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UFO-Forschung - DOCMA Baumann sichtet Unbekanntes Flugobjekt

1.07.2018

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Unbekanntes Flugobjekt / Foto und Montage: Doc Baumann

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Regelmäßige Leser/innen dieser Seite werden sich vielleicht erinnern, dass Doc Baumann kürzlich nach Rhodos gereist war. Auf dem nächtlichen Rückflug erblickte er beim Blick aus dem Flugzeugfenster sekundenlang ein … ja, was wohl? Ein unbekanntes Flugobjekt!

Anlass meiner Reise nach Rhodos waren die Johanniter-Ritter, deren Spuren ich auf dieser griechischen Insel vor der türkischen Küste gesucht habe. Für mein Roman-Projekt, für das ich inzwischen seit 27 Jahren recherchiere, ist dieser Ritterorden von besonderem Interesse. Vor allem die letzten Monate, die er hier 1522 verbrachte, sind mir wichtig – kurz bevor er vom türkischen Sultan vertrieben wurde, und die Zeit danach, bevor er sich ein paar Jahre später auf Malta ansiedeln durfte. Diese Insel hatte ihnen Kaiser Karl V. angeboten; von der Gegenleistung erzählen – wenn auch historisch nicht exakt – Hammetts Roman „Der Malteser Falke“ sowie die Verfilmung von 1941 „Die Spur des Falken“.

Aber ich will Ihnen hier nichts über die Johanniter berichten, sondern über meine Reise – besonders den Rückflug. Wegen Verzögerungen startete das Flugzeug erst am Abend, machte dann noch eine unerwartete Zwischenlandung auf Kreta, so dass es schließlich tiefe Nacht war, als wir über Griechenland und den Balkan flogen.

Wegen einer großen Gewitterfront mussten wir einen leichten Umweg nehmen und der Kapitän stieg auf eine Flughöhe von 12.000 Metern. Danach bot sich mir – zum ersten Mal nach vielen Flugreisen – rund eine Dreiviertelstunde lang der außergewöhnliche Anblick großer Gewitterwolken von oben. Die Sicht war klar, immer wieder zogen die Lichter von Städten unter uns vorbei. Die Gewitterwolken bedeckten keine großen Flächen, sondern klumpten sich mal hier und mal dort zusammen.

Und ich sah auch fast keine Blitze – nur das plötzliche Flackern heller Lichter, die dann die ganzen Wolken von innen illuminierten. Ein faszinierender Anblick, den ich während dieser Zeit genoss.


Unbekanntes Flugobjekt


Schließlich hatten wir nach rund 600 Kilometern das Ende der Gewitterfront erreicht. Nur noch hier und da zuckte es schwach in einer Wolke.

Das unerwartete Erlebnis, dass ich danach hatte, dauerte kaum mehr als eine Sekunde: Unterhalb des Flugzeugs raste plötzlich ein weiß glühendes Objekt vorbei, das einen langen hellen Schweif hinter sich herzog. Es kam von schräg vorn, fast parallel zur Flugrichtung, und es verschwand dann hinter dem Flugzeugtriebwerk. Ich erinnere mich an die Farben Weiß und Rot, seltsamerweise aber auch an ein intensives Grün.

Natürlich konnte ich in diesem kurzen Augenblick kein Foto aufnehmen. Die Illustration oben gibt die Situation so wieder, wie ich sie in Erinnerung habe.


Unbekanntes Flugobjekt: Was meinte die Crew dazu?


„Ich habe eben eine Sternschnuppe gesehen“, sagte ich zu meiner Frau. „Von oben.“ Oder war es vielleicht etwas anderes gewesen? Nach der Landung konnte ich kurz ins Cockpit und den Flugkapitän und seinen Kopiloten danach fragen, ob sie um 21:29 Uhr rechts vom Flugzeug auch diese Lichterscheinung gesehen hätten. Hatten sie nicht. Aber sie achten ja auch nicht die ganze Zeit darauf, ob vielleicht ein anderes Flugzeug von rechts kommt, das Vorfahrt haben könnte.

Was ich denn meinen würde, was das gewesen sein könnte? Nun, meine erste Vermutung lautete: Ein Meteor. (Nur kurz zur Unterscheidung: Meteore heißen die Dinger, solange sie die Erdatmosphäre durchqueren und dabei wegen ihrer starken Abbremsung und der Reibung mit der Luft zu glühen beginnen. Meteorite dagegen werden sie genannt, wenn sie groß genug waren, um trotz des Materials, das sie beim Durchqueren der Lufthülle verlieren, noch als Brocken – oder wenigstens Bröckchen – den Boden zu erreichen.) Diese Unterscheidung wird gleich noch wichtig werden.

Zweite Vermutung: Da wir gerade eine Gewitterfront überflogen hatten, könnte es ein elektrisches Phänomen gewesen sein. Von Kugelblitzen weiß man zwar noch wenig, aber sie würden wohl kaum so weit von einem Gewitter entfernt auftauchen und werden in der Regel als sich langsam bewegend beschrieben. (Aber vielleicht bewegte es sich es ja langsam und nur das Flugzeug schnell?)

