkte, dass die allerwenigsten UFO-Freunde des Fantastischen der Vernunft wenig zugänglich sind und es ihnen fundamental an der Fähigkeit nach Einsicht fehlt. Also in USA genauso wie auch hierzulande oder sonstwo. Dies gehört eben zum ufologischen Kodex wie eine ´Gen-Programmierung´ dazu. Schon immer war die UFOlogie ein Brenn- und Sammelpunkt der nicht ganz so ´normalen Gesellschaft´, dies merkten in den 1950er Jahren bereits die ersten UFO-Forscher wie Gray Barker und James W.Moseley in den USA, oder später auch Desmond Leslie in England - nachdem er seinen Teil für das Buch "Fliegenden Untertassen sind gelandet!" (Adamsi!) abgeliefert hatte und sich ein wahren ufologischer Hype um ihn entsponn und er so erstmals mitbekam, mit welchen Leuten er da einen ´Deal´ eingegangen war - und wer bzw welche Arrt von Menschentyp seine Leserschaft ausmachte: Leslie´s Frau nannte die UFO-Gesellschaft schlichtweg "the lunatic fringe" und die ganze UFOlogie eine "esoteric orgy". Weil ihr Mann da mitspielte - während er selbst immer weniger der Adamski-Story glaubte - und nicht entscheidend Einspruch erhob und einige wichtige Hintergrundgeschichten nicht aufdeckte, ließ sie sich von ihm scheiden. Oder wie Kevin Randles es gegenüber Ecker kommentierte: "Don, I at least, am sorry to see you go. Voices of reason are too few in this field and the clouds of deceit and confusion far too many. The commentaries offered by you put some of this into perspective and now we´ve lost that. I hope that, at some point, you´ll return and that we´ll have another voice for reason because, without that, the bad guys win."
Und wie verhielt sich William Birnes (der sich wohl dann noch als so etwas wie ein "Retter der UFOlogie" missversteht) im ´UFO´ zum Abtritt von Don und Vickie Ecker? Feige natürlich. Ohne Begründung und Erklärung über das alles entscheidende und signifikante WARUM schrieb er nur, dass "both Don and Vicki Ecker have decided to retire from the field..." und will damit seinen verbliebenen Kunden nicht kundtun, was man auch über genau sie zu sagen hat. Frei nach dem Motto: Wessen Brot ich ess, den mach ich nicht an. Leider, nur SO funktioniert die UFOlogie schon immer. Das eigentliche Problem in der UFOlogie ist, dass es immer weniger von diesen >Don Ecker´s< gibt, die eh schon immer Mangelware waren, die UFOlogie eben keine wissenschaftliche Angehensweise sucht, sondern nur reines UFO-Entertainment darstellt.
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22.04.2007
Die legendären Foo Fighters
Das "Projekt 1947" von Jan Aldrich hat sich nicht allein auf das markante Jahr 1947 spezialisiert, sondern blickt auch auf die Jahre zuvor und danach. So bezieht man sich hier auch auf die Sauerkraut-Flieger namens foo fighters, die während des 2.Weltkriegs für manchen Wirbel auf den einzelnen Kriegsschauplätzen sorgten. So berichtete am 2.Januar 1945 die New York Times auf S.1 unter Bezugnahme auf die Agentur Associated Press: Balls of Fire Stalk U.S.Fighters in Night Assaults Over Germany! Der Bericht entstand an einer amerikanischen Kampfjäger-Basis in Frankreich. Hier die Übersetzung für Sie:
