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UFO-Forschung - Aus dem CENAP-Archiv: UFO-History Teil-241

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29.03.2008

´Alien Sociology´ von Seth Shostak und Faktor Mensch von Jörg Böhme

UFOlogie-Erhaltungskosmetik und mehr für die Alien-UFO-Freunde des Fantastischen - Rorschach-Test für die UFOlogen nach der Rockefeller-UFO-Nummer

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Das UFO-Phänomen - gehört es eigentlich wirklich zu den noch zu enträtselnden Mysterien auf der Hauptebene der ´Geheimnisse der Welt´? Bringt das UFO-Phantom noch wirkliche eine ´Strangeness´ als Symbiont des ´Übernatürlichen´ mit sich? Interessiert es überhaupt noch die Welt? Hat die Beachtung des Themas auf dem blauen Planeten überhaupt noch den Hauch einer Chance in breiteren Bevölkerungsschichten? Oder vergammel es einfach in einer kleinen popkulturellen Nische am Rande von allem? Und ist dies nicht eine Art bedauerlicher ´Schock´, den die UFO-Freunde des Fantasischen einfach nicht sehen wollen, weil damit ihr Wirken existentiell in Frage zu stellen ist? Welche Früchte hat über 60 Jahre UFOlogie und ufologische Theologie getragen? Schlußendlich ist der Kicherfaktor nie vom Thema zu trennen gewesen, eben wegen der Fliegenden Untertassen und ihren ´kleinen grünen Männchen´ (im Grunde sind ja die kleinen grauen Männchen nur eine moderne Version in der Alien-Farblehre von jenen ´lgms´). Der UFO-Aberglaube tritt immer auf der Stelle, auch wenn es immer wieder ein gewisses Feuer gibt, naja - schließlich als Strohfeuer vergehend, beunruhigend genug und eine Art frustrierendes Resultat. Enttäuschend - und wenn man allen ideologischen Ballast wegwirft ist gar nichts im grünen Bereich. Die Aufrechterhaltung des ´wahren Glaubens´ funktioniert nur mit Spinnerei und Wirklichkeitsflucht mit Düsentempo. Das kollektive Auf- und Durchatmen geschieht nur dann, wenn man dies alles einfach mit Scheuklappen schönredet, oder noch viel besser, erst gar nicht erwähnt, noch besser total verschweigt. Dann ist alles unverzüglich in Butter und es herrscht ´Friede-Freude-Eierkuchen´-Stimmung vor, um nicht eingestehen zu müssen, dass das Thema einfach versemmelt ist. Die Hauptaufmarschzeiten des UFO-Themas sind Vergangenheit - und auch wir kaum mehr als eigentlich für die Gesellschaft zu vergessende Nostalgiker. Wenn man so will, das ´Zeitfester´ der UFO-Mythologie hat sich eigentlich schon ab dem 50.Jahrestag 1997 flott zu schließen begonnen, seitdem geht der Mythos den Bach hinunter. UFOlogie-Anhänger sind da quasi nur noch subalternde Instanzen. Die Welt hat keine Zeit mehr für sie, auch weil das Thema nie wirklich eine bedeutsame Rolle einnehmen konnte - trotz dem künstliche Hochgespiele durch ufologische Promoter mit ihren rhetorischen Tricks zur Verzauberung der Alien-UFO-Idee um alles dazu im Diffusen zu halten, also das himmlische Wunder aufrecht zu erhalten. Dazu müsste sich jeder nüchterne Erforscher des UFO-´Problems´ problemlos bekennen können, wenn er seine ´Tarnkappe´ einfach mal abwirft und sich nicht in seinen ideologischen ´Tarnfeld´ mit all den Durchhalteparolen versteckt. Klar, dies würde aber zu negativen Konsequenzen führen, die für das UFOtainment den ´Killereffekt´ bedeuteten.

 

Ja, es ist schon irgendwie ´extravagant´, was ich hier immer mit ungetrübten Verstand energisch äußere. Klar, eine freche Provokation, nein - gar ein unglaublicher Affront für alle Hilfsarbeiter als Wahrer und Geistes-Symbionten der ´Außerirdischen auf bzw über Erden´, denen man schon den Namen ´Spacebrothers´ zu Adamki´s-Zeiten gab. Aber schlußendlich sind wir auch nicht eine Art ´Unverbindlicher Klub der Duckmäuser´, der Streicheleinheiten auszugeben hat - auch wenn dies selbstverständlich manchen Zorn in der UFO-Gemeinde mit sich bringt. Für den wahren sowie empfindsamen Gläubigen ist es ganz klar immer wieder schmerzhaft - so gibt es auch immer wieder hysterische Anfälle bei ihnen. Aber darauf pfeife ich, auch wenn man uns als ekelhafte UFO-Scheusale missverstehen will, um nicht "hören zu müssen" und dementsprechend auch nichts lernen, na ´gut´: Es geht ja schließlich auch nur um unverbindliches Geschwätz zum reinen Freizeitvertreib und persönlichen Vergnügen, egal welche Kosmetik man dem auch verleihen will.

 

Es sei nur mal angemerkt: Letzthin wurden gleich vier Threads von mir bei Allmystery.de weggelöscht, weil die Inhalte ´Disonanzen´ unter den User aufbringen (einer drückte dies so aus"Die Threads von WW machen KEINEN Spaß." , ein anderer so "Jeder Klick hierfür ist einmal zuviel!" und wieder ein anderer so "Solange solche selbstherrlichen, selbsternannten UFO-Skteptiker, -Realisten und -Forscher wie WW in diesem Forum ihre ketzerischen Dummheiten in einer so intoleranten von oben herabschauenden Art ablassen ist das Forum leider nicht mehr {sic!} ernst zunehmen. Keine Ahnung was solche Genossen hier in dem UFOlogie-Forum suchen. WW - Sie sind eine Schande für die UFO-Szene."). Ich wurde darauf aufmerksam gemacht und belehrt, dass das Forum eben ALLMYSTERY heißt - und es auch so als Fantasiespektakel in der Realitäts-Verschleppung bleiben soll, basta! Allmächtiger, die Stewards des anomalistisch-grenzwissenschaftlichen Chaos wollen einfach auch alles wirklich ´all mystery´ in bewusster Entscheidung sowie mit emotionaler Verstärkung (er)halten - so ist das künstliche ´Akte X´-Spiel und seine Vorgabe. Der Transfer in die vernünftige Welt fällt den Alien-UFO-Überzeugten extrem schwer und sie können diesen einfach nicht in die Wege leiten, weil die Irrlehre für Herz und Seele so gute Dienste leistet - sie psychologisch mit einer gewissen Priorität von einigen Leutchen gebraucht wird. Das gehört einfach zur ´Infrastuktur´ auch der UFOlogie, weswegen sie auch schnell zur schwer durchdringlichen und übersehbaren Eigenschöpfungs-U´fool´ogie aus Gedankenlosigkeit und blinder Überschwänglichkeit in einem verschachtelten Komplex in ihrem Horst wird. Ein weiteres Mängelexemplar aus der ´Wunderwelt´, die auf breiter Front schon immer in moderner Zeit der Aufklärung um ihre Anerkennung sowie Tauglichkeit verzweifelt kämpft - und nicht weiterkommt, keinen Schritt. 60 Jahre Mythos - und noch immer im Pubertäts-Stadium was einfach kein öffentliches Vertrauten erzeugt, wie auch? Die anomalistisch-esoterische Zwangsverplichtung von Randgebieten wie Kornkreise etc als Festigung des UFO-Mythos ist zwar gutes UFOtainment, aber genauso problematisch. Dies ist der verheimlichte wunde Punkt, der schon immer zeitlos war.

Aber dies gehört schon immer zum psychologisch-theatralischen Drumherum der enthusiastischen Gralshüter und ´Heimatpfleger´ für den außerirdischen ´Fliegende Untertassen´-Mythos als mentale ´Brillianz´ dazu, um den nüchternen Widerlichkeiten zu trotzen und nebenbei sich noch wichtiger zu nehmen als sie wirklich sind, indem sie nach einem respektvollen Umgang mit ihren Ansichten - und echten respektablen Leistungsnachweis - rufen. Dies nicht erkennen und hauptsächlich auch gar verstehen zu wollen gehört auch zum Handicap in Sachen öffentlicher Anerkennung des UFO-Themas. Den Kollegen und mir ist dies schon länger deutlich geworden, deswegen gibt es auch bei manchen eine gewissen ´Ungeduld´, weil sich da überhaupt nichts ändert - und es so nicht zu akzeptieren ist. UFOlogen werden so nach wie vor als ´Durchgeknallte´ betrachtet, und wir UFO-Realisten machen einfach keinen Spass her - sind erst recht mangels wilder Stories langweilig. Wir sind und bleiben alle ´grenzwertig´, jede Fraktion auf ihre spezielle Art und Weise. So einfach ist es. My two (pädagogischen) cents.