Dritte Vermutung: Irgendetwas hinter mir hat sich in der Scheibe gespiegelt. Das kann aber zum einen nicht sein, weil ich mit der Stirn fast diese Scheibe berührte, und zum anderen, weil ich dann nicht hätte sehen könne, wie es hinter dem Flugzeugtriebwerk verschwand. (Ich glaube mich auch zu erinnern, dass Triebwerk und Flügel kurz von dem Objekt beleuchtet wurden, aber da bin ich mir nicht wirklich sicher.)

Vierte und letzte Vermutung: Er war ein unbekanntes Flugobjekt, ein UFO. Mit der Äußerung dieser vagen Annahme war das Gespräch dann schnell beendet. Ich versuchte zwar, meine Seriosität zu retten, indem ich schnell hinterherschob: „Am wahrscheinlichsten ist wohl ein Meteor“, aber das bügelte der Kapitän schnell und schoff mit den Worten ab: „Die kann es nicht unterhalb des Flugzeugs geben!“, und damit war die Sache erledigt.


Ein unbekanntes Flugobjekt ist … unbekannt


Mit Verlaub: Diese Aussage ist natürlich Unsinn. Denn da es bekanntlich Meteorite gibt, also Brocken aus dem All, die auf der Erde gefunden werden, müssen sie wohl oder übel die ganze Erdatmosphäre durchquert haben, um dort unten anzukommen. Da die Lufthülle in tieferen Schichten dichter wird, erhöht sich die Reibung sogar (dafür sinkt die Geschwidigkeit). Viele kleine Meteore verdampfen daher einfach und es bleibt nichts, was den Boden erreichen kann. Größere können das schaffen. Und ich kenne kein Naturgesetz, das fordert, dass Meteore gefälligst 12.000 Meter über der Erde aufhören müssen zu glühen. Also kann es selbstverständlich „Sternschnuppen“ unterhalb von Flugzeugen geben.

Und wenn es nun doch ein unbekanntes Flugobjekt war? Das Problem mit UFOs ist, dass ihre Benennung für die meisten Menschen bedeutet, aus etwas Unbekanntem etwas scheinbar Bekanntes zu machen.

Ich habe vor rund 25 Jahren ein Buch geschrieben mit dem Titel „Unsere fernen Nachbarn. Wie sich die Erdbewohner die Außerirdischen vorstellen“. Es ging darin also nicht um Außerirdische selbst, sondern um unser Bild von ihnen – also eine Art Kulturgeschichte ihrer Darstellung in Literatur, Film, Comic, Philosophie und Wissenschaft.

Dort gab es natürlich auch ein Kapitel darüber, was ein unbekanntes Flugobjekt ist, und ich habe damals folgende kleine Analogie benutzt:

Stellen Sie sich vor, eine Bank wird von drei unbekannten Männern überfallen. Kurz darauf hören Sie die Meldung im Autoradio, und wie es der Zufall will, sehen Sie wenige Augenblicke darauf am Straßenrand drei – Ihnen – unbekannte Männer. Zücken Sie nun eilig Ihr Handy und rufen die 110 an: „Ich habe gerade drei unbekannte Männer gesehen – drei unbekannte Männer haben doch auch die Bank überfallen! Kommen Sie ganz schnell!“?

Wohl kaum. Denn Sie wissen ja, dass „unbekannt“ eine negative Zuschreibung ist, die man nicht im positiven Sinne verwenden kann. Wenn ich in einer neuen Photoshop-Version – endlich mal etwas zum Thema Bildbearbeitung! – eine neue unbekannte Funktion entdecke und das – und nur das – in DOCMA schreibe, werden Sie als Leser/in nicht wissen, ob die mit einer von Ihnen entdeckten unbekannten Funktion identisch ist.

Viele Menschen benutzen aber den Begriff „Unbekanntes Flugobjekt“ oder gar „UFO“ genau in dieser falsch-positiven Weise. Für sie ist ein so bezeichnetes Objekt nicht einfach unbekannt, sondern gleichbedeutend mit „außerirdisches Fluggerät“. Dabei bedeutet „unbekannt“ nur, dass ich als Beobachter nichts weiter darüber sagen kann als die Beschreibung des sichtbaren Phänomens, das ich da ganz kurz gesehen habe, und keinerlei weitere Angaben über seine Natur, Herkunft, Beschaffenheit, Größe, Entfernung … machen kann. (Um die Größe zu bestimmen, müsste ich die Entfernung wissen, und umgekehrt.)

Also, da ich keine Ahnung habe, was ich da gesehen habe, habe ich mit absoluter Sicherheit ein unbekanntes Flugobjekt gesichtet. Aber mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit eben keine Außerirdischen. Leider!

Quelle: DOCMA

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