Die Deutschen haben etwas Neues in den Nachthimmel über Deutschland geschickt - die gespenstischen, mysteriösen "foo-fighter", Feuerbälle, die Rennen neben den Flügeln von amerikanischen Beaufighters auf Eindring-Mission über dem reich fliegen. Die amerikanischen Flieger begegnen diesen gespenstischen "foo-fighter" bereits seit mehr als einem Mond auf ihren Nachtflügen. Scheinbar weiß niemand genau, was dies für Himmels-Waffen sind. Diese Feuerbälle erscheinen ganz plötzlich und begleiten die Flugzeuge meilenweit. Sie wirken wie vom Boden aus funkgesteuert und halten mit unseren Maschinen mit, die mit etwa 300 mph dahinfliegen, so jedenfalls weisen die Geheimdienstberichte aus. "Es gibt drei Arten dieser Lichter, die wir ´foo-fighters´ nennen", erklärte Lieut. Donald Meiers aus Chicago. "Eines ist ein roter Feuerball, der neben unseren Flügeln erscheint und mitfliegt; das Zweite ist eine vertikale Reihe von drei Feuerbällen, die vor uns herfliegen; und die Dritten sind Gruppen von bis zu fünfzehn Lichtern, die in der Distanz wie ein Christbaum erscheinen und an- und ausgehend flackern." Die Piloten dieser Nachtkampf-Schwadron -welche seit September 1943 im Einsatz ist- nennen diese Erscheinungen die verrücktesten Dinge, denen sie jemals begegneten. Und sie sind überzeugt, dass die "foo-fighter" eher als psychologische denn als militärische Waffe dienen, auch wenn es nicht die Natur dieser Feuerbälle ist, die Maschinen anzugreifen.
"Ein ´foo-fighter´ stieß letzthin gerade Mal in 230 Meter Höhe zu mir vor und verfolgte mich zwanzig Meilen das Rhein-Tal entlang. Ich drehte steuerbordseits und da tauchten noch zwei weitere Feuerbälle auf. Dann drehte ich wieder bei, aber sie hielten alle mit. Wir flogen mit 260 mph eine Stunde lang dahin und die Bälle hielten einfach mit. Bei einer anderen Gelegenheit flogen wir mit 360 mph, aber der ´foo-fighter´ hielt sich immer an unserer Flügelspitze. Er hielt eine Weile bei, dann flog er nach oben weg. Als ich erstmals diese Dinge an meinen Flügelspitzen ausmachte, schoß mir der schreckliche Gedanke durch den Kopf, dass ein deutscher am Boden nur einen Knopf drücken brauchte und sie dann explodieren. Aber niemals greifen sie uns an oder explodieren. Sie sind wie Geister", sagte Lt.Meiers. Auch Lt.Wallace Gould aus Silver Greek, NY, hat die Lichter gesehen, wie sie an den Flügelspitzen mithielten und dann in ein paar Sekunden bis zu vielleicht 7.000 Metern hochschoßen und außer Sicht verschwanden. Lt.Edward Schlater aus Oshkosh, Wisconsin, sah die "foo-fighter" zu zwei Gelegenheiten und dann sahen sie aus "wie Sternschnuppen". Bei seiner ersten Erfahung mit ihnen, so sagte Lt.Gould, dachte "ich an eine neue Art von Düsenflugzeug, welche suns verfolgte. Aber wir waren so nah bei ihm, das wir es besser erkennen konnten. Es besaß keinerlei Struktur oder feste Gestalt, es war nur ein Feuerball."