 

Oder wie es Jörg Böhme zusammenfassend auf den Punkt bringend CENAP-Intern feststellte: "Wenn man die ungeklärten Fälle mal kritisch unter die Lupe nimmt, ohne die durch die rosarote Alien-Brille zu sehen, und die Erfahrungen mit bereits geklärten Fällen hinzunimmt, bleibt nur noch ein Bodensatz übrig. Und wenn man den nochmal durchleuchtet, wird man sehen, das dort mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten existieren und die Wahrscheinlichkeit, hier eine alleinige, gar außerirdische Ursache zu finden, praktisch null ist. Aber das sind ja alles keine Neuigkeiten und das Ergebnis jahrelanger (kritischer) Forschung. Was übrigbleibt ist der Faktor Mensch, seine Wahrnehmung und sein kultureller Hintergrund mit all seinen Glaubensinhalten. Sowohl bei den Zeugen als auch bei denen, die diese Zeugenaussagen auswerten." Ganz klar ist: Wissenschaft ist der Versuch möglichst verständlich und nachvollziehbar über die Welt und ihre Ereignisse zu sprechen. Der UFO-Jünger (UFOloge) geht nicht hinaus in die Welt und untersucht mit naturwissenschaftlicher Neugier und detektivischem Spürsinn Meldungen und Behauptungen von Himmelsphänomen-Zufallsbeobachtern, die glauben ein unidentifiziertes Flug-Objekt gesehen zu haben. Die UFO-Freunde es Fantastischen gehen nicht hin und vergleichen diese Observations-Berichte mit einer Fallsammlung (Datenbasis), um die identifizierbaren Flug-Objekte (IFOs) aus dem Berg von Berichterstattungen auszusortieren - einfach schon aus dem Grund, weil sie es gar nicht können und auch gar kein Interesse daran haben die damit verbundenen Fähigkeiten sich anzueignen. Und schon gar nicht wollen sich Newcomer oder alteingesessene Fliegende Untertassen-Promoter mit so erfahrenen UFO-Forschern wie jene im CENAP-Netzwerk austauschen und beraten. Die UFO-Freunde möchten gerne aus der populären UFO-Literatur, die abgöttisch gelesen und verehrt wird, für sich Weltkonstrukte herausziehen und darüber unendliche Traumreisen ins ferne Land der Spekulationen vornehmen.

 

Kein Wunder wenn es für sie schwer ist, zwischen Fakten und Fantasy zu differenzieren. Sie wissen noch nicht einmal, dass der Alltag der UFOs gar keine metallischen, apparativen ´Fliegenden Untertassen´ wie aus den frühen Hollywoodfilmen mit sich bringt und die meisten UFOs nur Lichterscheinungen am nächtlichen Himmel sind. Den UFO-Freunden geht es hauptsächlich um den Untertassen-Mythos im Weltraumfahrt-Zeitalter, der sich als Selbstläufer rund um das Bild von den Fliegenden Untertassen und ihren ausserirdischen Piloten bewährt hat. Sie haben für sich erkannt, dass die Erde von Aliens heimgesucht wird und die bösen Verschörer in den Regierungen uns dies alles verheimlichen wollen, um selbst an der Macht zu bleiben. Dies ist der Stoff aus dem die Träume der UFOlogen sind. Und sie tun alles, um sich diese nicht nehmen zu lassen. Dies läßt uns eine Meldung von Ende 1980 denken, die sicherlich auch heute beachtenswert ist: "Hinterliche UFOlogen? Während noch niemand von der Firma Cutty Sark Ltd. eine Million britische Pfund für ein echtes Stück von einer Fliegenden Untertasse kassieren konnte, erhielt James Oberg für seinen Aufsatz über "Das Versagen der ´Wissenschaft´ UFOlogie" einen Preis in Höhe von tausend Pfund. Oberg stellte fest, dass die UFOlogen durch ihr unwissenschaftliches Arbeiten ihrer Forschung mehr schaden als nützen. Sollte sich ihre These je als richtig erweisen, dann durch Zufall und nicht aufgrund ihrer Bemühungen." Was mich auch an die 1-Mio-Dollar-Preisaussetzung der amerikanischen Klatschzeitschrift ´National Enquirer´ betreffs außerirdischer UFO-Nachweise erinnert, wobei dies die damals alle großen amerikanischen UFO-Gruppen mit ihrer Chance verpassten!

 

Die ´Westfalenpost´ vom 30.August 1995 brachte es auf den Punkt: "Die Leute wollen an Fliegende Untertassen glauben, aber wenn man seinen Kopf etwas zu weit aufmacht, kann einem schließlich das Gehirn rausfliegen." Tatsächlich ist dies das Hauptproblem in der ganzen ufologischen Szene, da die suggestive Vorstellungskraft des Begriffs ´flying saucers´ zur Metapher eines modernen Mythos auswuchs und viele Menschen die Bodenhaftung deswegen verloren. Allein das mit dem Begriff assoziierte Bild in unserem Kopf ist so mächtig, dass die UFO-Sage und die Debatte darum fortgesetzt in die falsche Richtung ausufert. Festhalten möchte ich hier einmal, dass schon der Begriff "flying saucer" nichts weiter als schon eine vorgefasste Erklärung des UFO-Phänomens beinhaltet, weil er in einer beschreibenden Maskerade auftritt. Den meisten UFO-Freunden des Phantastischen geht dies einfach nicht auf. Es ist auch wichtig sich folgenden Satz immer vor Augen zu führen, mit dem am 1.Mai 1999 die RTL-Sendung "Die größten Bluffs der Welt - entlarvt" endete: "Glauben Sie nicht alles was Sie sehen, seien Sie wachsam - die Fälscher geben nie auf. Es gibt viel Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen Sie bisher glaubten, sie seien wahr - sie sind es nicht, wir bewiesen es!"

 

Sicher dagegen ist, dass die UFOs (was auch immer sie schließlich sein mögen) nicht am Himmel herumfliegen und den Aufdruck "Ich bin ein U.F.O." an sich tragen, sondern wir Menschen geben ihnen dieses Etikett und damit fängt das Problem schon an. Neben dem, das UFO-Meldungen einfach nur Berichterstattungen über außergewöhnliche Luftraumereignisse sind, stellen sie auch außergewöhnliche menschliche Behauptungen dar. Was für die einen glasklar nur ein solches UFO sein kann, ist für jemanden mit höherem Kenntnisstand nur ein Miniatur-Heißluftballon oder die Projektion eines Lichteffektgerätes bei einer fernen Discothek an den Wolkenbänken. Irgendwie hängt dieses Wissen/Verstehen um die Erscheinungen im Luftraum auch mit Intelligenz im Sinne von Erkenntnis und Wissen zusammen. Und viele dieser natürlichen Dinge scheinen wie intelligent gelenkt zu sein oder sich intelligent zu verhalten - die Asiatischen Himmelaternen und MHBs dafür der allerbeste Beweis. Was wir Menschen tun ist interpretieren. Was ist aber, wenn wir etwas völlig falsch interpretieren? Dann könnten wir doch auch Gefahr laufen falsche Vorstellungen zu entwickeln, einen Mythos freisetzen - einen Mythos um Objekte im Luftraum die angeblich fremdartig sein sollen. Wenn dem so ist, dann ist die Intelligenz hinter dem UFO-Phantom der Lüfte niemand anderes als der Mensch selbst... Keine Außerirdischen, Überirdischen oder was auch immer an ´Jenseitige´ aus der Andernwelt. Sondern nur verzogene unverstande IFOs aus unserer Welt. So einfache und ganz bestimmt unverlangte Antworten kommen nicht an. Sie sind bitter und führen zu Turbulenzen - und schon da fängt der Ärger an. Auch nichts Neues, war genau deswegen immer so. Nur wer ausreichende und tiefer gehende Informationen besitzt, kann mit der UFO-Herausforderung richtig umgehen. Dazu sind die allermeisten UFO-Verfechter jedoch nicht geeignet, weil sie es viel eher lieben, unendlich über die fremden ´Raumschiffe´ zu spekulieren und darüber, was die US-Luftwaffe wohl so alles in geheimen Hangars und in ihren Tiefkühltruhen verborgen hält. Zumeist haben sie keine Ahnung (davon aber recht viel) von den komplizierten und komplexen Problemen des Phänomens, welches in zwei Ebenen existiert: 1) in Form der echten physikalischen Auslöser für UFO-Beobachtungen und 2) dem daraus sich entwickelnden Aberglauben an extraterrestrische Besucher, weil die Vorfälle und Meldungen unzureichend untersucht wurden oder weil die Untersucher leider selbst wenig Ahnung hatten (und damit viele echte IFOs als falsche UFOs durchgehen liessen/lassen)). Der echte UFO-Fan wird solche Worte natürlich von sich weisen, weil dies gegen den lang gepflegten Glauben gerichtet ist und Anlass sein könnte, insgesamt mal kritischer die ganze Geschichte zu hinterfragen. Er könnte dann sogar feststellen, dass man ihm viele Fakten vorenthalten hat, sie richtiggehend vor ihm versteckte, um ja nicht skeptische Gedanken zu bekommen. Natürlich haben auch die Medien ein ganz bestimmtes Interesse, um die Alien-Show-Nummer namens UFO immer im sensationellen Fahrwasser zu halten - von denen kann man also auch keine Aufklärung erwarten. So ist es ganz cool betrachtet eben. Dafür treten die UFOlogen aber recht selbstbewußt auf und berufen sich allzugerne auf ihre Fahnenträger, diversen "Sachbuch"-Autoren, die selbst im Irrgarten ihrer Ideologie untergehen (was aber der Verkaufs-Auflage nicht abträglich ist, da deren Storys fürs Publikum geliebt und perfekt angepasst stimmen). Ein Brief an das ´Center for UFO Studies´ (CUFOS) in Amerika macht vielleicht das Problem klar, mit welchem sich die UFOlogie grundsätzlich plagt:

 

"Sehr geehrte Herren: Ich bin ein zwölfjähriger Junge und untersuchte die UFOs seit drei Jahren..." Oder wie es dessen ehemaliger Chefuntersucher Allen Hendry einmal sagte: "Im öffentlichen Bewußtsein ist ein UFOloge soetwas wie eine Mischung zwischen Wahrsager, Voodoo-Zauberer und Medizinmann." UFOlogen sind sonach Vertreter jener Spezies, welche verzweifelt versucht, das aufregende Alien-Schema auf der Basis von "Beweisen" zu belegen, von denen die Öffentlichkeit intuitiv feststellt, das sie in ihrer Substanz unzureichend sind. Aber nicht nur deswegen, sondern auch, weil die ewig-währende UFO-Debatte sofort mit der unseligen Frage nach intelligentem Leben im Kosmos verknüpft wird. Es ist quasi so, als wenn irgendjemand mal glaubte ein Fabelwesen namens "Warzenschwein-Taube" gesehen zu haben und sich sofort Hobby-Zoologen daran machen, weltweit herumzureisen, um nach jenem Vieh zu suchen, da sie aufgrund einer Anekdote fest überzeugt sind, dass dieses Wesen existieren muß, während parallel einher die etablierte Zoologie und Biologie die Existenz dieses unglaublichen Mischwesens in Frage stellt. UFO-Forschung ist fast immer ein privates Hobby von begeisterten Menschen, die den Ball ausspielen, da es den Mangel einer formalen regierungsgetragenen oder wissenschaftlichen Betrachtung des Phänomens gibt. Damit ist freilich das Tor für allerlei merkwürdige Vögel geöffnet. Dies gilt sowohl auf der Seite der "UFO-Zeugen", als auch auf dem Sektor der UFOlogen. Kein Wunder also, wenn die personenbezogene UFO-Ermittlung im soziologischen Bereich fast übersehen von der UFOlogie wird. Bereits Hendry hatte festgestellt, dass zwar die Öffentlichkeit oft den Naturwissenschaftler für den kompetentesten UFO-Forscher hält, aber genau das Gegenteil der Fall ist. Der Naturwissenschaftler ist gewohnt, mit präzisen Instrumenten zu arbeiten: "Deshalb macht er auf dem UFO-Feld oft den Fehler, auch den Zeugen mit einem Instrument zu verwechseln und seine Schilderung zu wörtlich zu nehmen. Aus der Soziologie und Wahrnehmungspsychologie wissen wir jedoch, dass Zeugenaussagen, speziell unter psychologischem Stress ob ungewöhnlicher Ereignisse die plötzlich in sein Leben einbrechen, oft ein sehr verzerrtes Bild abgeben. Auch wenn der Zeuge glaubt die reine Wahrheit zu sagen, schildert er dennoch nur seine eigene, subjektive Wirklichkeit." Ganz eindeutig, aufgrund diesem gerne ausgeblendeten Grunsatzproblem wird die ganze UFO-Geschichte nicht wirklich einfacher.

 

Der UFO-Forscher und UFO-Sichtungs-Ermittler muß eindeutig und ganz klar ein praktischer Experte von vielfältigen Luftraum-Phänomenen sein, um überhaupt die Spreu vom Weizen trennen zu können; kann er dies nicht (und das zeichnet die meisten UFO-Fans der UFOlogie leider aus!), sollte er schnell einpacken und sich ein anderes Hobby suchen (dennoch verstehen sich einige von ihnen als "Experten" und wundern sich dann, wenn ihnen Gesichtsverlust blüht, sobald sie einen Fallflop nach dem anderen landen und echte IFOs als falsche UFOs ausgeben). Niemand der sich mit UFOs ernsthaft in einer Studie, Analyse, Untersuchung und Erforschung auseinandersetzt bzw beschäftigt, kann sich dem mächtigen und übergroßen IFO-Spektrum verweigern - allein schon deswegen, weil die IFOs als Kontrollgruppe dienen müßen. UFOs kann man nur im engen Zusammenhang mit dem IFO-Problem studieren, um die ´Wahrheit hinter der Wahrheit´ ausfindig zu machen. Wer sich nicht in Sachen IFOs auskennt und darin nicht fit ist, hat allein schon wegen dem Informationsdefizit ein ungeheures Problem und stochert im Nebel umher. Doch selbst konservative UFO-Gurus geben inzwischen zu: "90 bis 95 % aller UFO-Meldungen gehen auf banale Ursachen zurück und 85 % der UFOlogen sind unseriös." Einfach als Hammer so.

 

Zirkus: Nur bei den ´wissenschaftlichen UFOlogen´ der Akademiker-Truppe MUFON-CES sind es "vielleicht 3 bis 5 % der Berichte die sich aufklären lassen" und dort heißt es nach den "den neuesten Erkenntnissen" dann auch, dass die mehr als 12.000 UFO-Meldungen des amerikanischen Projekt Blaubuch fast "nahezu niemals eine vernünftige Erklärung" erbrachten; alle anderen die etwas anderes behaupten würden die Öffentlichkeit nur "verulken" und "reden" dies den Menschen nur ein. Dies hört sich zunächst für jeden UFO-Fan supergut an und spricht scheinbar für die Glaubwürdigkeit und Reputation jener Promoter der neuen Glaubensrichtung. In der Praxis (und darauf kommt es schließlich an!) versagen sie selbst und weisen immer wieder nach: Ihre diesbezüglichen Feststellungen sind reine ufologischen Lippenbekenntnisse und in Wirklichkeit nichts mehr als Makulatur - da es in ihren UFO-´Beweis´-Publikationen von nicht-erkannten IFOs unverständlicher Weise nur so wimmelt. Dies ist einfach wirr.

 

Ungern geben bestimmte UFO-Zirkel konkrete Anteilszahlen aus der praktischen Ermittlungsarbeit in Sachen UFOs/IFOs heraus, offenbar weil dies a) nicht passt und b) auch nicht wirklich im Überlegensschwerpunkt liegt, weil ´Fliegende Untertasseen´ sowieso nur echt sein können. Im Dezember 1970 hatte zum Beispiel NICAP immer noch keine gegenüberstellende Statistik dieser Natur angefertigt und bei einer Anfrage durch D.M.Winter aus Kalifornien (veröffentlicht im ´UFO Investigator´ dieses Datums), gab man unsicher und eher (aber erstmals) kleinlaut zu, es werden wohl so zwischen 500-1000 Fälle sein, die NICAP als IFOs klassifizieren mußte. Damit kann aber niemand was anfangen, da man parallel einher nicht weiß, wie hoch die Gesamtzahl der bei NICAP registrierten angeblichen UFO-Fälle ist! IFOs sind wohl (nach ufologischer Ansicht) nur dafür gut, um sich die Finger zu verbrennen, außerdem stellen sie ja kein Objekt des Interesses da, was freilich dann sich übel auswirkt, sobald man mal wieder das schlichteste Objekt nicht als ein IFO (wie z.B. ein Wetterforschungsballon) erkannte und als echtes UFOs ausgab. So ist es eben in der UFOlogie-Pseudoforschung schon immer gewesen. Dies hat ´Tradition´ und eine eigene Folklore entwickelt. Auch nicht wirklich in Sachen Überzeugungskraft geeignet. Die Erwähnung von IFOs dient hier nur der oberflächlichen Schein-Seriosität, einfach weil dies nicht das Spezialgebiet für wahrhafte ´Fliegende Untertasssen´-Nachweiser ist. Die UFOlogen fallen selbst in der Praxis immer wieder durch, will heißen: Ihre UFO-authentischen Beispiele sind voller von ihnen nicht erkannter IFOs. Wohlgemerkt: IFOs die Ihnen, lieber Leser, als UFOs angeboten werden, weil die "Experten" es nicht anders wissen, sie nicht kennen und es auch gar nicht wollen. Und da sind wir mal wieder beim eigentlichen Dilemma der ganzen Diskussion. Dabei ist es mehr als ratsam in diesem Gebiet sensibel und vorsichtig zu agieren, IFOs lauern an jeder Ecke. Deswegen ist es ein guter Rat an alle UFO-Forscher: Bei 95 % aller gemeldeten UFOs steckt ein IFO dahinter, also fast immer. Jeder seriöse UFO-Forscher gibt sich also 20 Mal mehr mit IFOs als mit vermeintlich echten ´UFOs´ ab. Ob er will oder nicht, das Gesamtphänomen bescherrt uns dies ganz unabhängig.