Der amerikanische UFO-Historiker Keith Chester vom Project 1947 konnte im Winter 2000 bei seiner Dokumentensuche im National Archives folgendes auskundschaften: 1943 hatten das amerikanische War Department, das Navy Department und das Office of Scientific Research and Development sich zusammengeschlossen und die sogenannte "Alsos-Mission" gegründet, die von Lt.Col.Boris T.Pash angeführt wurde. Diese Organisation wurde primär dazu aufgebaut, um bestimmen zu können, wie weit Deutschland in der Atom-Forschung war und um Informationen über wissenschaftliche Entwicklungen in Deutschland zu erhalten, die schließlich zu Kriegswaffen führen könnten. Zur Operation Alsos gehörten übrigens auch Dr.H.P.Robertson und Dr.Samuel Goudsmit (die im Januar 1953 zum vom CIA einberufenen sogenannten Robertson-Panel in Washington gehörten, um die Lage in Sachen UFOs zu beurteilen). Robertson und Goudsmit gehörten während des Kriegs zu den führenden Mitgliedern des Combined Intelligence Objectives Subcommittee (CIOS), einem Joint Venture der amerikanischen und britischen Geheimdienste zur Erlangung wissenschaftlicher Informationen. Klar dagegen ist, dass alle schriftlichen Dokumente, egal zu welchem Thema, von Regierungen oder Militärs aufbewahrt werden. Schließlich kann jedes Thema zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktuell werden, daher werden auch UFO-Meldungen z.B. von Geheimdiensten gesammelt. Als die US-Truppen Frankreich einnahmen, gehörte Dr.Goudsmit an der Spitze dazu. Im National Archives konnte Chester feststellen, dass die Unterlagen von Mission Alsos vollständig freigegeben sind und sie enthielten auch bemerkenswerte historische Daten, aber in Sachen Foo Fighters wurde deutlich, dass man diese zwar vermerkte, aber ansonsten nicht weiter ernst nahm (um es vorwegzunehmen: auch in Sachen "Nazi-Flugscheibe" findet sich bei Alsos nichts). Das interessante wissenschaftlich-technische Thema von zunächst exotisch-klingender Natur war der "Guide Beam", wohinter sich aber kein Star Wars-Energiestrahl verbirgt, sondern nur die Fernsteuerung von Geräten mittels elektromagnetischer (Funk-)Wellen. Dies in Verbindung mit der Fernsteuerung von Raketen. Man hatte einfach den Kopf voll mit anderen Problemen, als den Foo Fighter-Wahrnehmungen wirklich nachzugehen. Die interessantesten Entdeckungen damals waren: Proben eines neuen Turbinenblattes für das Junker 004-Triebwerk, die Bergung von DB-603-Motoren, Produktionsunterlagen für das Junkers 004-Jettriebwerk, Entwicklungsunterlagen über neue Erforschungsmethoden für Fluggleiter, einen Flügel der ME-163, ebenfalls ein Flügel der ME 109, Proben der Legierungen von Jettriebwerken und die kompletten Produktions-Pläne für das Flugboot Dornier 24.
Ivan Sanderson hatte in seinem Buch ?Uninvited Visitors? (Kapitel II) das Thema aufgegriffen. Während des 2.Weltkriegs diente er selbst als britischer Gegenspionage-Offizier in der Karibik und erfuhr dabei von einer britischen Armee-Einheit in Curacao, die einem Objekt auf dem Boden begegnete, welches bald darauf zum Himmel hochzog und verschwand, auch wenn für die Foo Fighters derartige Sichtungsberichte ungewöhnlich waren, entsprach seine Erscheinungsform jedoch ansonsten den sonstigen Darstellungen von Feuerball-artigen Lichtern am Himmel. Nicht nur das, auch eine eigene Begegnung mit einem sich im Luftraum bewegenden grünen Licht hatte Sanderson damals über die Geheimdienstkanäle laufen lassen, die auf besonderes Interesse bei seinem Vorgesetzten in London stieß. Don Berliner schrieb vor zig Jahren schon ans britische Militär, um nach den Foo Fighters zu fragen, im Gegenzug bekam er eine Reihe von Fragen gestellt und schließlich ein Bündel von Berichten geschickt, bei denen es sich um Nachtsichtungen von Me-262ern und Me-198ern handelte, die man unter Foo Fighters laufen ließ! Aber es gab auch andere Berichte, die kaum von heutigen irrtümlichen UFO-Darstellungen wie der Venus oder Signallichtern zu unterscheiden sind und dennoch als unerklärliche Foo Fighter (FF)-Berichte abgelegt waren. Übrigens: Ab 1942 gab es bei den Briten eine doppelte "Buchführung" über diese Lichter, einmal die bekannten FF´s und dann schlichtweg nur "The Light". So dokumentiert im Einsatztagebuch von Schwadron-Führer P.Wells, der in seinem Beaufighter über dem italienischen Neapel einen "aufregenden Hundekampf mit dem Licht" notierte. Jeff Lindell ist einer jener Forscher, die sich auf Foo Fighters spezialisiert haben und aus dem Blickwinkel des Folklore-Forschers Interviews mit Flugmannschaften des 2.Weltkriegs führt. Er weiß um das Beispiel eines Piloten, der nach seiner Sichtung damals wie folgt vernommen wurde und in welchem ein interessanter Dialog zustandekam:
Frage: "Haben Sie eine Begegnung mit einem Foo Fighter gehabt?"
Antwort: "Nein."
Frage: "Mit ungewöhnlichen Lichtern?"
Antwort: "Ja!"
Ein Licht hatte die Maschine des Zeugen in der Nacht zunächst an der linken Seite begleitet und war nach dem Beidrehen des Flugzeugs scheinbar davongeschoßen. Datum, Zeit und Dauer sowie Richtung wiesen allerdings deutlich auf die Venus hin. Auch die Amerikaner verwendeten aus der Tradition heraus noch den Begriff Foo Fighters während des Jahres 1952 in Korea, obwohl der UFO- bzw flying saucer-Begriff von Blue Book und den damit verbundenen Befehlsausgaben offiziell verwendet wurde. Und selbst im Robertson-Panel-Bericht gab es Hinweise auf FF´s in bezugnahme auf die Personen Alvarez, Robertson und Griggs - auch wenn sich darüber hinaus nicht substantielles ergab. Festhalten möchte ich hier einmal, dass schon der Begriff "flying saucer" nichts weiter als schon eine vorgefasste Erklärung des UFO-Phänomens beinhaltet, weil er in einer beschreibenden Maskerade auftritt.
Tatsächliche betrieb die US-Marine ein Project X-148 betreffs der Wahrnehmung von Lichtern aus Flugzeugen in der Nacht (Hintergrund: die deutschen Nachtjäger benutzen "starke Suchscheinwerfer, um ihre Ziele zu erfassen bzw um die feindlichen Heckschützen zu blenden"), Publikationen fanden damals in kleinen akademischen Publikationen wie den Journal der Hawaiian Academy, der Science Review, statt. Dementsprechend interessierten sich die Marine-Wissenschaftler für alle Lichterscheinungen, aber nicht auf der Suche nach außerirdischen Raumschiffen, sondern betreffs der Bewältigung von pilotenmäßigen Wahrnehmungstäuschungen die zu nächtlichen Abstürzen aufgrund von Desorientierungen z.B. auch durch Bodenlichter, die für Lichter am Himmel gehalten werden können, führen. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass gerade ab Ende 1944 die Foo´s angeblich massiv auftraten. Hinzu kam, dass die Deutschen die sogenannten "Seifenblasen" aufließen: die nichts weiter als "einfache, mit dünnen Metallspiralen versehene Ballons" waren, "die beim feindlichen Radar Störungen verursachen sollten". "Japan´s last secret weapon - balloons" hieß ein von Reader´s Digest 1963 veröffentlichter Artikel vom ehemaligen Stabschef des US Western Defence Commando, Brigadier-General W.H.Wilburg. Hiernach hatten ab Frühjahr 1944 die japanischen Streitkräfte unzählige unbemannte und elf Meter durchmessende, perlgraue, gasgefüllte Ballons mit anhängenden Sprengbomben über den Pazifik geschickt, die dann mit den Winden in 10.000 bis 12.000 Metern Höhe das amerikanische Festland erreichen sollten, um dort dann ihre Bombenlast fallen zu lassen, natürlich können bei diesen ungelenkten und unkontrollierbaren Flugkörpern einige leicht auch aus der Bahn geworfen und ganz wo anders und zu späterer Zeit als rätselhafte Erscheinungen gedeutet worden sein.