 

Jeder echte UFO-Forscher, also tiefergehende UFO-Interessierte, der praktische Nachforschungen zu einzelnen UFO-Meldungen durchführt (die erschlagende Mehrheit der UFO-Interessierten tut dies nicht und bezeichnet sich lieber als Anhänger einer sogenannten UFOlogie und selbst als UFOloge), muss die Bereitschaft mitbringen, eine unendliche Anzahl von Frustrationen durchleben zu können. Selbst jemand wie Michael Hesemann gesteht in seinem Buch "UFOs über Deutschland" (Falken-Verlag, 1997) auf S.137 ein, um sich gut anzuhören: "Der Ausgangspunkt einer seriösen Falluntersuchung muss die Annahme sein, dass die Sichtung auf die eine oder andere Weise erklärt werden kann. Welche Identifikation ist möglich?" Er fordert, und hier kann ich ausnahmsweise ihm zustimmen und halte es für zitierfähig, dass der UFO-Phänomen-Untersucher im Feld "Erfahrungen im Journalismus, in Psychologie und Sozialwissenschaften" haben sollte und "ein gutes Hintergrundwissen über die Geschichte des UFO-Phänomens" mitbringen muß, "so dass er seinen Fall in einen gewissen Kontext einordnen und Parallelfälle heraussuchen kann. Grundkenntnisse der Astronomie, Meteorologie und der Luftfahrt sind hilfreich". Erwartet wird dies vom UFO-Gläubigen aber nicht wirklich, aber gut hört es sich an.

 

Auch wenn dies selbstverständlich Ideal-Voraussetzungen sind, in der Praxis klappt dies meistens aber nicht. Es gibt "UFO-Forscher" bei denen fast alle UFO-Berichte auch schon authentisch sind und die eben auch kein Hintergrundwissen mitbringen, außer dem was sie in der populären Spekulativ-Literatur gelesen und unkritisch akzeptiert haben. So treten sie blauäugig and und erfahren ´einen Himmel voller UFOs´, weswegen sie natürlich oftmals genug mit mir und meinen Kollegen kollidieren und dann säuerlich reagieren, anstelle daraus zu lernen und sich für die Stützenhilfe und neuen Erkenntnissen zu bedanken. Der IFO-Faktor zieht ihnen dann schnell den Boden unter den Füßen weg, da ihnen die zig Parameter eines jeden einzelnen Stimulus unbekannt sind und selbst mit großen Augen dastehen. Deswegen ist es als die praktische Betätigung als UFO-Phänomen-Untersucher immer ratsam nur dann diese wirklich durchzuführen, wenn man ein theoretisches Hintergrundwissen konkret an aufgeklärten Fallbeispielen festmachen und damit für die Praxis umlegen kann. Nur so kann man am aktuellen Einzelfall vor sich die Parallelen zu anderen Fällen ziehen und Erkenntnis gewinnen. Aber dazu braucht man sich nicht wirklich den Kopf zerbrechen - in der Praxis der Alltagswelt machen dies eh die allerwenigsten Leute um "gar niemand" noch schönzufärben. Wieviele UFO-Phonmen-Erforscher erhalten überhaupt noch bundesweit UFOI-Meldungsberichte (und welcher Art?) - sind es wie an einer Hand noch Fünf?

 

UFO/IFO-Datenmaterial: Ich greife mir hier die britische Zeitschrift ´BUFORA-UFO-TIMES´ vom Jan./Feb.1996 auf. BUFORA´s Mitarbeiter Rob Bull fragte sich via Ineternet-Daten-Highway bei 18 UFO-Gruppen in aller Welt um, wie sich deren Prozentquoten der UFO-IFO-Anteiligkeit in der Statistik machen und welche UFO-Stimulis in den satteren Prozentbereichen ihrer Anteiligkeit liegen. Doch durch diese moderne Internet-Umfrage erhielt Bull nur 6 Antworten, also nur ein Drittel der angesprochenen "Forschungsgruppen" reagierte überhaupt. CUFOS (!) gab jedoch keinerlei Verteilungszahlen an, weil man dort leider keine solche Statistiken mehr führe (die guten alten Zeiten eines Allen Hendry sind also wirklich vorbei!). MUFON (Mutual UFO Network) sagte aus, dass die IFO-Anteiligkeit bei 80-90 % läge, aber genaue Zahlen lägen nicht vor, dafür aber stände für MUFON fest, das sdie IFO-Zahlen sich aufgrund eines besseren Kenntnisstandes der Bevölkerung über Täuschungsmöglichkeiten absenke. Perry Petrakis antwortete aus Frankreich für ´SOS OVNI´ damals: 98 % aller UFOs gingen auf IFOs zurück, wobei in letzter Zeit Skytracker den Hauptanteil ausmachten und Raketenabschüße von Biscarosse regelmäßig zu UFO-Massen-Sichtungen führten. Auch ´UFO Research Australia´ gab 96-98 % aller UFO-Meldungen als von den Forschern erkannte und von den Zeugen fehlgedeutete IFOs durch, wobei man aber erst 60 Fälle seit 1952 wirklich untersucht habe!? Die ´Victorian UFO Research Society´ aus Australien nannte 90 % aller UFOs als IFOs. Nun die Frage danach, welche IFO-Typen für UFO-Fieber unter Zeugen bei den einzelnen Gruppen sorgten, da man diese Frage natürlich als Kalibrierungseinheit nehmen kann, um zu erkennen, ob wirklich alle Stimulis bekannt sind: Sterne und Planeten sind ihnen alle als IFO Nummer Eins bekannt, in Australien machen sie übrigens 75 % aller UFO-Sichtungen aus! Die Cessna-Werbeflugzeuge sind nur in Amerika im Einsatz, während natürlich Flugzeuge als solche überall die Rangnummer Zwei als UFO-Deutung belegen, was vielleicht auch eine wichtige Erkenntnis ist, der man sich bewusst sein muß, wenn man die weltweite Zunahme von Fliegenden Dreiecken als UFO-Gegenstand registriert. Scherzballone (also auch Miniatur-Heißluftballone) sind dagegen den Gruppen so gut wie nicht bekannt, kaum vorstellbar, dass dieses wichtige Element der IFO-Kaste aus Deutschland urplötzlich nur ein deutsches Sonderphänomen sein soll, während gleichsam verschiedene Fälle mit den sogenannten selbstgebastelten Plastik-Tüten-Ballons doch auch aus den USA in der Literatur belegt sind und selbst Fowler auf solche Objekte hinwies...