Zwischen 900 bis 1000 dieser Fugo-Ballone hätten schließlich den Nordwesten der Vereinigten Staaten und das westliche Kanada erreicht, spielten aber in der Abwehr kaum eine Rolle und sie richteten keinen bemerkenswerten Schaden an, da sie niemals Städte erreichten und viele von ihnen in der Luft explodierten und die meisten von ihnen über dem Meer verschollen sind. Bis März 1945 starteten die Japaner bis zu 100 dieser Ballone täglich! Im Detail bestanden diese Fugos aus vielen kleinen einzelnen gasgefüllten Ballonen, die sich in einem Netz befanden und mit einer gummierten Reispapierhülle zusammengehalten wurden. Um die Japaner nicht über den Erfolg oder eher Mißerfolg des Einsatzes dieser Geheimwaffe zu unterrichten, verhängte man kurzerhand eine Geheimhaltung um diese Ballons, somit wußten auch die Piloten im Einsatz nicht, was ihnen alles am Himmel begegnen könne. Die Erscheinungs-Palette von Ballonen ist bekanntlich breit und kann zu gespenstischen Phantomen führen. Bis heute sorgen unterschiedliche Ballone für UFO-Sichtungsberichte von Piloten, obwohl heutzutage Ballone eigentlich alltäglich sind - nur damals garantiert nicht! Erstaunlich ist auf jeden Fall, das im April 1945 die Foo Fighters verschwanden während gleichsam die Japaner ihr Fugo-Programm einstellten. Erst 1948 erfuhr Brigadier-General W.H.Wilburg bei einem Besuch in Japan und bei einem Gespräch mit dem japanischen General Kusaba, ehemals Kommandeur der Fugo-Offensive, dass die Japaner insgesamt 9000 dieser Ballone zum Stückpreis von damals über ? 160 aufließen und man berechnet hatte, dass davon wohl 10 % Amerika erreichen würden. Man war sich wegen des Schweigens der US-Medien in dieser Sache aber schließlich unsicher, ob überhaupt ein minimaler Erfolg erzielt worden war. Doch General Kusaba machte weiter, auch wenn man ihm im japanischen Generalstab vorwarf nur die Resourcen seines Landes mit dieser Kampagne zu verschwenden und schließlich keine Erfolge zu erzielen. Schließlich wurde ihm Ende April 1945 regelrecht verboten weiterzumachen. Natürlich werden sie nicht alle Foo Fighter-Berichte erklären können, aber dennoch sicherlich schon eine gewiße Anzahl.
Jan Aldrich meldete am 1.Juli 1997 auf der Project 1947-Liste hinsichtlich des uns interessierenden UFO-thematischen Materials beim Air Force Historical Archives, Maxwell AFB, Al (HQ, AFHRA/RSA, 600 Chennault Circle, Maxwell AFB, AL 36112-6424, USA), in Sachen Foo Fighters, dass die Mikrofilme A 0800 bis A 0826 die Historie der Operationen und Geheimdienst-berichte von Night Fighter Squadrons (NFS) zwischen 1943 und 1945 enthalten. Der Mikrofilm A 0827 enthält darüber hinaus die Einsatzberichte der 549th NFS mit verschiedenen FF-Darstellungen und Observationen von "Ball of Fire". Auf dem Mikrofilm A 0915 (1712) findet man die Berichte von 1943 bis 1945 der 110th Recon Squadron. Hier meldet Major Joe Thompson von der 109th Recon Sq eine Tageslicht-Sichtung von einem FF in Deutschland, irgendwann im Zeitrahmen November/Dezember 1944. Verblüffend ist jedoch das Mikrofilmmaterial, welches die Aktivitäten der "US Air Force Strategic Force" in Europa und seine Geheimdienst-Meetings ausführt. Hier wurden FFs erst gar nicht erwähnt, sie spielten keine Rolle. Auch in den Telegrammen jenes Kommandos nach Washington während des Kriegs und danach enthielten keine FF-Verweise bzw -Erwähnungen. In den Intelligence Summaries des selben Kommandos sind ebenfalls keinerlei Foo Fighters erwähnt.
Aldrich prüfte auch die Unterlagen des Strategic Air Command-HQ (SAC) auf der Andrews AFB nahe Washington, DC. von März-Dezember 1946 und vollständig für 1947 sowie 1948 betreffs UFOs: "Doch ich fand nichts, obwohl dort selbst Unterlagen der ´Very Heavy Bomb Groups´ vorhanden sind. Selbst Baseball-Spiele der gegeneinander spielenden Verbände wurden hier vermerkt."
Am 16.Juli 1998 war Aldrich bei seinen Nachforschungen weitergekommen und meldete, die sogenannten Southeast Command´s Weekly Intelligence Summaries durchgearbeitet zu haben, in denen ein paar Foo-Meldungen aufzufinden waren und in einer Kategorie namens "Unusual Objects and Missile Sighted During Operations" abgelegt wurden. Hier einige Beispiele:
26.11.1943: Bremen, "Flammenringe von knapp 1 Meter Durchmesser, grün, korkenzieherartig beim Flug dahinbewegend." 30.10.1944, 01:45 h: München, eine B-17 der 419th Bomb Squadron war auf einer "Lone Wolf"-Mission unterwegs. Ein hellblauer Feuerball begleitete die Maschine für eine Weile. 22.11.1944, 19:00 - 22:00: Koblenz, die 422d Night Fighter Squadron (NFS) beririchtete 4-6 "Jets", drei davon in einer Reihe dahinbewegend. 27./28.11.1944, zwischen 23:30 und 03:30 h: Im gebiet Köln-Bonn sahen Maschinen der 422d NFS 3 "Jets" auf Streife.
Aldrich´s Überprüfung der 4th Air Force Weekly Intelligence Summaries dagegen erbrachte keinerlei Foo-Berichte. Bei all seinen Bemühungen fand er aber nie irgendwelche Referenzen über eine konkrete USAF-Studie in dieser Sache, man nahm die Berichte auf und wartete ab, wie sich die Sache weiter entwickeln würde. Einzig und allein 1953 gab es einen kurzen Hinweis in dem USAF Intelligence Decimal Correspondence File, wonach man manchen der Foo Fighter "auf leuchtende Objekte an Ballons" zurückführte - leider ohne dies weiter auszuführen. Nebenbei merkte Aldrich an, dass die historischen Akten der deutschen Luftwaffe inzwischen vom amerikanischen National Archives nach Deutschland zurückgingen.
Kaum beachtet ist der Umstand, dass der Zweite Weltkrieg noch weitere sagenhafte Erscheinungen mit sich brachte - nämlich seltsame Wesen, denen man den Namen "Gremlins" gab. Die ersten Berichte (welche von Forteanern gesammelt wurden) über Gremlins stammten von Piloten, die bei Feindflügen bemerkten, dass in ihren Flugzeugen koboldartige Gestalten lauerten, denen sie den Spitznamen Gremlin gaben. Sie schienen eher freundlich als feindlich gesinnt, da sie den Besatzungen nur gelegentlich harmlose Streiche spielten. Der Geisterjäger Alasdair Alpin MacGregor berichtete: "Angehörige der Royal Air Force, die an der Schlacht um England teilnahmen, haben mir von ihnen erzählt. Und obwohl das Oxford English Dictionary das Wort nicht kennt, erzählt ein Professor in Oxford seinem Freund, dem berühmten A.L.Rowse, dass die Gremlins ´mein ganzes Leben lang bei mir gewesen sind´". Ender der 70er Jahre tauchten dann Berichte über Gremlins auf, die in Fabriken ihre Scherze trieben. Manche vermuteten daraufhin, dass sie Wesen sein könnten, die irgendwie durch das Wirken der Maschinen geformt werden... Bald darauf wurden die Gremlins auch durch einschlägige Hollywood-Filme bekannt, die allerlei bitterbösen Schabernack treiben. Bemerkenswert ist der sich hier ausbildende Umstand, wonach offensichtlich geheimnisvolle Himmelserscheinungen, denen man nicht habhaft werden kann, auch die Wahrnehmung von mindestens genauso mysteriösen Wesen hervorbringt.