 

Wer sich mit dem UFO-Phänomen beschäftigt, sollte sich erst einmal klar werden, in welcher Bandbreite die identifizierbaren fliegenden Objekte (IFOs) ihren Großteil zum UFO-Spektrum beitragen! Die Praxis zeigt, dass die großmäuligsten UFO-Theoretiker immer wieder IFOs als UFOs ausgeben und deswegen gänzlich verwegene Theorien in Umlauf setzen. [Eingeschoben sei hier auch ein weiteres Grundproblem: Für die meisten UFO-Enthusiasten gibt es trotz der Vielfalt von Einzelphänomenen nur einen gesamtverantwortlichen Auslöser wie z.B. Fliegende Untertassen für all das Geschehen. Diese Fliegenden Untertassen sind seit Jahrzehnten ein Symbol für das UFO-Phänomen, ein mystifizierte Legende, die für den Außenstehenden und wahren Gläubigen gleichwohl alles und nichts bedeutet, in die jedoch Wünsche und Hoffnungen projiziert werden.] Darunter krankt natürlich deren Reputation, doch wer merkt dies aufgrund des blindwütigen Glaubenserhalt schon? Allein deswegen schon, weil solche Flops unter den Teppich gekehrt werden. Die Betroffenen tun jedenfalls so, als merkten sie es nicht. Sie, lieber Leser, sind damit ziemlich alleingelassen auf weitem Feld! Die IFO-Identifikation ist leider nicht immer Sache der UFO-Enthusiasten, Unwissen der "Wissenden" könnte man es nennen - schlimm genug. Darüber hinaus ist jedoch bedeutsam anzumerken, dass die als UFOs durchgegangenen IFOs zu emotionalen Höhepunkten aufgrund der verzerrten Darstellungen als "authentische Phänomene" führen. Wer sich im UFO-Sektor bewegt sollte dies mit auf den Weg nehmen: Die Majorität der UFO-Wahrnehmer ´erzählen die Wahrheit´. Das Problem ist dabei nur, dass dies oftmals eine recht subjektive Wahrheit ist und diese kann recht schnell und deutlich sich von der objektiven Wahrheit abheben, die und dies gilt es, durch eine unabhängige Erhebung und Bewertung herauszufinden. Deswegen haben wir es hier bei den UFOs mit einem Phänomen zu tun, welches sich immer am Rande der Wissenschaft bewegt. Dabei wäre es im Idealfall der gute Job des UFO-Forschers erstmals IFOs auszuschließen, indem er sich der IFO-Spannbreite bewußt ist und deswegen erfahren damit umgehen kann - bisher versagten darin aber alle UFO-Promoter mehrfach. Im realen Wissenschaftsbetrieb wären sie damit erledigt und disqualifiziert - im unrealen ufologischen Glaubenssektor der anderen Wirklichkeit dagegen sind sie paradoxer Weise hochgefeiert und vielgekauft! Dies wirft ein identifizierendes Licht auf "Forscher" wie Gefolgschaft - die Schatten sind düster gezeichnet.

Es ist keineswegs neu. Viele UFOlogen bewegen sich im Feld nur deswegen, weil sie sich vom Thema einen persönlichen Thrill versprechen. Diese emotionelle Prädisposition führt natürlich zu einer schlechten Arbeit in Bezug auf das objektive Handling des Fall-Materials. Im Idealfall ist der UFO-Forscher ein ´amateur investigative journalist´, wie es Hendry nannte. Auch ich zucke zusammen, wenn ich Worte wie "Wissenschaft" oder "Forschung" lesen muß, wenn sich mal wieder ein "Kollege" hervortut und seine Untersuchungs-Bemühungen im anekdotenreichen "Zeugen-orientierten" UFO-Forschungsfeld damit auszeichnen will. Die Wissenschaft wird gerne herbeizitiert, aber in Wirklichkeit hat sie es immer mit schwerem Gegenwind zu tun, der durch die Prädisposition und dem "Willen-zum-Glauben" der sogenannten UFOlogen selbst aufkommt. Einzig die reine soziologische Annäherungsweise ist sicherlich jener Wissenschafts-Bereich, der noch am ehesten als seriös vertretbar in dem Konstrukt UFO-"Wissenschaft" akzeptierbar ist - aber genau davor schrecken die allermeisten UFOlogen wie der Teufel vorm Weihwasser zurück. Anders geht es ja auch zum Glaubenserhalt nicht.

 

Es gibt natürlich Herausforderungen, aber es gibt auch nebeluöse Grenzbereiche, in denen Irrlehren gedeihen und in denen Weltbildverbesserer auftreten, um einer unüberschaubaren Anhängerschar mit exotisch anmutenden Phanomen und Phänomenen eine neue Art von Weltbild-Erkenntnis, Realität und Wahrheit sowie Einsichten in diese zu vermitteln. Doch es spielt auch viel Eitelkeit, Geltungsbedürfnis, Dummheit und psychische Unebenheit dabei ebenso eine Rolle, wenn nicht gar die auslösenden Erscheinungen selbst zweifelhaft und fragwürdig als UFOs der echten Art sind. Ganz zu schweigen davon, dasa ein Mythos vielleicht auch nur deswegen dazu dient, um Brieftaschen aufzufüllen. Dies alles trifft sicherlich auf die Entwicklung der UFOlogie und ihrer Enthusiasten zu. In dieser Evolution mag teilweise auch eine Umkehrung des Popularisierungs-Gedankens eine Ursache sein: Das Hinabsickern wissenschaftlichen Gedankenguts in breite Schichten weckt hier und dort das Bedürfnis, auch "in Wissenschaft zu machen": Wissenschaftliche Denkweise - nicht als Ziel einiger weniger Gelehrten, sondern als Massenbewegung, die allerdings ihre eigenen Wege, Irrwege geht. Dies wäre auch für die Existenz z.B. der UFOlogie eine eher soziologische Ursache. Dies ist es vielleicht auch, wenn ´UFO-Wissenschaftler´ und ufologische Laien wissenschaftliche Erkenntnisse ablehnen und durch allerlein zusätzliche Phantasieprodukte sie in gewisser Art willkürlich erweitern, nur um ihrer Überzeugung nach den ´Fliegenden Untertassen´ sowie darin herumgondelnden Aliens eine Chance zu geben... Liegt die Wahrheit nun wirklich "irgendwo da draußen"? Oder ist sie den meisten Leuten einfach nur viel zu langweilig? Vergessen darf man bei der Begutachtung der UFOlogie nie, dass sich hier Träume, Phantastereien mit realen Erfahrungen vermischen. Und genau dies ist auch das Gefährliche daran, wenn sich UFO-Freunde des Phantasischen eine Scheinwelt aufbauen, in der bereits die Mischung zwischen Phantasie und Realität stattgefunden hat und man Schein und Sein nicht mehr trennen kann.

 

UFOlogen weisen gerne darauf hin, das noch vor 200 Jahren bedeutende Forscher abgestritten hätten, dass uns Meteoriten aus dem Weltall erreichen, also Steine vom Himmel fallen können. Das ist richtig, kann aber nicht als Beispiel dafür angesehen werden, dass bei den UFOs heute ein ähnlicher Fall vorliegen könnte. Denn erstens hatte die Wissenschaft auch damals die dazugehörige Himmelserscheinung, nämlich die Sternschnuppen, bereits gekannt und beobachtet. Man war sich lediglich über die Herkunft und Entstehung dieses Phänomens noch im Unklaren. Zweitens gab es damals noch keine so systematische Überwachung der Vorgänge am Himmelsgewölbe, wie dies heute der Fall ist. Bei der riesigen Zahl angeblicher UFO ieS-Sichtungen (also z.B. denen von echten ´Fliegenden Untertassen´), die ausschließlich von Personen zustandekamen, die weder genügend wissenschaftlich vorgebildet sind noch eine systematische Himmelsüberwachung durchführen, hätten auch den Berufs-Astronomen und - Meteorologen derartige, maschinelle und apparative Erscheinungen zu Gesicht kommen müssen und nicht nur mehrdeutige Lichtflecke etc die ihnen speziell und im Moment nicht erklärbar waren. Drittens hat sich seinerzeit die Entdeckung, dass uns tatsächlich Körper aus dem Weltall in Gestalt von Meteoriten erreichen, lückenlos in das naturwissenschaftliche Gedankengebäude einfügen lassen, was bei den UFOs mit dem besten Willen nicht der Fall ist, wenn man nicht gerade Außenseiter-Theorien zitiert. Natürlich bedarf es dann einiger ´Tricks´, um sich doch noch Gehör zu verschaffen. Ein populäres Phantom der Lüfte, wie die UFOs es eben auch sind, ist dazu scheinbar augrund seines märchenhaftes Mythos klar geeignet. Insbesondere weil es inzwischen eine UFO-Tradition in der Subkultur gibt, wo UFO-Erscheinungen gleichsam mit "Fliegenden Untertassen" ident gesetzt werden, die Raumschiffe von anderen Planeten sein sollen. Während der ´flying saucer´-Begriff eine Erfindung der Presse ist, ist die Deutung der damit gemeinten Objekte als zumindest interplanetarische Raumschiffe auf spätestens Donald Keyhoe zurückzuführen.

Meeting der ufologischen Heimatpfleger in Erfuhr, DEGUFO

Vom 12.-13.April 2008 findet das diesjährige DEGUFO-Treffen zum Frühjahr statt

Die ´Deutsche Initiative für Exopolitik´ wird mit einem Film- und Kamerateam die einzelnen Vorträge wie von Hartwig Hausdorf ("UFO-Eingriffe in den Kriegen der Menschheit"), Peter Hattwick und Illobrand von Ludwiger ("Aggressionen gegen UFOs und deren unterschiedliche Reaktionen darauf") sowie Patrick Hübner ("Das Entführungsphänomen im deutschsprachigen Raum) und evtl. Interviews live aufzeichnen, um sie dann bei Google-Video oder einem anderen Anbieter ins Internet zu stellen. Wo ist eigentlich Nina Hagen, die fehlt doch noch in der ufologischen Vereinigungskirche unter DEGUFO mit esoterischer Note? Hm.