Schlußendlich hatte der Vorläufer der CIA, das Office of Strategic Services (OSS), unter General William J.Donovan sich dem Phantom der Lüfte angenommen, weil der General ein persönliches Interesse daran zeigte und es studierte. Donovan und sein Stab folgerten schließlich, dass die Foo Fighters zwar "ein ungewöhnliches, dennoch harmloses Phänomen" sind. Auch beim britischen Verteidigungsministerium kam man schließlich zu einer ähnlichen Einschätzung, da die Foo Fighters keine oder nur sehr geringe Aggressionen zeigten und dementsprechen "no defence significance" haben.
Unter dem Betreff "Interesting WWII Incident" meldete sich Aldrich am 4.Mai 2003 auf der Project 1947-Emailliste und stellte nachfolgenden Vorfall vom Morgen des 7.Februar 1945 vor, welcher von einem Mitglied der Combat Air Patrol an Bord des Flugzeugträgers USS Wasp gemeldet wurde. Damals war an Bord des Trägers Alarm geschlagen worden, weil man in etwa 7000 Metern Höhe über der Begleitflotte einige "Bogies" (= feindliche Flugzeuge im damaligen Jargon) ausmachte. Man rief die Piloten der Abfangjäger in den Operations-Raum zusammen und erklärte die Lage, eine Stunde nach der ersten Radar-Ortung gab der Flight Director Startfreigabe auf ein deutliches Ziel 15 Meilen westlich der Flotte nach Radarangaben. Mit voller Maschinenleistung stiegen die Abfangjäger auf und steuerten das bestimmte Ziel an. Doch dort war überhaupt nichts zu sehen! Sie kreisten wieder und wieder und erkannten nur, dass da irgendetwas glitzerndes zum Meer hinab fiel. Man nannte soetwas "Window"-Material, metallisches Störmaterial (Lametta) welches von Flugzeugen abgestoßen wurde, um mit Vorbedacht falsche Signale auf Radar zu erzeugen, die stark an Flugzeuge erinnerten. Tatsächlich stellte sich später heraus, dass es sich hierbei um eine geheim angesetzte Übung handelte, um die Verteidigungsbereitschaft der Flotte zu testen. Die Geschichte wurde schließlich als "Wild Goose Chase" ins Logbuch aufgenommen. Komisch war dabei nur, dass zwar weitere Lametta-Abwürfe stattfanden, es Abfangjägereinsätze gab, aber man in diesem Fall niemals die auslösenden Flugzeuge festmachen konnte, welche scheinbar die Flotte umkreisten und ihre Spielchen trieben.
Die britische UFO-Forscherin Jenny Randles hatte für ihr Buch ?Something in the Air? (1998) ein Gerücht nachgeprüft, wonach der englische Komödiant Michael Bentine als ehemaliger Nachrichtendienst-Offizier der freien polnischen Streitkäfte in Kriegszeiten mit Foo´s zu tun bekam. Tatsächlich konnte sie Bentine interviewen und dieser gestand zu, das er tatsächlich Ende 1944 das "debriefing" einer Fliegermannschaft vornahm, welches seltsame Lichter bei einem Angriff auf Pennemünde gesehen hatte, welches damals bei den Amerikanern von großem Interesss war - klar als V-Raketen-Stützpunkt der Nazis. Bentine hatte wegen dieses Falles auch US-Geheimdienst-Kontakte, aber was sich dabei herausstellte ist der Umstand, dass die berichteten Lichter niemals einen Schaden bei alliiierten Flugzeugen hervorriefen und keine Gefahr darstellten. Niemals schoß ein Foo einen amerikanischen oder britischen Bomber ab, was natürlich keineswegs der Sinn einer angeblichen neuen Geheimwaffe sein kann. Dies war auch der Grund, weshalb man diese Berichte zwar da und dort registrierte, aber ansonsten nicht so wirklich ernst nahm.