 

Egal, auf jeden Fall kündigte sich als Visitor z.B. der MUFON-CES-Jungaktivist und mehrfacher Sichter von nicht weniger als Fliegenden Untertassen Marius Kettmann (der übrigens inzwischen im JUFOF-Heft der GEP als ebenso deren neues Mitglied schreibt) voller Überschwänglichkeit an: "Die Redner sind sehr toll {im Sinne des erhaltenswerten Mythos und um alles zu tun, um diesen weiterhin diffus und unscharf zu halten, also auch alles wie immer in ufologischen Kreisen - was für ´gigantische´ Fortschritte}! Wir haben von Ludwiger von der MUFON-CES, Hartwig Hausdorf {der ist ja ganz und gar ein Märchenerzähler und deswegen natürlich auch} der Nr. 1 Verkaufsranglisten-Anführer von Amazon, Patrick alias Stalker vom Abductee-Selbsthilfe-Netzwerk Abduction.de. Hinzu kommen (hoffentlich) einflussreiche aufsteigende UFO-Forscher der jüngeren Generation wie Danny Ammon. Zudem ist mein Kumpel {sic!} Robert Fleischer von EXOPOLITIK da. Diskutieren aber mit Respekt {und vor allem ohne klar und kritische Worte, genauso wenig sich um die ufologische Historie kümmernd, was weitaus wichtiger und bedeutsamer ist weil das die Ruhe für ein friedliches UFOlogie-Treffen verschafft!}." Die Themen kennen Sie ja jetzt und Kettmann freut sich deswegen schon auf eine bunt-ausgemalte Zukunft und quasi auf eine ´Blutsbrüderfreundschafts-Ära´ - in der das Rad zum wiederholten Male wie die letzte Neuigkeit der Welt erfunden wird. Jui, Jui, Jui. Und um "über das Thema UFOs konstruktiv zu debatieren" - was bei den Themenreferaten wie von Hausdorf und von Ludwiger nur enthusiastisches Wunschdenken sein kann, wenn auch natürlich -wie immer- UFO-Freunde des Fantastischen sich als die wahren Gläubigen hellauf begeistern. Auch weil siem keine ´Ahnenforschung? zur UFO-Thematik betreiben wollen und merkwürdige Ideen im Hirnkasten viel mehr pflegen. GEP-Führungsmitglied Ammon dazu: "Meine Herren, allererste Sahne! Genau so stelle ich mir einen Meinungspluralismus und eine daraus entstehende konstruktive Diskussionskultur vor! Es entspricht auch exakt dem, was die GEP im Umgang mit dem Thema ausdrücklich vertritt und fördern möchte!* Also bitte mehr davon. Umso mehr freue ich mich auf das Treffen in Erfurt." Auch in der Hoffnung, es könnte so auch ein Alie.de-Forums-Usertreffen wie vor ein paar Jahren zu Cröffelbach geben.

 

*= "Die etwa 100 Mitglieder der GEP spiegeln das volle Spektrum der deutschen UFO-Landschaft wieder. Es finden sich sowohl Befürworter, die hinter dem UFO-Phänomen im engeren Sinne durchaus eine neuartige und unbekannte Größe annehmen, als auch eher skeptisch eingestellte Mitglieder. Diese Heterogenität unter den Mitgliedern ist ausdrücklich erwünscht und wir sehen sie als eine große Chance für eine konstruktive Diskussion an." Tja, nur muss halt mal nach all den Jahren auch die "kontruktive Diskussion" dort mal beginnen - und kann doch nicht einfach nur über die Jahrzehnte hinweg ein Wunschtraum bleiben, nur damit es sich gut und neo-liberal anhört. Bei den gemeinsamen Tagungen über die Jahrzehnte hinweg war davon eher nichts zu spüren. Gibt es jetzt den nächsten neuerlichen Versuch über das Alien.de-Forum und mit den jungen Leuten von MUFON-CES und den Exos? Na dann, viel Glück! Ganz klar liegt das Hauptanliegen bei GEP und CENAP: "Die Schwerpunkte unserer Arbeit liegen auf den Untersuchungen der an uns herangetragenen UFO-Sichtungen und der Information der Öffentlichkeit über unsere Untersuchungsergebnisse." Und jeder, der das JUFOF-Heft wirklich liest, findet dort eine IFO-Fallbewertung nach der anderen von hierzulande. Einfach 1:1 wie bei CENAP. Ansonsten gibt es aber mit dem frischen Wind in der GEP auch eine neuartige "Vereinsphilosophie" - hinsichtlich einer "offenen und nicht-skeptischen UFO-Forschung. Damit grenzen wir uns gegen ausschließlich dogmatisch-skeptische Gruppen ab". Doch wo gibt es in der deutschen UFO-Forschung "ausschließlich dogmatisch-skeptische Gruppen"? Wer sollen die eigentlich sein (zudem ist dies von MUFON-CES mit dem "weltanschaulich-motivierten Skeptikern" adaptiert worden)? Noch besser: Wer soll DIE dometisch-skeptische UFO-Gruppe überhaupt sein, ein Plural kann gar nicht verwendet werden und ist nur Augenwischerei. Und weiter, jetzt wieder genauer hinschauen:

 

"Um Fortschritte {welche sollen die genau sein, dabei hat die GEP doch selbst schon genug dasvon erzielt} in der Erforschung des UFO-Phänomens zu erzielen {es kommt nicht mehr heraus, als jetzt schon nach 60 Jahren globaler UFO-Phänomen-Erforschung - sobald sie überhaupt durchgeführt wurde - bekannt ist}, ist eine fachliche Zusammenarbeit aller UFO-Gesellschaften und forschenden Einzelpersonen anzustreben {war es doch schon immer und hat schlußendlich nur mit CENAP dauerhaft und kontiniuerlich sowie voneinander lernend zwischen CENAP/GEP geklappt}. ... Die allseits bekannten gegensätzlichen Ansichten innerhalb der UFO-Forschung {immer geht es nur um einen und genau diesen Problempunkt - ist dieser oder jener Fall nun doch nur ein auch von UFO-Forschern nicht-erkanntes IFO oder wollen wir es lieber zwangweise zum UFO ieS hochziehen, um überhaupt was neben den Anekdoten zu haben?} sollten im Sinne eines positiven Theorienpluralismus {es geht nur um UFO oder nicht UFO, also IFO*, und nicht ob UFO, egal ob sie nun ´Fliegende Untertassen´ der Außerirdischen bzw Hitler oder Maschinen unter intelligenter Kontrolle aus Anderswelten-Dimensionen oder -Zeiten aus Okkultismus und Spiritismus inklusive Esoterik und New Age sein sollen - ganz einfach, weil es keinen natur-wissenschaftichen Beweis für ein exotisches UFO-Phänomen gibt} und Fortschrittsmotors als Bereicherung wahrgenommen werden {was ist da eigentlich genau drunter zu verstehen - dies sind jetzt viel zu hochgespannte sowie überspannte Wortgirlanden, die ich einfach mal nicht GEP-Gründungsvater Ha-We Peiniger zurechne, auch wenn er es aus höherem Vereinsinteresse und zwecks dem Vereinsstatus als eV somit mit dem dazu notwendigen Personal vielleicht sogar mit geballten Fäusten in der Hosentasche versteckt unterschreiben muss}. So kann {wieder ein Konjunktiv} auf diesem Wege ein echter Erkenntnisgewinn erreicht werden {dabei würde schon mal reichen, wenn man mal das JUFOF der GEP heranziehen würde, weil es da genug und aber auch unerfreulichen Erkenntnisgewinn für jeden UFO-Fan gibt}." Da ist mir viel zu viel neo-liberales Geschwätz in netten Worten drunter, um sich (neue) künstliche UFO-Freunde z.B. mit neuen Mitglieder und mindestens ebenso wichtig als JUFOF-Abonnenten zu verschaffen - und jene wortgewaltigen UFO-Welt-Veränderungs-Enthusiasten sind es wohl dann auch, die (leider) nie echte JUFOF-Dauerleser waren oder noch sind. So dreht sich alles im ewigen und spannend gehaltenen Kreis, unnötig meines Erachtens nach. Man kann doch auch einmal einen Punkt machen! Was aber jetzt gerade in der Endphase unseres Themas für die frisch-hinzugekommen UFO-Begeisterten nicht gewollt wird und sich so komische Achsen zusammenschweißen wollen: DEGUFO - MUFON-CES - Exos um jetzt auch die GEP ins Boot zu holen.

*= Aus dieser Fragestellung mit all ihrem sofort dazu ausbrechenden Feuer - es ist einfach auch die Frage aller Fragen - hat sich bereits Ex-GEP-Vorständler Mirko Mojsilovic herausgehalten, um wegen diesem heißen Punkt sich mit niemanden die Finger zu verbrennen, ´Gut-Freund´ zu bleiben und alles schön neo-liberal in der Unverbindlichkeit zu halten. Das sorgt zwar für Frieden und Hoffnung durch eigentlich auch indirekte Durchhalteparolen in der ufologischen Welt, aber nicht für die Lösung des UFO-Problems, welches auch genau wegen solcher Haltungen und Positionen ein Problem ist. Der US-Alt-UFOloge Ron Spanbauer schrieb in der ´Saucer Smear´ vom 10.Dezember 1985 in seiner Retrospektive: "Das UFO-Feld trocknet nicht aus, und ich kann mir dies nur so erklären, dass die UFOlogen selbst dafür die Ursache sind, weil es ihnen an der Objektivität gegenüber dem Problem mangelt. Auch wenn UFOs schließlich nur kompletter Bullshit sein mögen, so üben sie doch eine große Wirkung auf unsere Vorstellungskraft aus, bei der unsere eigene Kreativität der Schlüßel für alles darstellt." So ist es nun einmal, und mich verblüfft einfach immer wieder warum die heutigen UFOlogen dies in ihrer Ahnunglosigkeit sowie gehegten Unwissenheit nicht wissen (wollen) - und deswegen ungeniert dumme Sprüche absondern. Spanbauer schon damals: "Nach zahllosen UFO-Sichtungen und Entführungsberichten konnte bisher niemand einen Gegenstand vorweisen, der zweifelsfrei außerirdischer Herkunft ist. Und bisher konnte auch noch niemand eine UFO-Fotografie präsentieren, die einwandfrei von jedermann als echt akzeptiert wurde." Was Spanbauer aussagt ist ganz einfach: das UFO-Phänomen ist einfach ein kollektiver Rorschach-Test für die Gesellschaft - noch noch weitaus mehr für die ÜFO-Überzeugten.

Ein britisches Sprichwort sagt: "Sehen bedeutet glauben." Aber im Fall des UFO-Phänomens muss man wohl auch sagen: "Glauben bedeutet sehen." Der brische Neo-UFOloge Martin Kottmeyer beschreibt die UFO-Bewegung als "ein System einer sich entwickelnden Paranoia" und Nitzsche definierte "Glauben" als "nicht-wissen-wollen was die Wahrheit ist." Unmittelbar damit verbunden ist die Neigung, dass sich einst UFO-Gläubige einen Haufen Bücher kaufen, in denen die außerirdischen Besuche behauptet werden, und Religionsgläubige kauften viele Bücher nur deshalb, weil darin erklärt wird, dass die ihrigen religiösen Überzeugungen und religiöse Wunder tatsächlich wahr sind. Beide Arten von Gläubige ignorieren Bücher die beweisen, dass die Behauptungen, an die sie glauben, einfach nicht wahr sind. Sie wollen dies auch gar nicht. Dies ist deswegen möglich, weil die meisten Leute des UFO-Fandoms an UFOs in einer Form der Unterhaltung und des Eskapismus glauben, und als ein Bestandteil ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens. Wenn sie sich selbst davon überzeug(t)en, dass der Himmel voll ist von unbekannten Erscheinungen (klar, wer will schon alle Erscheinungen dort kennen - UFO-Freunde des Fantastischen ganz und gar erschreckend nicht), dann leben sie (nur dann!) in einem interessanteren Universum als jene, die nicht daran glauben. Das einzige Problem ist nur, dass es unwahr ist. Daher haben wir eine reiche Auswahl an irrationalen Glaubensüberzeugungen.

 

Einfach so mal als ´Flüsterer in der Nacht´ ausgesponnen: Also mich würde am Schluss nicht mehr überraschen, wenn irgendwann mal Ha-We Peiniger aus der GEP abgewählt wird und andere Kräfte das Ruder herumreißen (abgesehen ER passt sich dieser neuen vereinsinternen Lage an)... - was dann aber wegen dem Verlust des einzigen ´UFO-Büros´ - nämlich in Lüdenscheid - ein ganz herber Schlag wäre.

 

Der Superreiche Laurance Rockefeller und die UFOs, kurz gehalten

 

Am 8.April 1996 brachte der ´New York Observer´ einen Artikel mit der Schlagzeile "Rockefeller Greets Aliens! A Rich Guy´s UFO Dream." Dies ist uns besonders wichtig, weil Rockefeller auch eine Dokumentation finanzierte, die den Titel "UFO Briefing Document: The Best Available Evidence" trägt. Frau Marie Galbraith ist die Frau des Investment-Bankers und ehemaligen Botschafters für Frankreich, Evan Galbraith. 1995 ging sie mitten der letzten US-UFO-Roswell-Hysterie zu Laurance Rockefeller, dem damals schon 85-jährigen Umwelt-Aktivisten und Milliarden-Kapitalisten, um von ihm Geld für eine 169-seitige Dokumentation zu erhalten, die sie mit dem Luftfahrt-Journalisten Don Berliner für den Fund for UFO Research verfaßte (nebenbei: auch UFO-Forscher Antonio Huneeus ist als Mitautor aufgelistet). 1996 wurde dieser Bericht an die "Führer der Welt" verteilt oder wie Frau Galbraith es formulierte: "Wir haben ihn nur an Top-Leute weitergegeben und nicht ans gewöhnliche Volk wie Sie und ich. Ich habe nur deswegen eine Ausgabe davon, weil ich an dem Ding mitgeschrieben habe." In der Danksagung ist Laurance Rockefeller als erster "wegen seiner Vision und seiner Unterstützung" genannt. Fraser Seitel, Mr.Rockefeller´s Sprecher, bestätigte das Rockefeller tatsächlich diesen Report mit etwa 30.000 $ finanzierte, auch wenn er dessen Feststellungen schlußendlich doch nicht unterstützen könne: "Er ist an Regierungs-Freigaben in dieser Sache interessiert, aber er ist auf der anderen Seite nicht von dem überzeugt, was der Report aussagt. Nun ist er daran interessiert zu sehen, was die Regierung in ihren Akten noch hat." Seitel erklärte, das Mr.Rockefeller ansonsten nichts weiter zu dem Bericht zu sagen habe.

 

Wie bekannt wurde, unterstützte Rockefeller einige abenteuerliche überirdische Unternehmungen auch in diesem Rahmen. So auch den Harvard-Psychiater Dr.John Mack, der im Mai 1995 heftige Kritik von seinen eigenen Uni-Kollegen erfahren hatte. Zwischen 1993 und 1995 erhielt Mack´s ´Center for Psychology and Social Change´ dennoch jeweils $ 250.000 von Rockefeller um die UFO-Entführungsstudie durchzuziehen. Gemäß Michael Luckman vom New York ´Center for UFO Research´ finanzierte Rockefeller darüber hinaus noch zwei Treffen einer Gruppe namens ´Starlight Coalition´ (Greer-Truppe aus dem ganz frühen ´Discloure Project´), bestehend aus ehemaligen Nachrichtendienst-Offizieren und hochrangigen Militärs aus dem Pentagon, die sich zu Gesprächen über außerirdische Kontakte trafen. Auch dafür erhielt Greer ordentlich Kohle. Darüber hinaus ließ Rockefeller eine UFO-Konferenz auf seiner ´JY Ranch´ in Jackson Hole, Wyoming, abhalten. Doch dann verlor er sehr wegen dem Anekdoten-Charakter schnell sein Interesse. UFOs lieben die unmögliche Wahrheit.