Auch der amerikanische Journalist Warren Smith forschte in unserer Sache nach und stellte fest, dass das Office of Strategic Services (OSS, Vorläufer der CIA), ansetzte um Foo Fighter-Sichtungen zu untersuchen. Man versuchte über Agenten in Frankreich, Deutschland und Italien mehr dazu herauszufinden, doch dies führte zu überhaupt nichts. Deswegen schloß man dort schließlich die Akte mit einem Satz ab: "Die berichteten Phänomene sind zwar ungewöhnlich, aber scheinbar harmlos, weswegen das Phänomen keinerlei weiteren Aktionen bedarf, um ihm nachzugehen." (?UFO Trek?, 1977) Man konnte keinerlei konkrete Beweise finden, dass diese Erscheinungen wirklich "feindliche Waffen" sind und ab sofort stufte man jene Meldungen in die "Crackpot-Kategorie" ein.
Im Sommer 2000 gab das britische Verteidigungs-Ministerium eine Akte an Colonel Kingman Douglas, Wing Commander Smith von der Air Intelligence 3 und Wing Commander Heath beim AI 2 im Air Ministry über das Public Record Office frei, die den immer gerne genannten "Schweinfurt-Angriff" nebst Foo Fighter-Begegnung detaillierte, zu welchem über die Jahre hinweg zig Gerüchte umherschwirrten und der soetwas wie ein "Klassiker" bei den Foo´s darstellt. Es handelt sich um einen Geheimdienstbericht zu einer Angriffsmission vom 16.Oktober 1943 auf Schweinfurt. Hierbei wurden die anfliegenden Bomber von schwerem Abwehrfeuer empfangen. Eine Maschine der 306.Bombergruppe machte dabei eine seltsame Observation, den einen Bomber (AC 026) der parallel-fliegenden 348.Bombergruppe betraf (von dem aber KEIN Vorfallsbericht vorliegt): jener Bomber tauchte plötzlich in eine Traube von Scheiben nahe Schweinfurt ein, die genauso plötzlich vor ihm erschienen war um nicht mehr ausweichen zu können. Man sah, dass diese Scheiben silberfarben waren und sehr klein - groß wie Schallplatten. Insgesamt sank diese Scheiben-Traube gemeinsam langsam zu Boden hinab, aber man sah weit und breit über den angreifenden britischen Bombern kein Flugzeug, von welchem diese Objekte etwaig abgeworfen sein konnten. AC 026 war nicht imstande, dieser Formation auszuweichen und der rechte Flügel tauchte deutlich in die herabsinkende Traube von Scheiben ein und scheinbar kollidierten auch Objekte damit! Aber das hatte keinerlei Einfluss auf den Flieger oder seine Motoren. Es gab keine Explosion oder sonstiges. Es fielen dann einfach nur schwarze Trümmer fort, wenn eine dieser Scheiben an der Metallhaut des Flieger zerplatzte. Dem Bericht nach sollen zwei weitere Bomber am Rande mit dieser Scheiben-Traube in Berührung gekommen sein, ohne dass diese irgendetwas davon mitbekamen. Das Rätsel hierbei bestand hauptsächlich darin, nicht erkennen zu können, woher diese herabsinkenden "Schallplatten" kamen. Jenseits dessen ist wirklich interessant zu vermerken, dass die bald darauf in Amerika ab 1947 gesehenen "flying discs" entgegen allen ´public images´ ebenfalls im Kern als schallplattenartig beschrieben wurden - und nicht als die dickbauchigen Untertassen mit Halbkugel-Blase obenauf, was das öffentliche Vorstellungsbild von einer ?Fliegenden Untertasse? ausmacht.
Kurzum: Das Bild von den Foo´s ist recht komplex und die Materie kompliziert. Da spielen offenkundig<