 

"Der Rockefeller-Report - Die 18 besten UFO-Fälle aus aller Welt - Weltexklusiv!", so jedenfalls die Titelschlagzeile des Magazin 2000 für Aug./Sept.1996, damals unter Hesemann. Geziert wird der Titel einfallslos mit einer Aufnahme aus der alten UFO-Modell-Fälschungsserie des Paul Villa (hier natürlich als total überzeugenden UFO-Beweis für die ´Untertassen´ verwendet). Kein Wunder, wenn das Editorial den raffinierten Rhetorik-Trick-Namen "Alles Lug und Trug?" bekam, um hinterher genau dies streng zurückzuweisen. Natürlich wird im Heft selbst der Rockefeller-Bericht aufgeblasen, als wäre damit der politische Durchbruch zu allen UFO-Mysterien vollbracht. Der Rockefeller-Bericht, jedenfalls die deutsche Kurzversion beim M2000, ist als Sonderteil, als ein "2000-Dossier", zu verstehen, welches die Leser herausnehmen und an deutsche Minister, den Bundeskanzler oder den Abgeordneten schicken sollten. Der Rockefeller-UFO-Report ging am 26.Februar 1996 bereits an nahezu 1000 Politiker, US-Senatoren, Kongreßabgeordnete und Präsidenten rund um den Globus. Bill Clinton hat einen erhalten*, Henry Kissinger und Colin Powell genauso wie Hill-Norton, Jacques Chirac und Charles DeBrouwer etc. Was will also die heutige Exo-Politik noch, mehr geht doch nimmer - und erfundene UN-UFO-Geheimtreffen zu fördern ist ja nicht wirklich geschickt, sondern einfeach nur eine Dummheit unter diesen Bedingungen und Voraussetzungen vor 10 Jahren, gerade ´kurz´ mal her. Wobei natürlich auch dies nicht wirklicht so ganz frisch war, was Rockefeller damals leistete - NICAP und Donald Keyhoe hatten in Mitte der 1960er Jahren im ´Fliegenden Untertassen´-Kernstaat der Welt den ´UFO-Evidence´ für alle wichtigen Politiker ausgegeben.

 

*= Eigentlich ging dies über dessen Wissenschaftsberater John Gibbons und ging im Führungsstab etwas um. Siehe einfach mal dies als ´Dank´ und wie es vom Präsidenten vorgebracht - gleich darauf in Irland - wird: http://www.youtube.com/watch?v=a7X8... . Aber der eigentliche ´Fan´ der Idee war Clintons Führungsstab-Chef John Podesta - aber dies als harter "Akte X"-Fan an der Basis, was kein wirkliches UFO-Fundament ist: http://www.youtube.com/watch?v=j9tt... (leider nur - und warum eigentlich? - eine stark verkürzte Aufnahme).

 

Und was sind nun mal wieder die ´besten UFO-Fälle der Welt´ nach diesem Papier? Es sind: Die Foo Fighters; die Ghost Rockets; die Sommer-Welle 1947 in den USA; die Sommer-Welle 1952 in den USA; die Bentwaters/Lakenheath-Sichtung aus der Nacht vom 13.auf den 14.August 1956 in England; die Herbst-Welle von 1957 in den USA; die Trindade-Aufnahmen von 1958; die Socorro-Landung vom 24.April 1964 in den USA; der Fall Falcon Lake in Kanada vom 20.Mai 1967; die Reihe von UFO-Sichtungen im Herbst 1975 über amerikanischen Atomwaffen-Silos; die Ereignisse auf den Kanarischen Inseln vom Sommer 1976; der "Luftkampf" aus der Nacht des 18./19.September 1976 über Teheran; das Weihnachtsmärchen vom Rendlesham Forest 1980; die Spur von Trans-en-Provence vom Winter 1981 in Frankreich; der UFO-Flap aus der Nacht des 19.Mai 1986 in Brasilien; das Geschehen von der Nacht des 17.November 1986 über Alaska, der JAL-Fall; das mysteriöse Geschehen vom Juli 1989 über der russischen Atomraketenbasis von Kapustin Yar; die Welle von belgischen Dreiecks-UFOs von 1989 bis 1991. Alles bereits aus der Klatschpresse (und der ufologischen Selbst-Erhaltungsliteratur) bekannt, also was soll diese Neuauflage nur unter einem anderen Namen? Zudem mal wieder bzw wie immer einfach nur aufgeblasenes Schreibwerk über Beobachtungsmeldungen, was aber auch keine wissenschaftliche Untersuchung des Einzelfallmaterials ist - und zudem von ausgesprochenen UFO-Fans vorgetragen. Ohne die nativen sowie berechtigten Einwände dazu überhaupt nur zu erwähne, genauso wie in der UFOlogie absolut üblich. Einfach auf Visiten-Karten-Effekte zu vertrauen, um damit total verlassen zu sein.

 

Während NICAP Mitte der 1960er Jahre seinen Fall-Katalog zusammenstellte und diesen als politisches Druckmitteln in den USA bei Politikern verteilte, ist die Rockefeller-Aktion genauso beschränkt wie das einstige WASA-Dokument und das "Memo an die Bundesregierung" aus den frühen 1980er Jahren von UFO-Promoter Hesemann. Über die meisten der genannten Vorfälle haben wir bereits entweder im damals noch gedruckten CR oder in unseren Sonderbänden vernichtend berichtet und sie entweder als fehlgedeutete IFOs (Foo Fighters, Ghost Rockets, Sommer-Welle 1947/1952, Herbst 1975, Teheran, JAL, belgische Dreiecks-UFOs) oder als Schwindel (Trindade-Aufnahmen, Socorro-Landung, Falcon Lake) gekennzeichnet bzw als Mischung von beiden Elementen (Rendlesham Forest, Herbst 1957, Kanarische Inseln) erkannt. Trans-en-Provence nimmt man noch nicht einmal in der französischen Regierung ernst und auch Rendlesham Forest ist für das britische MoD eher unbeachtenswert geblieben. Also ist auch der Rockefeller-Report eine Luftnummer im ufologischen Zirkus gewesen und sie wird uns Skeptiker nicht überzeugen. Dennoch viel wichtiger ist: Hat er ja auch in der Welt nicht.

 

Thema "Alien Sociology" - darüber schreibt Seth Shostak vom SETI-Institut...

...unter http://www.space.com/searchforlife/... dies:

 

>According to Hollywood, Earth is surely one of the galaxy´s "top places to visit before you die." Cinema aliens come here often enough that the State Department should probably set up passport control. Of course, that´s fiction. But in the last hundred years, Homo sapiens has been flamboyantly belching clues into space that could alert technically savvy extraterrestrials of our presence. Radar and television, odd chemical compounds in the atmosphere, and even the occasional spacecraft sent beyond the heliopause are all messages in bottles that could conceivably wash up on the shores of ET´s planet. When I point this out in talks, a frequent reaction is "Won´t they come here and kill us?" I offer this response as proof of the general optimism of 21st century humankind. Nonetheless, maybe this dystopian view is worth considering. Would the extraterrestrials come here -- if not to kill us -- then to take our resources or compromise our virtue? The answer, of course, falls within the discipline of alien sociology -- a field in which the data are, shall we say, sparse. Indeed, since we have no idea what the mores or motivations of extraterrestrials might be, you might conclude that, really, there´s nothing we can say about whether the aliens would come here or not.

 

But there´s an alternative to this "know-nothing" approach. Let´s consider what might conceivably encourage visits by those who´ve learned that humans are strutting and fretting upon Earth´s stage. After all, we´ve unraveled a few things about astronomy and physics, if not much about alien comportment. Taking our cue from Tinseltown, I note that most cineplex sentients come to Earth either to solve some sort of ugly reproductive crisis or simply to take over the planet. The former doesn´t make any sense whatsoever. You can´t breed with creatures at the zoo, despite the fact that most of the base pairs in the inmates´ DNA are identical to yours (note that this is a biological incompatibility, and not just zoo regulations). The aliens, needless to say, will have a different biochemistry, and probably no DNA at all. Forget, if you can, the breeding experiments. Taking over the planet would only make sense if there were something really special about our world. The best guess of the exoplanet specialists is that the number of Earth-size planets in our galaxy exceeds tens of billions. That doesn´t sound like our hunk of real estate is terribly privileged. They won´t come here to mine our minerals, either. The entire universe is built of the same stuff, and while the solar system has a higher percentage of heavy elements than found in many stellar realms, it turns out that this is precisely the condition that seems to foster planet formation. In other words, ET´s own solar system will be similarly blessed with these useful materials. So why would they come here and incur multi-light-year transport charges?

 

Colonization? A hunt for additional living space? If the former is something aliens do, then they won´t wait to hear from us before doing it. The British, after all, didn´t begin their colonization of Australia because they had intercepted some aboriginal communications. As for getting a bit of lebensraum, well, planets are not great new habitat, because they´re spheres. They´re cursed with the minimum surface area for their mass. As pointed out three decades ago by Gerry O´Neill, it´s both more efficient and enormously cheaper to build artificial habitats in your home star system. OK, you argue, but Earth is more than just a handy source of gold or molybdenum, more than merely random cosmic acreage aching to be invaded and subdued. It´s an exceptional habitat for life. Water, oceans ... it´s so gosh-darn good, it´s positively rare. The aliens will find our world lovable because it´s livable. Well, that doesn´t pass the smell test, either. If the type of world that can support life is rare, then you don´t have to worry about nearby ex

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